Cory Doctorow – LITTLE BROTHER
Anmerkung: diese Rezension erschien im April 2010 auf dem alten Artikelportal. Da das Buch durch die Diskussion um Überwachung und schwindende Bürgerrechte aktuell wie nie ist, habe ich mich entschlossen, die Rezension hier nochmals zu veröffentlichen. Und weil Jens Scholz die Aktion #oplittlebrother ausgerufen hat.
Ich lese ja gern und viel und gebe das offen zu. Es kann auch mal vorkommen, dass ein Roman so gut/spannend/unbeschreiblich ist, dass ich ihn in kurzer Zeit lese und darüber andere Dinge vernachlässige. Dennoch habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass mir das immer seltener passiert – auch Bücher, die mich wirklich fesseln, tun das lange nicht mehr in dem Umfang wie früher. Das ist auch kein Wunder, je mehr das Gehirn schon aufgenommen hat, je mehr man schon gelesen hat, desto schwieriger wird es zum einen überrascht zu werden und zum anderen kennt man halt dermaßen viele Werke und Ideen, dass wirkliche Neuerungen ausbleiben.
Cory Doctorows LITTLE BROTHER hat mich von den ersten Buchstaben an völlig weggehauen und ich habe mich in einer Geschwindigkeit durch diesen Roman gefräst, der mich selbst in der Nachschau völlig überrascht, denn ich hätte nicht mehr für möglich gehalten, dass mich ein Roman nochmal derart faszinieren kann, dass ich ihn in einem Rutsch in Nullzeit durchlese, dass es mir wirklich schwer fällt, ihn mal wegzulegen und dass ich dann jede Gelegenheit nutze, ihn sofort wieder in die Hand zu nehmen, um weiter zu lesen.
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