Gamescom-Bericht: RTL mahnt fern​seh​kri​tik​.tv ab

Den beknack­ten Games­Com-Bericht von RTL-Explo­siv woll­te ich auf die­ser Sei­te eigent­lich gar nicht the­ma­ti­sie­ren? War­um nicht? Ein­fach: ich hal­te den Sen­der für der­art mise­ra­bel und sei­nen »Jour­na­lis­mus« für der­art unter­ir­disch, dass ich ihm hier nicht auch noch Platz ein­räu­men und damit Wer­bung für ihn machen woll­te. Bei die­sem »Sen­der« gilt das­sel­be wie bei der BLÖD-Zei­tung: wer die ernst nimmt, kann mei­ner Ansicht nach nur hirn­am­pu­tiert und evo­lu­ti­ons­re­sis­tent sein.

Aller­dings kommt es jetzt zu einer Spät­fol­ge des Berich­tes: RTL mahnt die Web­sei­te fern​seh​kri​tik​.tv ab, da die­se T‑Shirts mit dem Auf­druck »Scheiß RTL« ver­kauft hat­te und sich dabei des Ori­gi­nal­lo­gos bedien­te. Der Betrei­ber Hol­ger Krey­mei­er beruft sich auf ein Urteil des BGH, nach dem sati­ri­sche Ver­wen­dun­gen von Fir­men­lo­gos erlaubt sei­en und kün­digt nun sogar noch wei­te­re Pro­duk­te mit die­sem Motiv an, bei­spiels­wei­se Maus­pads und Tas­sen. RTL for­dert neben der Unter­las­sungs­er­klä­rung eine umfang­rei­che Offen­le­gung von Geschäfts­ge­heim­nis­sen, bei­spiels­wei­se zu Lie­fe­ran­ten, gewerb­li­che Zwi­schen­händ­ler und ver­kauf­ter Ware.

RTL ver­sucht zudem, jeg­li­chen Bericht über die Abmah­nung zu ver­heim­li­chen, indem man Krey­mei­er auf­for­dert, über das Schrei­ben Still­schwei­gen zu bewah­ren, er darfg es weder »wört­lich noch sinn­ge­mäß ver­öf­fent­li­chen« da das sonst »eigen­stän­di­ge Ansprü­che aus­lö­sen wür­de«. Natür­lich hat fern​seh​kri​tik​.tv das voll­stän­di­ge Schrei­ben auf sei­ner Web­sei­te ver­öf­fent­licht.

Wenn ich auch noch ein­se­hen kann, dass RTL wegen der T‑Shirts nicht glück­lich ist, so zeigt der Ein­schüch­te­rungs­ver­such hin­sicht­lich der Offen­le­gung des Schrei­bens doch sehr deut­lich, wie man das ger­ne gere­gelt haben möch­te: in aller Heim­lich­keit und ohne noch mehr schlech­te Publi­ci­ty, zur Not auch mit Vor­ge­hens­wei­sen, die an Nöti­gung gren­zen könn­ten. Das ging ins Auge. :o)

Hol­ger Krey­mei­er sucht sich hof­fent­lich schnell einen guten Anwalt!

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