Sony: Gebrauchtspiele, nein danke …
Sony Computer Entertainment hat bereits Ende des dritten Quartals 2012 beim United States Patent and Trademark Office ein Patent für ein Verfahren eingereicht, das Spiele an eine bestimmte Konsole binden können soll. Hierbei sollen Schlüssel auf einem Datenträger nachträglich geändert und in Korrelation zu einem Key auf einer Spielkonsole gestellt werden können. Damit wäre das Spiel an diese eine Konsole gebunden und kann nicht weiter verkauft werden. Mit dem Verfahren wäre es eventuell auch möglich, nachträglich den Funktionsumfang eines Spiels einschränken zu können, um beispielsweise aus einer Voll- eine Demoversion machen zu können, die erst nach einer Bezahlung wieder zu einem vollwertigen Spiel wird. Der Patentantrag wurde jetzt veröffentlicht.
Der Verkauf von gebrauchten Spielen ist der Branche seit Jahren ein Dorn im Auge, weil sie daran nichts verdient. Bei Downloadware ist es bereits gang und gebe, dass die Lizenz an ein Benutzerkonto gebunden wird. Dieses Sony-Patent dürfte sich auf die nächste Playstation beziehen. Wenn man das weiter denkt, ist es noch nicht einmal mehr möglich, ein Spiel mit zu einem Kumpel zu nehmen, um es auf dessen Konsole zu spielen. Ob Sony tatsächlich der Ansicht ist, die Kunden dadurch nicht gegen sich aufzubringen?
Hierzulande wurde erst Mitte des Jahres vom Europäischen Gerichtshof eindeutig entschieden, dass man gebrauchte Software selbstverständlich weiter verkaufen darf, auch wenn Anbieter wie Steam das noch ignorieren. Muss also wahrscheinlich mal wieder der Verbraucherzentrale Bundesverband ran, um fleißig abzumahnen. Bei Anbietern ohne Firmensitz in Deutschland natürlich wenig erfolgversprechend …
Sollte Sony ein solches Verfahren tatsächlich einführen, bleibt dem Kunden wahrscheinlich vorerst nur eins: Boykott.
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Bild: Sony SixAxis-Controller, von Zoidy at de.wikipedia, Public Domain, bearbeitet von mir