Offener Brief der Selfpublisher an den Buchhandel

Hal­lo Selfpublisher!

feat_buchhandel

Lest euch den fol­gen­den offe­nen Brief durch (Ähn­lich­kei­ten mit leben­den oder toten offe­nen Brie­fen sind selbst­ver­ständ­lich rei­ner Zufall und kei­ne Absicht), und wenn ihr damit ein­ver­stan­den seid, dann unter­schreibt ihn bit­te in einem Kom­men­tar (ech­ter Name oder Pseud­onym, ganz wie ihr wollt). Viel­leicht bekom­men wir ja mehr als die 500 Unter­schrif­ten irgend­wel­cher Ver­lags­au­to­ren zusam­men, die gegen Ama­zon wet­tern. Ihr dürft beim Kom­men­tar gern auch eure Web­sei­te ein­tra­gen, dann habt ihr gleich noch einen Backlink.
Du bist kein Self­pu­blisher, aber ein Sym­pa­thi­sant des Self­pu­bli­shings oder ein Klein­ver­lag, der in Buch­hand­lun­gen eben­falls nie gefun­den wird? Pri­ma! Unter­schrei­be auch Du. Selbst­ver­ständ­lich sind hier Web­adres­sen genau­so gern gese­hen und wer­den natür­lich mit ver­öf­fent­licht (es sei denn, es han­delt sich um offen­sicht­li­chen Spam).
Du bist ein Buch­händ­ler, der das eben­falls cool fin­det und dahin­ter steht? Groß­ar­tig! Schrei­be einen Kom­men­tar und tra­ge Dei­ne Web­adres­se ein, so einen wie Dich kön­nen wir brau­chen! In Dei­nem Fall darfst Du sogar die Anschrift Dei­nes Ladens in den Kom­men­tar schrei­ben, wenn Du möch­test. Ich wür­de die dann sam­meln und in einem eige­nen Arti­kel geson­dert präsentieren.
Hin­weis: Aus recht­li­chen Grün­den schal­te ich alle Kom­men­ta­re manu­ell frei, des­we­gen bit­te nicht wun­dern, wenn Dei­ner nicht sofort erscheint, manch­mal schla­fe ich, oder ent­fer­ne mich vom Com­pu­ter, um Bezos Cthul­hu anzubeten.

Teilt die­se Akti­on bit­te und tragt sie an ande­re Self­pu­blisher, Sym­pa­thi­san­ten, Wasauch­im­mer, wei­ter, damit auch die unter­schrei­ben können.

Wol­len wir doch mal sehen, wie vie­le wir zusam­men bekommen!

[Update:] Deutsch­land­ra­dio Kul­tur hat mich zum The­ma interviewt

Ste­fan Holzhauer
Self­pu­blisher u.v.a.m.

Offener Brief der Selfpublisher an den Buchhandel

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,
lie­ber Bör­sen­ver­ein, sehr geehr­te Buch­händ­le­rin­nen und Buchhändler,

wir Self­pu­blisher befin­den uns in gar kei­nem Macht­kampf mit irgend­wel­chen Ver­la­gen. War­um auch, der Buch­han­del igno­riert uns fast voll­stän­dig, die Ver­la­ge neh­men uns nur des­we­gen zur Kennt­nis, um uns über ihre soge­nann­ten Self­pu­bli­shing-Platt­for­men mit völ­lig über­zo­ge­nen Kon­di­tio­nen abzu­zo­cken (war­um zum Teu­fel soll­te man ein­wil­li­gen, die Rech­te für Ver­fil­mun­gen oder »unbe­kann­te Nut­zungs­ar­ten« abzu­ge­ben, wenn man aus­schließ­lich ein Indie-Buch unter die Leu­te brin­gen möch­te?) und uns am Ende nur Bro­sa­men zu lassen.

Nicht erst in den letz­ten Mona­ten wer­den Self­pu­blisher und ihre Bücher im gesam­ten Buch­han­del (off­line wie online) boy­kot­tiert, ihre Bücher nicht auf Lager gelegt und auf Leser­an­fra­ge noch nicht ein­mal bestellt, selbst wenn es gän­gi­ge Wer­ke oder gar Best­sel­ler sind. Die Bücher wer­den GAR NICHT ANGEBOTEN, man hat als Self­pu­blisher kei­ne Mög­lich­keit sei­ne Bücher in die Läden oder Online­shops zu bekom­men, wenn man sich nicht den uralten, ange­sichts des Inter­nets längst obso­let gewor­de­nen, Tra­di­tio­nen der Bran­che unter­wirft und ein Hei­den­geld dafür abdrückt, in irgend­wel­che okkul­ten Kata­lo­ge auf­ge­nom­men zu werden.

Ein­schub: Anmer­kung eines Klein­ver­le­gers: »Und selbst wenn man die Koh­le für eine ISBN und fürs VLB inves­tiert, fin­den die einen trotz­dem nicht!« Ein­schub Ende

Self­pu­blisher tau­chen weder auf den Tischen der Buch­hand­lun­gen, noch in deren Rega­len noch in den nam­haf­ten Online­platt­for­men der Bran­che auf. Dabei sind gera­de die Prä­sen­tier­ti­sche in den Buch­hand­lun­gen doch Emp­feh­lun­gen an die Kun­den. Wir kön­nen nur fest­stel­len, dass die­se Kun­den­emp­feh­lun­gen durch den Buch­han­del mas­siv mani­pu­liert wer­den, denn es fin­den sich defi­ni­tiv KEINERLEI Self­pu­blisher darunter.

Wir Self­pu­blisher sind der Mei­nung, dass kein Buch­ver­käu­fer den Ver­kauf von Büchern behin­dern oder gar Kun­den vom Kauf von Büchern abhal­ten soll­te. Der Buch­han­del hat kein Recht, eine Autoren­grup­pe, »in Beu­ge­haft« zu neh­men. Oder, noch schlim­mer: Kom­plett zu igno­rie­ren und dem Kun­den vor­zu­ent­hal­ten. Oben­drein soll­te kein Buch­ver­käu­fer sei­ne eige­nen Kun­den falsch infor­mie­ren oder ihre Ein­käu­fe dadurch behin­dern, dass sie behaup­ten, die­ses und jenes Buch gar nicht zu ken­nen und auch nicht beschaf­fen zu kön­nen. Damit wider­spricht der Buch­han­del sei­nem eige­nen Ver­spre­chen, qua­li­ta­tiv bes­ser als die Online­kon­kur­renz zu sein, ins­be­son­de­re als das viel­ge­schmäh­te Amazon.

Mal im Ernst, lie­be Buch­händ­ler: es gibt ein Leben abseits der ISBN und auch abseits des VLB. Wenn jemand ein Buch eines Self­pu­blishers bei euch kau­fen möch­te, dann geht ins Inter­net (kennt ihr das? Das gibts schon ein paar Jah­re), und nutzt die Such­ma­schi­ne eurer Wahl, um nach dem Namen des Autors und/oder dem Titel des Buches zu suchen. Das ist gar nicht so schwer. Und dann wer­det ihr das fin­den. Und dann kann man freund­lich bei dem Indie-Autor oder der Self­pu­blishe­rin anfra­gen, ob der oder die euch das Buch schickt. Das machen die bestimmt, sogar sehr, sehr ger­ne. Und was ist dann pas­siert? Der Kun­de hat das Buch bei euch gekauft, und nicht bei Ama­zon, und ihr macht den Rei­bach und nicht Cthul­hu Bezos. Wäre das nicht supereinfach?
Nur: ver­langt bit­te nicht von einer Ein­zel­per­son (vul­go: Self­pu­blisher) die­sel­ben Rabat­te, die euch auch die Töch­ter inter­na­tio­nal agie­ren­der Ver­lags­gi­gan­ten wie Hachet­te oder Bon­nier ein­räu­men, denn der klei­ne Self­pu­blisher kann das nicht. Und schi­cken müs­sen er oder sie euch das Buch auch noch, das kos­tet Por­to – und dann bleibt gar nichts mehr übrig, wovon man leben könnte.
Genau wie ihr Soli­da­ri­tät ein­for­dert, genau wie die Ver­lags­au­to­ren Soli­da­ri­tät ein­for­dern, so for­dern auch die Indies Soli­da­ri­tät ein. Stellt fest, dass es uns gibt, redet mit uns, bestellt direkt bei uns, wir sind nett, ehr­lich! Auf jeden Fall VIEL net­ter als Ama­zon oder der gesam­te Ver­lags­over­head, der sich hin­ter dem Bör­sen­ver­ein ver­steckt. Denn egal was die im Lob­by­kampf gegen Ama­zon erzäh­len, im End­ef­fekt geht es auch denen genau wie Ama­zon nicht um Kul­tur, und erst recht nicht um Autoren, son­dern dar­um, wer die meis­te Koh­le einsackt.

Und des­we­gen: Soll­ten nicht der sprich­wört­li­che klei­ne Buch­händ­ler und der klei­ne Self­pu­blisher zusam­men­ar­bei­ten? Wenn das gin­ge, sähen die Goli­aths zumin­dest im Bereich Self­pu­bli­shing ziem­lich dumm aus.

Dann bräuch­te es noch eine unab­hän­gi­ge Online-Platt­form für Self­pu­blisher mit ähn­li­che guten Kon­di­tio­nen wie Ama­zon und ohne die Abzo­cke der Ver­lags­an­ge­bo­te. Aber das ist fast ein ande­res The­ma. (Für eBooks gibt es die übri­gens bereits, nennt sich Beam eBooks).

Solan­ge das alles nicht geschieht und solan­ge Ama­zon um das zig-fache bes­se­re Kon­di­tio­nen für Self­pu­blisher und Klein­ver­la­ge lie­fert, was Sicht­bar­keit und Tan­tie­men angeht, als irgend­je­mand ande­rer, solan­ge kön­nen wir offe­ne Brie­fe von irgend­wel­chen ver­meint­lich oder tat­säch­lich eta­blier­ten Autoren nicht ganz ernst neh­men, eben­so­we­nig wie das Geheu­le von mul­ti­na­tio­na­len Kon­zer­nen wie Bon­nier und ähn­li­chen, denen zufäl­lig auch ein paar Ver­la­ge gehö­ren, dass Ama­zon böse ist.

Mit freund­li­chen Grüßen
Die Unter­zeich­ne­rin­nen und Unterzeichner

202 Kommentare zu „Offener Brief der Selfpublisher an den Buchhandel“

  1. Dan­ke für die kla­ren Wor­te – das gedan­ken­lo­se und gehirn­freie #Ama­zon­bas­hing geht mir lang­sam, aber sicher so rich­tig auf die Nüsse.
    Ich bin ger­ne Ver­lags­au­torin, aber ich sehe auch all die Feh­ler, die hier­zu­lan­de im Umgang mit AutorIn­nen und Lese­rIn­nen gemacht wer­den. Der Buch­han­del schafft es auch ohne Ama­zons Hil­fe ganz gut, sich über­flüs­sig zu machen. (Ich bin Ex-Buch­händ­le­rin, ich darf das sagen.)
    Und als Self-Publishe­rin füh­le ich mich von deut­scher Ver­triebs- und Ver­kaufs­sei­te im schlech­tes­ten Fall igno­riert, im bes­ten mies behandelt.
    Da ist Ama­zon wirk­lich deut­lich weiter!

  2. facebook_ClaudiaRapp.Konstanz

    Schlie­ße mich Susan­ne Ger­dom an, dan­ke für die wah­ren Wor­te! Eben­falls ehe­ma­li­ge Buch­händ­le­rin, Self-Pub und Klein­ver­lags­au­torin… Wenn nicht alle so vehe­ment ihr ein­ge­zäun­tes klei­nes Beet vor allem ver­meint­lich Bösen da drau­ßen ver­tei­di­gen wür­den, son­dern über­le­gen wür­den, was sich durch Alli­an­zen und Auf­ein­an­der­zu­ge­hen alle auf die Bei­ne stel­len lässt, könn­te die schö­ne neue Welt noch so viel schö­ner sein! Und blü­hen, und Früch­te tragen!

    Und eine Online-Platt­form für Sel­fies und Indies und Klei­ne, die man sich mal anschau­en kann, ist der Amrûn Markt­platz: http://amrun-markt.de/

    In die­sem Sin­ne, weitermachen!

  3. Rich­tig so und ich unter­zeich­ne es gern! Schließ­lich bleibt mir ja auch nichts ande­res übrig mei­ne bei­den Bücher »Das Band der Hexen« und »Die ver­rück­ten 70er« bei www,neobooks.de ein­zu­stel­len denen ich übri­gen sehr dank­bar bin.

  4. …und ich sage es auch wei­ter­hin ganz offen:
    Ich LIEBE Amazon!

    Ist es nicht ein­fach nur lächer­lich, wenn einem Unter­neh­men Pro­fit-Wil­len/­Gier vor­ge­wor­fen wird von aus­ge­rech­net den Insti­tu­tio­nen, Unter­neh­men, die selbst nichts ande­res in der Bir­ne haben?
    Der ein­zi­ge Unter­schied besteht doch nur dar­in, dass Ama­zon nie was ande­res als Pro­fit und wirt­schaft­li­ches Den­ken für sich in Anspruch genom­men hat, die Geg­ner sich aber schon seit gera­de­zu Urzei­ten hin­ter dem Deck­män­tel­chen »Kunst und Kul­tur und des­sen För­de­rung« gera­de­zu verbarrikadieren.
    Ein Schelm, der dar­in auch nur schlich­te Pro­fit­gier in reins­ter Form unter der schon arg ver­schmutz­ten »wei­ßen Wes­te« sieht…

  5. Guten Tag,

    in vie­len Momen­ten kann ich die­sem Bei­trag zustim­men, es ist stets die Arro­ganz der gro­ßen »Macher«, die den ande­ren in die Sup­pe spu­cken (wol­len). Mit mei­ner Freun­din und Autorin Andrea C. Beu­tel habe ich schon vor zwei Jah­ren ein Buch geschrie­ben, es trägt den schö­nen titel »Ein Schaf macht nicht muh«. Nach­dem wir das Manu­skript ver­geb­lich diver­sen »Gro­ßen« ange­bo­ten hat­ten, ent­schlos­sen wir uns selbst- ohne einen Ver­lag zu grün­den- Her­aus­ge­ber zu wer­den und lie­ßen das Buch in guter Qua­li­tät, Hard­co­ver, far­bi­ge Sei­ten etc. dru­cken. Der ver­kauf läuft gut, aller­dings wer­den wir kei­ne Mil­lio­nä­re mehr wer­den, dafür bin ich eh viel zu alt und klug genug, Andrea war schon immer schlau, aber denen, diue es gele­sen haben, gefiel es aus­ge­spro­chen gut. Bis in die Schweiz ist es immer­hin gelangt, ohne dass es je einen Buch­händ­ler zu Gesicht bekam. Der regio­na­le Buch­händ­ler in Schwedt/Oder stell­te es ‑in Kom­mis­si­on- mit säu­er­li­cher Mie­ne in eine der hin­te­ren Ecken sei­nes Ladens, im benach­bar­ten Anger­mün­de wur­de die Annah­me eher verweigert.
    Es macht nich­te, wäh­rend unse­rer Lesun­gen von Klas­sen­räu­men in den Schu­len bis zu den Knei­pen in MV und der Ucker­mark kau­fen die Hörer und erfreu­en sich und uns mit ihrem Feedback/ Anru­fen, klei­nen Brie­fen oder ver­ba­len Reak­tio­nen. Fazit: Lasst sie doch die Gro­ßen, in ihrem Saft schmoren!

  6. Jürgen Gerdom

    Wenn mir vor nicht all­zu lan­ger Zeit jemand gesagt hät­te, ich hät­te in Kür­ze den Impuls, ein Unter­neh­men wie Ama­zon in Schutz zu neh­men, ich hät­te nicht ein­mal gelacht. Aber dar­auf läuft es u.a. hin­aus. Die, die den Zug ver­passt haben, schau­en ihm hin­ter­her und meckern über die, die dar­in sitzen.

  7. Word.
    Schlie­ße mich an.
    Ich will schrei­ben und ich will, dass Leser mein Geschrie­be­nes lesen kön­nen. That’s all.
    Ama­zon hilft mir dabei.
    The Big 5 (oder sind’s nur noch 4?) tun das nicht.

  8. Schlie­ße mich an.
    Immer­hin fin­det man mei­ne Bücher bei Ama­zon. Aber die ner­ven­auf­rei­ben­de, frucht­lo­se Manu­skript­be­wer­bung bei Ver­la­gen trieb mich dazu, zu Sef­pu­bli­shing-Por­ta­len auszuwandern.
    Offen­sicht­lich muss man mehr oder weni­ger belang­lo­sen Schrott von sich geben, aus dem eng­lisch­spra­chi­gen Raum kom­men oder eh schon einen »Namen« haben, um über­haupt einen Ver­le­ger zu fin­den. Auf Qua­li­tät schei­nen Ver­la­ge schon lan­ge kei­nen Wert mehr zu legen. Da bleibt einem Autor/einer Autorin kei­ne ande­re Wahl, als zum Sef­pu­bli­shing zu greifen.

  9. Das nen­ne ich mal gut und ein­fach auf den Punkt gebracht, so dass eigent­lich jeder (!!!) nach­voll­zie­hen kann, wor­um es geht!
    Vie­len Dank für die kla­ren Wor­te. Das unter­schrei­be ich ger­ne, denn ich bin ger­ne ein »Indie«!
    Andrea Bielfeldt

  10. Mit Ama­zon habe ich mei­ne ers­ten eBooks ver­öf­fent­licht. Ich hat­te die Mög­lich­keit dazu, ohne jah­re­lang ver­ge­bens Ver­la­ge anschrei­ben zu müs­sen – dar­über bin ich sehr froh. Wenn ein deut­sches Unter­neh­men als Vor­rei­ter das Publi­zie­ren von eBooks für eine brei­te Mas­se von Autoren ermög­lichst hät­te, wäre das natür­lich noch bes­ser gewesen. :-)
    Ich erhal­te einen ange­mes­se­nen Anteil vom Ver­kaufs­er­lös, Ama­zon ist in der Bezie­hung fair.
    Und ich muss kei­ne zig­tau­send Euro bezah­len, damit mei­ne Bücher an gut sicht­ba­rer Stel­le den poten­ti­el­len Käu­fern prä­sen­tiert wer­den, so wie es bei man­chen Buch­händ­lern gang und gäbe ist.
    Sicher­lich gibt es auch bei Ama­zon Din­ge, die man ruhig kri­ti­sie­ren soll­te. Aber ein­sei­ti­ges bas­hing (um von eige­nen Schwä­chen abzu­len­ken?) hilft niemandem.
    Des­halb unter­schrei­be ich hier gern.

  11. Sabine Hennig-Vogel

    Alle soll­ten die glei­che Chan­ce haben, auch wenn das uto­pisch klingt. Ich unter­schrei­be den Brief, weil auch ich schon fest­stel­len muss­te, dass eine ISBN nicht bedeu­tet, dass ein Titel über den Buch­han­del erhält­lich ist. Wenn irgend mög­lich bestel­le ich gern beim (Klein-)Verlag oder Autor selbst – aber das Haupt­pro­blem bleibt natür­lich: der poten­ti­el­le Leser muss erst­mal von dem Buch erfahren.
    Der Wan­del beginnt gera­de erst!

  12. Pingback: Offener Brief der Selfpublisher an den Buchhandel (via Phantanews) | Nina C. Hasse

  13. Alexandra Stross

    Ist ein super Brief, Danke!!

    Ich den­ke, neben all der Pro­fit­gier steckt auch noch dahin­ter, dass so ein­fach die Inhal­te bes­ser kon­trol­liert wer­den kön­nen, die an eine brei­te Öffent­lich­keit gelan­gen. Das Volk soll dumm gehal­ten werden.

  14. Ich hof­fe und wün­sche, dass die­se Initia­ti­ve ihren Bei­trag zur Erhal­tung und För­de­rung der Kul­tur­land­schaft »Buch« zu leis­ten ver­mag. Viel Erfolg.

  15. Das unter­schrei­be ich sehr gern als Autorin, die sich gera­de dazu ent­schlos­sen hat, die jäm­mer­li­chen Ver­su­che, bei einem soge­nann­ten »Publi­kums­ver­lag« unter­zu­kom­men, auf­zu­ge­ben und die Sache selbst in die Hand zu neh­men. Vie­len Dank für die kla­ren Worte!

  16. Hier­mit unterschrieben!

    Ich stim­me die­sem Arti­kel in allen Punk­ten zu. Der Buch­han­del soll nicht rum­heu­len, er soll es ein­fach bes­ser machen.

    Wenn er sich dazu denn geis­tig-mora­lisch in der Lage sieht. Ich tue es im Moment nicht. Dazu ken­ne ich mei­ne Pap­pen­hei­mer schon zu lange.

    Bin Klein­ver­le­ger. Ohne Ama­zon wür­de der Ver­lag gar nicht exis­tie­ren kön­nen. Die ört­li­chen Buch­händ­ler jeden­falls haben kei­nen Fin­ger für mich gerührt. Und das mit dem Nicht­fin­den­kön­nen ken­ne ich auch nur zu gut. – Wer sei­ne Kun­den nicht gut behan­delt, ver­liert sie eben an den, der sie bes­ser behan­delt. Dar­an ist nichts böse oder ungerecht.

  17. So lang­sam dach­te ich doch tat­säch­lich, dass ich allein bin auf wei­ter Flur.
    Natür­lich nutzt Ama­zon sei­ne Stel­lung aus, aber die Groß­ver­la­ge und Groß­buch­händ­ler haben sich selbst in die­se Lage hin­ein­ma­nö­vriert, indem sie gan­ze Autoren, Gen­re und die (meis­ten) Klein­ver­la­ge boy­kot­tie­ren bzw ver­su­chen aus­zu­brem­sen, indem sie bei vie­len Über­set­zun­gen im Bereich (Psycho-)Thriller und Hor­ror zen­sie­ren und uns Lesern somit qua­si vor­schrei­ben wol­len was und wie wir zu lesen haben. Ich habe letz­tens ein Inter­view mit Herrn Wall­raff gele­sen, indem er genau das befürch­tet, dass Ama­zon uns vor­schreibt was wir zu lesen haben. Ich muss­te da leicht grin­sen. Herr Wall­raff fürch­tet also dass Ama­zon das sel­be macht wie die Groß­ver­la­ge und Großbuchhandlungen.
    Bei Ama­zon bekom­me ich die Selbst­ver­le­ger und die Klein­ver­la­ge, da bekom­me ich noch eine gro­ße Band­brei­te an Gen­re und Geschich­ten und nicht die­sen Ein­heits­brei. Natür­lich liegt Ama­zon nicht viel an der Kunst und Kul­tur son­dern nur an dem Gewinn. Aber genau des­we­gen för­dert es die Viel­falt und kas­triert sich nicht sel­ber. Und ja, genau wegen die­sen Mög­lich­kei­ten neh­me ich durch­aus dann auch War­te­zei­ten bei den Autoren gro­ßer Ver­la­ge in Kauf oder fah­re eben 200 km zum nächs­ten Groß­buch­händ­ler und besor­ge es mir da.

  18. Katja Fischer

    Rich­tig so. Ich ärge­re mich immer wie­der drü­ber, dass ich bestimm­te Bücher nicht im Buch­han­del kau­fen kann. Selbst wenn ich wöllte.

  19. Wie gut, wenn das, wor­über man sich schon selbst lan­ge Gedan­ken gemacht hat, von ande­ren auf­ge­grif­fen wird und so vie­le Unter­stüt­zer bekommt. Natür­lich muss ich unterschreiben.

  20. Elisabeth L. DeCesso

    Auch ich unter­stüt­ze dies. Hier könn­te man den gro­ßen Online­han­dels­un­ter­neh­men sogar ein Schnipp­chen schlagen.

  21. Bin nur Lese­rin und Buch­blog­ge­rin. Schlie­ße mich aber der Mei­nung an. Die Jam­me­rei der gro­ßen Ver­la­ge und ihrer Autoren wirkt lang­sam schon lächerlich.

  22. Ama­zon ist und bleibt für Self­pu­blisher unver­zicht­bar. Wir wol­len es doch mal beim Namen nen­nen: Die »eta­blier­ten« Autoren, die gegen Ama­zon zu Fel­de zie­hen, haben eigent­lich nur Angst vor der wach­sen­den Kon­ku­renz. Denn die Qua­li­tät der eigen­ver­ant­wort­lich arbei­ten­den Autoren wird immer bes­ser. Lei­der hat dies der »nor­ma­le« Buch­han­del noch nicht begrif­fen, und ver­passt, wie so oft, auf den Zug auf­zu­sprin­gen. Inzwi­schen ist es mir eine wah­re Freu­de gewor­den, vor ewi­gen Zei­ten erhal­te­ne, faden­schei­ni­ge Absa­gen »gro­ßer« Ver­la­ge, mit dem Hin­weis, man kön­ne die­se fein­säu­ber­lich fal­ten und dann im Anus ver­schwin­den las­sen, an den Absen­der zurück zu schi­cken. Ich bin der Über­zeu­gung, das alle Ver­su­che Self­pu­blisher klein zu hal­ten, schei­tern wer­den. Der Trend der letz­ten Jah­re zeigt dies ganz deutlich!
    Mit freund­li­chem Gruß
    Rai­ner W. Grimm

  23. Fianna Cessair

    Ama­zon bie­tet mir zumin­dest die Mög­lich­keit mei­ne Wer­ke an den Leser zu brin­gen. Nicht nur das, sie machen sogar Wer­bung für mich. Eines mei­ner Wer­ke ist bei einem Ver­lag erschie­nen und es wird vom sta­tio­nä­ren Buch­han­del kom­plett igno­riert, was soweit geht, dass man Lesern sagt, man kön­ne es lei­der nicht bestellen.
    Ich habe kein Pro­blö­em mit Ama­zon, son­dern bin dank­bar, dass dort mei­ne Wer­ke erhält­lich sind!

  24. Das unter­schrei­be ich gern. Zwar bin ich auch skep­tisch, was Ama­zon ist (und vor allem bald wer­den könn­te). Ohne Ama­zon aber wür­de ich gar nicht mehr lesen. Buch­han­del heißt hier nur noch »Tha­lia« und sons­ti­ge Ket­ten. Das sind kei­ne Buch­händ­ler, dass sind ALDIs für Main­stream-Ramsch. Deren Ver­schwin­den und das Ver­schwin­den von 90% der Autoren, die dort auf den Tischen lie­gen ist kein Ver­lust für die Lese­kul­tur. Genau­so wie der Abgang der »Ver­la­ge«, die das steuern.

  25. Ganja D. Cooper

    Als Leser kann und muss ich mich dem anschlie­ßen, als den­ken­der (auch Rech­nen ist eine geis­ti­ge Leis­tung) Mensch sowie­so und aus kul­tur­po­li­ti­schen Grün­den …; ach was sag ich, ich for­de­re einen Buch­han­del der sei­nem Namen gerecht wird, auch im Zeit­al­ter der Information!

  26. Es ist jetzt 10 Jah­re her, als ich mich ent­schloss den Kne­bel­ver­trag eines Ver­la­ges nicht zu unter­zeich­nen und lie­ber Self­pu­bli­shing zu wäh­len. Und seit­dem hat sich nichts geän­dert. Eine Mono­pol­stel­lung, wie Ama­zon sie hat, ist kei­nes­falls unge­fähr­lich und in kei­ner Wei­se gut zu hei­ßen. Aber wen der Teu­fel den Beel­ze­bub anklagt, wird es ein­fach lächerlich. 

    Was die Ver­la­ge Jahr­hun­der­te lang gemacht haben, unter­stel­len Sie jetzt ande­ren. Zitat aus dem offe­nen Brief der Autoren an Ama­zon: »Eines düs­te­ren Tages wird man womög­lich nur noch lesen kön­nen, was Ama­zon genehmigt.«
    Im Moment ist das zumin­dest deut­lich mehr, als was Ver­la­ge und Buch­han­del genehmigen.

  27. Prozentbettler

    Ich unter­schrei­be gern und möch­te bei die­ser Gele­gen­heit in Erin­ne­rung rufen, dass der Buch­han­del von jedem Buch ca. 50 Pro­zent ein­steckt, der (Ver­lags) Autor mit ca. 4–7% (vom Brut­to­preis) ver­gna­den­bro­tet wird. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass Autoren also meist weni­ger Hono­rar erhal­ten als der Staat sich Mehr­wert­steu­er in die Taschen schiebt (man las­se sich das auf der Zun­ge zer­ge­hen und den­ke dar­an, dass Autoren von die­sem Krea­ti­vi­täts­al­mo­sen dann auch noch­mal einen Anteil als Ein­kom­men­steu­er an den Staat abfüh­ren), kann man bei Ver­la­gen und Händ­lern schon von staat­lich geför­der­ten ‘part­ners in crime’ spre­chen. Die­ser orga­ni­sier­ten Struk­tur ein Bünd­nis aus selbst­aus­beu­tungs­un­wil­li­gen Self-Publishern und zeit­ge­mä­ßem Dis­tri­bu­ti­ons­sys­tem ent­ge­gen­zu­set­zen ist eben­so über­fäl­lig wie alternativlos.

  28. Unter­schrie­ben.
    Ich mag ama­zon. Natür­lich sind das Geschäf­te­ma­cher, aber nicht weni­ger als die Groß­ver­la­ge, die den Autoren nur einen mini­ma­len Bruch­teil der Ein­nah­men zuge­ste­hen und dann so tun, als wären sie die ein­zi­gen Ver­fech­ter der deut­schen Literatur.

  29. Pingback: Sattelt die Pferde und reitet zur Buchhandlung! - PhantaNews

  30. Unter­zeich­ne ich ger­ne. Vor allem die­se »Gut Mensch Getue« von die Ver­la­ge geht mir auf den Keks. Gut Ama­zon ist auch kein Wohl­fahrts­ver­ein, aber die rich­ten sich nach den Wün­sche der Kunden.

    Wenn die alt Ver­la­ge nicht bald die Zei­chen der Zeit erken­nen und rich­tig deu­ten ist deren Zeit eh bald vor­bei – ob mit ober ohne Amanzon!

  31. Die aktu­el­le Situa­ti­on hat schon etwas Komisches.
    Die Ver­la­ge sind im Buch­han­del und wol­len unbe­dingt zu ihren Kon­di­tio­nen zu Ama­zon und die Indies sind mit guten Kon­di­tio­nen bei Ama­zon und wol­len in den Buch­han­del, dann aber auch am liebs­ten zu ihren Konditionen:-)
    Wie dem auch sei – es wäre schön, wenn der Buch­han­del sich etwas mehr öff­nen wür­de – ein wenig hat das ja auch mit Augen öff­nen zu tun.
    Was spricht dage­gen, Umsät­ze mit­zu­neh­men, die von Indies gene­riert werden?

  32. Pingback: Kurz verlinkt | Schwerdtfegr (beta)

  33. Marcus Rauchfuß

    Da kann ich nur zustim­men und unter­schrei­be gleich mit. Treff­lich gesprochen!

  34. Wir Self­pu­blisher sind der Mei­nung. dass Angli­zis­men und Buz­zwords so toll sind, dass der durch­schnitt­li­che Kun­de eines nie­der­ge­las­se­nen Buch­händ­lers über­haupt nicht ver­steht, was wir mit die­sem »offe­nen Brief« eigent­lich sagen wollen. 

    Etwas kla­rer fomu­lie­ren hät­te man die­sen inhalt­lich ansons­ten tol­len offe­nen Brief schon for­mu­lie­ren können.

  35. Wäre der Kom­men­tar von »Buz­zword« nicht anonym abge­ge­ben wor­den, könn­te man ihn viel­leicht sogar ernst neh­men. Wer den Brief nicht ver­steht, soll­te Buch­hand­lun­gen viel­leicht grund­sätz­lich meiden. ;)

    Für die­je­ni­gen, die den Link zu dem ande­ren offe­nen Brief nicht ver­folgt haben: Gro­ße Tei­le des Tex­tes die­ses Brie­fes leh­nen sich direkt an jenen an, den hun­dert Autoren an Ama­zon geschrie­ben haben. Ihr versteht?

  36. Ohne Ama­zon wäre ich nicht in der Lage, ein­fach, gut und güns­tig eBooks und Print­bü­cher zu vermarkten.
    Inso­fern ist Ama­zon für den Buch­ver­lag eine Seg­nung, weil es die Viel­sei­tig­keit dras­tisch erhöht hat und auch Nischen­pro­duk­te sehr gut sicht­bar macht.

    Dan­ke, Jef Bezos!

    Vie­le Grüße
    Peter Neumann

  37. Als Autor und Self­pu­blisher-Unter­stüt­zer schlie­ße ich mich gern an. ama­zon hat in den letz­ten zwan­zig Jah­ren mehr für die Popu­la­ri­sie­rung des Lesens und die Ermög­li­chung neu­er Bücher getan als alle Ver­la­ge zusammen.

  38. Ich habe beruf­lich viel mit Bild­rech­ten zu tun, des­halb sei mir die­ser Ver­gleich erlaubt. Wenn ein Foto­graf ein Foto schießt kann er genau bestim­men was mit dem Bild pas­siert. Er kann es mit allen Bild­rech­ten ver­kau­fen oder zweck­ge­bun­den, er kann es lizen­sie­ren wie es ihm gefällt und ggf. auch eine Bild­re­tu­sche verbieten.
    Doch wie sieht das mit Büchern bei den gro­ßen Ver­la­gen aus? Damit mein Buch dort gedruckt wird muss ich bei­na­he mei­ne See­le ver­kau­fen und soll dann noch dank­bar sein, wenn ich ein paar Cent am Ver­kauf ver­die­ne! Die Ver­la­ge erwar­ten, dass ich die Rech­te inklu­si­ve noch gar nicht abseh­ba­rer Ver­wer­tungs­rech­te abtre­te und räu­men sich das Recht ein in mei­nem Namen Tex­te zu ändern.
    Kurz die Ver­la­ge haben über Jahr­zehn­te ihre Macht miss­braucht und jam­mern nun her­um, weil ihre Macht schwindet.
    Viel­leicht soll­ten die gro­ßen Ver­la­ge es mal mit Dienst­leis­tung ver­su­chen, statt sich dar­über zu bekla­gen, dass es bes­se­re Anbie­ter gibt.

  39. Christian Becker-Kapraun

    *sign*
    Ohne die Anleh­nung an das Ori­gi­nal hät­ten sich sicher­lich noch deut­li­che­re Wor­te fin­den lassen.

  40. Sehr gut geschrie­ben, da kann ich voll hin­ter­ste­hen – zumal bei mir bald auch eine Ver­öf­fent­li­chung im Selbst­ver­lag ansteht! Dan­ke für die kla­ren Worte!!!

  41. Pingback: Der fehlende grüne Zweig zwischen Amazon, AutorInnen und Verlagen - Dominik Leitner

  42. Pingback: Debatte der offenen Briefe: Selfpublisher kritisieren Buchhandel » lesen.net

  43. Ger­ne habe ich den offe­nen Brief für einen fai­ren Buch­markt unter­schrie­ben (www.fairer-buchmarkt, #fai­rer­buch­markt), denn ich fin­de gemein­sa­mes Enga­ge­ment aller Kul­tur­schaf­fen­den für gute Bedin­gun­gen aktu­ell drin­gend nötig, so betrifft z.B. die Libri­sper­re betrof­fe­ne klas­si­sche Ver­la­ge und Self­pu­blisher glei­cher­ma­ßen. Gäbe es die­se Sper­re eines der wich­tigs­ten deut­schen Groß­händ­ler nicht, wären bei­spiels­wei­se Crea­teSpace Self­pu­blisher-Titel regu­lär im Buch­han­del im Kata­log und ver­füg­bar. Es ist in die­sem Fall also weder die Schuld der klei­nen Buch­händ­ler, noch die Schuld von Crea­teSpace, dass zig­tau­sen­de Bücher nicht ver­füg­bar sind, daher möch­te ich obi­gen Brief so nicht unter­schrei­ben, da mir die gelis­te­ten Punk­te zu pau­schal for­mu­liert sind und die tat­säch­li­chen Hin­ter­grün­de zu wenig berück­sich­tigt wer­den. Ich bin für einen fai­ren Buch­markt – für alle Beteiligten!

  44. Ich habe nur ein klei­nes Self­pu­bli­shing-Pro­jekt bei Ama­zon, darf mich aber daher auch hier äussern ;-)

    Ich möch­te noch einen ande­ren Aspekt ins Gespräch bringen.

    Ich lese eng­li­sche Bücher sehr ger­ne im Ori­gi­nal. Wie bedient mich da der Buch­han­del? Fak­tisch gar nicht. Vie­le Jah­re habe ich nur völ­lig über­teu­er­te Impor­te im Bahn­hofs­buch­han­del kau­fen dür­fen (oft zum 3‑fachen Ori­gi­nal­preis) – und da in der Regel nur Taschen­bü­cher mit der ent­spre­chen­den War­te­zeit. Ama­zon hat mir von Tag 1 an US-Roma­ne und Sach­bü­cher umstands­los gelie­fert, zum Tages-Umre­chungs­kurs des Ori­gi­nal­prei­ses. Seit vie­len Jah­ren klappt das sogar über Bestel­lun­gen auf amazon.de – ich zah­le also nicht mal mehr Portokosten …

    Mitt­ler­wei­le lese ich die meis­ten eng­li­schen Bücher auf dem Kind­le – auch hier: fai­re Prei­se (kei­ne Buch­preis­bin­dung, die Logis­tik-Erspar­nis wird weitergegeben).

    Und: klar war es nett, die klei­ne fei­ne Buch­hand­lung in der Nach­bar­schaft zu haben. Aber der Zug ist schon lan­ge abge­fah­ren. Genau, die Super­märk­te i.d.R. die Tan­te-Emma-Läden abge­löst haben. Heu­te muss man sich z.B. bei Tha­lia durch jede Men­ge Krem­pel kämp­fen, bevor man an der Kas­se bezah­len kann. Und Tha­lia gehört zu einer Dro­ge­rie­ket­te – die sind erst mal auch nicht unbe­dingt »Kultur»verdächtig .…

    Der Buch­han­del hat genau­so den Zug ver­passt, wie die Musik­in­dus­trie vor eini­gen Jah­ren. War­um Mono­po­le schüt­zen – und hier mei­ne ich nicht Amazon!

  45. @Philipp Win­ter­berg: Crea­teSpace ist bei Wei­tem nicht die ein­zi­ge Mög­lich­keit für den Self­pu­blisher, Bücher dru­cken zu las­sen. Tat­säch­lich ist der Auf­wand, der einem durch über­eif­ri­ge Zöll­ner ent­steht extrem läs­tig, wes­we­gen ich die Autoren­ex­em­pla­re nicht mehr über Crea­teSpace bestel­le, son­dern bei Books­Fac­to­ry (sie­he https://phantanews.de/wp/?p=28261). Das ist zudem auch noch deut­lich güns­ti­ger. In dem Fall kom­me ich als Self­pu­blisher aber nur wei­ter, wenn der Buch­händ­ler direkt bei mir bestellt.

    Edit: Davon abge­se­hen ist der Hin­weis auf die­se »Libri­sper­re« aber höchst inter­es­sant, Dan­ke! Auch KNV scheint Bücher aus nicht nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den aus sei­nem Kata­log zu verbannen.

  46. Es ist kei­ne Arro­ganz der Ver­la­ge, son­dern Igno­ranz. In die­sem Sin­ne ste­he ich kurz davor, mit Ama­zon eine Ehe bis zu mei­nem Lebens­en­de ein­zu­ge­hen. Ich lie­be Ama­zon, weil ich immer Herr mei­ner Buch­sta­ben bin und auch blei­be. Sogar die Film­rech­te lie­gen bei mir!
    War­um soll ich mich mit einem Ver­lag ein­las­sen, der Jah­re braucht, um mein Manu­skript zu lesen, der Mona­te braucht, mein ange­for­der­tes Gesamt­ma­nu­skript zu lesen und sich nicht wie­der zu mel­den. War­um soll ich mich an Ver­la­ge wen­den, die noch nicht ein­mal einen Blick ins Expo­se werfen?
    War­um soll ich mein Buche Ver­la­gen anbie­ten, die Ger­ma­nis­tik­stu­den­ten im ers­ten und zwei­ten Semes­ter als Prak­ti­kan­ten aus­nut­zen und über Wohl und Wehe eines Werks ent­schei­den? Wer pran­gert etwa die­ses Skla­ven­tum im Ver­lags­we­sen an?
    Ama­zon ist inno­va­tiv, offen für alles, ein guter Dienst­leis­ter und bezahlt mich fair. Das Bas­hing soll­te auf­hö­ren und die Prak­ti­ken der Ver­la­ge offen­ge­legt werden.

  47. Schölzhorn Matthäus

    Sehr geehr­ter Herr Holzhauer, 

    Ich fin­de Ihre Dar­stel­lung in die­sem offe­nen Brief sehr über­spitzt und nicht ganz fair uns Buch­händ­lern gegenüber.
    Es schmerzt näm­lich sehr einen Kun­den eine Absa­ge ertei­len zu müs­sen, ein Buch nicht beschaf­fen zu kön­nen, weil so man­che Self­pu­blisher Ihre Bücher aus­schließ­lich über Ama­zon ver­trei­ben. Was bleibt dem Buch­händ­ler dann übrig? Das Buch bei ama­zon bestel­len und dem Kun­den zum glei­chen Preis wei­ter­ver­kau­fen? Wir müs­sen ja auch von etwas leben. Gleich so sind 10–20% Rabatt auf den Buch­preis zuzüg­lich Ver­sand (oft über 5€) Kon­di­tio­nen die sich kein Buch­händ­ler leis­ten kann und oft der Ein­kaufs­preis für den Buch­händ­ler höher ist als der Preis der auf dem Buch steht. In dem Fall wäre es oft sogar güns­ti­ger bei Ama­zon direkt zu bestel­len. Und Sie wun­dern sich war­um so man­che Self­pu­bli­scher nicht auf den Tischen der Buch­hand­lung stehen?
    Und dabei gibt es eini­ge Self­pu­blisher mit denen ich sehr gut zusam­men­ge­ar­bei­tet habe. (50% Rabatt auf das Buch und der Autor bringt es sel­ber vor­bei) In sol­chen Fäl­len stel­le ich auch den Self­pu­blisher sehr ger­ne ins Schau­fens­ter in vor­ders­ter Rei­he, und ver­kau­fe dann auch meh­re­re Hun­dert. Scha­de dass mit vie­len die­se Zusam­men­ar­beit nicht so gut funktioniert.
    Die Buch­hand­lun­gen und Buch­händ­ler kön­nen sicher­lich am wenigs­ten für die­se Situa­ti­on. Zumin­dest die Buch­händ­ler die ich ken­ne, sehen es als Ihre Haupt­auf­ga­be die Bücher an Ihre Leser zu bringen.
    Ich hof­fe nicht dass Sie Ihre nega­ti­ve Erfah­rung mit einem Buch­händ­ler auf die gesam­te Bran­che projizieren.

    P.S. Ich woll­te frü­her schon auf einen Arti­kel den Sie über Buch­händ­ler schrie­ben ant­wor­ten, da ich Ihren Blog sinst eigent­lich sehr genieße.

  48. Wenn Sie Crea­teSpace-Bücher nicht beschaf­fen kön­nen liegt das ver­mut­lich am Zwi­schen­han­del. Auch Crea­teSpace-Bücher haben eine ISBN. Mir ist das gera­de erst zuge­tra­gen wor­den (sie­he eini­ge Kom­men­ta­re wei­ter oben) und ich konn­te das noch nicht wei­ter prü­fen, klingt für mich aber plau­si­bel: http://www.philipp-winterberg.blogspot.de/2014/08/so-funktioniert-die-librisperre.html

    Mal im Ernst: 50% Rabatt auf das Buch ist (für Self­pu­blisher) völ­lig über­zo­ge­ner Irr­sinn und Sie kön­nen kaum erwar­ten, dass Ihnen jeder Self­pu­blisher sei­ne Bücher per­sön­lich vor­bei­bringt. Dass das lokal funk­tio­nie­ren kann, steht außer Fra­ge. Das ist aber nicht der Punkt.

    Dass der offe­ne Brief über­spitzt klingt liegt vor allem dar­an, dass wei­te Pas­sa­gen aus dem offe­nen Brief der Autoren an Ama­zon adap­tiert wur­den. Und das ist mit vol­ler Absicht geschehen.

  49. Ich habe noch nicht mit einem ein­zi­gen ernst­zu­neh­men­den Self­pu­blisher gespro­chen, dem nicht klar war, dass er einen Buch­han­dels­ra­batt ein­räu­men muss …

    Und dann wun­dert ihr euch, dass die Buch­hand­lun­gen, die erst noch im Inter­net nach dem Ansprech­part­ner recher­chie­ren muss­ten, Zeit auf­wen­den muss­ten, statt per Maus­klick beim Gros­sis­ten zu bestel­len, eine E‑Mail zu schrei­ben, sich mit den ver­mut­lich unver­meid­li­chen Ärger­nis­sen des deut­schen Finanz­we­sens rum­zu­schla­gen, denn ein Self­pu­blisher wird oft nicht alle Vor­aus­set­zun­gen an eine ordent­li­che Rech­nung ken­nen, die­se muss dann im Nach­gang ggf. kor­ri­giert wer­den, das kos­tet Zeit und Arbeits­kraft – und damit Geld.

    Erst ein­mal ist es eine rei­ne Behaup­tung, dass »Ein Self­pu­blisher nicht die Vor­aus­set­zun­gen für eine ordent­li­che Rech­nung kennt«. Zudem: Für mich klingt das mit der Mehr­ar­beit nach einer wei­te­ren Aus­re­de. Die Alter­na­ti­ve besteht dar­in, dass Ama­zon den gesam­ten Umsatz macht. Wenn man sich nicht auf die Hin­ter­bei­ne stellt und ein wenig Arbeit inves­tiert, dann muss man sich nicht wun­dern, wenn der Kun­de anders­wo kauft.

    Edit: na sicher klingt das wie »Mim­i­mi«. Gro­ße Tei­le wur­den aus dem offe­nen Brief adap­tiert, den Autoren an Ama­zon geschrie­ben haben. Eine gewis­se iro­nie dürf­te erkenn­bar sein, oder?

  50. Lie­ber Herr Holzhauer,

    was ist ein »ernst­zu­neh­men­der« Self­pu­blisher und wor­an soll der Buch­han­del erken­nen, ob er an einen ernst­zu­neh­men­den gera­ten ist oder nicht? Ich habe auf Klein­ver­le­ger­mes­sen schon oft Self­pu­blisher getrof­fen, die nicht mal in der Lage waren, eine Quit­tung so aus­zu­fül­len, dass sie vom Finanz­amt aner­kannt wor­den wäre…
    Und Aus­sa­gen wie »also Kol­le­gen­ra­batt kann ich Dir kei­nen geben, weil dann leg ich ja drauf« las­sen mich dar­auf schlie­ßen, dass sie auch bei Buch­han­dels­ra­batt drauf­le­gen würden…

  51. Ich hal­te es für nicht ziel­füh­rend auf dem völ­lig neben­säch­li­chen und unbe­wie­se­nen Detail der Rech­nungs­stel­lung her­um­zu­rei­ten. Und es soll­te jedem klar sein, dass Self­pu­blisher oft Kleinst­auf­la­gen ordern. Dass dabei die Span­ne nicht toll ist, und Rabat­te dem­entspre­chend klein aus­fal­len, soll­te einem eben­falls klar sein.

  52. Mathäus Schölzhorn

    Sehr geehr­ter Herr Holzhauer, 

    vie­len Dank für Ihre ant­wort. Ok mein Bei­spiel mit den 50% Rabatt war ein Ein­zel­fall mit einem loka­len Autor, der sein Buch über ama­zon her­aus­ge­ge­ben hat (War übri­gends über Wochen hin­weg unter den 100 ama­zon Best­sel­lern im Bereich Wirt­schaft). Ich woll­te damit auch nur auf­zei­gen dass es sehr wohl mög­lich wäre auch dem Buch­han­del güns­ti­ge Kon­di­tio­nen zu bie­ten ohne als Autor drauf­zu­zah­len. Dass ich ein Ver­kauf durch den Buch­han­del für einen Autor nicht so aus­zahlt wie ein ver­kauf über den Ver­lag ama­zon (Ich glau­be der Autor behält dabei 70% des Ver­kaufs­prei­ses) ist mir klar. Man muss aber doch den Mehr­wert einer guten Zusam­men­ar­beit mit dem Buch­händ­ler auch in Betracht zie­hen. Ich den­ke vie­len Self­pu­blishern ist nicht klar dass es sich beim groß­teil der Ver­käu­fe über den Buch­händ­lern um Zusatz­um­sät­ze han­delt und Ihnen der Gewinn durch den Ver­kauf durch ama­zon doch erhal­ten bleibt.

    Ich wür­de mir jeden­falls eine bes­se­re Zusam­men­ar­beit zwi­schen Autoren und Self­pu­blishern sehr wün­schen. Und ich den­ke, dass es auf bei­den Sei­ten nicht nur Engel gibt, ist auch jedem klar.

  53. Das ist nicht kor­rekt. Bei einem Ver­kauf eines Crea­teSpace-Print­buchs via Ama­zon erhält der Autor mit­nich­ten 70%. Bei­spiel: Von jedem Exem­plar von Æther­garn, das via Ama­zon über den Tisch geht, erhal­te ich bei einem Ver­kaufs­preis von 9,63 EUR ca. 1,60 vor Steu­ern. Das liegt aber unter ande­rem dar­an, dass die Steam­punk-Chro­ni­ken ein non­pro­fit-Pro­jekt sind, das sich nur selbst tra­gen muss. Wür­de ich es höher beprei­sen und z.B. für 10,63 ver­kau­fen, kämen bereits ~ 2,60 EUR dabei her­um (der Min­dest­preis ist von der Sei­ten­zahl abhän­gig). Bei eBooks sieht die Sache völ­lig anders aus. Bestel­le ich das Buch bei CS in den USA bezah­le ich ca. 5 Euro pro Exem­plar. Da kann man sich leicht aus­rech­nen, wel­che Rabat­te tat­säch­lich mög­lich wären, wenn ich auch noch die Ver­sand­kos­ten an einen Buch­händ­ler zah­len müss­te. Die Situa­ti­on hat sich ver­bes­sert, seit ich in Polen dru­cken las­se: kei­ne Pro­ble­me mehr mit dem Zoll, bes­se­re Qua­li­tät als bei CS und auch noch güns­ti­ge­re Preise.

    Ich neh­me an, sie mei­nen eine bes­se­re Zusam­men­ar­beit zwi­schen Buch­händ­lern und Selfpublishern?

    Genau das rege ich ja an, auch wenn ich es iro­nisch über­spitzt tue. Die­se Über­spit­zung zielt aller­dings eher in Rich­tung der Ver­fas­ser des refe­ren­zier­ten offe­nen Briefs.

  54. Matthäus Schölzhorn

    Ja genau, ich mei­ne zwi­schen Buch­händ­lern und Autoren. Ok also mit den 70% da schei­ne ich etwas ver­wech­selt zu haben. Besag­ter Autor des­sen Bücher ich hier habe räumt mir aber 50% Rabatt ein und macht (mei­nes Wis­sens) kein Ver­lust, obwohl er bei Crea­tespace dru­cken lässt.

    Am ein­fachs­ten gelöst wäre die­se Mise­re wenn Ama­zon auf Crea­tespace gedruck­te Titel mit Buch­händ­ler-Rabatt aus­lie­fern wür­de. Dann wären alle zufrieden.

    lg, Mat­thä­us

  55. Ich glau­be nicht, denn selbst dann kämen die nicht durch den libri-Fil­ter. Theo­re­tisch soll­te man ja Bücher mit CS-ISBN bestel­len kön­nen. libri lis­tet die aber offen­bar pau­schal aus und bie­tet sie im Kata­log gar nicht erst an. Soll­te das tat­säch­lich so sein, wäre die­ser Skan­dal in mei­nen Augen noch viel grö­ßer als die angeb­li­chen Aktio­nen, die Ama­zon so betreibt.

  56. Ich pos­te noch­mal mei­nen Kom­men­tar, den ich unter einen ande­ren Arti­kel gesetzt habe und ewei­te­re die­sen gleich:

    Eine zwie­späl­tige Sa­che. Lei­der ist es oft aus rei­nen Ein­kaufs­bud­get­grün­den nicht mög­lich, alle Ti­tel aus der Sze­ne vor­rä­tig zu hal­ten. Aber grund­sätz­lich be­stelle ich je­des lie­fer­bare Buch, egal ob Klein­bei­sch­luss oder nicht. Ich will, dass un­sere Kun­den zu­frie­den sind und wenn ein Buch im VLB ge­lis­tet ist, be­stelle ich es auch.
    Wenn ich auf Web­sei­ten, in Fan­zines oder auf Emp­feh­lung hin ein Buch aus ei­nem klei­nen Ver­lag fin­de, das mir per­sön­lich ge­fällt, dann be­stelle ich es fürs La­ger und ich fin­de im­mer ei­nen Kunden.
    Ich selbst bin selbst Samm­ler und kann die Ent­täu­schung nach­voll­zie­hen, die ein Samm­ler emp­fin­det, wenn ein Buch­händ­ler den Ti­tel nicht kennt oder nicht fin­det, aber al­les kann man nicht wis­sen. Aber ich jage ein Buch so lan­ge, bis ich es dem Kun­den be­stel­len kann, not­falls auch antiquarisch.

    Im Kom­men­tar­fo­rum [von boersenblatt.net, Anm. d. Red.] kann man ei­nen Post von ei­ner ge­wis­sen Frau (Buch­händ­le­rin) le­sen, die pau­schal be­haup­tet, dass Self­publis­her nur schlecht ge­machte Bü­cher her­stel­len und sie im­pli­ziert auch, Self­publis­her hät­ten schlech­te Um­gangs­for­men. Das ist voll­kom­me­ner Un­sinn und zeugt von der Un­kennt­nis und Bor­niert­heit man­cher Kol­le­gen. Über Kon­di­ti­ons­mo­delle kann man dis­ku­tie­ren, aber das steht auf ei­nem an­de­ren Blatt. Ver­die­nen wol­len wir alle, aber wenn ich nur 15% Rabatt bekom­me für 1 Buch, dann bringt mich das nicht um, denn die Men­ge der Nischen­be­stel­ler ist (lei­der) sehr gering, daher stört es aber auch nicht, im Gegenteil.

    Nicht nur aus per­sön­li­chem In­ter­esse an der Sze­ne, son­dern auch we­gen (m)ei­nes be­ruf­li­chen Ethos wei­se ich nie­man­den zu­rück, der ein Buch aus ei­nem Self­publis­hing­ver­lag ha­ben will und ich es be­sor­gen kann. Wenn es lie­fer­bar ist, ist es bestell­bar, Ende der Geschich­te, so machen wir das hier. 

    Self­pu­bli­shing ist ein Bestand­teil der Sub­kul­tur und die­se wie­der­rum ist ein mehr als not­wen­di­ger Bestand­teil der kul­tu­rel­len Vielfalt.
    Es ist mehr als ver­mes­sen (wie das eine gewis­se Dame auf Boersenblatt.net tut), self­pu­bli­shing zu dis­kre­di­tie­ren. Natür­lich sind das Nischen­pro­duk­te und weder der Ver­le­ger noch der Buch­händ­ler machen damit wirk­lich einen Gewinn, aber der Buch­han­del hält so ger­ne das Ban­ner der kul­tu­rel­len Viel­falt hoch und weil es nicht Lit­te­ra­tühr ist, die durch das Föl­le­tong gewür­digt wird, soll das Nischen­pro­dukt nichts wert sein? Unsinn! Im Gegen­teil. Ich habe jede Men­ge Publi­ka­tio­nen aus Klein- und Kleinst­ver­la­gen ganz ein­fach des­we­gen, weil sie toll gemacht sind und nicht, wie Frau B. auf BöB­la online behaup­tet, pro­duk­ti­ons­tech­nisch nicht viel her­ma­chen oder inhalt­lich schlecht sind. Ich kann das nicht nachvollziehen.
    Seit über 20 Jah­ren bin ich Buch­händ­ler und mir hat es immer Spaß gemacht, wenn ich was für einen Kun­den auf­spü­ren konn­te, das nicht dem Main­stream folgt. Dann sind die Kon­di­tio­nen eben schlecht. Und? Weder self­pu­blisher noch Buch­händ­ler kön­nen damit groß was ver­die­nen. Und? Das ist gar nicht die Inen­ti­on. Der Her­stel­ler muss sei­ne Kos­ten tra­gen, weil er die Bücher für Fans her­stellt, nicht weil er reich wer­den will. 

    Das Self­pu­bli­shing hält die Sub­kul­tur leben­dig und bie­tet Krea­ti­ven gute Mög­lich­kei­ten, gen­re­spe­zi­fi­sche Tex­te zu ver­öf­fent­li­chen. Und wenn Big A das bes­ser kann, dann ist es nun­mal so. Als Sor­ti­men­ter bin ich natür­lich nicht immer begeis­tert dar­über, was Big A macht, aber – Beim Gro­ßen Cthul­hu- die machen es wenigs­tens. Der Buch­han­del hat ein­fach vie­le Chan­cen ver­pennt und wacht nun auf und ver­steht die Welt nicht mehr. Tja, lie­be Büscha­Ver­keu­fa­Kol­le­gaz, so is det nun­mal. Das hät­te man ahnen kön­nen, wenn man eini­ge Ent­wick­lun­gen, die gera­de von den gemie­de­nen Gen­re­au­to­ren bereits vor Jah­ren vor­her­ge­sagt wor­den sind, nicht ernst genom­men hat. 

    Ich möch­te ein­fach, dass mei­ne Kun­den zufrie­den sind. Dann kom­men sie wie­der und ich mag mei­ne mitt­ler­wei­le zahl­rei­chen Nerds, Geeks und IndieFans.

  57. Was bedeu­tet »aus­lis­ten« in die­sem Fall? Libri lis­tet in sei­nem Kata­log gene­rell nur das, was sie selbst als Bar­sor­ti­ment füh­ren… Mei­ne Bücher sind bei Libri nicht gelis­tet, weil ich mich gegen Libri als Bar­sor­ti­ment ent­schie­den habe… Das ist kein Skan­dal, son­dern eine Ent­schei­dung des Händ­lers Libri… Man guckt ja auch nicht in einem Kata­log eines Zwi­schen­händ­lers, der aus­schließ­lich IKEA und Poco-Domä­ne-Möbel an sei­ne Kun­den aus­lie­fert nach Möbeln von Roller…

  58. @ Edi­ti­on Narrenflug

    Eure Titel sind zwar nicht im VLB, aber ihr habt eine Web­sei­te, ihr habt eine E‑Mail Adres­se und wenn ein Kun­de mit den Infos kommt, bestel­le ich per E‑Mail. Ganz ein­fach. Ich weiß nicht, war­um sich da man­che so zie­hen wie nas­ses Holz. Selbst wenn ich einen Arti­kel in mei­nem WWS anle­gen muss, ist das in weni­ger als 2 Minu­ten gemacht.

  59. Der M: Super, dann machst Du das vor­bild­lich und bist eine der ganz weni­gen rühm­li­chen Aus­nah­men (und das mei­ne ich voll­kom­men ernst). Lies mal den vor­letz­ten Kom­men­tar hier (der ist ganz frisch): https://phantanews.de/wp/aartikel/buchhandel-und-selfpublishing-wer-benachteiligt-hier-eigentlich-wen/

    Da wird so getan, als sei es der Unter­gang des Buch­händ­lers, wenn er mal was außer­halb des VLB bestel­len und even­tu­ell auch noch eine Email schrei­ben muss.

  60. @Jens Bolm JMB Ver­lag: »aus­lis­ten« bedeu­tet in die­sem Fall, dass zig­tau­sen­de Bücher pau­schal und vor­ab aus dem Kata­log kom­plett aus­fil­tert wer­den, für den Han­del also unsicht­bar gesperrt sind. Ein kon­kre­tes Bei­spiel hier: http://philipp-winterberg.blogspot.de/2014/08/die-folgen-der-librisperre-ein-beispiel.html

    Es sind auch nicht nur Self­pu­blisher betrof­fen. Aller­dings ist bis­lang noch nicht bekannt, wel­che Verlage/Hersteller/Anbieter Libri sonst noch aus­lis­tet und seit wann. Dass es geschieht, wur­de von Libri bestä­tigt und jeder kann es anhand des Bei­spiels schnell selbst überprüfen. 

    Hof­fent­lich merkt Libri bald, dass man da etwas über das Ziel hin­aus­ge­schos­sen ist und kor­ri­giert die Filtereinstellungen…

  61. Der Mehr­heit hier geht das Ama­zon-Gebas­he auf den Keks und mir geht das Buch­han­dels- und Ver­lags­ge­bas­he auf den Keks. Was machen wir jetzt daraus?

    Nein, wenn ich ehr­lich bin, geht mir bei­des auf den Keks, weil es ver­hin­dert, dass mal eine sach­li­che Dis­kus­si­on dar­über geführt wird, wie gut es ist, dass ein Unter­neh­men (egal wie men­schen- und kul­tur­freund­lich es ist oder nicht) in einer Bran­che so viel Macht auf sich ver­ei­nen kann. Und ob das nicht bedeu­tet, dass jemand, der heu­te noch pro­fi­tiert mor­gen auch zu den Ver­lie­rern gehört, weil er in einem Abhän­gig­keits­ver­hält­nis steht, das extre­mer ist als das, in dem er zuvor steckte. 

    Aber das ist das Inter­net. Da gibt es nur schwarz und weiß, gut und böse und ganz viel Exper­ti­se auf Basis von Hören­sa­gen. Und dann alle kräf­tig drauf, sonst hört einen ja keiner.

  62. 1. Wer hier Buch­han­dels­ge­bas­he sieht, hat den Arti­kel nicht verstanden
    2. Inter­es­sant. Wenn jemand in einem Abhän­gig­keits­ver­hält­nis steht und das auch noch für Pea­nuts, sind das wohl die Autoren. Die müs­sen sogar Kne­bel­ver­trä­ge unter­schrei­ben und die Nut­zungs­rech­te für ihre Wer­ke im Fall von eBooks qua­si für alle Zeit abge­ben. Das hal­te ich für ein weit­aus grö­ße­res Pro­blem als bei Ama­zon, die sich gar kei­ne Rech­te einräumen.
    3. Macht. Guter Hin­weis. Die Ver­la­ge ver­lie­ren gera­de die ihre. Das dürf­te es auch sein, was sie so aggres­siv macht, nach­dem sie Jahr­zehn­te, wenn nicht Jahr­hun­der­te lang die ein­zi­gen Tor­wäch­ter waren und belie­bi­ge Rah­men­be­din­gun­gen dik­tie­ren konn­ten. Das ist jetzt vorbei.
    4. Die gesam­te Bran­che hat in ihrer Selbst­über­schät­zung und in ihrer Fil­ter­bubble aus Preis­bin­dung und Kon­kur­renz­lo­sig­keit den Medi­en­wan­del ver­schla­fen. Statt was dran zu ändern, schimpft man lie­ber auf Ama­zon und macht ansons­ten wei­ter wie immer.

    Aber das ist das In­ter­net. Da gibt es nur schwarz und weiß, gut und böse und ganz viel Ex­per­tise auf Ba­sis von Hö­ren­sa­gen. Und dann alle kräf­tig drauf, sonst hört ei­nen ja keiner.

    5. Phra­sen.

  63. Ja, und genau das mei­ne ich. Ich for­de­re eine sach­li­che Dis­kus­si­on und bekom­me eine Tira­de gegen den Buch­han­del, der qua­si jetzt bekommt, was er verdient.
    Ich habe übri­gens an kei­nem Punkt den Buch­han­del ver­tei­digt, son­dern ledig­lich ein Nach­den­ken gefor­dert, ob man nicht eher von Regen in die Trau­fe gerät. Und genau das mein­te ich mit schwarz/weiß und gut/böse. Das war kei­nes­falls eine Phra­se, son­dern eine Ana­ly­se wie die­se Dis­kus­si­on (wie die meis­ten Netz­dis­kus­sio­nen) mitt­ler­wei­le geführt wird.

  64. Pingback: Amazon: Die ewige Debatte und die Angst vor der Effizienz

  65. Kann dem ‘offe­nen Brief’ als klei­ner Ver­lag nur zustimmen.
    Trotz ISBN und VLB-Mel­dung igno­riert der Buch­han­del (mit ganz weni­gen Aus­nah­men) mei­ne Ver­öf­fent­li­chun­gen, obwohl zahl­rei­che Kun­den (die sich ent­we­der auf­grund der Medi­en­be­richt­erstat­tung der Ama­zon-Oppo­si­ti­on ange­schlos­sen haben oder Buch­han­dels-Unter­stüt­zer sind), dort nach­fra­gen und dann frus­triert direkt beim Ver­lag nach den Büchern fra­gen. Das wäre eigent­lich Umsatz für den Buch­han­del gewe­sen, ganz zu schwei­gen von dem Umsatz, der auf­grund der Buch­han­dels-Blo­cka­de ganz ver­lo­ren geht und nicht den Weg ent­we­der zu Ama­zon oder zum Verlag/Autor findet.

  66. Pingback: Bookmarks vom 31.07.14 bis 19.08.14 - Irgendwas ist ja immer - Reloaded

  67. Unter­schrie­ben! Der Buch­han­del muss sich öff­nen, sonst sind sie womög­lich noch nicht mor­gen, aber über­mor­gen die Tan­te Emma-Läden von gestern…

  68. Das unter­schrei­be ich ohne zu Zögern – denn die e‑Books aus mei­nem eige­nen Ver­lag lau­fen über Ama­zon bes­ser, als ich es mir je erträumt hät­te. Ich wür­de es sehr begrü­ßen, wenn ich als Klein­ver­le­ge­rin auch im Buch­han­del prä­sent wäre. Letzt­lich wäre das eine Win-Win-Situa­ti­on für alle, und die soll­ten wir anstreben.

  69. Dan­ke für die­sen bBrief, hier­mit unter­zeich­ne ich ihn und sage gleich: Ich wür­de mich wirk­lich sehr freu­en, wenn Buch­händ­ler bei mir klin­geln würden :-))

  70. Laura Gambrinus

    Kla­re Wor­te – gut so! Es wäre allen gehol­fen, daher unter­schrei­be ich gerne!

  71. Den offe­nen Brief unter­schrei­be ich gern.

    Ama­zon scha­det vor allem den Kon­zern­ket­ten und Dis­coun­tern. Es gibt kei­ne deut­sche Ein­zel­han­dels­bran­che, die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten nicht durch Ket­ten oder Dis­coun­ter rui­niert wor­den ist, auch der Buch­han­del. Ama­zon bedroht die Han­dels­kon­zer­ne und ihre Ket­ten, weil sich dort neben Kon­su­men­ten auch Her­stel­lern und Erzeu­gern (wie Autoren) eine Alter­na­ti­ve bie­tet. Dar­um der gan­ze Auf­stand sei­tens der Lob­by­is­ten in Medi­en und Politik.

  72. Gern unter­schrie­ben. Auch ich habe mei­nen ers­ten Roman geschrie­ben, den ich Ende des Jah­res gern über ama­zon ver­öf­fent­li­chen möchte.

  73. Ich unter­zeich­ne auch gern. Ich bin zwar noch nicht so weit gedie­hen, wirk­lich etwas zu ver­öf­fent­li­chen, habe es aber vor und kann der Argu­men­ta­ti­on folgen.
    Moni­ka Schoppenhorst

  74. Neu­lich woll­te eine Freun­din unser Buch »Die Traum­nä­he­rin« als Paper­back in einer Nürn­ber­ger Buch­hand­lung kau­fen. Es gibt unser Buch nur direkt ab Ver­lag – was durch eine schnel­le Goog­le-Suche ganz schnell her­aus­zu­fin­den gewe­sen wäre.

    Statt­des­sen wur­de ihr gesagt (O‑Ton): »Ver­su­chen Sie’s doch mal bei Amazon.«

    Vor die­sem Hin­ter­grund klingt das Gejam­mer der Buch­händ­ler, die sich von Ama­zon und ande­ren On-Line-Sor­ti­men­tern unter Druck gesetzt füh­len, selt­sam hohl. 

    Und was das Gejam­mer der Ver­la­ge angeht, die tat­säch­lich ein paar Hun­dert Autoren dazu gebracht haben, sich dem Jam­mer anzu­schlie­ßen: hier jam­mern wel­che, die um ihre Pfrün­de fürch­ten. Nicht mehr, nicht weni­ger. Zum Geschäfts­mo­dell der Ver­la­ge mag es pas­sen, nur eta­blier­te Autoren zu ver­le­gen, mit denen Gewin­ne erwirt­schaf­tet wer­den kön­nen, aber der gera­de von den Ver­la­gen beklag­ten Aus­dün­nung des Mark­tes, dem Ver­schwin­den schrift­stel­le­ri­scher Viel­falt und der Unter­drü­ckung bis­wei­len bemer­kens­wer­ten Talents wird dadurch Vor­schub geleis­tet. Vor allem das macht es das Kla­gen über das Markt­ge­ba­ren von Ama­zon zu dem, was es ist – einem lau­ten »Hal­tet den Dieb!«.

  75. Angelika Kindziora

    Unter­schrei­be ich gern.Ich bin mit der Ver­öf­fent­li­chung mei­nes Ebooks »:See­len­nah­rung Ibi­za « bei Ama­zon zufrie­den und brau­che nie­man­den hinterherzulaufen.

  76. Das unter­schrei­be ich auch.

    Die Zei­ten ändern sich.
    Wer es ver­schläft, sich an den Mög­lich­kei­ten eines frei­en, glo­ba­li­sier­ten Mark­tes zu ori­en­tie­ren und einen Nut­zen dar­aus zu zie­hen, son­dern sich in alten Pfrün­den suhlt, der soll­te sich nicht wun­dern, wenn sich sowohl Kun­den als auch Autoren ande­re Wege suchen.
    Von der Erhal­tung und För­de­rung kul­tu­rel­lem Gutes kann ja wohl nicht die Rede sein, wenn man statt loka­ler Autoren lie­ber ver­sucht, den Erfolg skan­di­na­vi­scher oder ame­ri­ka­ni­scher Autoren nach Deutsch­land zu adap­tie­ren. Lie­ber den siche­ren Gewinn in die Tasche stecken.
    In die­ser Bezie­hung kann man ama­zon eigent­lich nicht dank­ba­rer sein: Nie war der Buch­markt bun­ter und vielfältiger.

  77. Pingback: Offener Brief: Interview mit Deutschlandradio Kultur - PhantaNews

  78. Lie­ber Ste­fan Holzhauer,

    dan­ke für die­sen Schluck küh­len­des Wasser.

    Bes­ser machen statt schlechtmachen!

    Unter­schrie­ben. Auch und gera­de als Hybrid-Autor.

    SW

  79. Pingback: Die guten Selfpublisher und der böse Buchhandel | Enno Lenze

  80. Pingback: 5 Wahrheiten über Self-Publishing und den Buchmarkt | Blog der Frankfurter Buchmesse

  81. Das unter­schrei­be ich ger­ne. Wir sind die Schrift­stel­ler. Wer das leug­net, lebt in der Ver­gan­gen­heit. Und ich hät­te nie gedacht, dass ich mal ver­sucht wäre, den Alt-Kanz­ler zu zitieren.

  82. Ich lie­be Ama­zon zur Zeit irgend­wie nicht mehr wirk­lich, aber unab­hän­gig davon habe ich über die Platt­form mei­nes e‑Book-Rea­ders (nicht von Ama­zon, son­dern von Kobo) einen selbst-publi­zie­ren­den SF-/Fan­ta­sy-Autor schät­zen gelernt, den ich sonst wohl nie endeckt hät­te (Edward W. Robertson).

    Seit­dem den­ke ich, dass Self-Publi­shing ein guter und zukunftssträch­ti­ger Weg ist, auf dem Autoren ihre Bücher an uns, ihre Leser, brin­gen kön­nen – und sollten.

    Ich ver­mu­te und hof­fe, dass sich über kurz oder lang brei­ter ange­leg­te Platt­for­men lokal wie inter­na­tio­nal ent­wi­ckeln wer­den, auf denen Autoren ver­lags­frei publi­zie­ren und grö­ße­re Leser­schich­ten errei­chen können.

    Des­we­gen unter­stüt­ze ich die­sen offe­nen Brief.

  83. Ein Track­back: https://ennolenze.de/die-guten-selfpublisher-und-der-boese-buchhandel/1561/

    Der ist ja auch niedlich.

    Mir ist gera­de kein Best­sel­ler bekannt, der nicht in einem Ver­lag liegt.

    Da sind ihm offen­bar die zahl­lo­sen Self­pu­bli­shing-Best­sel­ler bei Amzon völ­lig entgangen.

    Den Ein­schub ver­ste­he ich nicht. Eine ISBN und die Anmel­dung im VLB kos­tet kei­ne 5€

    Das ist natür­lich völ­li­ger Mum­pitz. Eine Ein­zel-ISBN kos­tet ~ 90 Euro und ent­hält – man fasst es kaum – »Ver­sand­kos­ten«. Als ich das letz­te Mal nach­ge­se­hen hat­te, was eine Ein­tra­gung ins VLB kos­tet, war auch das erheb­lich teu­rer. Ich will aber gern noch­mal nach­se­hen, ob sich da was geän­dert hat.

    Im Ver­zeich­nis Lie­fer­ba­rer Bücher sind ca. 1.7 Mil­lio­nen Titel aus 21.000 Ver­la­gen. Logisch, dass die jeder Buch­händ­ler aus­wen­dig kön­nen muss – inklu­si­ve Verfügbarkeit!

    Wer hat das denn gesagt. Um mal zu hel­fen: ich nicht. Aller­dings soll­te der Buch­händ­ler in der Lage sein, jedes Buch zu beschaf­fen – und das klappt noch nicht mal mit denen von Klein­ver­la­gen, die eine ISBN haben und im VLB gelis­tet sind. Weil libri oder KNV die aus irgend­ei­nem Grund nicht in ihre Kata­lo­ge auf­neh­men. Wenn der Buch­händ­ler dann sagt »ich kann nix dafür, steht nicht im Kata­log!« ist er eben­falls selbst schuld, wenn er nichts dar­an ändert oder nicht ver­sucht, auf ande­re Art und Wei­se an das Buch zu kommen.

    Dann muss man an der Kas­se frei ver­füg­ba­res Inter­net haben und nicht nur die Bestell­mas­ken für den Buchhandel.

    Ja, das muss man. Und dann das Gejam­me­re über die Gewinn­span­ne. Alter­na­ti­ve: Ama­zon ver­kauft das Buch und macht den Umsatz. Kön­nen wir ger­ne so machen, wenn er das so haben will.

    Ich fin­de es ja immer schön als Ver­le­ger pau­schal als Abzo­cker bezeich­net zu werden.

    Hät­te er mei­nen Text kom­plett gele­sen und/oder ver­stan­den, wüss­te er, dass ich damit die angeb­li­chen Self­pu­bli­shing-Ange­bo­te der gro­ßen Ver­la­ge mei­ne. Aber wenn er sich den Schuh anzie­hen möch­te, wer­de ich nicht im Weg stehen.

    Tenor: der Holz­hau­er hat ja kei­ne Ahnung. Ich lese dar­aus: »Das haben wir noch nie so gemacht, war­um soll­ten wir jetzt damit anfan­gen, nur wegen der Self­pu­blisher, die eh kei­nen inter­es­sie­ren«. Mit der Ein­stel­lung treibt er die Kun­den in Ama­zons Arme.

    Abschlie­ßend: dass er mei­ne Gra­fik mal ein­fach so ohne vor­he­ri­ge Rück­spra­che auf sei­ne Web­sei­te über­nimmt, ist auch gewagt …

    Edit: Gebüh­ren des VLB: 

    Die Min­dest­ge­bühr beträgt 49 Euro im Jahr, wenn alle Titel Gold­sta­tus haben. Hat ein oder haben meh­re­re Titel nicht den Gold­sta­tus, erhöht sich die Min­dest­ge­bühr auf 79 € im Jahr.

    Quel­le: VLB

    Eine Ein­zel-ISBN kos­tet 90,98 € inklu­si­ve MwSt. und Ver­sand­kos­ten. Vor­aus­set­zung: Ihr Wohn­sitz bzw. Geschäfts­sitz befin­det sich in Deutschland.

    Quel­le: german-isbn.org

    Von wegen »fünf Euro« …

  84. Mei­ner erst noch im Ent­ste­hen begrif­fe­nen Autoren­ge­mein­schaft gegen­über, bin ich es ein­fach schul­dig, das zu unter­schrei­ben. Ich will das mir jene ver­trau­en kön­nen, die dann auch mit mir an ihren Wer­ken zur Ver­öf­fent­li­chung hin arbei­ten wol­len. *ggg*

    Lg. Eva M. Möckl

  85. Pingback: Gefangen in der Sorglosigkeitsökonomie | Klarspüler

  86. Stim­me voll­kom­men zu! Ich ver­ste­he auch die Logik dahin­ter nicht: Amazon=Riesenkonzern=böse. Aber gegen­über Ran­dom House, Bon­nier, Tha­lia, Welt­bild etc.pp. muss man soli­da­risch sein und die unter­stüt­zen, weil …? War­um eigent­lich? Sor­ry, ich seh den Unter­schied nicht. Außer, dass hin­ter letz­te­ren der Bör­sen­ver­ein und ein paar Zei­tun­gen stehen.

  87. Mei­ne Print­bü­cher haben ISBN – hilft mir aber auch nichts. Außer über Ama­zon oder im Eigen­ver­trieb las­sen sie sich kaum ver­kau­fen. Mir ist sogar schon pas­siert, dass ich mei­ne Roma­ne nicht auf einer Buch-Dis­kus­si­ons-Platt­form ein­tra­gen konn­te (oder sie wie­der aus­ge­tra­gen wurden).

  88. Es wäre vie­les ein­fa­cher, für alle Betei­lig­ten, wenn es nicht nur um Kas­se machen gin­ge, son­dern auch um Lite­ra­tur und Kultur!
    Also Unter­schrei­ben! JK

  89. Die wirk­lich guten Bücher der Gegen­wart fin­den sich defi­ni­tiv unter den Indie-Büchern!

  90. Das unter­zeich­ne ich auch! Ich fra­ge mich aller­dings eines: War­um dreht sich bei der Self­pu­blisher­de­bat­te immer die Fra­ge um E‑Books? War­um ist der sta­tio­nä­re Buch­han­del nicht bereit, die Print­ver­si­on zu ver­kau­fen und die Online-Por­ta­le über­neh­men die digi­ta­le Schie­ne. Dann hät­ten alle was davon. Es könn­te so ein­fach sein, wenn wir wie­der anfan­gen wür­den, fair mit­ein­an­der umzu­ge­hen. Das gilt für Mega-Kon­zer­ne wie Ama­zon genau­so wie für den Buch­händ­ler um die Ecke und letzt­lich auch für uns Autoren/innen unter­ein­an­der. Wenn die­ses ewi­ge Unter­schei­den zwi­schen Ver­lags­au­tor und Self­pu­blisher end­lich auf­hö­ren wür­de, wären wir schon einen ent­schei­den­den Schritt wei­ter. Denn egal, ob kri­ti­scher Gesell­schafts­ro­man oder ein­fa­che Unter­hal­tungs­li­te­ra­tur, jede Form von Lite­ra­tur hat ihre Anhän­ger. Und genau­so soll und muss es auch sein. Das nennt sich Kultur.

  91. Es geht hier nur am Ran­de um das For­mat. Tat­säch­lich wäre der Vor­gang bei eBooks aber noch ein­fa­cher, da man die per Email ver­schi­cken könn­te. Das ist aber unsin­nig. Im loka­len Buch­han­del wer­den Print­bü­cher ver­kauft, nie­mand erwirbt dort eBooks. Und exakt dar­um, war­um der Buch­han­del kei­ne Self­pu­blisher­bü­cher ver­kauft, dreht sich der gesam­te offe­ne Brief.

  92. Unter­schreib! Das Gejam­me­re der Buch­in­dus­trie, die schlicht­weg die Zeit ver­pennt hat, ist ein­fach nur unerträglich!

  93. Simon Völker

    Ich lese ger­ne Indie-Bücher und auch ger­ne e‑Books. Von daher voll und ganz dafür!

  94. Genau so ist es! Ich habe schon eini­ge tol­le Bücher von Self­pu­blishern gele­sen, die sich vor den »ren­no­mier­ten« Autoren gar nicht zu ver­ste­cken brau­chen. Aber es geht letzt­end­lich immer nur um Geld und Macht!

  95. Pingback: Amazon - das Ende der Buchkultur? Offene Briefe, Autoren contra & pro Amazon, Linksammlung zur Debatte | Boschers Blog

  96. Pingback: Die eskapistischen Links der Woche – Ausgabe 34/2014 » nerdlicht.net

  97. Unter­schrei­be ich ger­ne. Der deut­schen Ver­lags­land­schaft liegt vor­ran­gig an der Bewah­rung alter und über­hol­ter Geschäfts­mo­del­le mit der Garan­tie sat­ter Erträ­ge, aber sehr wenig bis nichts am Wohl der Autoren. Umso bit­te­rer, dass sich vie­le Autoren dann auch noch für Ver­lags­kam­pa­gnen ein­span­nen ließen.

  98. Dabei! ;-)
    Ich habe noch nicht ver­legt (bin aber dabei), ver­spü­re aber kei­ne gro­ße Lust, even­tu­ell zig Bewer­bun­gen schrei­ben zu müs­sen, um irgend­wo zu einem Lek­tor vor­zu­drin­gen. Des­halb unter­stüt­ze ich die Bemü­hun­gen, die Self­pu­blisher (Selbst­ver­le­ger wäre mir frei­lich lie­ber, nur mal am Ran­de) aus ihrer »Schmud­del­ecke« zu holen. 

    Obwohl mit gemisch­ten Gefüh­len. Mei­nen (wirk­lich) klei­nen Händ­ler um die Ecke kann ich gut ver­ste­hen, dass er sich die kost­ba­ren Flä­chen im Ein­gangs­be­reich mit eben jener Lek­tü­re voll­bal­lert, von der er ziem­lich sicher aus­ge­hen kann, dass sie auch von den Kun­den gekauft wird. Eben weil sie bekannt ist und die Autoren den ent­spre­chen­den Namen haben. Ich weiß aber auch, dass er gewillt ist Kun­den­wün­schen nach­zu­kom­men, und ent­spre­chen­de Bücher zu bestellen.
    Grö­ße­re Pen­dants im Nach­bar­ort rich­ten der­weil schon Ecken ein, in denen man Lite­ra­tur von Autoren aus dem hie­si­gen Ein­zugs­be­reich fin­den kann. Und die ver­le­gen sel­ten im nam­haf­ten Ver­lag. So kann es auch gehen, wenn denn die Flä­che vor­han­den ist.

  99. Self­pu­blisher hat sich als fest­ste­hen­der Begriff auch hier­zu­lan­de durch­ge­setzt und ich sehe kei­nen Grund, ihn nicht zu ver­wen­den. Wir sagen ja auch »Com­pu­ter« und nicht »Rechen­ma­schi­ne«.

  100. Lei­der ist das auch in der Geschenk­ar­ti­kel­in­dus­trie uva. nicht anders.
    Als klei­ner Ein­zel­künst­ler kommt man NIRGENDWO rein + wird von nie­man­dem unterstützt.
    Die gro­ßen Kon­zer­ne kon­trol­lie­ren den gan­zen Markt und las­sen nur ihre »Trends« durch, die sie auf abge­schirm­ten Mes­sen selb­ser fest­le­gen ohne zu wis­sen, ob die brei­te Mas­se das wirk­lich auch immer so haben will ‑_-

    Das soll­te gene­rell drin­gend geän­dert wer­den, denn das ist über­al­tert und sie mer­ken nicht­mal, das ihnen dadurch stän­dig tol­le Per­len ent­ge­hen :-O

    Ellen­bo­gen­ge­sell­schaft ist OUT !!!

  101. Pingback: Wie weit darf Amazon gehen? AutorInnen ergreifen das Wort – und sorgen für einigen Wirbel | Digitur – Literatur in der digitalen Welt

  102. lie­ber spät als nie – unter­schrei­be ich und hof­fe, dass sich das die Buch­hand­lun­gen zu Her­zen neh­men und ein biss­chen in der Gegen­wart leben :)

  103. Dan­ke sehr! Ver­la­ge haben mit den Buch­han­dels­ket­ten schon immer erbit­tert über Pro­zen­te gestrit­ten. Und dabei ver­die­nen nach wie vor die Händ­ler an jedem Buch den größ­ten Anteil…

  104. Sonja Tengler

    Das ist ein Schritt vor­wärts, den Unmut Mal aus­zu­spre­chen der uns lei­der ander­wei­tig noch schwei­gen läßt.
    Aus Höf­lich­keit? Oder nur der Gewohn­heit wegen?
    Doch wie der ste­te Trop­fen, so arbei­tet auch unser Selbstwertgefüh.Und vie­le wer­den krank.
    Bis­her hieß es wohl: Gott­sei­dank, denn das bringt Beschäf­ti­gungs­zwei­ge und Arbeitsplätze.
    Mit der Begrün­dung, es könn­te sonst nicht für alle rei­chen? Genau so wie an die­sem Beispiel?
    Ich lie­ße auch Kun­den unter­zeich­nen, denn schließ­lich wol­len auch sie Bücher.

  105. Bin vom Inhalt her völ­lig dabei, auch wenn ich eini­ge For­mu­lie­run­gen etwas frech finde.
    z.B.
    »…dann geht ins In­ter­net (kennt ihr das? Das gibts schon ein paar Jahre)«

    Als rela­tiv neu­er Self­pu­blisher wür­de ich mich sehr freu­en, wenn der sta­tio­nä­re Buch­han­del mich unter­stüt­zen würde.
    ISBN und VLB sind Schnee von ges­tern und brin­gen uns Self­pu­blisher nicht näher an den Kunden.

  106. Nicht nur als Self­pu­blisher unter­schrei­be ich das. Auch als Freund guten Buch­han­dels, denn mit außer­ge­wöhn­li­chen Titeln lässt sich auch ein Allein­stel­lungs­merk­mal machen.

    Bes­te Grüße
    Hol­ger Zimmermann

  107. Pingback: Wie weit darf Amazon gehen? AutorInnen ergreifen das Wort – und sorgen für einigen Wirbel | Digitur

  108. Pingback: Lesen mit Links

  109. Pingback: Wie weit darf Amazon gehen? AutorInnen ergreifen das Wort - und sorgen für einigen Wirbel - Digitur - Literatur in der digitalen WeltDigitur – Literatur in der digitalen Welt

  110. Das unter­schrei­be ich ohne Wenn und Aber!
    Nur, dass das die­se Leu­te nicht im Min­des­ten inter­es­sie­ren wird.
    Nach jah­re­lan­gen Ver­su­chen als Ein­mann-Ver­lag, der kon­se­quent igno­riert und von den Buch­händ­lern geschnit­ten wur­de, bin ich jetzt über Crea­teSpace bei Amazon.
    Wen wunderts?

  111. Hal­lo,

    lei­der konn­te ich nicht unter dem Bei­trag »Offe­ner Brief der Self­pu­blisher an den Buch­han­del« kom­men­tie­ren: »Error: Time limit is exhaus­ted.« Bin in mei­nem Alter offen­bar nicht mehr schnell genug für die moder­ne Technik. ;-)

    Eigent­lich bin ich unter dem erwähn­ten Bei­trag nur eini­gen Track­back-Links gefolgt, weil ich die Stel­lung­nah­men auf den ande­ren Sei­ten erneut lesen woll­te. Offen­bar hat man jedoch den Blog der Buch­mes­se Frank­furt in wei­ten Tei­len gelöscht – und dabei auch alle posi­ti­ven Bei­trä­ge über Self­pu­blisher ent­fernt. Zumin­dest fin­det man bspw. von Jea­nette Hoff­mann unter http://web.archive.org/web/20140824151940/http://blog.buchmesse.de/2014/08/20/5‑wahrheiten-self-publishing/ , von Frank Krings unter http://web.archive.org/web/20140223150122/http://blog.buchmesse.de/2013/09/19/selfpublishing-kannibalisieren-sich-die-verlage/ oder von Hil­ke Gesa-Buss­mann unter http://web.archive.org/web/20140719175539/http://blog.buchmesse.de/2013/10/09/self-publishing-area-interessante-diskussionen-und-grosser-andrang/ nur noch über die Way­back Machi­ne des Inter­net Archive. 

    Mal all­ge­mein gefragt: Pas­siert das öfter, das Ver­lin­kun­gen zu Phan­ta­news bzw. posi­ti­ve Bei­trä­ge über Self­pu­blisher ein­fach gelöscht wer­den? Wäre ggf. ein span­nen­des Artikelthema.

    Jochen

  112. Kei­ne Ahnung, ob da öfter was gelöscht wird. Ich gehe eher davon aus, dass die dau­ernd ihre CMS ver­stub­beln und nicht wis­sen, wie man die bis­he­ri­gen Arti­kel via Redi­rect wei­ter auf­find­bar hält. Die Buch­bran­che hat es ja nicht so mit dem #neu­land

    Ehr­lich gesagt inter­es­siert mich aber auch über­haupt nicht, ob die ihre Bei­trä­ge löschen
    .

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen