RUHET IN FRIEDEN
1991. Drei Gangster überfallen eine Bar, werden aber von Detective Matthew Scudder gestellt und auf offener Straße erschossen. Der gnadenlose Einsatz des alkoholkranken Scudder endet allerdings in einem fürchterlichen Desaster. Diese Einstiegssequenz ist eine der ganz wenigen Action-Szenen, die sich der Film leistet. Er rückt Liam Neeson wieder etwas von seinem Übermensch-Image weg, zum Charakter-Darsteller der er eigentlich ist. Mit dem bereits bereits in Postproduktion befindlichen TAKEN 3 wird der Fan knallharter Action sowieso bald wieder zufrieden gestellt. RUHET IN FRIEDEN begibt sich mehr in die Hände des Thrillers und gibt noch einen Schuss Drama hinzu. Scott Frank hat hier erst seinen zweiten Spielfilm inszeniert, und das nach sieben Jahren. Dass er allerdings das Drehbuch selbst verfasste, macht aus RUHET IN FRIEDEN fast schon eine sichere Wette. Denn Romanverfilmungen kann Scott Frank, wie MARLEY & ICH schon bewies, und er beherrscht auch alle weiteren Genres. Für Kenneth Branagh schrieb er den Thriller DEAD AGAIN, für Spielberg die Zukunftsvision MINORITY REPORT, oder überzeugte mit einem Remake wie FLUG DES PHÖNIX. Einem Menschen wie Scott Frank kann man sich also anvertrauen, auch wenn man vielleicht andere Kost serviert bekommt, als man zuerst annehmen würde.
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