TED 2

PosterTed 2

TED 2 – Bun­des­start 25.06.2015

Das ers­te Ent­set­zen tritt schon an der Kino­kas­se ein. Die Frei­wil­li­ge Selbst­kon­trol­le hat TED 2 für ein Alter ab 12 Jah­ren frei­ge­ge­ben. Das ist natür­lich nicht, wes­we­gen sich eine bestimm­te Kli­en­tel für eine zwei­te Run­de ins Kino bemüht. Ein put­zi­ger Bär ist viel­leicht PADDINGTON, aber Ted, das ist ein Kali­ber, wel­ches nur mit tabu­lo­sem Charme ins Ziel geht.
Der zwei­te Schre­cken erwar­tet ein gnä­di­ges Publi­kum schließ­lich im Kino­saal. Von der ers­ten Minu­te an geht es um Kör­per­flüs­sig­kei­ten, den Aus­tausch der­sel­ben, sti­mu­lie­ren­de Hand­be­we­gun­gen, und kör­per­li­che Zwei­sam­kei­ten. Ach, dann wird der Genuss von bewusst­seins­er­wei­tern­den Sub­stan­zen zele­briert, und es wer­den alko­ho­li­sche Exzes­se in allen Ehren gehal­ten.

Man kommt nicht um die Fra­ge her­um, wel­che Idio­ten bei der FSK die­sen Film für eine Frei­ga­be ab 12 bewer­tet haben.

Der spre­chen­de Ted­dy­bär Ted ist ent­schlos­sen, zu hei­ra­ten. Sein Kum­pel  Mark  hat es weni­ger gut erwischt, ist ihm doch die Lie­be aus dem ers­ten Teil nicht mehr hold. Mila Kunis geht, Auf­tritt Aman­da Sey­fried, als noch an Gerech­tig­keit glau­ben­de Anwäl­tin. Was für ein Zufall. Schlaue Köp­fe, die dem leben­di­gen Ted­dy­bä­ren Böses wol­len, zer­ren die­sen vor Gericht. Ist das eigent­lich Spiel­zeug, immer noch eine Sache, oder eine Per­son? Kein gerin­ge­rer als der Spiel­zeug-Gigant Has­bro setzt alles dar­an, Ted juris­tisch als Sache dekla­riert zu sehen, könn­te man ihn ein­fach auf­schlit­zen und sehen, was ihn leben­dig macht. Was wäre das für eine Spiel­zeug-Rei­he …

Die Dra­ma­tur­gie in die­sem zwei­ten Anlauf ist alles ande­re als bewe­gend oder über­ra­schend. Wenn ein Cha­rak­ter wie Mor­gan Free­man plötz­lich erscheint, aber umge­hend ablehnt, Ted zu ver­tei­di­gen, dann ist es kein Spoi­ler, wenn er spä­ter im Film wie­der auf­taucht, weil er sei­nen Feh­ler ein­ge­se­hen hat. Und wenn Ted nach 60 Minu­ten sei­nen Pro­zess ver­liert, dann nimmt man nie­man­den die Über­ra­schung wenn man sagt, dass im dra­ma­ti­schen Ziel­ein­lauf doch noch die Gerech­tig­keit siegt. FAMILY GUY Erfin­der Seth Mac­Far­la­ne schießt ger­ne ein­mal über das Ziel hin­aus. Das funk­tio­niert manch­mal sehr gut. Geht aber manch­mal, wie bei sei­nem Wes­tern A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST, doch weit dane­ben. TEDs absur­de Prä­mis­se hat erstaun­lich gut funk­tio­niert. Wer kann schon einem knud­de­li­gen Ted­dy­bä­ren wider­ste­hen, der zum Leben erwacht?

Ted201

Von fein­geis­ti­gen Bemer­kun­gen bis zu derbs­ten Fäkal­hu­mor belie­fert auch die­ser Teil die gesam­te Palet­te. Wobei die eigent­li­che Gewich­tung schon auf dem Fremd­schäm­fak­tor liegt. Schöp­fer und Regis­seur Mac­Far­la­ne gelingt es dabei, die­sen Humor sehr natür­lich und selbst­ver­ständ­lich zu insze­nie­ren, was bei einem geneig­ten Publi­kum den Spaß noch erhöht. Das biß­chen Dra­ma kann man dann ver­schmer­zen, weil etwas Hand­lung doch auch hier ange­bracht ist. Dem Vor­wurf einer Num­mern­re­vue will man sich dann doch nicht aus­set­zen. Was aller­dings den eigent­li­chen Reiz von Ted und sei­nen Geschich­ten aus­macht. So para­dox funk­tio­niert manch­mal eben gekonn­te Unter­hal­tung.

TED 2 beweist wie­der ein­mal die Vor­zü­ge moder­ner Kino­kunst. Ted ist ein eigen­stän­di­ger, ein glaub­wür­di­ger Cha­rak­ter. Das kann man durch­aus auf vie­le künst­lich erzeug­te Cha­rak­te­re im aktu­el­len Kino her­un­ter­bre­chen. Aber ein flu­chen­der, kif­fen­der und äußerst obs­zö­ner Ted­dy­bär geniesst da durch­aus einen beson­de­ren Sta­tus. Den Effekt-Spe­zia­lis­ten gelang erneut eine unglaub­lich homo­ge­ne Ein­bin­dung von pho­to­rea­lis­ti­schen com­pu­ter­er­zeug­ten Bil­dern in eine rea­le Welt. Was letzt­end­lich auch den ursprüng­li­chen Erfolg von TED aus­mach­te. Der unge­wöhn­li­che Humor ist eine Sache, die­sen auch mit eher unwahr­schein­li­chen Figu­ren trans­por­tie­ren zu kön­nen, eine ganz ande­re. Und so ganz neben­bei sind auch Mark Wahl­berg und Aman­da Sey­fried eine sehr geglück­te, wirk­lich über­zeu­gend cha­ris­ma­ti­sche Paa­rung. So ganz neben­bei.

Ted200

TED 2
Dar­stel­ler: Seth Mac­Far­la­ne  /​ Jan Odle, Mark Wahl­berg, Aman­da Sey­fried, Jes­si­ca Barth, Gio­van­ni Ribi­si, Mor­gan Free­man, Sam J. Jones u.a.
Regie: Seth Mac­Far­la­ne
Dreh­buch: Seth Mac­Far­la­ne, Alec Sul­kin, Wel­les­ley Wild
Kame­ra: Micha­el Bar­rett
Bild­schnitt: Jeff Free­man
Musik: Wal­ter Mur­phy
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Ste­phen J. Line­wea­ver
115 Minu­ten
USA 2015

Pro­mo­fo­tos Copy­right Uni­ver­sal Pic­tures Inter­na­tio­nal

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen