In einer Buchbeprechung, die ebenfalls heute erschienen ist, habe ich Anja Bagus´ Independent-Steampunk-Roman AETHERHERTZ nicht nur besprochen, sondern abgefeiert. Für mich mehr als genug Anlass, der Autorin gleich in einem Interview ein paar Fragen zu stellen. Dankenswerterweise kamen die Antworten in Rekordzeit, vermutlich die schnellste Reaktion auf eine solche Mail aller Zeiten.
So kann man im Folgenden erfahren, wie und unter welchen Umständen der Roman entstanden ist, was der Autorin Steampunk bedeutet und wir lesen Gedanken zur Zukunft des Selfpublishings.
Aber genug des Vorgeplänkels und gleich in medias res:
Hallo Anja, vielen Dank, dass Du PhantaNews ein paar neugierige Fragen beantworten möchtest. Fangen wir doch gleich ohne viele weitere Worte an: Würdest Du Dich bitte kurz unseren Lesern vorstellen?
Ich bin 46 Jahre alt, komme ursprünglich aus Süddeutschland, lebe jetzt im Ruhrgebiet mit Hund, Katz, Mann und Kind. Studiert habe ich alles Mögliche, aber zuletzt eine Ausbildung zur Heilpraktikerin gemacht.
Wie bist Du auf die Idee gekommen einen Steampunk-Roman zu verfassen? Und warum gerade dieses Genre?
Der Ansporn war der NaNoWriMo 2012 (National Novel Writing Month, eine Aktion aus Amerika, bei Bedarf kann ja jeder googlen, was das ist). Eine Freundin hat mich dazu bewegt, dort mitzumachen. Man schreibt zusammen mit vielen anderen einen Monat lang. Das Ziel ist, 50.000 Worte zu schreiben. Erstmal egal was (natürlich nicht 50.000 mal das gleiche Wort, wir sind auch nicht bei SHINING, es wird schon geprüft, ob man was Sinnvolles geschrieben hat).
Ich wollte einen Steampunk-Roman schreiben, weil das der Einfluss war, der mich in dem Jahr am nachhaltigsten geprägt hat. Steampunk ist großartig, ich liebe die Ästhetik, den Spirit der Menschen, die »Maker«. Ich bin schon immer ein »Macher« gewesen, ein Bastler, Tüftler, Ausprobierer.
Ich war 2011 auf Steampunk gestoßen, und eine neue Welt tat sich auf. Ich liebe die Dr. Grordbort-Geschichten von Weta Workshop oder die »League of Steam«, und wollte eigentlich so etwas schreiben, also mehr Pulp-Fiction. Aber das hat nicht geklappt (mein Unterbewusstsein wollte nicht so, wie ich das will). Da man beim NaNoWriMo gegen die Uhr schreibt, bleibt nicht viel Zeit für einen inneren oder äußeren Zensor, und so habe ich einfach erst mal munter in die Tasten gehauen. Als der Monat zu zwei Dritteln rum war, hatte ich die 50.000 Worte – und trotzdem einfach weitergeschrieben.
Bist Du auch in der Steampunk-»Szene« aktiv?
Ja, ich bin in verschiedenen Foren und seit einiger Zeit auch aktiver auf Treffen.
Die Beschreibungen von Baden-Baden (und auch beispielsweise der Hütte im Schwarzwald) klingen, als würdest Du Dich da auskennen? Oder einfach nur gut recherchiert?
Ich bin am Kaiserstuhl aufgewachsen und meine Oma hat in Baden-Baden gewohnt. Ich verbrachte dort manchen Sommer. Ich habe gerade vor kurzem die Schauplätze nach Jahren besucht. Wundervoll … Fast alles existiert so, wie ich es beschrieben habe, ich habe Bildbeweise! Nur die Hütte am Schurmsee, die gibt es nicht.
Hast Du AETHERHERTZ so »runtergeschrieben«, oder vorher Konzeptarbeit geleistet und ein Exposé verfasst? Mit Szenen und Charakteren jongliert?
Alles ist komplett aus dem Bauch runtergeschrieben. Es gibt eine DIN-A3 Seite voll Gedanken, die ich mir zu Beginn gemacht hatte, das war´s (20 Jahre Pen&Paper Rollenspiele leiten, oft aus dem Stegreif, hilft). Ich hatte mir im Vorfeld über meine Figuren viele Gedanken gemacht. Ich kenne ihre Geburtsdaten, ihre Sternzeichen, ihr Lieblingsessen. Ansonsten bin ich morgens mit meinem Hund raus, habe innerlich geträumt und geplottet und danach weitergeschrieben.
Wie lange hat die Arbeit am Roman gedauert?
Die Frage habe ich befürchtet: nun, vom letzten November bis eben Anfang Mai … Ich habe echt Angst, dass man mir das nicht glaubt, aber es gibt Zeugen!
Wie kommt man auf den genialen Geistesblitz mit dem aus Flüssen steigenden Aether und den daraus resultierenden Problemen?
Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich halte es da mit King Julian von den Pinguinen aus Madagascar: Kopfe-Hirn-Prozesse. (Ursprünglich sollten Aliens schuld sein {an dem Aether}, die haben aber abgedreht und sind lieber weitergeflogen.) Jetzt, bei der Arbeit am dritten Teil, kommen immer mehr Details, die so beängstigend gut passen, dass mir mein eigenes Unterbewusstsein echt unheimlich ist. Ich habe erst nach Beendigung des ersten Teils mal die Definition in der Wikipedia nachgelesen, die ich im Anhang zitiere. Da haben mir die Haare zu Berge gestanden.Ich brauche für mein Unterbewusstsein vielleicht einen eigenen Ausweis.
Es sind zwei erstaunlich unpeinliche Sexszenen im Buch, das kann auch nicht jeder, Gratulation. War das schwer zu schreiben?
JAAAAA. Ich bin da eigentlich total verklemmt. Aber die Testleser haben genölt, dass Annabelle und Paul in der Schurmhütte so oft im Bett verschwinden und sie ihr eigenes Kopfkino anwerfen müssten, also hab ich mich drangemacht. In einer Gesprächsrunde meinte dann jemand, ich solle doch mal vorlesen: mein roter Kopf wäre in einer Geisterbahn gut aufgehoben gewesen.
Den Showdown mit Luftschiffen und einer Schlacht in einem geheimen Bergstützpunkt kann man nur als »episch« bezeichnen. Wie kam es dazu?
»Ich wollte eben von Anfang an mehr Pulp.»Ich wollte eben von Anfang an mehr Pulp. Ich bewundere Jim Butcher bei den Harry Dresden-Romanen, wie er noch einen und noch einen drauf setzt. Und ich bin aufgewachsen mit INDIANA JONES und ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT, das hat mich schon beeinflusst. Es gibt doch kaum etwas Großartigeres, als wenn viele Dinge gleichzeitig passieren, und dann noch eine Zeitlupe, und überhaupt: Luftschiffe!!! Ich denke sehr visuell.
Ist das coole Cover ebenfalls von Dir?
Ja. Ich hatte eine Grafikerin angesprochen, aber sie hatte keine Zeit. Da habe ich Bilder geborgt, gebastelt, und es ihr geschickt, und gesagt: Mach doch schnell was draus! Und sie sagte: warum? Lass das so. Das hab ich dann gemacht. (Nachdem ich die Rechte für die Bilder gekauft hatte).
Du hast den Roman über Amazon publiziert, also via Kindle Direct Publishing und CreateSpace. Warum? Hattest Du ihn vorher einem Verlag angeboten, oder wolltest Du ihn gleich im Selbstverlag veröffentlichen?
Nein, ich habe ihn keinem Verlag angeboten. Es gibt dafür mehrere Gründe. Erstens habe ich einen Ratgeber mit einem Verlag zusammen gemacht, das war eine Lektion. Wenig Geld, viel Arbeit, unflexible Leute, die erst sagen: »Tolle Ideen, macht das, wir sind begeistert!«, und dann ist es zu teuer, die Lektorin versaut alles, noch mal Arbeit (unbezahlt) und letztlich sieht es aus wie jeder andere Ratgeber. Und von wegen Marketing – da wollen wir mal nicht drüber reden. Zuletzt ist es dann so: wenn kein Hahn mehr danach kräht, wird keine zweite Auflage gedruckt und ich verdiene auch nichts mehr.
Ich finde die Möglichkeiten, die mir das Self-Publishing bietet, wunderbar. Ich war schon immer gerne jemand, die alles selbst gemacht hat (es gibt nichts schlimmeres als ein Team, ich war immer die »Andere« in »Toll Eine Andere Machts«). Der Kampf, bis ich das Grafikprogramm gimp gemeistert hatte, war auch episch! Mein Sternzeichen ist Stier und ich liebe es, Herausforderungen auf die Hörner zu nehmen.
Wo siehst Du Independent-Autoren alias Selfpublisher und die klassischen Verlage in fünf oder zehn Jahren?
»es wird neue Formen der Zusammenarbeit der Autoren mit ihrem Publikum geben»Es wird erst alles ganz schlimm und dann wird es sich einpendeln. So ist es doch mit allem. Die Verlage werden flexibler werden, und es werden eine ganze Menge »Hilfesteller« für Selfpublisher aus dem Boden schießen, die den unbedarften Autoren das Geld aus der Tasche ziehen. Die Menge an Formaten wird sich reduzieren, es wird neue Formen der Zusammenarbeit der Autoren mit ihrem Publikum geben. Ich meine, wie schön ist das jetzt schon, kleine Geschichten aus seinem Lieblingsuniversum für 0,99 Euro zu bekommen, und nicht ewig auf eine Sammlung warten zu müssen.
Es wird auch multimedialer werden: Bücher mit Musik an gewissen Stellen wären schön, oder kleinen Videosequenzen, oder so. Ich biete jetzt schon die Bilder, die mich inspiriert haben bei Pinterest zum Anschauen an, und habe zwei Facebook Seiten, die weitere Infos und Handlung bieten.
Und dann das Computerspiel dazu, die App, die Graphic Novel … träum.
Wie schreibst Du? Zurückgezogen im Kämmerlein? Mit Musik oder ohne? Mit welchem Programm?
Ich habe ein Pult in der Küche (unser Hauptraum in unserem winzigen Häuschen). Mit Musik, eine 6‑Stunden-Playlist (Musik spielt ja auch eine große Rolle, das wird im zweiten Teil deutlicher). Ich habe in Open Office angefangen, und zu Weihnachten Scrivener bekommen. Das ist toll, das kann ich jedem Schreibenden empfehlen.
Hast Du die technische Umsetzung ins Kindle-Format und das Layout für die CreateSpace-Taschenbuchausgabe selbst durchgeführt? Falls ja: war das Deiner Ansicht nach schwierig? Gab es Probleme? Oder hast Du das mal eben aus dem Arm geschüttelt?
Scrivener kann das alles. Ich erst mal nicht, aber es gibt ja Ratgeber. Schwierig … ist eine Frage des Standpunkts. Ich finde nur wenige Dinge schwierig (das klingt nach Angeberei, ist aber so. Wenn man wirklich will, kann man fast alles. Ich sage fast, weil der Körper da manchmal Grenzen setzt, und es gibt eben auch Dinge, die man besser kann als andere. Ich kann z.B. gut abzeichnen, aber etwas Neues zu malen, oder aus dem Kopf ein Klavier, nein. Andere können das). Zeitaufwendig, ja, auf jeden Fall.
Überraschend fand ich, dass ich in meinem Leben unzählige Bücher gelesen habe, aber das Wissen darum, wie ein Buch wirklich aussieht, das musste ich mir mühsam aneignen. Ich habe dann Beispielbücher genommen und nachgeschaut: aha, erst eine leere Seite, dann das Impressum … Es wurmt mich sehr, das ich es nicht hinbekommen habe, im »Open Office« die Seitennummerierung so einzustellen, dass die erste Nummer erst auf der Seite erscheint, auf der der Text losgeht (ich bin mir sicher, es gibt die Möglichkeit, ich habe nur nicht lange genug gesucht).
Würdest Du anderen Autoren ebenfalls dazu raten, ihr Werk einfach selbst als Indie zu publizieren?
Ja und Nein. Wenn man die Arbeit nicht scheut und sich selbst mit Haut und Haaren der Sache verschreibt, dann ja. Ansonsten ist der Verlag, wenn er einen denn nimmt, sicher der einfachere Weg. Da gibt es dann auch noch nette Lektoren, auf die man alles schieben kann. Man ist eben nicht mehr für alles verantwortlich. Wenn es nicht funktioniert, dann hat man jemand, auf den man es schieben kann. Ich kann nur meine eigenen Haare raufen, und bin für jedes Komma und eben auch jede Seitenzahl selbst verantwortlich.
Aufgrund der schieren Menge an Angebotenem im Indie-Bereich sind wirklich gute und lesenswerte Bücher wie Deines inzwischen schwer zu finden und versinken leicht zwischen Unlesbarem. Ist das Deiner Ansicht nach ein Problem?
Ja. Wenn man es nur in das Meer wirft und darauf wartet, dass es die Leute rausfischen. Das darf man nicht tun.
Ich habe einerseits Glück gehabt, mit den Leuten, die auf mich aufmerksam geworden sind, andererseits habe ich meine Zielgruppe genau studiert.
Ich habe, seit ich meinen ebook-Reader habe, auch eine Menge Schrott gekauft. Aber der Schrott verstopft nicht mehr mein Haus, liegt nicht mehr im Stapel auf meiner Treppe herum und muss nicht für einen Euro bei ebay verkauft werden. Ich lösche es einfach. Mit den langen Leseproben, die man sich runterladen kann, ist das ja auch schon anders geworden.
Bist Du mit dem Buchangebot in den klassischen Buchhandlungen und bei den Publikumsverlagen zufrieden?
»Ich möchte immer noch gerne in jeder Buchhandlung nachts eingeschlossen werden …»Sicher! Warum denn auch nicht? Ich möchte immer noch gerne in jeder Buchhandlung nachts eingeschlossen werden …
Ich vertrete die These: Die Verlage denken in Schubladen und warten auf den nächsten »Trend«. Was hältst Du von dieser Aussage?
Stimmt. Es dauert halt recht lang, bis sie sich auf den nächsten Trend einlassen.
Es ist wie ein Pferderennen: einer gewinnt, hat das Buch des Jahres, die anderen hecheln hinterher, sie wollen auch ins Ziel, egal wie. Wenn dann alle durch sind, dann kommt das nächste Rennen. Vampire? Gerne, aber sie sollen nicht glänzen, das wäre ja alt, hmmm, sie sollen – warte, ich hab´s gleich, einen Moment, ja: sie schweben, denn sie sind eigentlich leichter als Luft und müssen Schuhe mit Bleiplatten darin tragen, und wenn sie Sex haben – selbstverständlich haben sie Sex, 50, nein 55 Arten davon, dann schweben sie wie Ballons unter der Decke …
Oha. Sorry. Mein Unterbewusstsein.
Was inspiriert Dich?
20 Jahre Pen&Paper, Larp, Filme. Letztlich habe ich jetzt 46 Jahre konsumiert, es ist eine kritische Masse entstanden, die nur noch durch kontinuierlichen Output unter Kontrolle gehalten werden kann.
Welche sind Deine Lieblingsbücher, ‑Filme, ‑Autoren? Und warum?
Oha: diese Listen sind jetzt absolut nur das, was ich zuletzt ganz toll fand. Es gibt aber noch viel viel mehr (mein Haus ist Zeuge davon).
Bücher: Pat Rothfuss (NAME OF THE WIND, WISE MAN´S FEAR) die Schreibe ist so unfassbar poetisch, Scott Lynch (LIES OF LOCKE LAMORA), Robin Hobb (fast alles), Jim Butcher, Brian Sanderson, und zuletzt: Daniel O’Malley – THE ROOK: Ganz ganz großartig, ein Feuerwerk an Ideen, das andere in zen Büchern nicht hinbekommen. Und natürlich alles von Terry Pratchett.
Filme: zuletzt die Sherlock Holmes-Serie von der BBC: extrem intelligent gemachte Unterhaltung, mit ganz ganz viel Können. Aber selbstverständlich auch das Popcorn-Kino, wie schon gesagt: INDIANA JONES, ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT, IRON MAN, BATMAN, STARGATE, STAR TREK (fast alles). Oh, und dann DOWNTOWN ABBEY. Serien: SUPERNATURAL, BURN NOTICE, LEVERAGE, CASTLE, und, und, und – fast hätte ich FIREFLY vergessen! (Verzeih mir, Joss Whedon!)
Hast Du an Deiner »Schreibe« gearbeitet, beispielsweise über Autorenforen oder ähnliches? Oder klappte das gleich »einfach so«? Anders formuliert: Hast Du das Schreiben »gelernt« oder bist Du ein Naturtalent?
Ich hatte einen Schreibcoach. Meine Co-Autorin des schon erwähnten Sachbuches, Nina Weber, hat mir viel beigebracht. Unter anderem, mit Kritik umzugehen.
Aber gelernt habe ich das nicht. Jetzt, wo ich mehr über das Schreiben weiß, bin ich viel gehemmter als vorher, als ich einfach drauflos getippt hab. Ich hoffe, dass die Ratgeber, die ich seither verschlungen habe, mich nicht zu sehr behindern.
Welchen Umfang wird die »Annabelle Rosenherz«-Reihe erreichen? Eher eine Trilogie oder eher »Rad der Zeit«? ;)
Im Moment denke ich, dass es mit Annabelle eine Trilogie wird, aber die Welt, die ich erschaffen möchte, bietet mir ja danach unendliche Möglichkeiten. Mal sehen, welcher Charakter mich oder die Leute am meisten interessiert. Ich könnte mir auch so etwas vorstellen wie »Die Abenteuer der jungen Annabelle«, wie sie mit ihrem Vater reist. Aber auch die Geschichten vom Professor, was ist er nun genau?Und dann kommt die Graphic Novel, das Rollenspiel, das Computerspiel, und der dreiteilige, insgesamt 17 Stunden dauernde, Film, die Serie dazu, das Spin-off, oh, und dann bin ich schon alt und grau. Super.
Ich möchte auch, dass sich das verselbstständigt. Ich habe das »Amt für Aetherangelegenheiten« gegründet, und möchte Larps machen und viele Beamte und Mitarbeiter haben (Bewerbungen mit Lichtbild in dreifacher Ausführung). Ich möchte, dass ganz viele Leute in mein Universum abtauchen können.
Gibt es andere Steampunk-Romane (deutsche oder internationale), die Du den Lesern ans Herz legen würdest, während sie auf einen weiteren Band warten?
Ich will niemandem an den Karren fahren, aber die meisten Steampunk-Romane sind unerträglich.Das ist ein heikles Thema. Ich will niemandem an den Karren fahren, aber die meisten Steampunk-Romane sind unerträglich. Alles wird mit Dampf betrieben, auch wenn es absolut keinen Sinn macht. Nichts wird wirklich erklärt, es ist wie mit manchen Accessoires: man klebt ein Zahnrad drauf und dann ist es Steampunk. Die Frauen tragen ein Stahlkorsett, außen? Steampunk! Uhrwerk-Automaten, die nie aufgezogen werden müssen? Ich sage es jetzt nicht mehr, aber es ermüdet mich. Ich habe die Literatur ausgiebig studiert und kann fast nichts empfehlen. Die BOOKS & BRAUN ‑Sachen sind ganz nett geschrieben, aber die Charaktere haben wenig Tiefgang. Die Bücher von Gail Carriger sind ganz unterhaltsam. TALES OF THE FAR WEST ist auch recht vielversprechend. Es gibt aber auch schon Bücher, die ich tatsächlich – und das war eine Première – in den Müll geworfen habe.
Wann kommt der nächste Band aus der »Annabelle Rosenherz«-Reihe (nägelknabber)?
Geschrieben ist er schon. Ich überarbeite ihn gerade und schreibe währenddessen den dritten Teil. Ich denke, aus strategischen Gründen wird der zweite Teil aber erst nach dem Sommer rauskommen. Falls mir nicht die Pferde durchgehen.
Vielen Dank für die Beantwortung meiner höchst inquisitorischen Fragen. Du hast jetzt noch Gelegenheit, den Lesern etwas mitzuteilen, das Du schon immer mal sagen wolltest:
Ich will jetzt nichts mehr sagen, ich beantworte aber gerne alle Fragen, die mir gestellt werden. Oh, doch, eins noch: Always be yourself – unless you suck (Joss Whedon)
Weiterführende Links:
Besprechung des Romans AETHERHERTZ
Homepage von Anja Bagus
Anja Bagus auf Facebook-Seite
Amt für Aetherangelegenheiten
Copyright Cover AETHERHERTZ und alle Bilder: Anja Bagus
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