LUNCHBOX ist einfach köstlich
Seit SLUMDOG MILLIONAIRE ist der filmische Blick auf Indien auch von europäischer Seite aus geschärft. Später hat LIFE OF PI noch einmal nachgeschoben. Eigenartigerweise wird dabei gerne außer Acht gelassen, das der Erste eine britische und der Zweite eine taiwanesische Produktion ist. Bis dahin war der indische Film immer mit dem Klischee einhergegangen, dass selbst in den tragischsten Situationen die Darsteller in Gesang und Tanz ausbrechen würden. Doch LUNCHBOX zeigt nicht nur eine ganz andere Art Film, sondern auch eine sehr eigene Art, eine Geschichte zu erzählen. Die Werbetrommeln möchten LUNCHBOX als Feel-Good-Movie verstanden wissen, liegen damit allerdings deutlich daneben. Doch die Geschichte von Saajan und Ila zu kategorisieren ist ein schweres Unterfangen. Denn so witzig er stellenweise ist, umso trauriger ist er manchmal auch. Er stimmt nachdenklich, und macht dennoch Freude. Es ist eben ein indischer Film, der nicht auf die Standards zurückgreifen muss, die Hollywood so erfolgreich machen. Dass er dennoch mit diesen Standards spielt, sie andeutet und wieder verwirft, dass macht die zauberhafte Stimmung von LUNCHBOX aus.
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