Foren

Electronic Arts schon wieder … Forensperre führt zu Spielverlust

Als wären die Ori­gin-Soft­ware, die sich genüss­lich über die Fest­plat­te der Kun­den her macht, und juris­tisch nicht halt­ba­re Nut­zungs­be­din­gun­gen nicht schon genug, gibt es neue publi­kums­wirk­sa­me Mel­dun­gen über Elec­tro­nic Arts.

Wie rockpapershotgun.com mel­det, kann man den Zugriff auf Spie­le wie bei­spiels­wei­se BATTLEFIELD 3 ver­lie­ren, wenn man im offi­zi­el­len Forum gesperrt wird. Diver­se Spie­ler hat­ten sich durch ihre Kom­men­ta­re im Forum eine Sper­re ein­ge­han­delt. Laut der bri­ti­schen News­sei­te waren dar­un­ter zwar tat­säch­lich pro­ble­ma­ti­sche, aber auch völ­lig harm­lo­se. Den­noch: Mit einer sol­chen Sper­re im Forum geht der Ver­lust des Zugriffs auf BATTLEFIELD 3 ein­her, damit kann man das teu­er erwor­be­ne Game bis zur Auf­he­bung die­ser Sus­pen­die­rung gera­de mal als Bier­de­ckel benutzen.

Anfang des Jah­res war es zu ähn­li­chen Fäl­len gekom­men, damals hat­te EA noch behaup­tet, es hand­le sich um einen tech­ni­schen Feh­ler, den man »schnell besei­ti­gen« woll­te. Zu den aktu­el­len Fäl­len hat sich der Publisher bis­lang noch nicht geäu­ßert. Auf die Aus­re­de Pres­se­mel­dung bin ich schon gespannt.

Wei­te­re hun­der­te von Spie­lern wur­den laut dem Ent­wick­ler­stu­dio DICE gesperrt, weil sie Pat­zer im Game­play aus­ge­nutzt hat­ten. Um das zu ver­deut­li­chen: Die Spie­ler haben nicht gechea­tet, also nicht betro­gen, sie hat­ten aus­schließ­lich Pro­gram­mier­feh­ler gefun­den und die­se genutzt. Ohne nach­ge­se­hen zu haben, wür­de ich nach Erfah­run­gen mit ande­ren EULAs davon aus­ge­hen, dass das in die­sen als »todes­wür­di­ges Ver­ge­hen« ;o) ver­bo­ten sein dürfte.

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Bild: von mir, CC BY

Blizzard macht Rückzieher: Keine Realnamen

Nach­dem Bliz­zard ange­kün­digt hat­te, dass man nur noch unter dem Real­na­men in den Foren pos­ten kön­ne (sie­he auch vori­ger Arti­kel), ent­lud sich ein (Schnee-)Sturm des Pro­tests über der Fir­ma hin­ter WORLD OF WARCRAFT, wie es ihn bis­lang noch nicht gege­ben hat­te (fast fünf­zig­tau­send Posts in einem Thread plus laut einem Foren­teil­neh­mer unge­fähr 5000 von Bliz­zard gelösch­te Threads zu die­sem The­ma). Das hat sogar bei der in die­ser Hin­sicht sonst lern­re­sis­ten­ten Fir­ma offen­bar zu Nach­den­ken geführt, denn CEO und Fir­men­mit­grün­der Micha­el »Mike« Mor­hai­me schrieb im offi­zi­el­len Forum, dass man von die­sen Plä­nen abge­gan­gen sei. Selbst­ver­ständ­lich ver­öf­fent­lich­te er das unter Pseudonym…

Das ging ja merk­wür­dig schnell, viel­leicht hat­te man Sor­ge, dass die erbos­ten Spie­ler wei­te­re inti­me Daten von Bliz­zard-Mit­ar­bei­tern ver­öf­fent­li­chen wür­den. Ich kann mir aller­dings nicht vor­stel­len, dass Dro­hun­gen die Accounts zu kün­di­gen dazu geführt haben, denn sol­cher­lei igno­riert Bliz­zard ansons­ten völlig.

Bild Micha­el Mor­hai­me auf dem Blizz­Con 2007 aus der Wiki­pe­dia

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Blizzard zwingt Nutzer zur Preisgabe des Realnamens

Wer bis­her Bliz­zards Foren genutzt hat, tat dies unter einem Pseud­onym. Im Fal­le von WORLD OF WARCRAFT bei­spiels­wei­se unter dem Namen eines der Cha­rak­te­re im Spiel. Irgend­wel­che Schlau­mei­er beim Publisher haben aber jetzt offen­bar nach dem has­ti­gen Genuss einer Fla­sche Jack Dani­els erson­nen, dass dem­nächst statt­des­sen die Real­na­men dort ange­ge­ben wer­den, die Begrün­dung war unge­fähr »um das Foren­kli­ma zu verbessern«.

Dass man es bei Bliz­zard mit dem Daten­schutz nicht so eng sieht, erkann­te man schon, als in der Armory unge­fragt zu jedem Cha­rak­ter ein Feed eta­bliert wur­de, mit dem man nach­voll­zie­hen konn­te, wann man spielt und was man im Spiel getan hat. Trotz laut­star­ker Pro­tes­te wur­de die­ses »Fea­ture« bis heu­te nicht wie­der deak­ti­viert – es wur­de auch nicht die Mög­lich­keit für die Spie­ler geschaf­fen, das Feed abzuschalten.

Die­ser neu­er­li­che hane­bü­che­ne Ver­stoß gegen den Daten­schutz wirkt aber fast schon gro­tesk ange­sichts der ein­deu­ti­gen Rechts­la­ge hier­zu­lan­de, beson­ders hilf­reich sind Bli­cke ins Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz und ins Tele­me­di­en­ge­setz, hier ins­be­son­de­re § 13. Da fin­det man deut­li­che Hin­wei­se zur Nut­zung von Pseud­ony­men. Dum­mer­wei­se resi­diert Bliz­zard Euro­pe in Frank­reich, so dass sich hie­si­ge Daten­schutz­be­auf­trag­te nicht zustän­dig füh­len und an die fran­zö­si­schen Pen­dants ver­wei­sen (ich habs versucht).

Die Spieler-»Gemeinde« reagiert bereits: um zu zei­gen, dass das alles doch nicht so schlimm ist, hat ein Bliz­zard-Mit­ar­bei­ter, der im Forum bis­lang unter dem Pseud­onym »Bashiok« bekannt war, sei­nen Real­na­men preis gege­ben. Dar­auf­hin haben ande­re Foren­teil­neh­mer im Netz inner­halb von weni­gen Minu­ten eine gan­ze Men­ge an Infor­ma­tio­nen über ihn her­aus­ge­fun­den und sofort öffent­lich bekannt gege­ben, dar­un­ter die Tele­fon­num­mer, sei­nen Lebens­lauf, die Lieb­lings­mu­sik, wie und wo er wohnt, sein Alter sowie Namen von Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen und die Schu­le der Kinder.

Der fand das dann offen­sicht­lich doch nicht so »unpro­ble­ma­tisch« und hat inzwi­schen sei­nen Twit­ter­ac­count gelöscht und die Tele­fon­num­mer sper­ren las­sen. Ob die Akti­on Kon­se­quen­zen für Bliz­zards Ent­schei­dung hat, ist noch nicht bekannt.

Cover WORLD OF WARCRAFT Copy­right Blizzard

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