Rant: Wir brauchen keine neue Science Fiction – die ist längst da!
In der FAZ lässt sich ein Günter Hack länglich, also im tl;dr;-Stil darüber aus, dass wir eine »neue Science Fiction« benötigen. Dieses Traktat wird angereichert mit unerträglichen Schlausprech-Füllwörtern und arbeitet sich an den ach so coolen SF-Werken der 70er und 80er ab (Disclaimer: ich habe nichts gegen die, ganz im Gegenteil, aber es wurde auch danach noch cooles Zeug geschrieben). Die verblüffende Forderung ist, zumindest so wie ich das aus dem Artikel und der Überschrift entnehme, dass die SF-Autoren jetzt endlich mal reinhauen sollen, um Werke zu schaffen, die Kontrapunkte zu den orwellschen Überwachungskonstrukten, die uns alle umgeben, beschreiben.
Ich bekomme spontan tiefe Griffspuren an der Stirn und pflanze größere Mengen an Gesichtspalmen. Und das wird im Laufe des Artikels auch nicht mehr besser, wenn mir beispielsweise ein Bildeinschub verklickern will, dass Philip K. Dick mit BLADE RUNNER das Genre »Cyberpunk« schuf (für Interessierte: Der Titel der Vorlage lautete TRÄUMEN ANDROIDEN VON ELEKTRISCHEN SCHAFEN, weicht deutlich von BLADE RUNNER ab und ist auch nicht wirklich Cyberpunk, wenngleich man davon ausgehen kann, dass Autoren wie Gibson oder Sterling sich davon inspirieren ließen). Jedem, der auch nur ansatzweise Ahnung vom Thema hat, sei es nun SF oder Cyberpunk, muss es an dieser Stelle das Hirn verzwirbeln. Insbesondere, wenn danach ausführlich über Gibson doziert wird. Oder wie damals[tm] die Autoren alles schon vorhergesehen haben.
…
Rant: Wir brauchen keine neue Science Fiction – die ist längst da!Weiterlesen »