SPY – Susan Cooper Undercover

Poster Spy

SPY – Bun­des­start 04.06.2015

Eigent­lich sitzt Sus­an Coo­per in einem Groß­raum­bü­ro in Lang­ley, und unter­stützt ihren Agen­ten mit Hil­fe von Über­wa­chungs­ka­me­ras, Satel­li­ten­auf­nah­men und Com­pu­ter­hacks bei sei­nen kniff­li­gen Spio­na­ge­ar­bei­ten. Und da gute Part­ner­schaft oft­mals gewis­se Gren­zen auf­weicht, ist Susans Gefühls­welt auch voll­kom­men auf ihren gut­aus­se­hen­den, und äußerst char­man­ten Agen­ten Brad­ley Fine gerich­tet. Doch wid­ri­ge Umstän­de erzwin­gen für Sus­an Coo­per den Umstand, die Gebor­gen­heit des Büros hin­ter sich zu las­sen. Sie muss hin­aus in die Welt von hin­ter­häl­ti­gen Gangs­tern, skru­pel­lo­sen Ter­ro­ris­ten und eis­kal­ten Agen­ten. Soweit unter­schei­det sich SPY von einem James-Bond-Film. Und da Regis­seur Paul Feig davon über­zeugt war, nie bei einem Bond-Film Regie füh­ren zu dür­fen, hat er genug Punk­te bei Cent­fox gesam­melt, um sich sei­ne eige­ne Ver­si­on eines Bond-Fil­mes ver­wirk­li­chen zu kön­nen. BRAUTALARM und TAFFE MÄDELS waren die zwei ent­schei­den­den Aus­hän­ge­schil­der für Feig, der als Chick-Flicks kon­zi­pier­te Strei­fen in ihrem Ver­lauf zu bes­ter Män­ner­un­ter­hal­tung gestal­ten wuss­te, ohne dabei sein weib­li­ches Publi­kum zu ver­lie­ren.

Nichts gerin­ge­res als eine Atom­bom­be darf es sein, die böse Men­schen an Ter­ro­ris­ten ver­kau­fen wol­len. Es ist in Par­odien und Komö­di­en immer eine Atom­bom­be, viel­leicht um es nicht unnö­tig kom­pli­ziert zu machen. Das ist aber auch das Ein­zi­ge was man SPY als ein­falls­los ankrei­den kann. Obwohl, viel­leicht noch die Sache mit James Bond. Die Pre-Titel-Sequenz, der gra­fi­sche Titel­vor­spann, der Song, und vor allem Theo­do­re Sha­pi­ros ein­dring­li­che Musik, die unauf­hör­lich aber bewusst bei John Bar­ry abschreibt. Es gibt schon genü­gend Komö­di­en, wel­che die Kon­zep­te und Ver­satz­stü­cke eines James-Bond-Fil­mes kopiert haben. Ori­gi­nell ist es auch bei SPY nicht. Schlim­mer noch, der Film hät­te es nicht im Gerings­ten nötig gehabt. Er wäre ein sehr eigen­stän­di­ger und noch dazu per­fekt unter­hal­ten­der Agen­ten­film gewor­den. Auch wenn man sich viel­leicht anstel­le der Atom­bom­be etwas raf­fi­nier­te­res aus­ge­dacht hät­te.

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Nach VOLL ABGEZOCKT und TAMMY kann Melis­sa McCar­thy im Komö­di­en­feld mit SPY wie­der etwas Boden gewin­nen. Ihr Timing ist per­fekt, und ihr Spiel tadel­los. Feig schrieb exzel­len­te Ein­zei­ler eben­so, wie tie­fer gehen­de Cha­rak­ter­zeich­nung. Gran­di­os ist dabei, wel­che Ver­klei­dun­gen der ange­hen­den Agen­tin immer wie­der auf­ge­zwun­gen wer­den. Her­aus­ra­gend ist aber auch Jason Stat­ham, der die weni­gen Mög­lich­kei­ten für eine Komö­die fabel­haft nutzt. Stat­ham par­odiert hier­bei geni­al sein eige­nes Kino-Image des har­ten, unver­wüst­li­chen und mehr als tro­cke­nen Action­hel­den. Gegen wen aller­dings weder McCar­thy noch Stat­ham ankom­men, ist die unglaub­li­che Miran­da Hart. Feig soll die Rol­le als Coo­pers Arbeits­kol­le­gin spe­zi­ell für Hart geschrie­ben haben, und sie kann auch die meis­ten und bes­ten Lacher für sich ver­bu­chen. Der sehr kur­ze Auf­tritt von Ben Fal­co­ne ist ein sehr schö­ner Insi­der, mit dem McCar­thy schon eini­ge Male zusam­men gear­bei­tet hat­te.

SPY ist weit wit­zi­ger und ori­gi­nel­ler, als man zuerst glau­ben möch­te, und von Melis­sa McCar­thy zu erwar­ten hofft. Aber er ist auch ein tem­po­rei­ches Action-Aben­teu­er, wel­ches einem Agen­ten­film in allen Belan­gen gerecht wird. Feig hat dar­auf ver­zich­tet, die Action-Pas­sa­gen dem Kon­sens der Par­odie zu unter­wer­fen, son­dern trenn­te sie sofern mög­lich vom komö­di­an­ti­schen, was die­se Sequen­zen dann wie­der ehr­li­cher und wir­kungs­vol­ler macht. So ist dem Dreh­buch­schrei­ber und Regis­seur ein sehr kurz­wei­li­ges, tem­po­rei­ches und sehr ver­gnüg­li­ches Aben­teu­er gelun­gen. Über gewis­se Abstri­che wur­de schon gere­det, also kann man sich nun ein­fach präch­tig unter­hal­ten las­sen.

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SPY
Dar­stel­ler: Melis­sa McCar­thy, Miran­da Hart, Jude Law, Rose Byr­ne, Alli­son Jan­ney,  Jason Stat­ham, Bob­by Canna­va­le, Raad Rawi u.a.
Regie & Dreh­buch: Paul Feig
Kame­ra: Robert D. Yeo­man
Bild­schnitt: Mel­lis­sa Brether­ton, Brent White
Musik: Theo­do­re Sha­pi­ro
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Jef­fer­son Sage
120 Minu­ten
USA 2015
Bild­rech­te: Twen­tieth Cen­tu­ry Fox of Ger­ma­ny

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