SAVING MR. BANKS
Erst als Kelly Marcel und Sue Smith ihr wunderbares Drehbuch SAVING MR. BANKS beendet hatten, wurden sie sich der eigentlichen Probleme bewusst. BBC-Films wollte den Film durchaus finanzieren, doch das Buch war so durchdacht, und so auf den Punkt, dass nicht einfach nur ein anderes Studio mitproduzieren konnte. Die skurrile Geschichte um Walt Disneys Erwerb der Filmrechte an der Buchreihe MARY POPPINS würde ein anderes Studio Unsummen an Lizenzvergaben, Genehmigungen und Rechtevergaben kosten. Nicht zu vergessen die Einspruchsrechte, die eine Produktion wie SAVING MR. BANKS behindern könnten. Schließlich wäre ein rivalisierendes Studio dabei, nicht nur einfach den Namen Disney als Marke zu benutzen, sondern auch die reale Figur Walt Disney, Dreharbeiten in Disneyland, Merchandising-Produkte, Musik aus Disney-Filmen und Ausschnitte aus einem ihrer erfolgreichsten Musicals. Der Film konnte also nur mit einem Studio realisiert werden, welches der Produktion dann absurderweise noch größere Stolpersteine in den Weg legen konnte. Letztendlich zeigte sich die Angst als unbegründet, und am Ende durfte Regisseur John Lee Hancock sogar andeuten, dass Mickeys Vater starker Raucher war. Was umso erstaunlicher ist, weil es der Über-Person Walt Disney einen nur allzu menschlichen Anstrich gibt, der ihn auch als extrem ausgefuchsten Geschäftsmann zeigt. Und Kindern ein gutes Vorbild sein, dazu zählt wohl auch die Abstinenz von Tabak, gehört zweifellos zu der Taktik eines ausgefuchsten Geschäftsmannes.
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