Bandit bespricht: CANDYMAN

CANDYMAN – Bun­des­start 26.08.2021

Es gibt immer wie­der die­se Art von Film, die zuerst wenig Ein­druck machen, eher gewöhn­lich wir­ken. Erst spä­ter ver­än­dert sich dann die Wahr­neh­mung. Sei es wegen sei­ner künst­le­ri­schen Umset­zung mit einer genia­len the­ma­ti­schen Auf­lö­sung, oder bei einer nach­fol­gen­den Refle­xi­on, beginnt sich die­ser Film rich­tig zu ent­fal­ten und zu erschlie­ßen. Solch ein Film ist Nia DaCos­tas CANDYMAN. Sei­ne offen­kun­di­ge Meta­pho­rik und gesell­schafts­kul­tu­rel­len Anspie­lun­gen stellt er tat­säch­lich so raf­fi­niert neben die eigent­li­che Hand­lung, dass sie kaum als Kri­tik, son­dern eher als not­wen­di­ge Basis wahr­ge­nom­men wer­den.
1992 war Cab­ri­ni-Green im Nor­den Chi­ca­gos bereits eines der ärms­ten und gewalt­tä­tigs­ten Stadt­vier­tel. Es war ein Novum, dass sich sei­ner­zeit ein mas­sen­taug­li­cher Hor­ror­film trotz sei­nes Gen­res ernst­haft mit der sozia­len Pro­ble­ma­tik sei­nes Hand­lungs­or­tes aus­ein­an­der­setzt. 29 Jah­re spä­ter kann Jor­dan Pee­le, des­sen ein­deu­ti­ge Hand­schrift als Pro­du­zent erkenn­bar ist, dem Schreck­ge­spenst von damals eini­ge Facet­ten hin­zu­fü­gen.