POMPEJI: Aus Geschichte nichts gelernt

Poster POMPEII

POMPEII – 27.02.2014

Das Tref­fen mit einem Vete­ri­när, gleich nach dem Tag an dem ich POMPEJI gese­hen habe, ver­lief mit einer unaus­weich­li­chen Fra­ge. Kann ich einem Pferd die eine Hand leicht auf den Hals legen, mit der ande­ren sein Maul umfas­sen, und dann mit einer kur­zen, ruck­ar­ti­gen Bewe­gung sein Genick bre­chen? Schal­len­des Geläch­ter war die ers­te Ant­wort, er hät­te von so einem Fall irgend­wo gele­sen, und wie unsin­nig das wäre. Mei­ne auf­klä­ren­den Wor­te stimm­ten ihn nicht min­der gelaunt, er erin­ner­te sich nun an die Ver­bin­dung zu dem Film, und ver­si­cher­te mir ernst­haft, welch gewal­ti­gen Kräf­te wir­ken müs­sen, um ein­emPferd über­haupt das Genick zu bre­chen, geschwei­ge denn mit blo­ßen Hän­den. Kit Haring­ton hat das gekonnt. Viel­leicht weil er als Milo eben ein außer­ge­wöhn­li­cher Gla­dia­tor ist.

Eigent­lich ist POMPEJI im Gesam­ten ein außer­ge­wöhn­li­cher Film. Er ist sich für nichts zu scha­de, was einen schlech­ten Film aus­macht. Man darf nicht hohe Schau­spiel­kunst erwar­ten, wenn man einen Kata­stro­phen­film sehen will. Man soll nicht auf eine raf­fi­nier­te Hand­lung spe­ku­lie­ren, wenn das Spek­ta­kel der eigent­li­che Grund des Besu­ches ist. Aber wie arm­se­lig darf ein Film wirk­lich pro­du­ziert und insze­niert sein, um nicht einen all­um­fas­sen­den Ärger auf sich zu zie­hen? Und ein Ärger­nis ist POMPEJI in allen Berei­chen.