Fast verpasst: THE LAST WITCH HUNTER

Poster The Last Witch Hunter

THE LAST WITCH HUNTER – Bun­des­start 22.10.2015

Seit über 800 Jah­ren hält Kauld­er den Frie­den zwi­schen Men­schen und Hexen im Gleich­ge­wicht. Der­einst ver­damm­te ein Fluch Kauld­er zur Unsterb­lich­keit. Ein Fluch, der ihm von der Hexen­kö­ni­gin auf­er­legt wur­de, als er die­se töte­te. Damals war Kauld­ers Moti­va­ti­on Rache für den Tod sei­ner Fami­lie. 800 Jah­re spä­ter hat er sich mit sei­nem Schick­sal arran­giert, fährt tol­le Sport­wa­gen, und bringt mit Cool­ness und der­ber Männ­lich­keit nicht nach den Richt­li­ni­en agie­ren­de Hexen zur Räson. Unter­stützt wird er dabei von Dolan, einen Abge­sand­ten der Kir­che, der unter dem Ban­ner »Axt und Kir­che« arbei­tet. Wegen Kauld­ers Lebens­er­war­tung ist Micha­el Cai­nes Dolan die Num­mer 36. Weil der aber in Ren­te geht, folgt Eljiah Wood als Dolan 37. Es ist eine hübsch erspon­ne­ne Welt, die sich die Autoren Good­manSaza­ma und Shar­pless da aus­ge­dacht haben. Und als eine Welt, in der ein Vin Die­sel Dienst tun soll, funk­tio­niert sie ziem­lich gut, wenn­gleich nicht weit dar­über hin­aus.

Hier und da muss Kauld­er ein­mal eine Hexe, oder einen Hexer an die Schnitt­stel­le von mensch­li­cher Welt und Hexen­reich über­ge­ben. Das ist kaum bemer­kens­wert. Aber dann häu­fen sich die Anzei­chen, dass sich etwas Grö­ße­res zusam­men­braut, und schließ­lich die Fra­ge auf­wirft, ob Kauld­er die Hexen­kö­ni­gin vor 800 Jah­ren wirk­lich getö­tet hat. Dass dies nicht ohne ordent­li­ches Spek­ta­kel abge­hen kann, ver­steht sich von selbst. Kaum eine Sze­ne, in denen sich die Trick­spe­zia­lis­ten nicht aus­to­ben dür­fen. Da sind Fun­ken­flug und zün­geln­de Flam­men mehr beschäf­tig­te Antei­le, als der Haupt­dar­stel­ler selbst. Lei­der ermü­det das dann auch schnell. Viel Ori­gi­na­li­tät bewei­sen die Macher dabei nicht. Stän­dig wach­sen irgend­wo­her alles ver­schlin­gen­de Wur­zeln, oder begin­nen Kulis­sen nach Belie­ben zu Bren­nen, oder ein Hexer bläst Unheil ver­sprü­hen­de Feu­er­wer­ke aus sei­nen Hand­flä­chen. Das alles geschieht wahl­los, und ja nach Bedarf für den Hand­lungs­ver­lauf.

LastWitchHunter01

Aber man darf sich auf der ande­ren Sei­te auch nicht beschwe­ren. Denn wer Vin Die­sel will, bekommt den auch. Genau in der unver­kenn­ba­ren Art wie man ihn seit Anbe­ginn sei­ner Kar­rie­re zu schät­zen gelernt hat. Als Fan­ta­sy-Spek­ta­kel ist LAST WITCH HUNTER alles ande­re als eine wohl­kon­zi­pier­te Fan­ta­sy-Welt. Da wer­den Zau­ber und Magie aus dem Hut geschüt­telt, wie man es gera­de braucht. Es gibt kei­nen kla­re Struk­tur, wie die Welt der Hexe­rei über­haupt funk­tio­niert. Alles belie­big. Man könn­te alles bis zur Unend­lich­keit zer­pflü­cken. Und an man­chen Stel­len des Fil­mes möch­te man das auch. Doch kein Zuschau­er geht in einen Vin Die­sel-Film, weil es Fan­ta­sy ist und es um Hexen geht. Da darf man sich nichts vor­ma­chen. Inso­fern ist LAST WITCH HUNTER eine wun­der­ba­rer Unter­hal­tung, die kei­ne tie­fer­ge­hen­den Ansprü­che an sich selbst stellt, und somit auch sein Publi­kum nicht betrügt. Dazu gesellt sich für die GAME OF THRO­NES-Freun­de Rose Les­lie, für die BAT­MAN-Fana­ti­ker Micha­el Cai­ne, und Eli­jah Wood bedient die RING-Ecke. Die Beset­zung ist schon sehr spe­zi­ell, als das sie Zufall sein dürf­te. Nicht zu ver­ges­sen die RID­DICK-Rei­he mit Herrn Die­sel.

THE LAST WITCH HUNTER ist gewiss kei­ne Offen­ba­rung. Aber wann erlebt man die­se über­haupt noch die­ser Tage? Er ist ange­neh­me Unter­hal­tung die sich selbst kei­ner all­zu stren­gen Regeln unter­wirft. Und kann dann doch mit einer Geschich­te auf­war­ten, die weit tie­fer geht als man zuerst ver­mu­ten möch­te. Jawohl, die­ser Film hat eine Geschich­te, die er sogar mit sehr viel Fein­ge­fühl ent­spinnt. Denn der Fluch, der auf Kauld­er las­tet, ist per­fi­der als man anneh­men möch­te.

LastWitchHunter00

THE LAST WITCH HUNTER
Dar­stel­ler: Vin Die­sel, Rose Les­lie, Micha­el Cai­ne, Eli­jah Wood, Óla­for Dar­ri Ólaf­s­son, Rena Owen u.a.
Regie: Breck Eis­ner
Dreh­buch: Cory Good­man, Matt Saza­ma, Burk Shar­pless
Kame­ra: Dean Sem­ler
Bild­schnitt: Chris Leben­zon, Dean Zim­mer­man
Musik: Ste­ve Jablon­sky
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Julie Berg­hoff
106 Minu­ten
USA – Chi­na – Kana­da 2015
Pro­mo­fo­tos Copy­right Con­cor­de Film­ver­leih

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen