LIFE OF PI: SCHIFFBRUCH MIT TIGER
Man sollte endlich Abstand davon nehmen, ein Buch als unverfilmbar zu bezeichnen, gerade wenn der Film dazu in die Kinos kommt. Das hat damals die UNERTRÄGLICHE LEICHTIGKEIT DES SEINS zu keinem besseren Buch gemacht, und den Film nicht schlechter. Zuletzt war unverfilmbar bei CLOUD ATLAS zu lesen, und nun kommt LIFE OF PI. Dies macht es Ang Lees Adaption nicht leichter, wenn überall betont wird, wie sich die literarische Variante gegenüber einer visuellen Umsetzung verhalten soll. Damit werden nicht nur Erwartungen geweckt, sondern auch Meinungen geformt. In Ermangelung an der Lektüre fällt es jedenfalls sehr leicht, Ang Lees LIFE OF PI als phantastischen Film zu loben. Seinem poetischsten seit TIGER & DRAGON. Eine Poesie, die sich nicht nur aus der frei interpretierbaren Geschichte ergibt, sondern ergänzend aus der imposanten, visuellen Umsetzung.
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