So etwas hat es in den ehrwürdigen Mauern von Schloss Burg bei Wermelskirchen noch nicht gegeben. Auch wenn dort bereits zahllose Mittelaltermärkte stattfanden, eine Fantasy Convention mit internationalen Film- und Fernsehstars, das war etwas ganz Neues. Und selbstverständlich ist eine solche Burg mit ihrem Ambiente perfekt für diese Art von Veranstaltungen geeignet.
Und so tummelten sich jede Menge Besucher auf der Burg, darunter selbstverständlich auch jede Menge Gewandete, auch wenn ich mit mehr davon gerechnet hätte. Aber man muss ganz einfach sehen, dass sich sicherlich nicht eben geringe Mengen an Cosplayern an diesem Wochenende ganz in der Nähe in Köln auf der Gamescom aufhielten. Beim nächsten Mal besser einen Termin wählen, an dem keine derartige Großveranstaltung mit Besucher-Schnittmenge ums Eck stattfindet.
Auch wenn es kleinere Ruckler gab, die waren aber zu verzeihen, weil es die erste Convention in dieser Art der Veranstalter war – und da kann selbstverständlich schonmal etwas nicht ganz rund laufen. Vermutlich hatte niemand mit diesem Andrang beim Fotoshoot mit John Rhys-Davies gerechnet. Aber das Veranstalterteam habe zumindest ich die ganze Zeit entspannt und freundlich erlebt, und auf Engpässe hat man sich kurzfristig einstellen können und flexibel reagiert. Das mit der Laune galt übrigens auch für die Gäste, es war eine sehr gute Stimmung auf der Burg. Und auch die Stars steckte das an, die bewegten sich mit sichtlichem Spaß völlig unbefangen zwischen den Fantasy-Freunden und Fans.
Ja, auch hier wurde ein Obolus fällig, wenn man sich mit dem Lieblingsstar ablichten lassen wollte, aber im Vergleich mit gewissen anderen Veranstaltungen von »you shall not name him« waren die Preise hier günstig.
Ein wenig Sorge würde ich mir wegen der Kapazitäten machen, deutlich mehr Besucher dürfte das Gelände wohl nicht fassen, und auch die Parkplatzsituation auf Schloss Burg ist ziemlich prekär – aber das ist kein Merkmal dieser Veranstaltung, das gilt immer. Es wäre wirklich schön, wenn die Stadtwerke der umliegenden Städte ein Einsehen hätten, und die Busverkehrsfrequenz bei solchen Veranstaltungen deutlich erhöhen würde. Besucher die mit den ÖPNV gekommen waren, hatten mir ihr Leid geklagt, die Anreise war wohl eher … abenteuerlich (und die Abreise war absehbar noch schlimmer – ja, die Burg liegt fraglos mitten in den bergischen Karpaten. Aber das hat man bei solchen Burgen ja aus naheliegenden Gründen öfter). Es ist völlig unverständlich, warum dieses sehenswerte bergische Wahrzeichen sogar bei Top-Veranstaltungen wie dieser mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur hundsmiserabel zu erreichen ist. Aber das kann man den Veranstaltern nicht zum Vorwurf machen, das müssen sich die umliegenden Städte ans Bein binden.
In Zukunft würde ich gern mehr solcher Veranstaltungen wie die Medieval Fantasy Convention auf Schloss Burg sehen, das ist deutlich attraktiver als der hundertste Mittelaltermarkt, bei denen macht sich auch nach all den Jahren eine gewisse Ermüdung breit. Hier ist die Standauswahl eine andere (das könnte man noch forcieren), und auch das Publikum ist breitbandiger gestreut. Und die vielfältig fantastisch Gewandeten machen was her.
Meiner Ansicht nach muss das Portfolio auch nicht auf Fantasy beschränkt bleiben, auch Stars aus beispielsweise STAR TREK, STAR WARS, DOCTOR WHO oder anderen Genre-Filmen und Serien finden garantiert ihr Publikum.