GUILD WARS 2: GHOSTS OF ASCALON – Matt Forbeck & Jeff Grubb

Ich gehö­re zu denen, die Seit Ende August Tyria unsi­cher (oder eigent­lich eher sicher) machen. Bei Tyria han­delt es sich um den Namen der Spiel­welt des MMORPGs GUILD WARS 2, ent­wi­ckelt von Aren­aNet im Auf­trag von NCSoft.

Um das Spiel selbst wer­de ich mich ein ande­res Mal in einem Arti­kel küm­mern. Wäh­rend ich GW2 spiel­te, stell­te sich aller­dings der Wunsch ein, mehr über den Hin­ter­grund der Welt zu erfah­ren. Dazu kann man sich zwar im GW2-Wiki in Hin­ter­grün­de ein­le­sen, den Arti­kel dort fehlt aller­dings oft­mals lei­der die not­wen­di­ge Stim­mung. Da war die Alter­na­ti­ve, einen der bereits 2012 erschie­nen Roma­ne zum Spiel zu lesen, recht naheliegend.

Der ers­te erschie­ne­ne war GHOSTS OF ASCALON von Matt For­beck und Jeff Grubb. Natür­lich kann es ins Auge gehen, einen Lizenz­ro­man zu einem Com­pu­ter­spiel zu lesen, denn es kommt immer wie­der vor, dass die nur halb­her­zig zusam­men geschrie­ben wer­den. Im vor­lie­gen­den Fall hat es glück­li­cher­wei­se funktioniert.

Klap­pen­text:

250 years ago, Asca­lon burned …
Despe­ra­te to defend his land from advan­cing hor­des of bes­ti­al charr, King Adel­bern sum­mo­ned the all-power­ful Foe­fire to repel the inva­ders. But magic can be a dou­ble-edged sword—the Foe­fire bur­ned both charr and human ali­ke. While the charr corp­ses smol­de­red, the slain Asca­lo­ni­ans aro­se again, trans­for­med by their king’s rage into ghost­ly pro­tec­tors and char­ged with guar­ding the realm … fore­ver. The once migh­ty king­dom beca­me a haun­ted shadow of its for­mer glory.

Cen­tu­ries later, the descen­dants of Asca­lon, exi­led to the nati­on of Kry­ta, are besie­ged on all sides. To save human­kind, Queen Jen­nah seeks to nego­tia­te a trea­ty with the hated charr. But one obsta­cle remains. The charr legi­ons won’t sign the truce until their most pri­zed pos­ses­si­on, the Claw of the Khan-Ur, is retur­ned from the ruins of fal­len Ascalon.

Now a mis­mat­ched band of adven­tu­rers, each plagued by ghosts of their own, sets forth into a haun­ted, war-torn land to retrie­ve the Claw. Without the arti­fact, the­re is no hope for peace bet­ween human and charr—but the undead king who rules Asca­lon won’t give it up easi­ly, and not ever­yo­ne wants peace!

Gleich vor­weg: für GUILD WARS 2‑Spieler lohnt sich die Lek­tü­re auf alle Fäl­le, denn es wer­den tat­säch­lich Hin­ter­grün­de beleuch­tet, die zum Zustand der Welt führ­ten, wie man sie im Game antrifft. Zudem begeg­net man im Roman auch Nicht­spie­ler­cha­rak­te­ren aus dem MMO, oder die­se wer­den erwähnt. Ein wirk­lich wit­zi­ger Zufall war zudem, dass ich kurz nach­dem ich im Roman über den ver­rück­ten asca­lo­ni­schen König Adel­bern gele­sen hat­te (der vor lan­gen Jah­ren alle sei­ne Unter­ta­nen aus­ge­löscht und zu einer Exis­tenz als Geis­ter ver­dammt hat­te, weil er sein Reich nicht an die Charr ver­lie­ren woll­te), ihm auch in einer Instanz im Spiel begeg­ne­te. Das macht natür­lich Spaß.

Es wird dem Leser neben der eigent­li­chen Hand­lung eine Men­ge Hin­ter­grund- und Geschichts­ma­te­ri­al zum Spiel gelie­fert. Das ist einer­seits eine pri­ma Sache, weil ich genau so etwas ja haben woll­te. Das könn­te bei manch einem Leser aller­dings dazu füh­ren, dass er Län­gen wahr­nimmt, weil das die Hand­lung nicht wei­ter bringt. Tat­säch­lich geht der eigent­li­che Plot stel­len­wei­se auch sehr lang­sam vor­an, einer­seits wegen der genann­ten ein­ge­floch­te­nen Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, zum ande­ren weil der Weg nun ein­mal inte­grer Bestand­teil einer Ques­te ist – und das Buch basiert auf einem MMO.

Erfri­schend ist an der Hand­lung, dass es sich bei der Grup­pe, die von der Wäch­ter­or­ga­ni­sa­ti­on »The Vigil« aus­ge­schickt wird, um das wich­ti­ge Arte­fakt für die Köni­gin von Kry­ta in der Geis­ter­stadt Asca­lon zu beschaf­fen, eben nicht um die klas­si­sche Zusam­men­stel­lung von heh­ren Hel­den han­delt, son­dern um eine zusam­men­ge­wür­fel­te Trup­pe, die in Tei­len der Zufall zusam­men bringt und nicht Pla­nung. Auch haben etli­che der Grup­pen­mit­glie­der eine Ver­gan­gen­heit, die direkt oder indi­rekt mit der Ques­te zusam­men hängt. Allen vor­an der Haupt­cha­rak­ter Dou­gal, der auf­grund exakt einer Tat­sa­che mit der Mis­si­on betraut wur­de: er ist der Ein­zi­ge, der schon ein­mal Asca­lon betre­ten hat und wie­der lebend her­aus kam. Des­we­gen reißt er sich auch nicht eben um den Job, wei­ter­hin ist er eine Figur mit Ähn­lich­kei­ten zum Scound­rel Han Solo: ein Dieb, ein wenig zwie­lich­tig und von frag­wür­di­ger Gesin­nung, aber mit dem Her­zen am rech­ten Fleck.

Der Rest der Trup­pe ist bunt zusam­men gewür­felt, Ein Asura, der weni­ger arro­gant ist, als der Rest sei­ner Ras­se (aber nicht viel), die Syl­va­ri-Nekro­man­tin Kil­le­en, eine Sol­da­tin der Trup­pen von Ebon­haw­ke, das seit Jahr­zehn­ten von den Charr bela­gert wird, selbst­ver­ständ­lich für ent­spre­chen­de Rei­bun­gen eine Charr und letzt­end­lich ein lau­ter, ange­be­ri­scher aber auch kampf­star­ker und trink­fes­ter Norn-Krie­ger.

Ich könn­te mir vor­stel­len, dass jemand der GUILD WARS 2 spielt, eben­so wie ich eine Men­ge Spaß an die­sem Roman hat. Und das trotz eini­ger klei­ner Schwä­chen in Sachen Straff­heit der Hand­lung und Dra­ma­tur­gie. Was ich den Autoren übel neh­me, ist der in die­ser Form völ­lig über­flüs­si­ge und nicht aus­rei­chend moti­vier­te Tod eines Cha­rak­ters wäh­rend eines Kamp­fes im Dra­gon­brand. Wenn schon ein Sym­pa­thie­trä­ger über die Klin­ge springt, dann bit­te auch mit etwas mehr Pathos und Sinn.

Alles in allem habe ich aber weder bereut, den Roman gekauft, noch ihn gele­sen zu haben – denn letzt­end­lich habe ich genau das bekom­men, was ich woll­te: eine kurz­wei­li­ge Ein­füh­rung in Hin­ter­grün­de der Welt des Spiels GUILD WARS 2 im Rah­men eines Buches. Lesern, die das Game nicht spie­len, kann man GHOSTS OF ASCALON jedoch nur ein­ge­schränkt empfehlen.

Einen wei­te­ren Roman mit dem Titel EDGE OF DESTINY gibt es noch, auch den wer­de ich wahr­schein­lich in Angriff neh­men, ins­be­son­de­re, da ich Mit­glie­der der gleich­na­mi­gen NPC-Gil­de im Spiel bereits getrof­fen habe und ihnen immer wie­der begegne.

GHOSTS OF ASCALON liegt auch über­setzt in deut­scher Spra­che vor, wie üblich sind die deutsch­spra­chi­gen Fas­sun­gen aber deut­lich teu­rer, genau­er gesagt kos­ten sie das Dop­pel­te. Über die Qua­li­tät der Über­set­zung kann ich nichts sagen.

GHOSTS OF ASCALON
Matt For­beck & Jeff Grubb
Fantasy-Roman
Taschen­buch & eBook
eng­li­sche Fassung:
Juli 2010
Taschen­buch, 384 Sei­ten: ca. 6,40 EUR
ISBN-10: 1416589473
ISBN-13: 978–1416589471
eBook (Kind­le): ca. 5,00 EUR
ASIN: B003LL3LHO
Pocket Star

deut­sche Fassung:
GEISTER VON ASCALON
Taschen­buch: 331 Sei­ten, 12,95 EUR
ISBN-10: 3833221240
ISBN-13: 978–3833221248
eBook (Kind­le): 9,99 EUR
ASIN: B007R4C1AO
Pani­ni Books

Creative Commons License

Cover GHOSTS OF ASCALON Copy­right Pocket Star

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AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

2 Kommentare for “GUILD WARS 2: GHOSTS OF ASCALON – Matt Forbeck & Jeff Grubb”

Husky

sagt:

Hal­lo,
ich möch­te mir gern alle 3 Bän­de der Guild Wars Rei­he holen, aller­dings fin­de ich »Geis­ter von Asca­lon« nur noch als eBook oder in eng­li­scher Fas­sung. Gibt es eine Mög­lich­keit die­ses Buch noch in deut­scher Fas­sung, also nor­ma­les Buch zu bekommen?

Lie­be Grüße

Stefan Holzhauer

sagt:

Kei­ne Ahnung, ich lese kei­ne deut­schen Über­set­zun­gen. Abe­books, book­loo­ker, ebay, Rebuy, und so wei­ter. Ich wür­de das eBook nehmen.

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