Neu aufgelegt: ILLUMINATUS!

Die ers­te Aus­ga­be in drei Taschen­bü­chern war jah­re­lang nicht erhält­lich, 2006 gab es davon eine Neu­aus­ga­be, jetzt sind die­se in einem Roman zusam­men­ge­fasst bei rororo noch­mals neu auf­ge­legt wor­den: Die ILLUMINATUS!-Tri­lo­gie von Robert Anton Wil­son und Robert Shea. Wer davon noch nie gehört hat und wer auch mit dem Begriff »Fnord!« eben­so wenig anfan­gen kann, wie  mit »Kal­lis­ti!«, gol­de­nen Äpfeln, der Gott­heit Eris oder dem Auge in der Pyra­mi­de, der ist ganz offen­sicht­lich kein Nerd und hat auch in den letz­ten Jahr­zehn­ten sicher kei­ner­lei Kon­takt mit den Spie­len von Ste­ve Jack­son Games gehabt.

Der Roman hat eine Sub­kul­tur gekick­star­tet, die seit den 1970ern durch die Popu­lär­kul­tur geis­tert und die durch das Inter­net noch­mals an Ver­brei­tung gewann. Die Tri­lo­gie ist eine tour-de-force, durch stän­di­ge Zeit- und Per­so­nen­wech­sel aber auch wie ein Dro­gen­trip durch Regie­rungs­will­kür, Geheim­ge­sell­schaf­ten und zivi­len Unge­hor­sam. Immer wie­der wur­de auch der Ver­dacht aus­ge­spro­chen, dass das Werk unter dem Ein­fluss bewusst­seins­er­wei­tern­der Sub­stan­zen geschaf­fen wur­de – ich habe es gele­sen und kann dem nur zustim­men…

Wer sich auf ein völ­lig abge­fah­re­nes aber nicht ganz ein­fach zu kon­su­mie­ren­des Ver­gnü­gen ein­las­sen möch­te, der soll­te ILLUMINATUS! lesen. Und er soll­te sich auch auf mehr oder weni­ger ver­steck­te Sys­tem- und Gesell­schafts­kri­tik gefasst machen, die im schein­ba­ren Dro­gen­wahn des Buches ver­bor­gen liegt – und die heu­te stel­len­wei­se aktu­el­ler ist denn je.

Mei­ner Ansicht nach kann nie­mand im Bereich Phan­tas­tik mit­re­den, der die­se Bücher noch nicht gele­sen hat – auch wenn sie ober­fläch­lich betrach­tet viel­leicht gar kei­ne Phan­tas­tik sind…

In eng­li­scher Spra­che ist die Sam­mel­aus­ga­be wie immer deut­lich preis­wer­ter zu haben, als in der deut­schen Über­set­zung. Ich wollt´s nur sagen. Hail Eris! :o)

ILLUMINATUS!
(Das Auge in der Pyra­mi­de – Der gol­de­ne Apfel – Levia­than)
Robert Anton Wil­son und Robert Shea
Über­set­zung von Udo Bre­ger
Taschen­buch
1056 Sei­ten, 16,99
Sep­tem­ber 2011
ISBN-10: 3499256541
ISBN-13: 978–3499256547
rororo

[cc]

Cover ILLUMINATUS! Copy­right 2011 rororo

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5 Kommentare zu „Neu aufgelegt: ILLUMINATUS!“

  1. Die ers­te deutsch­spra­chi­ge Aus­ga­be von «Illu­mi­na­tus!« erschien 1977/​78 beim Schwei­zer Sphinx-Ver­lag als Bro­schur (als Samm­ler­stück durch­aus was wert). — Gera­de ent­de­cke ich, dass Hugen­du­bel 2002 bereits eine ein­bän­di­ge Aus­ga­be vor­leg­te (wahr­schein­lich aber recht klei­ne Auf­la­ge). — Die Rowohlt-Taschen­buch­aus­ga­ben der drei Ein­zel­bän­de gibt es seit 1980 und wur­de bis 1998 mehr­mals neu auf­ge­legt (ins­ge­samt 68 Tau­send Stück). — Die Neu­aus­ga­be (sprich: neue Titel­bil­der und neu­en Schrift­satz) von 2006 ist eben­falls noch erhält­lich. Ob die Trio jemals wirk­lich völ­lig ver­grif­fen war, möch­te ich bezwei­feln. — Anders sieht es da schon bei ande­ren Wer­ken von Wil­son aus, z.B. der »Schrö­din­gers Katze«-Trio, den ver­schie­de­nen Tei­len der »Cos­mic Trigger«-Reihe sowie den auf Deutsch nie kom­plett über­setz­ten »Illu­mi­na­ten Chro­ni­ken«.

  2. Stefan Holzhauer

    Ich kann Dir aus eige­ner Erfah­rung defi­ni­tiv sagen, dass die Tri­lo­gie ver­grif­fen war, ich habe sie näm­lich mal ver­sucht zu erwer­ben… Muss irgend­wann zwi­schen 2000 und 2006 gewe­sen sein, genau weiss ich das lei­der nicht mehr.

    Weder »her­kömm­li­che« Buch­händ­ler noch Ama­zon waren in der Lage, sie anders als gebraucht zu lie­fern.

    Mei­ne For­mu­lie­rung war aller­dings miss­ver­ständ­lich, des­we­gen habe ich sie geän­dert. Dan­ke für den Hin­weis.

  3. Mei­ne Wahr­neh­mung der Erhält­lich­keit kann durch­aus ins Posi­ti­ve ver­zerrt sein, da ich die letz­ten Jahr­zehn­te immer in Städ­ten mit Anti­qua­ria­ten leb­te, in denen ich die Trio hät­te kau­fen kön­nen. Inzwi­schen habe ich mei­ne alten Rowohlt-Aus­ga­ben ver­schenkt und mir die neue zuge­legt und ich wer­de mir auch die ein­bän­di­ge Aus­ga­be besor­gen, weil sie so schön ist. — Und auf iTu­nes habe ich mir schon die eng­li­sche Kom­plett-Hör­buch­ver­si­on mar­kiert! Hier der Link zu Teil 1.

  4. Stefan Holzhauer

    Ich den­ke auch gera­de schwer dar­über nach, ob ich mir nicht mal die eng­li­sche Ver­si­on beschaf­fen soll, mit acht­fuff­zig ist die ja mehr als erschwing­lich.

    Auf der ande­ren Sei­te liegt hier der­art viel noch zu lesen­des Zeug her­um, dass das nicht wirk­lich als drin­gend erscheint… :)

  5. Eine 1‑bändige Aus­ga­be ist sehr prak­tisch. Ich hat­te sie mir bereits in eng­li­scher Spra­che zuge­legt; Eng­lisch ist emp­feh­lens­wert, weil dann mehr Wort­spie­le offen­sicht­lich wer­den. Mein Lieb­lings­buch.

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