FantasyFilmFest 2013 – BYZANTIUM und 100 BLOODY ACRES
Fast dreißig Jahre nach ZEIT DER WÖLFE, mit dem Neil Jordan erstmals wirklich Aufmerksamkeit erregte, offeriert er wieder eine auf den Kopf gestellte Welt des bekannten Phantastischen. So wie Jordan seinerzeit das Märchen vom Rotkäppchen neu interpretierte, nutzt er Moira Buffinis Vorlage A VAMPIRES STORY, um das Genre um eine neue Variante von unsterblichen Blutsaugern zu bereichern. Es gelingt ihm nur teilweise. Manchmal stehen dem Regisseur Kalenderblatt-Phrasen in Dialogform im Weg, manchmal auch der fehlende Subtext. Die Erlebnisse von Eleanor und Clara sind eine ziemlich geradlinig erzählte Geschichte von zwei Frauen, die sich nicht nur gegen eine harte Männerwelt behaupten müssen, sondern zudem seit 200 Jahren ständiger Verfolgung ausgesetzt sind. Auch wenn sich die Handlung von der Neuzeit ausgehend äußerst verschachtelt über Rückblenden erklärt, bleibt BYZANTIUM in seiner Erzählung ein sehr linearer Film. Das ist es, was der Geschichte der zwei Vampir-Frauen tatsächlich fehlt, nämlich eine erweiterte Ebene, die einen philosophischen Ansatz aus der Tristesse des Alltags ihres Lebens erkennen lässt.
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