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Die Regeln im Teenage-Slasher sind seit Jahrzehnten definiert. Es überlebt die Figur, die mit reinem Herzen auf Sex verzichtet hat. John Carpenter war einer der Mitbegründer dieser Klischees. Und David Robert Mitchell macht unmissverständlich klar, wo die Vorbilder für seinen innovativen Horrorfilm zu finden sind. Auch Carpenter ließ Jamie Lee Curtis verklärt aus dem Klassenzimmer blicken, wo sich draußen unvermittelt das Böse zu erkennen gab. Mitchell wiederholt diese Sequenz, während hier die Lehrerin T.S. Eliot zitiert. Das macht natürlich wissbegierige Fans neugierig, denn manchmal können Horrorautoren auch sehr verwegene Spuren legen. Das Gedicht »Das Liebeslied von J. Alfred Prufrock« ist im Internet nicht zu finden, nur unendlich viele Auslegungen über dessen Inhalt und Aussage. Es soll um Angst gehen, um Selbstfindung, die Unsicherheiten im Leben, die Quintessenz des Scheiterns. Das Gedicht ist schwer zu interpretieren oder lässt viele Interpretationsmöglichkeiten. Der Dichter Eliot hat sich dabei an verschiedene, ältere Dramatikern und Autoren angelehnt. David Robert Mitchells Film ist ein perfekter Abzug dieses Gedichts.
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