Blizzard Entertainment ist vor allem durch die Warcraft-, Starcraft- und Diablo-Reihen sowie dem MMORPG-Dauerbrenner World of Warcraft bekannt geworden. In den letzten Jahren kamen dann noch das auf Warcraft basierende Kartenspiel Hearthstone, sowie das MOBA Heroes of the Storm dazu, welches ebenfalls die Helden aus den vergangenen Spielen wiederverwendet. Mit Overwatch geht der Spieleriese nun völlig neue Wege, denn es handelt sich hierbei um einen First-Person-Shooter à la Quake, Unreal Tournament oder Counter Strike, noch dazu in einer komplett neuen Spielwelt. Blizzard verzichtet dabei auch gleich auf einen Einzelspielermodus, um sich vollständig auf den Multiplayer-Aspekt zu konzentrieren.
Ab Verkaufsstart stehen dem Spieler gleich 21 verschiedene Helden aus den vier Bereichen Assault, Defense, Tank und Support zur Verfügung, welche sich zum Teil sehr unterschiedlich spielen. Hier kommt es vor allem auf die richtige Zusammensetzung der jeweils sechsköpfigen Teams für die anstehende Aufgabe an. Nur mit Scharfschützen wie Femme Fatale Widowmaker oder Bogenschütze Hanzo wird es schwierig, den Kontrollpunkt einzunehmen, oder die Fracht zu eskortieren (zwei der insgesamt vier Kartenarten), zu viele Tanks bedeuten zu wenig Schaden gegen das gegnerische Team. Ein klassisches Deathmatch gibt es nicht, da hier einige Helden, wie zum Beispiel Heilerin Mercy, auf der Strecke bleiben würden. Stattdessen baut Overwatch auf Teamwork beim Erreichen des Spielziels. Wichtiger, als man zunächst denkt, ist dabei auch während des Spiels den Charakter zu wechseln um auf die Gegner sowie die aktuelle Situation auf dem Schlachtfeld reagieren zu können. Wird man immer wieder vom gleichen Helden besiegt, sollte man vermutlich zu einem Heldentypus greifen, der diesen besser kontern kann. Das Gameplay ist dabei durchaus als rasant zu bezeichnen und eine Runde dauert selten länger als zehn Minuten. Bewegte Bilder können viel mehr ausdrücken als Worte, daher hier der offizielle Gameplay-Trailer:
Da es keine Einzelspieler-Kampagne gibt, wurden andere Möglichkeiten benötigt, um die Helden, und die futuristische Welt in der sie existieren, lebendig werden zu lassen. Bekannt für geniale animierte Filme und Zwischensequenzen, veröffentlicht Blizzard seit einigen Wochen immer wieder Kurzfilme, Teaser und Trailer zu Overwatch (aktuell https://youtu.be/cPRRupAM4DI). Aber auch mehrere kurze Comics wurden bereits online released und können auf playoverwatch.com kostenlos gelesen werden. Insgesamt hat Blizzard einen interessanten Weg beschritten, denn die Hintergründe der Helden und der Welt sind selbst den Entwicklern noch nicht vollständig bekannt und werden immer weiter gesponnen. Eine Art umgekehrtes Worldbuilding: Zuerst gibt es die Figuren und dazu wird eine Geschichte erschaffen.
Für dieses Genre geradezu ungewöhnlich ist Overwatchs hoher Preis. Während Team-Shooter-Veteranen wie Team Fortress 2 erst einmal Free-to-play daherkommen, setzt Blizzard 40€ (PC Basisversion), bzw. 60€ (Origins-Version mit 5 zusätzlichen Heldenskins sowie Bonusinhalten zu anderen Blizzard-Spielen für PC, Play Station 4 und XBOX One) an. Die Begründung dafür sei, dass dem Spieler gleich zu Anfang alle 21 Helden zur Verfügung stehen sollen und nicht etwa erst dazugekauft werden müssen. Dafür versichert Blizzard jedoch auch, dass künftig erscheinende Maps und Charaktere immer kostenlos sein werden und höchstens kosmetische Spielereien als Ingame-Käufe angeboten werden könnten.
Meiner Meinung nach trifft Blizzard einmal mehr den Nagel auf den Kopf. Sie nehmen das beste aus den beliebten Shootern der 90er Jahre und mischen es mit moderneren Ideen, wie den vielen unterschiedlichen Helden, die man mit ihren normalen und ultimativen Fähigkeiten sonst eher aus DOTA, League of Legends und anderen MOBAs kennt (was Overwatch jedoch nicht zu einem First-Person-MOBA macht). Das Rad wird dabei zwar nicht neu erfunden, doch wie so oft macht es die richtige Mischung. Nach der sehr erfolgreichen öffentlichen Betaphase vor zwei Wochen kann ich es jedenfalls kaum noch erwarten mich wieder mit Tracer, Widowmaker, Reinhardt und co. in den Kampf zu stürzen.
Links:
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