SWORD OF THE NEW WORLD bietet einen etwas anderen Ansatz an Fantasy-Rollenspiel als üblich. Man bewegt sich hier in einem Renaissance-Szenario, in dem man eine neue Welt oder besser einen neuen Kontinent erforscht, auch Setting, Bekleidung und Rüstungen erinnern zum Teil stark an die Zeit spanischer Eroberungen.
Schlichtweg umwerfend kommt die Grafik daher, sowohl was den Detailreichtum als auch die Auswahl an Bekleidung angeht. Selbstverständlich sind insbesondere die weiblichen Charaktere überaus ansprechend gestaltet, wie man das ja üblicherweise aus fernöstlichen Produkten kennt. Die Variationsmöglichkeiten der Gesichter bei der Charaktererstellung sind minimal, dafür wird man in die Lage versetzt aus einem reichhaltigen Fundus an Gewandung wählen, der durch später zu erringende Gegenstände noch aufgebessert werden kann.
Eine weitere Besonderheit von SOTNW ist die Tatsache, daß man jederzeit drei Figuren gleichzeitig steuert. Um diese Herangehensweise nicht zu einem bedienerischen Fiasko werden zu lassen, entschlossen sich die Entwickler allerdings zu Recht, den gerade nicht vom Spieler direkt gesteuerten Charakteren eine gewisse – einstellbare – Autonomität zu spendieren.
Die ersten Kontakte mit dem Spiel beschränken sich – neben viel zu lesendem Text – leider wieder einmal auf ausgiebige Monsterhatz und ‑Prügelei, es ist aber anzunehmen (oder eher: zu hoffen), daß sich das im weiteren Verlauf ändert. Ansätze sind in angedeuteten Wahlverfahren zu sehen, mit der offensichtlich die verschiedenen Fraktionen über die Herrschaft der Neuen Welt bestimmen sollen. Auch Handel und das Spiel Spieler gegen Spieler sind selbstverständlich vorhanden.
Als Charakterklassen stehen Kämpfer, Magier, Scout, Musketier und Elementalist zur Verfügung.
Das Interface ist umfangreich aber durchaus aufgeräumt und übersichtlich, Ähnlichkeiten zum Branchenprimus WORLD OF WARCRAFT sind sicherlich beabsichtigt (aber auch Blizzard hat ja im Prinzip nur bei EVERQUEST abgekupfert).
Die Musik schwankt zwischen genial (in den Städten und ähnlichen Gegenden – hier wird Klassik-Ähnliches geboten) und unerträglich in den Kampf-Gegenden, hier kommt Techno-ähnlicher Bummklatsch zum Einsatz, der wohl die Dramatik erhöhen soll. Die Diskrepanz zwischen wunderschöner und unerträglicher Musik ist groß – aber das liegt wie immer im Ohr des Spielers.
Einen Versuch ist SWORD OF THE NEW WORLD allemal wert, denn – wie bereits geschrieben – die Grafiken sind ein Augenschmaus. Ein Hindernis dürfte möglicherweise der Download des Clients darstellen, denn der kommt mit 3.8 Gigabyte daher. Zusätzlich kann man das Handbuch als PDF-Datei herunterladen.
Wenn die Webseite erkennen kann, daß man aus einem deutschsprachigen Land kommt, dann bietet sie dem Nutzer auch zum Teil deutschsprachige Inhalte: www.swordofthenewworld.com. Das Spiel selbst ist in englischer Sprache.