DISCONNECT hält die Verbindung
Andrew Stern hat ein sehr intelligentes Drehbuch geschrieben, aus dem Henry Alex Rubin ein sehr intelligentes Spielfilm-Debüt inszenierte. 13 und 15 Jahre ist es her, das Rubin bei DURCHGEKNALLT – GIRL, INTERRUPTED und COP LAND bei der Second Unit die Regie übernommen hatte. Auch sehr intelligente Filme, vor allem COP LAND, der sich als einer der wenigen Ausrutscher von Sylvester Stallones präsentierte, wo man ihn einmal schauspielern sehen konnte. Es ist also anzunehmen, dass Henry Alex Rubin wirklich so lange ausharren konnte, bis ihm ein für seine Verhältnisse würdiges Drehbuch unterkam. DISCONNECT ist ein neutraler Blick auf den aktuellen Zustand unsere Gesellschaft. Verfügbarkeit zu jeder Zeit, Smartphones, Chat-Rooms, soziale Netzwerke. Eine Gesellschaft, die unvernünftiger wird, je gläserner ihr Leben für andere wird. Doch gegen was sich die Geschichte sträubt, sind wertende Ansichten. DISCONNECT ist oftmals düster, manchmal traurig, und sehr dramatisch. Aber Stern und Rubin verwehren sich dennoch jeder Stellungnahme. Denn es ist ganz klar, dass der Segen der modernen Kommunikation auch gleichzeitig Fluch ist.
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