Rant: AGE OF ULTRON, MARA und die Dummheit der deutschen Kinobetreiber

no brain

Es geht soeben durch den vir­tu­el­len Blät­ter­wald und durch die »Qua­li­täts­me­di­en«: »Klei­ne Kino­be­trei­ber« üben den Auf­stand und wol­len den Block­bus­ter AVENGERS – AGE OF ULTRON nicht zei­gen (Vor­sicht, Link zum Dum­men­blatt Focus). War­um das so ist? Kurz­fas­sung: Weil Ver­lei­her Dis­ney mal kurz uni­la­te­ral die Ver­trä­ge auf­ge­kün­digt hat, und einen höhe­ren Anteil an den Ein­tritts­gel­dern will. Weil sie es kön­nen. Die Reak­ti­on von inzwi­schen bun­des­weit bis­her unge­fähr 200 Kinos ist: Dann boy­kot­tie­ren wir den eben. Ätsch!

Das ist natür­lich ein Mords­plan. Einen Film nicht anzu­bie­ten, der ver­mut­lich einer der Top Acts in die­sem Jahr sein wird. Ein wei­te­rer ist DAS ERWACHEN DER MACHT, übri­gens auch von Dis­ney. Es kön­nen zwei Din­ge pas­sie­ren. Besu­cher gehen in ein ande­res Kino -> kei­ne Ein­nah­men. Gibt es kein ande­res Kino in brauch­ba­rer Nähe, wird der Film auf Tausch­bör­sen her­un­ter­ge­la­den -> kei­ne Einnahmen.

Ich kann das Geh­eu­le nicht nach­voll­zie­hen. Die deut­schen Kinos sind voll­stän­dig abhän­gig von US-Block­bus­tern. Weil die­se die Mas­sen ins Kino zie­hen. Die weit­aus meis­ten deut­schen Fil­me blei­ben dahin­ter weit zurück. Kein Wun­der, bei den Inhal­ten: Dümm­li­che Komö­di­en oder Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung mit erho­be­nem Zei­ge­fin­ger und ver­meint­li­cher Anspruch domi­nie­ren die hie­si­gen Pro­duk­tio­nen. Viel­leicht noch irgend­was, bei dem man schön Film­för­de­rung abgrei­fen kann, was aber eigent­lich außer selbst­er­nann­ten Intel­lek­tu­el­len kei­ne Sau interessiert.

Die­ses Pro­blem ist haus­ge­macht. Weil sich in Deutsch­land in Sachen Film nie­mand etwas traut (mit ganz weni­gen Aus­nah­men), und weil in seit der UNENDLICHEN GESCHICHTE kein Geld für wenigs­tens ansatz­wei­se block­bus­terähn­li­che Pro­duk­tio­nen aus­ge­ge­ben wird. Phan­tas­tik, also Sci­ence-Fic­tion und Fan­ta­sy, sind DIE Geld­ma­schi­nen in Hol­ly­wood – und die loka­len Pro­duk­ti­ons­fir­men igno­rie­ren das in Sachen Film aus irgend­wel­chen nicht nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den kom­plett weg (im Fern­se­hen übri­gens auch, aber das ist ein ande­res, eben­falls trau­ri­ges, The­ma). Weil Komö­di­en weit­aus bil­li­ger sind und schnel­le Koh­le ver­spre­chen. Oder weil man meint, irgend­ei­nen Bil­dungs­auf­trag erfül­len zu müs­sen. Oder »hohe Kunst« zu machen.

Und dann kommt noch Dumm­heit hin­zu. Gera­de ging der deut­sche Fan­ta­sy-Film MARA UND DER FEUERBRINGER gna­den­los unter. Nicht etwa, weil der Strei­fen schlecht wäre. Nein, weil die Kino­be­trei­ber und der Ver­leih unter galop­pie­ren­der Dumm­heit lei­den. Es han­delt sich um den ers­ten ansehn­li­chen, nicht plat­ten und inhalt­lich anspre­chen­den Phan­tas­tik-Strei­fen seit der UNENDLICHEN GESCHICHTE und man dekla­riert ihn als Kin­der­film. Macht nahe­zu kei­ne Wer­bung dafür (das ist aller­dings der Ver­leih schuld) und zeigt ihn nur zu Uhr­zei­ten, an denen es für nor­mal arbei­ten­de Erwach­se­ne unmög­lich ist, ihn sich im Kino anzu­se­hen. Und setzt ihn dann kon­se­quent nach einer Woche ab.

GENAU DAS ist euer Pro­blem, hie­si­ge Ver­lei­her und Kinos. Ihr seid so geil auf die Ein­nah­men aus US-Pro­duk­tio­nen, dass ihr einem wirk­lich guten deut­schen Film kei­ne Chan­ce gebt und ihn als Kin­der­film abkan­zelt. Weil: Ist ja Fan­ta­sy, wer will das schon sehen? Muss für Kin­der sein, bringt eh kei­ne Koh­le. Und wenn in HARRY POTTER, AVENGERS, DARK KNIGHT oder STAR WARS die Mas­sen strö­men, dann habt ihr plötz­lich Dol­lar­zei­chen im Gesicht und beschwert euch dar­über, wenn Hol­ly­wood die Dau­men­schrau­ben fest­zieht? Weil sie es kön­nen? Und: War­um ist Phan­tas­tik aus den USA für Erwach­se­ne und Phan­tas­tik aus Deutsch­land nur für Kinder?

Ganz ehr­lich: Selbst schuld.

Solan­ge das Gen­re hier­zu­lan­de von den Pro­duk­ti­ons­fir­men und den Kinos wei­ter­hin der­art stief­müt­ter­lich – ach was rede ich … Solan­ge das Gen­re hier­zu­lan­de NICHT STATTFINDET, weil ent­we­der nichts Phan­tas­ti­sches pro­du­ziert wird, oder weil es nur eine Woche lang um 12:30 Uhr in den Kinos läuft, möch­te ich kein Gemau­le über die Domi­nanz der US-Stu­di­os hören, eben­so­we­nig dar­über, dass sie die Dau­men­schrau­ben anzie­hen, die ihr euch selbst ange­legt habt. Ihr habt es nicht bes­ser ver­dient. Ich hät­te mir rasend gern MARA UND DER FEUERBRINGER ange­se­hen. Lief aber nur andert­halb Wochen und zu Zei­ten, an denen kein arbei­ten­der Mensch ein Kino von innen sieht. Die deut­schen Film­pro­du­zen­ten und die Kino­be­trei­ber ver­ka­cken es, sie ver­ka­cken es seit Jahr­zehn­ten, indem sie nicht in der Lage sind, Hol­ly­wood im Bereich Phan­tas­tik die Stirn zu bie­ten. Und das in einem Land, das ein­mal Pio­nier des Gen­res war. METROPOLIS oder NOSFERATU, um nur mal zwei zu nen­nen. Und heu­te? Jeder deut­sche Regis­seur, der in der Rich­tung halb­wegs was auf dem Kas­ten hat­te, ist gen Hol­ly­wood aus­ge­wan­dert und hat dort Kar­rie­re gemacht. Zusätz­lich wird stink­rei­chen US-Fir­men, die irgend­wo in den öden Wei­ten der Ucker­mark drei Sze­nen dre­hen, Film­för­de­rung in Mil­lio­nen­hö­he hin­ter­her­ge­wor­fen. Statt ambi­tio­nier­te loka­le Pro­jek­te zu unterstützen.

Also, »klei­ne Kino­be­trei­ber unter der Knu­te vom bösen Onkel Dis­ney«. Es ist mir scheiß­egal, ob ihr AGE OF ULTRON boy­kot­tiert. Ich wer­de mir den irgend­wo anse­hen, wo er läuft, ver­mut­lich in einem Mul­ti­plex. Da zah­le ich schon seit Jah­ren fuff­zehn Euro für einen 3D-Film. Tue ich für die Gigant­lein­wand und den Mega-Sound (halb­wegs) gern, dafür suche ich mir die Fil­me, für die ich mei­nen Hin­tern ins Kino bewe­ge, auch gut aus und ren­ne nicht in jeden Mist – wie bei­spiels­wei­se strunz­dum­me deut­sche Komö­di­en mit Till Schwei­ger und wech­seln­den Anzah­len von Ohren oder die hun­derts­te Geschichts­auf­be­rei­tung um eine deutsch­stäm­mi­ge, ein­bei­ni­ge, usbe­ki­sche, les­bi­sche Nazi-Nut­te mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Wenn ihr eure Kun­den nicht haben wollt, dann wollt ihr eben nicht. Ihr könnt ja statt­des­sen MARA im Abend­pro­gramm zei­gen. Ich befürch­te aller­dings, dass dann ob der Kon­kur­renz wie­der kei­ner kommt.

Denkt mal drü­ber nach, ob ihr sehens­wer­te Gen­re-Pro­duk­tio­nen aus Deutsch­land in Zukunft nicht lie­ber unter­stüt­zen möch­tet (wenn es sie denn mal gibt), statt sie unter »Kin­der­kram« weg­zu­sor­tie­ren, zu völ­lig beklopp­ten Uhr­zei­ten zu zei­gen, und nach einer Woche abzusetzen.

Dann wärt ihr näm­lich irgend­wann viel­leicht ein klei­nes biss­chen weni­ger abhän­gig von Hol­ly­wood. Weil es Alter­na­ti­ven aus Deutsch­land gäbe.

Update: Bit­te auch den wei­ter­füh­ren­den Kom­men­tar von »Flex« beach­ten, der steht wei­ter unten und in einem eige­nen Arti­kel.

Bild: Film­strip und »no brain« von Pixabay, CC‑0

AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

69 Kommentare for “Rant: AGE OF ULTRON, MARA und die Dummheit der deutschen Kinobetreiber”

Kyr

sagt:

Ach, dei­ne Rants sind ein­fach die bes­ten. Ich gehe seit über 10 Jah­ren nicht mehr ins Kino; der letz­te Film war die »Rück­kehr des Königs« Ende 2003. Und der hat damals (wohl wegen Über­län­ge) schon 14 Euro in einem Kino in der Welt­stadt Lim­burg gekos­tet. Soviel zum Preis.

Wann was und war­um im Kino läuft habe ich seit damals nicht mehr ver­stan­den. Ich hät­te ger­ne die »Mond­ver­schwö­rung« gese­hen oder »Sky Cap­tain and the World of Tomor­row«. Und die kom­men dann ent­we­der am Nach­mit­tag oder wer­den nach einer Woche abge­setzt. Und das in Ham­burg – mit Dut­zen­den von Kinos.

Und zum The­ma Til Schwei­ger: Ich war­te dar­auf, dass die­se Soft­ware raus­kommt, die Schwei­ger aus den Fil­men raus­rech­net – dann schaue ich mir even­tu­ell (!) mal einen davon an.

sagt:

Hal­lö­chen,

ja die­se Phan­tas­tik-Ableh­nung unse­rer Zeit geht mir auch gehö­rig auf die Ner­ven. Es fängt bei Ver­la­gen an, die lie­ber Impor­tie­ren statt sel­ber mal Trends zu set­zen (was bei einer Char­lot­te Roche klappt, könn­te genau­so gut auch bei ande­ren Gen­res funktionieren).
Aber auch unse­re Film und Fern­seh­land­schaft ist mordsignorant.
Auf den unzäh­li­gen Kanä­len läuft nur noch Mord und tot­schlag in all sei­nen Facet­ten, oder hoch­geis­ti­ge Kul­tur à la 3Sat und Phoenix.
Und wenn man sich nach »seich­ter Unter­hal­tung« sehnt, lan­det man ziem­lich schnell bei Rosa­mun­de Pil­cher, Inga Lind­ström, und was da sonst noch so an Ver­fil­mun­gen herumgeistert.
Bit­te ver­steht mich nicht falsch, jeder Topf hat sie­nen Deckel, und auch Rosa­mun­de Pil­cher fin­det sicher­lich Leser, aber ich fra­ge mich: Hat nicht auch Deut­sche Phantastik/Fantasy eine Platt­form verdient?
Wie­so müs­sen Fans (!) für Ihren Film (!) per Crowd­fun­ding (!!!) spen­den, damit er über­haupt pro­du­ziert wird, OBWOHL die Bücher sich sehr gut ver­kauft haben?
Ich kann der­ar­ti­ge Igno­ranz nicht ver­ste­hen. Aber wenn es so sein soll.… was kön­nen wir da ändern? Boy­kott führt über kurz oder lang zum Ver­schwin­den der Kinos die­ses Landes.

Naja

Grü­ße

Sascha Schrö­der

sagt:

Wenn ich schon lese, dass sich die Kino­be­trei­ber dar­über beschwe­ren, jetzt doch tat­säch­lich Min­dest­lohn zah­len zu müs­sen, fällt mir nix mehr ein. Sklaventreiber.

KaiKai

sagt:

»strunz­dumme deut­sche Ko­mö­dien mit Till Schwei­ger und wech­seln­den An­zah­len von Oh­ren oder die hun­dertste Ge­schichts­auf­be­rei­tung um eine deutsch­stäm­mige, ein­bei­nige, us­be­ki­sche, les­bi­sche Nazi-Nut­te mit Migrationshintergrund«

Made my day! :D

Sanne

sagt:

War­um magst du denn nicht nach­mit­tags ins Kino gehen? Angst vor den vie­len Kin­dern? Hier läuft Mara übri­gens noch (aller­dings nur nach­mit­tags). Ansons­ten hast du Recht, ich hab davon kei­nen ein­zi­gen Trai­ler gese­hen oder sons­ti­ge Wer­bung, und ich schaue vie­le Kin­der­fil­me. Das liegt aber eher am Ver­leih und nicht an den Kinos, oder?

sagt:

»The­ma des Rants ist, dass sich die deut­schen Ki­no­be­trei­ber und die Film­in­dus­trie über Jahr­zehnte selbst in die Ab­hän­gig­keits­lage von Hol­ly­wood ge­bracht haben.«

…ich ver­ste­he das irgend­wie nicht. Die Kino­be­trei­ber kön­nen nur zei­gen, was an Fil­men tat­säch­lich pro­du­ziert wird. Die Kino­be­trei­ber (beson­ders die klei­nen) haben auch mei­nes Wis­sens nach kaum die Fin­ger in der deut­schen Film­pro­duk­ti­on. …inwie­fern kann man denen vor­wer­fen, dass sie sich selbst in eine Abhän­gig­keits­la­ge von Hol­ly­wood gebracht haben?

Und die deut­sche Film­in­dus­trie hat aus sprach­li­chen Grün­den einen immensen Nach­teil gegen­über eng­lisch­spra­chi­gen Fil­men. Sie kämp­fen einen dau­ern­den Über­le­bens­kampf gegen das über­mäch­ti­ge Hollywood…inwiefern sind die über­haupt abhän­gig von denen? Wenn Hol­ly­wood spon­tan ver­schwin­det, wür­den die doch Luft­sprün­ge machen.

Rea­lis­tisch betrach­tet hat Hol­ly­wood sprachlich/kulturell bedingt einen immensen Markt­vor­teil. Dass Hol­ly­wood Pro­duk­tio­nen dem­entspre­chend mehr Geld ein­spie­len, dem­entspre­chend grö­ße­re Bud­gets bekom­men und dem­entspre­chend jeden Ver­gleich gewin­nen ist nur logisch.

Und ganz ehr­lich, bei Mara bit­te ein­fach mal die Fan­bril­le abset­zen und den Film rea­lis­tisch betrach­ten. Das IST ein Jugend­film (Puber­tät wird ganz klar thematisiert…welchen erwach­se­nen Zuschau­er inter­es­siert das???), die Pro­duk­ti­ons­qua­li­tät ist mit das bes­te was Deutsch­land zu bie­ten hat…und reicht bei wei­tem nicht an gute Hol­ly­wood­qua­li­tät ran (aber zumin­dest meis­tens über schlech­te Hol­ly­wood­qua­li­tät hin­aus) und der Film hat auch sto­ry­tech­nisch sei­ne Schwä­chen. Der Ver­gleich mit der unend­li­chen Geschich­te ist hanebüchen.
Der Film war gut gemacht und sehens­wert für Fans und wur­de auch defi­ni­tiv sehr schlecht ver­mark­tet, aber wenn der durch Mar­ke­ting Ver­kaufs­zah­len im Bereich von Har­ry Pot­ter und Herr der Rin­ge gehabt hät­te, wäre da ein Groß­teil der Leu­te (zu recht) total ent­täuscht rausgegangen.

sagt:

@Sanne: Weil ich nach­mit­tags arbei­te? Ostern und am Wochen­en­de danach hat­te ich kei­ne Zeit und dann war er auch schon abgesetzt.

sagt:

@Andreas: Mara ist hier nur ein exem­pla­ri­scher Rand­schau­platz. Ich bin übri­gens kein Fan. Kann ich gar nicht sein, weil ich ihn noch nicht gese­hen habe.

Rea­lis­tisch betrach­tet kann man auch gute bis sehr gute Phan­tas­tik-Fil­me machen, ohne ein Mul­ti­mil­lio­nen-Dol­lar-Bud­get ein­zu­set­zen. Lei­der geschieht in der Hin­sicht in Deutsch­land seit Jahr­zehn­ten NICHTS.

Schön, dass der Ver­gleich mit der Unend­li­chen Geschich­te hane­bü­chen ist. Nur lei­der falsch. Ich habe die gar nicht verglichen.

Kevin

sagt:

Sol­len es halt man­che Kinos boy­kot­tie­ren, solan­ge ich AoU hier sehen kann is mir das lat­te. Für etwas was mich inter­es­siert zahl ich nun­mal gern den Preis. Und bei uns kos­tet der »nur« 13€ auf den guten Plät­zen. Das ist bis­her n nor­ma­ler Kino­preis heut­zu­ta­ge, fin­de ich.

ALLES wird teu­rer, weil irgend­wer in der Ket­te mehr Geld will. So ist es nun­mal… Man sel­ber will ja auch mehr Geld ver­die­nen, bekommt vom Arbei­te­ge­ber das höhe­re Gehalt und der Arbeit­ge­ber schlägts irgend­wann auf den Preis für den Kun­den durch. SO IST DAS NUNMAL! ^^

danish

sagt:

Guter Kom­men­tar!

Was die­sen Mara-Film betrifft. Habe ihn nicht gese­hen, ledig­lich den Trai­ler, und der sah aus wie eine hal­be Fol­ge Pfef­fer­kör­ner mit VFx… Muss ich nicht sehen, Aven­gers dage­gen schon! 

Mar­vel und DC sind ein­fach unüber­trof­fen, war­um sol­ches kopie­ren und schei­tern, war­um nicht ein­fach in Demut ins Kino gehen und den Amis dabei zuse­hen, was sie kön­nen. Und dann besin­nen wir uns wie­der auf das was wir kön­nen. Film­för­de­rungs­scheiss… klei­nes über­flüs­si­ges fern­seh­spiel… Rosa­mun­de Pil­cher… Tat­or­te, Mat­thi­as Schweig­hö­fer… Fami­lie Schwei­ger.… Oder unse­re Seri­en… ganz toll… yeah tat­ort­rei­ni­ger… super… 

Wir soll­ten end­lich ein­se­hen, dass wir gute Inge­nieu­re haben, gute Tech­nik… Aber ein guter deut­sche Film wird immer eine Aus­nah­me bleiben.

sagt:

Einen Film den man nicht gese­hen hat, kann man nicht beurteilen.

Auch der Zuschau­er muss deut­schen Pro­duk­tio­nen eine Chan­ce geben, ohne vor­her schon zu wis­sen, dass die nur Mist sein kön­nen, wie das man­che aus dem soge­nann­ten Fan­dom in Deutsch­land taten.

Elyas Nickname

sagt:

Vie­len Dank für die­sen Arti­kel! Ihr sprecht mir aus der Seele.
ich war »geflasht« als ich den Brief von unse­rem Kino las, dass A2 nicht gezeigt wird, stand ich da, run­zel­te die Stirn, hob die Augen­brau­en und dach­te: Wie blöd sind die denn?!«
Mara wür­de ich auch gern sehen. Hat­te kurz nach Ver­öf­fent­li­chung, von der ich zuerst nichts mit­be­kam, nur gutes gehört, aber das Pro­blem habt ihr ja auch schön ange­spro­chen, ähm, angeschrieben. ^^

Peter

sagt:

der Kom­men­tar passt wie die Faust aufs Auge :)
Aber die Vor­lie­be für Mara scheint doch was Betriebs­blind zu machen, das ist nach allen gän­gi­gen Kri­te­ri­en zumin­des­tes ein Fami­li­en­film, wenn nicht sogar doch ein Kinderfilm.…
Die Alter­frei­ga­be ist klar für Kin­der als Ziel­pu­bli­kum, die Umset­zung und Dia­lo­ge sind zumin­dest Kin­der­taug­lich: kein ech­tes Flu­chen, kei­ne »bild­li­che« Gewalt (im Sin­ne von »unnö­ti­ger« Gewalt­dar­stel­lung) – die Action lebt von der Ani­ma­ti­on eins Fabel­we­sens.… Eben klas­sich das was man als Pro­du­zent macht, um eine Alter­frei­ga­be für Kin­der zu bekom­men. Der Feh­ler kei­ne ech­ten Phan­tas­tik Fil­me zu machen setzt sich bis zur Pro­duk­ti­on fort. LOTR hat FSK ab12, die Ext. Edi­tio­nen teil­wei­se sogar 16 – Mara hat ab 6.…. Ich war als Onkel mit mei­nen 5, 9, 12 & 14 alten Nef­fen und Nich­ten drin­nen. Ich war begeis­tert von der Optik und die Schau­spie­ler waren fast schon echt gut, nur weni­ge schlech­te Momen­te. Aber rein Inhalt­lich war ich gelang­weilt, die bei­den älte­ren übrin­gens auch. Eben­falls nega­tiv: die Haupt­dar­stel­le­rin war nicht authen­tisch (wie auch, ist 19 nicht 14.…) – sowas mer­ken Jugendliche…
Trotz­dem ein guter Film und ein Hoff­nungs­schim­mer das wenn es mal einer ernst­haft ver­sucht es schon klap­pen kann.
‑P

sagt:

Kann dem Arti­kel nur zustimmen.

(Lei­der) auch zum The­ma »Mara …« – woll­te den gucken, aber lief halt auch nur zu Zei­ten, wo wir nicht konn­ten. Dafür kam um 20:00/20:15 dann irgend­ei­ne Komö­die oder was-weiß-ich …

Susi

sagt:

Dan­ke, Dan­ke, Danke!!! 

Bes­ser hät­te ich auch nicht ätzen können! ^^

Urs Bender

sagt:

Sor­ry aber ich den­ke du liegst nicht ganz rich­tig. Wenn man mal schaut, was in Deutsch­land in ande­ren »nicht sub­ven­tio­nier­ten« popu­lä­ren Küns­ten so pro­du­ziert wird, dann öff­net sich ein rie­si­ges Dilemma. 

Selbst in der Musik sind wir inter­na­tio­nal nicht anschluss­fä­hig. Ein Blick auf Kleinst­län­der wie zB Däne­mark müss­te uns in Grund und Boden schä­men las­sen. In der Lite­ra­tur viel­leicht ein paar Ausnahmen.

Also an der För­de­rung wird es lei­der nicht lie­gen. Wir Deut­schen haben es ein­fach ver­lernt Pop­kul­tur (wozu ich gute Gen­re­fil­me zäh­le, genau­so wie gute Pop­mu­sik) zu produzieren. 

Die fil­mi­schen Kre­pie­rer der Gen­ri­na­le in Ber­lin soll­te man lie­ber ver­schwei­gen. Ja sieht lei­der düs­ter aus.….

Jörg

sagt:

Fal­scher Denkansatz.
1. Wenn ich als Betrei­ber schon den Min­dest­lohn an mei­ne Ange­stell­ten bezah­len muß und nun auch noch an die Pro­duk­ti­ons­fir­ma 53 Pro­zent abfüh­ren soll, anstel­le der bis dahin übli­chen 47,3, dann lohnt das für die klei­nen Kinos sich nicht mehr. Die kön­nen es ja nicht an den Kun­den wei­ter rei­chen. Mal sehen was du dann schrei­ben wür­dest. Ich kann ja ver­ste­hen das die Star,s und Dis­ney Mil­lio­nen ver­die­nen müs­sen. Da müßen dann ande­re eben weni­ger verdinen.

2. Gro­ße Pro­jek­te in Deutsch­land zu Pro­du­zie­ren loht sich eben­falls nur unter gro­ßem Risi­ko, da wir lei­der nicht einen so gro­ßen Absatz­markt haben, wie die USA. Der ist welt­weit. Also wer soll einen Film dre­hen, der 30 Milio­nen kos­tet, wenn er nur 3,5 wie­der raus hat und hof­fen muß, das der Rest im Aus­land erwirt­schaf­tet wer­den kann. ( Der Medicus )

Mumbo

sagt:

Hej.
Bin hier her gelinkt worden.
Mal ein paar Punkte:
‑Ich gebe dir recht das Fan­ta­sy (oder Phan­ta­sie) in Deutsch­land zu kurz kommt.
‑Ich stim­me nicht zu das alle Deut­schen Pro­duk­tio­nen die sich mit ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung außein­an­der set­zen schlecht sind. Lust ein paar Bei­spie­le zu nen­nen? Sehen wir mal von Kruscht wie »Unse­re Müt­ter, unse­re Väter« (der ja nicht in den Kinos lief) oder leicht miss­glück­ten Pro­duk­tio­nen wie der neu­an­ge­lau­fe­ne Elser-Film (der – bes­ser Umge­setzt – durch­aus inter­es­san­ten Stoff gebo­ten hät­te) ab, und schau­en uns Fil­me wie etwa »Das wei­ße Band« an – was gibt es an dem Film aus­zu­set­zen? Das Gejam­mer über den »erho­be­nen Zei­ge­fin­ger« tut sein übriges.
‑Dane­ben gibt es gute in Deutsch­land pro­du­zier­te Fil­me die geför­dert wer­den – z.B. die Her­zog-Doku­men­ta­tio­nen. Das die zu wenig beach­tet wer­den steht auf einem ande­ren Blatt.
‑Du sagst du wür­dest dich nur für aus­ge­wähl­te Fil­me ins Kino bewe­gen, und gibst dir dann eine abso­lut lieb­lo­se Block­bus­ter-Pro­duk­ti­on wie die Aven­gers? Die ist jetzt nicht unbe­dingt auf einem höhe­ren Level als die zurecht als dümm­lich kri­ti­sier­ten Schweiger-Komödien.

Ich fin­de den Boy­kott gut. Wenn sie mehr bekom­men sichert das lang­fris­tig Arbeits­plät­ze in Kinos die nicht zu irgend­wel­chen kal­ten, unper­sön­li­chen Fran­chi­ses gehö­ren. Und eine gerin­ge­re Ver­brei­tung des Fil­mes kommt der geis­ti­gen Volks­ge­sund­heit ver­mut­lich entgegen.

sagt:

Ja, ich woll­te Mara auch im Kino sehen .. hab aber nicht gleich in der ers­ten Woche geschaut. Dann kam er nur noch ein­mal Sonn­tags mor­gens um 11:45. Dan­ke auch.

Ansons­ten ein <3 für den Rant, den ich voll­um­fäng­lich unterschreibe.

Mumbo

sagt:

Ach­ja, nochwas:
Lang­fris­tig schuld am nie­der­gang der deut­schen Film­kul­tur ist im End­ef­fekt das drit­te Reich. In Wei­mar ging es hier noch rich­tig Rund (Fritz Lang, Wil­der, Mur­nau), wegen der Faschos muss­ten alle in die USA oder Sowjet­uni­on (und in dem Fall dann meist wei­ter in die USA) abhau­en, oder leb­ten in den meis­ten Fäl­len nicht lan­ge (»Die Dich­ter und Den­ker holt in Deutsch­land der Hen­ker«). Dadurch hat Hol­ly­wood natür­lich pro­fi­tiert, wäh­rend in Deutsch­land kaum ein Fil­me­ma­cher mit Talent übrig­blieb. Selbst die damals gefei­er­te Rie­fen­stahl war im End­ef­fekt nur eine bil­li­ge Kopie von Eisen­stein. Davon hat sich die Film­kul­tur hier nie wie­der wirk­lich erholt-
ähn­lich sieht es auch in der Musik, der Male­rei und der Lite­ra­tur aus, die Vor­bil­der, die Leh­rer, die mög­lich­kei­ten eine wirk­li­che Sze­ne und Kul­tur her­zu­stel­len, fehl­ten. Inso­fern bleibt Deutsch­land als Kul­tur­stand­ort nur »der erho­be­ne Zei­ge­fin­ger«. Der gan­ze Kul­tur­be­trieb ist ein gigan­ti­sches Mahn­mal gegen unmensch­li­ches Han­deln. Karma?

flex

sagt:

Hal­lo Stefan,

ich bin soeben via Face­book auf dei­nen Arti­kel auf­merk­sam geworden.
Erst habe ich mich geär­gert, aller­dings habe ich mir den Arti­kel dann noch­mal ein zwei­tes mal durch­ge­le­sen und möch­te nun ein paar Din­ge rich­tig stellen.
Vie­le dei­ner Ansich­ten erschei­nen durch­aus logisch, wenn man über die Kino­bran­che in Deutsch­land nur soviel weiß, wie ein Kun­de eben über die Kino­bran­che wis­sen kann.

Ich selbst bin ein klei­ner Kino­be­trei­ber und möch­te zu ein paar Punk­ten Stel­lung nehmen:
1. Mara:
Was man als Kun­de nicht wis­sen kann, ist das der Film aus ande­ren Grün­den gran­di­os gefloppt ist als man auf den ers­ten Blick den­ken würde:
Stell dir vor du hast zwei Kino­sä­le zur Ver­fü­gung und bekommst Mara vom Film­ver­lei­her ange­bo­ten, aller­dings zu Kon­di­tio­nen die von dir Vor­aus­set­zen den Film in JEDER Vor­stel­lung in dei­nem größ­ten Kino­saal zu zei­gen den du hast und das gan­ze (ver­trag­lich fest­ge­legt) mit einer Lauf­zeit von drei Wochen!
Zurecht beschwerst du dich, das der Film in dei­ner Gegend nur zu arbeit­neh­mer­un­freund­li­chen Zei­ten läuft! Wieso?
Weil Mara auf­grund der Ver­leih­kon­di­tio­nen unspiel­bar gemacht wur­de! Als Kino­be­trei­ber beob­ach­test du das Star­um­feld des Fil­mes und wenn du mit­be­kommst, dass der Film nicht bewor­ben wird und du dazu gezwun­gen bist, bei nur zwei Sälen einen Kino­saal für drei Wochen kom­plett zu blo­cken über­legst du dir einen Film wie Mara (unbe­wor­ben) ins dein Pro­gramm aufzunehmen.

Aven­gers 2:
Die Medi­en ver­ra­ten dir nicht alles!
Klar kannst du Avengers2 im nächs­ten Mul­ti­plex sehen und musst nicht ins klei­ne Dorf­ki­no gehen. Und das tol­le dar­an, du musst nicht mal mehr dafür bezahlen!
Wur­de dir gesagt wie­so die Ket­ten beim Boy­kott nicht teil­neh­men? Für Kino­ket­ten gel­ten Son­der­kon­di­tio­nen, sie bezah­len für Fil­me weni­ger als die klei­nen Dorf­ki­nos und haben den gro­ßen Vor­teil, dass sie bei wei­tem nicht die sel­ben Aus­wer­tungs­fens­ter haben wie die klei­nen Ein­zel­häu­ser, sie müs­sen die Fil­me näm­lich nicht so lan­ge spie­len wie die klei­nen Ein­zel­häu­ser auf dem Land!

Was man als Kino­be­su­cher nicht wis­sen kann:

Die deut­schen Kinos wur­den in den letz­ten Jah­ren dazu gezwun­gen ihre Kino­tech­nik auf »Digi­tal« umzu­stel­len. Zwar wird es so dar­ge­stellt, als ob dies frei­wil­lig pas­siert wäre, dem war aber nicht so.
In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­de man als Ein­zel­haus ein­fach nicht mehr mit einem Film belie­fert, weil die damals noch gebräuch­li­chen 35mm Kopien immer wei­ter zurück­ge­schraubt wur­den. Das Ange­bot an ana­lo­gen Film­ko­pien wur­de künst­lich ver­knappt, wenn man Über­le­ben woll­te und neue Fil­me zei­gen woll­te muss­te man auf die »neue« Tech­nik umrüsten.
Für ein Ein­zel­haus (abhän­gig von der Pro­jek­toren­an­zahl und der Saal­an­zahl) kamen da immense Kos­ten von (bei uns 200.000€) zusam­men. Vie­le Film­ver­lei­her haben erkannt das man durch die neue Tech­nik Geld spa­ren kann (Kei­ne Kopien mehr erstel­len= pro 35mm Kopie ca. 500€ spa­ren, gerin­ge­rer Film­ver­sand, anstatt 30Kg schwer Film­ko­pie muss nur noch eine HDD ver­schickt wer­den, etc…) und haben die Kinos bei der Umrüs­tung unterstützt.

Die Walt Dis­ney hat dies zu kei­nem Zeit­punkt getan und ver­langt nun von vie­len Kinos in Deutsch­land höhe­re Abga­ben bei der Filmmiete.
Übri­gens, was in den Zei­tungs­ar­ti­keln ver­schwie­gen wird: Die Walt Dis­ney for­dert einen Nach­weis, das ihre Fil­me (egal ob man sie spielt oder nicht) aktiv durch alle Kinos die einen Walt Dis­ney Film zei­gen bewor­ben wer­den. Hier­für müs­sen wir unse­re »Play­lists« ein­schi­cken, die Walt Dis­ney sieht also wie unser Kino­pro­gramm gestal­tet wird, ein Fakt der vie­len Kinos zurecht nicht schmeckt.

Wenn es zu der Film­aus­wahl in deut­schen Kinos kommt:
Die Walt Dis­ney for­dert seit eini­ger Zeit eine »kom­plett Aus­wer­tung« ihrer Fil­me: Ein Kin­der­film mit einer FSK 0 muss also auch in der Spät­vor­stel­lung lau­fen! Wie es den Kino­be­trei­bern geht ist dabei neben­säch­lich. Zwar wis­sen wir, dass der inter­es­san­te Action­film mit einer FSK 18 um 23:00 mehr Besu­cher anspre­chen wür­de als der Kin­der­film, nur ist unse­re Pro­gramm­ge­stal­tung nicht so einfach!
Wenn man um 14:00, 16:00 und 18:00 jeweils 200 Besu­cher im Kin­der­film hat und den FSK 18 Film erst ab 20:00 im Kino ein­set­zen darf über­legt man sich halt was man wie einsetzt.

Als Besu­cher denkt man grund­sätz­lich, das die Kinos in Film­aus­wahl und Pro­gramm­ge­stal­tung frei wäre! Dem ist nicht so!

Übri­gens: Bei einer Ver­lei­h­ab­ga­be von 53% sowie der Abga­be an die SpiO sowie den übli­chen Neben­kos­ten bleibt vom Kino­ti­cket nichts mehr in der Kino­kas­se übrig: Einer der Grün­de war­um Pop­corn und Geträn­ke im Kino so teu­er sind.

Den Boy­kott der klei­nen Kinos anzu­pran­gern ist wirk­lich ein­fach wenn man die Fak­ten­la­ge nicht zu 100% nicht kennt (aber wie soll man das auch können?)

So oder so haben die gro­ßen Ket­ten, die am wenigs­ten für die kul­tu­rel­le Viel­falt im Kino tun gewon­nen: Sie zah­len weni­ger und wenn die klei­nen Kinos (die sich noch um ein indi­vi­du­el­les Pro­gramm küm­mern) nicht spie­len haben sie auch noch mehr Besucher!

Übri­gens: Den Gigan­ten­sound und die Megal­ein­wand in den Mul­ti­plexx-Kinos hast du der Markt­macht zu verdanken!

Vie­le Grüße!

Flex

sagt:

»lieb­lose Block­bus­ter-Pro­duk­ti­on wie die Avengers«

Der war gut, ich habe sehr gelacht. Aber genau die­se Ableh­nungs­hal­tung ist Teil des Problems.

Dem ein oder ande­ren Kom­men­ta­tor wür­de ich raten, sich mal damit aus­ein­an­der­zu­set­zen, was ein Rant ist. Wer Sati­re fin­det, darf sie behalten.

Ansons­ten: Wenn sich eine wirt­schaft­li­che Unter­neh­mung nicht mehr lohnt, dann soll­te man sich über­le­gen, wie man sie wie­der loh­nen­wert macht, oder sich mit dem Gedan­ken aus­ein­an­der­set­zen, dass man das Geschäft auf­ge­ben muss. Fünf­zig Cent pro Kino­kar­te kön­nen nicht das Pro­blem sein, man muss das den Besu­chern ein­fach mal kom­mu­ni­zie­ren, das soll­te doch gera­de im »Dorf« mög­lich sein? Eben­so­we­nig kann der Min­dest­lohn ein Pro­blem sein. Ein Kino kann nicht auf Mit­ar­bei­ter­aus­beu­tung basie­ren. Mich wür­de wirk­lich mal eine rea­le, offen­ge­leg­te Rech­nung eines »klei­nen Kinos« für einen Block­bus­ter interessieren.
Mir ist auch durch­aus bewusst, dass dar­auf gedrängt wur­de, auf moder­ne Pro­jek­ti­ons­tech­ni­ken umzu­rüs­ten – und das schon ziem­lich lan­ge. Bereits seit 2007 wird 4K-Pro­jek­ti­on ein­ge­führt – das ist sie­ben Jah­re her. Ja, Tech­nik ver­än­dert sich und man muss sich anpassen.

Dan­ke an »Flex« für die inter­es­san­ten Hin­ter­grün­de zu Mara.

Ich gebe es aber offen zu: Fil­me abseits von Block­bus­tern schaue ich mir lie­ber zuhau­se auf dem Bea­mer an. Da habe ich mei­ne Ruhe und Chips und Bier sind bil­li­ger – und der Sound auch nicht schlecht. Ein Kino muss mir was bie­ten, was ich ansons­ten nicht habe. Und das sind Gigant­sound, Rie­sen­lein­wand und in man­chen Fäl­len 3D.

Urs Bender

sagt:

In den letz­ten Jah­ren kann man eher beob­ach­ten, dass sich Tech­nik nicht unbe­dingt geän­dert »hat« son­dern geän­dert »wur­de«, um den Markt klein zu hal­ten. Klei­ne­re Pro­duk­tio­nen, die sich durch­aus rech­nen kön­nen, wer­den abge­drängt. Ein­fach mal zB die State­ments von Soder­bergh dazu lesen. Aber glück­li­cher­wei­se scheint sich seit letz­tem Jahr eine Trend­wen­de abzu­zeich­nen. Mar­vel-Fran­chise war nicht Jah­res­sie­ger in Deutschland.

sagt:

Son­dern? Mit Quel­le bitte.

Ja, sicher »wird« Tech­nik geän­dert. Das ist über­all so, auch beim End­kun­den, damit man alle paar Jah­re was Neu­es kau­fen muss. Wenn ich mir anse­he, wie lan­ge es 35 und 70 mm Pro­jek­ti­on gab, hat­ten wir wirk­lich lan­ge was davon. Eine Neue­rung war überfällig.

Madschac

sagt:

am umsatz­stärks­ten war natür­lich der Hob­bit 3 vor den Tri­bu­ten v. Panem 3…auf platz 3 Trans­for­mers 4 und auf dem vier­ten rang »über­ra­schend« die franz. komö­die »Mon­sieur Clau­de und sei­ne Töchter«…Guardians of the Gala­xy lan­de­te noch hin­ter »Wolf of Wall­street« und »Dra­chen­zäh­men leicht gemacht 2« auf rang 7!

http://www.boxofficemojo.com/intl/germany/yearly/?yr=2014&p=.htm (Hob­bit und Panem feh­len da, weil erst 2015 kom­plett ausgewertet)

ich hof­fe mal instän­dig, dass ihr pam­phlet eher iro­nisch zu ver­ste­hen ist, ansons­ten wäre der text in wei­ten tei­len eine frechheit!

Flex hat gut erklärt, wie es in der kino­bran­che abläuft und nicht wir dre­hen die fil­me, oder geben sie in auf­trag, son­dern die stu­di­os, die ver­lei­her und nicht zuletzt ist es der kon­su­ment, der nach bestimm­ten fil­men verlangt!

wir kön­nen den gan­zen tag, zur bes­ten zeit, dt. arthouse pro­duk­tio­nen zei­gen, wer­bung dafür schal­ten (was eigent­lich nicht unse­re auf­ga­be ist) und dann mit wehen­den fah­nen insol­venz anmelden!

die leu­te wol­len Dis­ney-Pixar fil­me, Mar­vell, Star Wars, James Bond, Mar­tin Scor­se­se und DiCa­prio, Taran­ti­no, HDR & co und 1–2 Schweig­hö­fer + 1–2 Schwei­ger fil­me pro jahr gehen auch noch rich­tig gut…alles ande­re ist meist nur füll­werk, bis zum nächs­ten og. blockbuster!

wir spie­len auch regel­mä­ßig dt. kin­der­fil­me wie Hanny&Nanny, 5 Freun­de, Bibi&TIna oder Ost­wind, aber das sind typi­sche feri­en fil­me, die sind mal ein paar tage ganz gut besucht, wirk­lich leben kann man davon aber auch nicht! die fil­me­ma­cher dank för­de­rung sicher aus­ge­zeich­net, dadurch funk­tio­niert zumin­dest der dt. kin­der u. jugenfilm auf ordent­li­chem niveau!

in sachen film ist rich­tig gro­ße fan­ta­sy oder sci­fi aus deutsch­land ein­fach unmög­lich! 50mio € bud­get auf­wärts kann kein noch so guter dt. film welt­weit ein­spie­len, oder zumin­dest ist die chan­ce ver­schwin­det gering! die ame­ri­ka­ner ver­schmä­hen sowas meist aus prin­zip und wenn ein film nicht auch in den USA, Chi­na und Asi­en insg. funk­tio­niert, dann rech­net sich kei­ne so gro­ße pro­duk­ti­on und wenn eine güns­ti­ge­re ver­sucht mit herz­blut und spaß an der freu­de etwas in die­se rich­tung zu ver­su­chen, schei­tert es meist an kri­ti­kern und über­kri­ti­schen publi­kum (zb. Rubinrot/Saphirblau)!

die mains­team zuschau­er erwar­ten bei Sci­Fi und Fan­ta­sy fil­men block­bus­ter qua­li­tä­ten und stra­fen klei­ne­re pro­duk­tio­nen durch nicht beach­tung ab!

Angela

sagt:

Huhu!
Vie­len, vie­len lie­ben Dank für die­sen mir abso­lut aus der See­le spre­chen­den Arti­kel. Mara und der Feu­er­brin­ger wird wohl auch irgend­wann als DVD kom­men, obwohl ich noch nie was davon hör­te, wer­de ich ihn mir holen.. ich ste­he auf Fantasyfilme!

Dein Zitat
»strunz­dumme deut­sche Ko­mö­dien mit Till Schwei­ger und wech­seln­den An­zah­len von Oh­ren oder die hun­dertste Ge­schichts­auf­be­rei­tung um eine deutsch­stäm­mige, ein­bei­nige, us­be­ki­sche, les­bi­sche Nazi-Nut­te mit Migrationshintergrund«

spricht auch mir aus der See­le.. ich gehe des­we­gen auch nur noch 2–3 mal ins Kino. Age of Ultron wer­de ich mir auch TROTZ Boy­kott anse­hen.. obwohl ich 70 km ein­fa­che Fahrt ins nächs­te Mul­ti­plex-Kino habe. Hach, der Kom­merz ist schön.

Aber selbst dort hab ich schon seit Jah­ren 10–14 Euro pro Kino­ti­cket gezahlt.. denn isses halt so. Dafür hab ich ne tol­le, rie­si­ge Lein­wand, einen unver­gleich­li­chen Sound und das vol­le Kino-Feeling.

Kneedragger

sagt:

Du hast sooooo recht mit Dei­ner Wahr­neh­mung über die »Risi­ko­freu­de« deut­scher Pro­du­zen­ten und der Ver­mark­tung, die da hin­ter steht!
War­um kom­men inno­va­ti­ve Ideen im TV und Kino vor­zugs­wei­se aus GB und den USA? Oder aus Frankreich!
Weil sie es ein­fach machen! Auch wenn es manch­mal absei­tig erscheint, die­se »Absei­tig­keit« bringt oft mehr Thrill und Spaß als vor­geb­lich lus­ti­ge oder span­nen­de Sachen von hier. (»Brea­king Bad« oder »Watch­men« hät­te in D NIE stattgefunden)
Und…sollte wirk­lich in die­sem Land etwas inno­va­ti­ves im Film oder TV pro­du­ziert wer­den, sitzt die Arma­da von Feuil­le­ton bis Jugend­schutz an ihrer Brems­knopf-Rei­he, die aus­sieht wie auf Ste­fan Raabs Schreib­tisch in sei­ner Show. Frei nach dem Mot­to »Wir bestim­men, was lus­tig und/oder gesell­schafts­ver­träg­lich ist!«, weil wir etwas »Wis­sen« (bloß was?!?).
Damit sind, wie beschrie­ben, auch die Abhän­gig­kei­ten klar definiert!
Ich per­sön­lich gehe ins Kino, um unter­hal­ten zu wer­den und zwar GUT unter­hal­ten zu wer­den (das heißt NICHT NUR lus­tig)! Und DAS gelingt meist nur Pro­duk­tio­nen aus dem Ausland!

sagt:

Klein­stadt­ki­nos – ein Betroffener …

Mei­ner Mei­nung nach sitzt der Arti­kel einen Trug­schluß vor­aus, er tut näm­lich so, als wäre der Kino­saal in der Zeit leer.

Klein­stadt­ki­nos müs­sen schon heu­te fein unter den ver­füg­ba­ren Strei­fen wäh­len und bei der heu­ti­gen, brei­ten Aus­wahl an Strei­fen, die pro Woche raus­kom­men, kann man auch gut mal einen ande­ren Strei­fen zeigen. 

Mei­nes Wis­sens lau­fen hier vor Ort (Helm­stedt) Block­bus­ter erst in Woche 2/3, ein­fach weil dann die Mie­ten gesun­ken sind.

Das wich­tigs­te Argu­ment pro Kleo­in­stadt­ki­no für mich ist der Preis. Ich bin bereit, mir alles anzu­gu­cken, was auch nur peri­pher mein Inter­es­se streift, weil es eben 6 Euro (oder 8 in 3D) kos­tet, ich in 5 Minu­ten da und wie­der zu Hau­se bin und ich für ne Cola 1,50 und ne Tüte Pop­korn mitt­le­re Grö­ße 2,50 zah­le und nicht mei­ne Woh­nung ver­pfän­den oder mein Auto ver­kau­fen muss. Passt man die Prei­se nach oben an, ent­schwin­det der Haupt­vor­teil. Zwar gehe ich wei­ter­hin ins Kino vor Ort, aber sicher­lich nicht in der Frequenz.

Und ich war neu­lich in Jupi­ter Asce­ning (den ich mir sonst sicher gespart hät­te, auch wenn ich über­rascht wur­de – wie übri­gens auch King­s­man, der mich weg­ge­bal­lert hat), jeden­falls lief vor­her Honig in Kopf. Und ich war extrem über­rascht, wie­vie­le Leu­te in so ein Klein­stadt­ki­no gehen, gera­de wenn man mal einen Film abseits des Mas­sen­ge­schmacks spielt. Gera­de auch älte­res Publi­kum war zu ver­zeich­nen. Ich den­ke, ein Klein­stadt­ki­no kann ges­trost auf Aven­gers II ver­zich­ten, auch wenn es scha­de ist, hät­te ich gern gese­hen, fahr für die­sen Film aber bestimmt nicht son­der­lich weit.

Bzgl. Mara hast Du aller­dings recht, aber das ist ja kein Pro­blem der Kleinstadtkinos.

Micha

sagt:

Cloud Atlas war doch ganz nett. Aber hat natür­lich Sel­ten­heits­wert. Pro­duk­ti­ons­wei­se tut sich aber mehr und mehr, hab ich das Gefühl. Sehr lang­sam nur.

sagt:

Cloud Atlas? Was soll mir das sagen, das war doch eine US-Pro­duk­ti­on, bei der Deut­sche mal wie­der nur zah­len durf­ten? Klar, deut­scher Regis­seur, aber ansons­ten ur-ame­ri­ka­nisch. Die Haupt­rol­len fast aus­schließ­lich mit Ame­ri­ka­nern besetzt. Nicht wirk­lich ein Bei­spiel für deut­sche Phantastik.

sagt:

In einem Kom­men­tar eines Kino­be­trei­bers war davon die rede, dass deut­sche Pro­du­zen­ten sich kei­ne SFX-las­ti­gen Mul­ti­mil­lio­nen-Dol­lar-Pro­duk­tio­nen leis­ten kön­nen, weil das Geld nicht wie­der rein­kommt, ins­be­son­de­re nicht international.

1. Schon mal Doc­tor Who gese­hen? Kei­ne Mul­ti­mil­lio­nen-Dol­lar-Effek­te. Dafür Sto­ry­tel­ling. Wer glaubt, dass Phan­tas­tik nur mit auf­wen­di­gen SFX funk­tio­niert, ist auf dem Holz­weg. Außer­dem haben wir in .de diver­se SFX-Fir­men, die auch für Hol­ly­wood arbeiten.

2. Deut­sche Fil­me funk­tio­nie­ren inter­na­tio­nal nicht? In den 80ern schien das noch zu gehen. Unend­li­che Geschich­te (ja, auch dar­an war War­ner betei­ligt, aber das war im Gegen­satz zu Cloud Atlas eine vor­ran­gig deut­sche Pro­duk­ti­on, die auch in Deutsch­land gedreht wur­de). Pro­duk­ti­ons­kos­ten: ~27 Mil­lio­nen Dol­lar. Ein­spiel­ergeb­nis welt­weit: 100 Mil­lio­nen Dollar.

Lonewolf Di Conis

sagt:

Ich kann zu 95% zustim­men, bei dem Kom­men­tar und ich muss geste­hen das ich kaum bis gar nicht mehr ins Kino gehe… wozu auch? Es kos­tet unge­mein und bringt kaum was … Mal davon abge­se­hen das man sich wie ein Ver­bre­cher fühlt, weil man Essen und Trin­ken in das Kino schleust, weil die Prei­se in den Kinos so der­ma­ßen über­zo­gen ist, das man für ein wenig Pop­corn plus Trin­ken das glei­che Zahlt für die, mei­ner Mei­nung nach total über­zo­ge­nen Ticketpreise.

Urs Bender

sagt:

Ste­fan, beant­wor­te doch ein­fach mal die Fra­ge, wer und wie kon­kur­renz­fä­hi­ge Sci-Fi, Fan­ta­sy in Deutsch­land finan­zie­ren soll? Hier gibt dir kei­ne Bank einen Kre­dit für Film­wirt­schaft. Erst recht nicht in den not­wen­di­gen Höhen. Alles was mög­lich ist, fin­det im Low und No Bud­get Bereich mög­lichst Direct to DVD statt. Auch in Deutsch­land. Und sogar recht erfolg­reich. Zumin­dest gibt es genü­gend Hor­ror Regis­seu­re, die von ihrer Arbeit leben können.

sagt:

War­um soll ich die Fra­ge beant­wor­ten, war­um Ban­ken ihrem Job nicht nach­kom­men? Das ist ein Teil­aspekt des Pro­blems, aber eben nur ein Teilaspekt.

Ich bin sicher, wenn jemand mit einem inter­na­tio­nal anspre­chen­den Kon­zept aus der Höh­le kommt und ein Crowd­fun­ding auf Kick­star­ter oder Indiego­go star­tet (nicht auf Start­next, das kennt inter­na­tio­nal kei­ner), fin­det sich auch die Koh­le. Ban­ken sind so 1990er …

Geht in ande­ren euro­päi­schen Län­dern doch auch. Ich sag nur IRON SKY …

Urs Bender

sagt:

Sor­ry aber 27 Mil­lio­nen Dol­lar waren in den 80er noch sehr guter Durch­schnitt in der Film­pro­duk­ti­on. Heu­te ist das nicht ein­mal mehr Low Bud­get. Der Film müss­te im Ver­gleich heu­te min­des­tens 150 Mill kosten.

Urs Bender

sagt:

Nein das ist einer der Haupt­aspek­te. In den finan­zi­ell mög­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen fin­det deut­scher Gen­re­film ja statt. Nur der lan­det halt nicht im Kino, weil es dort kei­ne Platt­form dafür gibt. Hier beisst sich die Kat­ze ein­fach in den eige­nen Schwanz. Auf was du war­test ist ein deut­scher »El Maria­chi« oder »BWP«. Aber das fin­det selbst in der USA nicht im Jah­res­takt statt.

sagt:

Wenn die Leu­te wüss­ten dass gewis­se Redak­teu­re mit dem lie­ben net­ten Tom­my Krapp­weis auf Face­book verknüpft/befreundet sind und sol­che Bei­trä­ge nur Wer­bung und Sym­pa­thie aus­drü­cken sol­len. Also hier geht es nur dar­um Mara noch­mal in Erin­ne­rung zu rufen und sich über etwas auf­zu­re­gen was eigent­lich auch rich­tig ist.

Mara ist ein Film der viel­leicht deplat­ziert prä­sen­tiert wur­de, aber auch ein Film der eigent­lich genau das ist was vie­le sagen: Ein Jugend­film. Der Trai­ler macht auch nicht Lust auf mehr und wie­so soll­ten Betrei­ber lee­re Kino­sää­le ver­bren­nen und einen Film prä­sen­tie­ren den vie­le ein­fach nicht sehen wollen!? 

Also objek­tiv sieht anders aus.

sagt:

@Urs Ben­der: Sicher waren 27 Mil­lio­nen mal guter Durch­schnitt. Schon mal was von Infla­ti­on gehört? Auf was ich war­te schätzt Du falsch ein. Seit wann ist El Maria­chi Phantastik?

Urs Bender

sagt:

Iron Sky hat­te 7,5 Mill Pro­duk­ti­ons­kos­ten. Unter Ande­rem auch von der FFA (deut­sche Film­för­der­an­stalt) und der Fin­ni­schen Film­stif­tung. Also nix mit »geht in ande­ren Län­dern auch«. Ganz nor­ma­le Misch­fi­nan­zie­rung wie man sie immer wie­der im euro­päi­schem Film antrifft.

sagt:

@DerJochen: Ah, Du bist aber ein ganz Inves­ti­ga­ti­ver, was? Ja, Tom­my hat mir auf­grund der bei­den Arti­kel hier eine Freund­schafts­an­fra­ge geschickt, die ich auch ange­nom­men habe. Vor ca. zehn Minu­ten. Kann ich auch gern durch Screen­shot belegen.

Außer­dem: War­um soll­te ich objek­tiv sein oder sein müssen? 

Zeitpunkt der Freundschaftsannahme

sagt:

@Urs Ben­der: Was willst Du mir denn damit sagen? Ich will damit sagen: in ande­ren euro­päi­schen Län­dern wer­den Gen­re-Fil­me pro­du­ziert, in .de mit faden­schei­ni­gen Aus­re­den nicht.

Urs Bender

sagt:

Iron Sky ist in dem Sin­ne eine euro­päi­sche Pro­duk­ti­on, da sie von den Film­för­der­an­stal­ten ver­schie­de­ner Län­der (auch Deutsch­land) mit finan­ziert wurde. 

Man soll­te nicht den Feh­ler machen, eine Pro­duk­ti­on nur am Regis­seur fest­zu­ma­chen. Gene­rell wird es zuneh­mend Ko-Pro­duk­tio­nen geben, um am Markt zu bestehen. Das war in den 60er und 70er Jah­ren nicht anders,(bsp Spaghettiwestern)

Im Übri­gen ist »Die unend­li­che Geschich­te« auch so eine Ko-Pro­duk­ti­on. Also kein rein deut­scher Film.

Markus

sagt:

Moin! Etwas neben dem The­ma, die­ser Arti­kel, oder? Was du über die Film­för­de­rung in D und die sehr gerin­ge (the­ma­ti­sche) Band­brei­te deut­scher Fil­me schreibst stimmt eini­ger­ma­ßen (auch wenn du die Tat­sa­che außer Acht lässt, dass viel Geld aus Deutsch­land in aus­län­di­sche Pro­jek­te wie The Inter­na­tio­nal oder Cloud Atlas gesteckt wird, was doch eigent­lich ziem­lich posi­tiv ist; ich sehe lie­ber Cli­ve Owen in der Haupt­rol­le als zum xten Mal Til Schwei­ger), aber das ist hier doch nicht das Thema.

Im Grun­de geht es um zwei Din­ge: ers­tens, dass Kul­tur abseits der Groß­städ­te geför­dert wer­den muss, damit das Gefäl­le Stadt Land nicht noch wei­ter zunimmt, und man nicht nur in Groß­städ­ten Zugang zu aktu­el­len Fil­men hat (und wenn ich dei­nen Text lese, ver­mu­te ich, dass du dabei schon vor­sor­tie­ren möch­test, aber im Grun­de ist erst­mal JEDER Film, der gedreht wird, Kul­tur). Die Kinos auf dem Land MÜSSEN erhal­ten bleiben.

Zwei­tes um das Aus­nut­zen der Markt­macht von Film­stu­di­os gegen­über den Kino­be­trei­bern, die durch eng­ma­schi­ge Abde­ckung erst dafür sor­gen, dass ein Film über­haupt welt­weit bekannt sein kann. Vor allem die klei­nen Kino-Betrei­ber haben doch gar kei­ne ande­re Mög­lich­keit, ihr Inter­es­sen zu ver­tre­ten, außer mal den ein oder ande­ren Film bzw. das ein oder ande­re Stu­dio zu boykottieren.

sagt:

Ach? Haben sie nicht? Wofür gibts denn dann die SPIO? Nur zum Bei­trä­ge kassieren?

Ich las­se übri­gens kei­nes­wegs außer acht, dass inter­na­tio­na­len Fil­men Film­för­de­rung hin­ter­her gewor­fen wird. Sie­he den Hin­weis auf die drei Dreh­ta­ge in der Ucker­mark. Ich fra­ge mich, was das soll. Die Major Play­er haben auch so genaug Koh­le. Und auch wenn für einen Film Geld aus der Deut­schen Film­för­de­rung geflos­sen ist, macht es ihn noch lan­ge nicht zu einem deut­schen Film.

Bandit

sagt:

-
Also, zuerst ein­mal kotzt es mich echt an, dass hier immer mit MARA als Jugend- oder Kin­der­film argu­men­tiert wird. Darf ich ihn mir als Erwach­se­ner dann nicht anse­hen? Obwohl es vie­le ver­nich­ten­de Kri­ti­ken gab, hät­te ich trotz­dem ger­ne gese­hen. Allei­ne schon ob sei­ner Mach­art, gera­de wis­send, dass er nicht den Hol­ly­wood-Stan­dard errei­chen kann. 

PADDINGTON war ein abso­lu­ter Kin­der­film. Aber der ein­zi­ge Film seit Jah­ren, den ich mit mit mei­nen fünf­zig Jah­ren zwei­mal im Kino ange­se­hen habe, weil die Figur so extrem anspre­chend war. Das Argu­ment Jugend­film soll­te also bit­te etwas über­leg­ter ver­wen­det wer­den, weil das Gen­re nicht zwangs­wei­se ein­zig ein bestimm­tes Publi­kum anspricht. 

Wer des öfte­ren auf die­ser Sei­te ist, der weiß das SFX-las­ti­ge Fil­me kei­ne Fra­ge des Bud­gets sind, son­dern eine Fra­ge von ver­spiel­ten Men­schen mit raf­fi­nier­ten Effek­te-Pro­gram­men. Ein Roland Emme­rich holt sich die Leu­te für sei­ne Effek­te-Schmie­de aus Lud­wigs­burg, schon seit er sei­nen ers­ten Film in Ame­ri­ka mach­te. Das Poten­ti­al ist also im Lan­de. Nur kei­ne Pro­du­zen­ten die Eier in den Hosen haben. 

Mein Kino­be­such kos­tet im Durch­schnitt 10 Euro. Macht vor der Erhö­hung 4,70 für Dis­ney, und danach 5,30. 4 Euro 70 blei­ben letzt­end­lich fürs Kino. Ich erhö­he den Ein­tritts­preis um einen Euro (Weil Dis­ney mich dazu zwingt), Macht nach der Erhö­hung 5,83 für Dis­ney, und 5,17 fürs Kino. 47 Cent mehr fürs Kino, mit nur einem Euro Preis­er­hö­hung. Mar­ke­ting, Leu­te, Mar­ke­ting. Das müs­sen Kino­be­trei­ber dem Kun­den nahe­brin­gen wer der Böse­wicht ist, und dann wird alles wie­der gut. Mit nur einem Euro. Gemault wird doch so oder so, schon seit Jahren.

sagt:

Eins der Argu­men­te war ja, dass die SPIO auch noch ihren Anteil haben will. Weißt Du zufäl­lig, wie­viel? Und: muss man da zwin­gend Mit­glied sein? Ist das so eine Zwangs­maß­nah­me wie eine Mit­glied­schaft in IHKs?

Aber der Hin­weis auf SFX und Bud­gets ist pri­ma. Wenn man sich ansieht, was auf You­tube an Fan­fil­men mit gran­dio­sen Effek­ten zu Kos­ten im Bereich null kur­siert, dann kann man ob der Hin­wei­se, dass coo­le Phan­tas­tik-Fil­me aus­schließ­lich mit Mords-Bud­get zu rea­li­sie­ren sind, nur lächelnd den Kopf schüt­teln. Wer so etwas schreibt, ist ziem­lich ahn­unglos, was man heut­zu­ta­ge mit dem hei­mi­schen PC alles anstel­len kann. Hit­film 3 ist echt nicht teu­er und ein Ado­be After Effects-Abo kos­tet auch nur 35 Euro im Monat.

Und die gan­ze Schub­la­di­sie­rung beißt sich ja auch in den Schwanz. Wenn ein Film von vor­ne her­ein als Kin­der­film dekla­riert wird, dann wird er auch so wahr­ge­nom­men. Man hät­te auch ein­fach mal »young adult« und FSK ab 12 dran­schrei­ben, und das für jün­ge­re Kin­der »ver­stö­ren­de« Ende drin las­sen können. 

Zu »Kin­der­fil­men« muss man auch nur ein Wort sagen: Shrek. FSK 0. Nach der Les­art deut­scher Ver­lei­her und Kino­be­sit­zer hät­te sich den kei­ne Sau anse­hen dürfen.

Aber ver­mut­lich haben die bösen US-Stu­di­os die Kinos auch da mit vor­ge­hal­te­ner Waf­fe gezwun­gen, ihn im Abend­pro­gramm zu zei­gen. Was? Shrek ist zu lan­ge her? Ich war in Tan­gled in der Abend­vor­stel­lung, als er schon ein paar Wochen lief. Das Kino war rappelvoll.

Martin

sagt:

@Bandit: So ein­fach ist die Milch­mäd­chen­rech­nung nicht.

Nach der pro­zen­tua­len Abga­be an den Film­ver­leih kom­men noch wei­te­re Aus­ga­ben dazu. Im aktu­el­len Fall hät­te das Kino bei einem 10 Euro Ticket noch 4,70 Euro, wovon sie noch fol­gen­des abge­ben müssen:

- Gebühr für FFA (Film­för­der­an­stalt) 2,8% des Ticketpreises
– Wer­be­pau­scha­le an Filmverleih
– Steu­ern an den Staat

Der Rest sind Ein­nah­men, wovon der Kino­be­trei­ber noch fol­gen­des decken muss:

- Mie­te, Neben­kos­ten (Strom, Was­ser, hei­zung, Inter­net, Tele­fon), Per­so­nal­kos­ten, Mar­ke­ting-Kos­ten (Wer­bung), Gema-Gebüh­ren, Instand­hal­tungs­kos­ten der Tech­nik, Waren­ein­kauf, Bonus­sys­te­me –> sicher­lich noch eini­ge Din­ge vergessen

Wie du siehst, gibt es erheb­li­che Aus­ga­ben für einen Kino­be­trei­ber, die für den Gast nicht gleich ersicht­lich sind. Des­we­gen sind, wie bereits hier geschrie­ben wur­de, die The­ken­ein­nah­men essen­ti­ell und die Haupt­ein­nah­me­quel­le, um even­tu­ell schwar­ze Zah­len zu schreiben. 

Und nun stell dir vor, kei­ner kauft was an der The­ke. Ein Kino könn­te dann nicht mehr über­le­ben. Die Prei­se sind hoch, auf jeden Fall, aber das Kino muss sich eben auch den stei­gen­den Waren­wert anpassen.

@Stefan: Ich ver­ste­he dei­ne Sicht, aber ich ver­mu­te, dass du noch nie in einem Kino gear­bei­tet hast, oder?

Ich arbei­te in einem Groß­stadt­ki­no und bin dem­nach nicht direkt betrof­fen und fin­de es gut, dass klei­ne­re Kinos nun auch das­sel­be zah­len müs­sen. Das ist nur gerecht uns gegen­über, da wir auch höhe­re Aus­ga­ben haben. Jedoch kann ich auch deren Hal­tung ver­ste­hen. Wenn sie nicht boy­ko­tie­ren und auf sich auf­merk­sam machen, was sie ja nun geschafft haben, könn­te jeder Ver­leih nach­zie­hen, da sie mer­ken, dass sich die Kino­be­trei­ber dies gefal­len las­sen. Dann geht noch mehr Umsatz ver­lo­ren und diver­se Exis­ten­zen wären mit Sicher­heit mehr als bedroht. Sie wol­len eben ein Aus­ru­fe­zei­chen mit dras­ti­schen Mit­teln set­zen. Ob dies Erfolg hat, sehen wir spä­tes­tens im Dezem­ber mit Star Wars.

Bezüg­lich Mara wur­de ja schon viel geschrie­ben. Auch hier muss man ein­fach wirt­schaft­lich den­ken. Bei uns kam der Film 3x am Tag (spä­tes­te Vor­stel­lung 18:00 Uhr) in der ers­ten Woche. Die­ser Film war am ers­ten Wochen­en­de (Don­ners­tag-Sonn­tag) ein­fach nur grot­tig besucht. Die deutsch­land­wei­ten Zah­len bele­gen das: Er lag am ers­ten Wochen­en­de auf Platz 48 (!) bei »Besu­chern pro Kopie«, da ihn pro Kopie nur 37 Leu­te sehen woll­ten. Wenn es also in den ers­ten 4 Tagen pro Kino 10 Vor­stel­lun­gen ins­ge­samt gab, waren in jeder Vor­stel­lung 3 – 4 Leu­te! Das ist ein Fias­ko und alles ande­re als wirtschaftlich.

Die Spiel­zei­ten in der ers­ten Woche haben also nur mar­gi­nal etwas mit dem Inter­es­se zum Film zu tun. Kein Kino­be­trei­ber lässt einen sol­chen »Rohr­kre­pie­rer« (sor­ry, ist eben so) in der zwei­ten Woche einen Saal blo­ckie­ren. Gera­de zu der Zeit gab es genug star­ke Kon­kur­renz im Kin­der- und Fami­li­en­film­sek­tor, die wirk­lich alle deut­lich stär­ker besucht waren. Und abends eben auch genug »Erwach­se­nen­fil­me«. Und der Ver­leih hat Mit­spra­che­recht, wie vie­le Vor­stel­lun­gen (und wann) am Tag gzeigt wer­den sol­len. Offen­bar hat­te die­ser kein Pro­blem damit, dass er nir­gends in der Haupt­schie­ne gezeigt wer­den soll. Offen­sicht­lich haben selbst die­se den Film als »Fami­li­en­pro­gramm« angesehen.

Kurz gefasst sind die Kino­be­trei­ber nicht wirk­lich »dumm«, zumin­dest nicht die meis­ten. Viel mehr sind die auf­ge­führ­ten Pro­ble­me beim Film­ver­leih ent­stan­den und gehen nun durch alle Ebe­nen bis hin zum Kun­den durch. :)

sagt:

Das »dumm« bezog sich nicht auf Mara (der Film ist ohne­hin in die­sem Zusam­men­hang nur ein Neben­schau­platz und wur­de als Bei­spiel gewählt, weil gera­de aktu­ell) son­dern auf den Boy­kott eines Films, der ver­mut­lich in die­sem Jahr eine der Spit­zen­po­si­tio­nen bei den Ein­nah­men haben wird. Dis­ney bemerkt den Boy­kott finan­zi­ell ver­mut­lich gar nicht. Und wer genau liest wird fest­stel­len, dass das »dumm« auch in Rich­tung Ver­leih und Pro­du­zen­ten zielt.

Dass Mara am ers­ten Wochen­en­de nur »grot­tig« besucht wur­de, wun­dert mich nicht. Das war das Oster­wo­chen­en­de, da macht man tra­di­tio­nell in Fami­lie und geht nicht ins Kino. Der Frei­tag fiel dank der kirch­li­chen Bevor­mun­dung zudem kom­plett raus. Ja, ich weiß, auch das liegt in der Ver­ant­wor­tung des Verleihs.

Und wie wür­de sich mei­ne Sicht ver­än­dern, wenn ich in einem Kino gear­bei­tet hät­te? Müss­te ich dann gegen­über mei­nem Arbeit­ge­ber kri­tik­los sein?

Zu den Hin­wei­sen an Ban­dit: Ich arbei­te seit Jahr­zehn­ten in der frei­en Wirt­schaft, ich weiß, wel­che Aus­ga­ben ein Unter­neh­mer hat. Jeder Unter­neh­mer, nicht nur Kinos. War­um soll­ten die für einen Kino­be­su­cher nicht ersicht­lich sein, das unter­schei­det sich nun wahr­lich nicht von ande­ren Wirtschaftszweigen?

sagt:

Aus mehr­fach gege­be­nem Anlass: Ich schal­te Kom­men­ta­re, die per­sön­li­che Belei­di­gun­gen beinhal­ten, nicht frei.

Aber wirk­lich ulkig war die Unter­stel­lung, ich wäre nur sau­er, weil ich AOU auf­grund des Boy­kotts nicht im Kino sehen kann. Ich woh­ne im Ber­gi­schen Städ­te­drei­eck, ich habe hau­fen­wei­se Mul­ti­plex­ki­nos in der Umge­bung, ich kann mir also eins aussuchen.

Bandit

sagt:

@ Mar­tin:
Ehr­lich, dass Betriebs­kos­ten anfal­len, in der Form wie du sie auf­zählst, ist doch wohl klar. Mei­nes Erach­tens kei­ne Milch­mäd­chen­rech­nung, weil es in dem Arti­kel und dem ange­streb­ten Boy­kott um die Erhö­hung durch Dis­ney geht. Dei­ne Betriebs­kos­ten hast du doch auch ohne Erhö­hung der Verleihabgabe.
Du sagst, die Groß­stadt­ki­nos zah­len ohne­hin mehr. Wei­ter oben behaup­tet Flex, die Groß­stadt­ki­nos hät­te ver­bil­lig­te Son­der­kon­di­tio­nen. Ich bin jetzt schon ein paar Jah­re aus dem Kino­ge­schäft, des­we­gen weiß ich jetzt nicht genau, wel­che Aus­sa­ge denn nun zutref­fend ist.
Und dann sei noch ein­mal die Fra­ge nach­ge­stellt, ob es denn Reak­tio­nen von Dis­ney auf den Boy­kott gibt, und was even­tu­el­le Ver­hand­lun­gen lang­fris­tig erge­ben sollen.

sagt:

Wit­zig. Wei­ter oben wird behaup­tet, die Kinos müs­sen Wer­be­pau­scha­len an den Ver­lei­her zah­len, in dem von Dir ver­link­ten Arti­kel beschwe­ren sie sich dar­über, dass die Wer­be­pau­scha­len, die die Kinos vom Ver­lei­her erhal­ten, gestri­chen wer­den. Was stimmt denn nun?

Gast

sagt:

Wer­be­pau­scha­le ist nicht Werbepauschale:

Die Kinos zah­len einen Pau­schal­be­trag an den Ver­leih für Pla­ka­te, Trai­ler, sons­ti­ge Materialien.
Der Ver­leih kann dem Kino aber Wer­be­kos­ten­zu­schüs­se geben in Form von Betei­li­gun­gen an Fas­sa­den­ban­nern etc.

Ers­te­res müs­sen die Kinos immer bezah­len, auch wenn inzwi­schen die Trai­ler als Down­load bereit­ste­hen und kei­ne 35mm Kopien mehr ver­sandt werden.
Letz­te­res will Dis­ney aber nun abschaf­fen und die­se Kos­ten (Her­stel­lungs­kos­ten, etc) dem Kino aufbürden.

sagt:

Die Kinos zei­gen den Film nicht und Dis­ney ist laut BR dar­an schuld? Das ist ja mal eine Kausalkette …

Das ist ja noch beklopp­ter als mein Rant und der war wenigs­tens noch sati­risch gemeint. Der BR-Redak­teur scheint das ernst­haft zu vertreten.

Und dass »inzwi­schen« kein 35mm mehr genutzt wird ist auch ein gran­dio­ser Hin­weis. Seit wann gibt es die 35mm-Tech­nik und wie lan­ge wur­de sie benutzt? Wie lan­ge 70mm? Jahr­zehn­te? Und nach all der Zeit wun­dern sich die Kinos, dass mal was Neu­es kommt (4K-Pro­jek­ti­on gibts in deut­schen Kinos auch schon seit 2007)? Bei der Den­ke muss man sich wun­dern, dass wir schon Ton­film haben …

Bandit

sagt:

-
Na ja, so unrecht hat der Mann jetzt nun auch nicht (muss ich sagen, ist ja qua­si ’n Kol­le­ge). Ich ver­ste­he sei­ne Kolum­ne eher als sati­ri­schen Bei­trag, aus unvoll­stän­di­gen Infor­ma­tio­nen, wel­che durch die Pres­se gehen. Je tie­fer man sich mit der Mate­rie beschäf­tigt, des­to ver­schwom­me­ner wird die Angelegenheit. 

Nach außen hin, ist Dis­ney erst ein­mal das Böse. Aber die Argu­men­ta­tio­nen der »boy­kot­tie­ren­den« Kinos muss man viel sorg­sa­mer hin­ter­fra­gen. Der Bei­trag des Zünd­funks spie­gelt viel­mehr das Halb­wis­sen wie­der, mit dem man ger­ne auf Stamm­tisch Niveau diskutiert. 

Völ­lig dane­ben fin­de ich eher den Auf­ruf die­ses soge­nann­ten Blog­gers zum Schwarz­se­hen. Kein ver­nünf­ti­ger Mensch, der mit ehr­li­chen Absich­ten AoU im Kino sehen woll­te, wird sich auf die Ebe­ne von Strea­ming-Sei­ten her­un­ter las­sen. War­um? Irgend­wo fin­det sich ein Kino. Das ist genau der Quatsch, den die Film-Indus­trie als Argu­men­ta­ti­ons­punkt missbraucht.

sagt:

Hal­lo Stefan,
bezüg­lich »Mara und der Feuerbringer«:
Es stimmt schon, der Film wur­de kaum bewor­ben und ist man nicht zufäl­lig eher in der geeki­gen Sze­ne unter­wegs, wird man wahr­schein­lich nicht mit­be­kom­men haben, dass es ihn über­haupt gibt. Davon aber mal abgesehen:
Ich und sicher­lich jeder ande­re hat bei neu erschei­nen­den Fil­men, die ihn irgend­wie inter­es­sie­ren, sicher fol­gen­des Ranking:
1.) Muss ich mir im Kino anschauen
2.) Schau’ ich mir viel­leicht im Kino an
3.) Reicht auch auf DVD+BluRay oder VoD
4.) Reicht auch, wenn er mal Free TV kommt
Und bei aller Lie­be: »Mara« habe ich mir auf­grund des Heim­vor­teils ange­se­hen, aber bereits beim Trai­ler in die Kate­go­rien 3+4 geord­net. Und ich den­ke, vie­le – sofern sie von dem Film Notiz genom­men haben – den­ken ähnlich.
»Mara« ist nett und unter­halt­sam, aber mei­len­weit von der ange­spro­che­nen »Unend­li­chen Geschich­te« bzw. von einem Meis­ter­werk ent­fernt. Daher ver­mu­te ich ein­fach, dass es auch nicht viel Mund­pro­pa­gan­da gab.

sagt:

Es gab nicht nur nicht viel Mund­pro­pa­gan­da, son­dern auch noch kei­ne Wer­bung durch den Ver­lei­her, er wur­de als Kin­der­film dekla­riert (und geschnit­ten) und das Start­wo­chen­en­de war mit Ostern extrem dumm gewählt.

Und ich wie­der­ho­le mich erneut: Mara ist hier nur ein Bei­spiel, nicht das Thema.

Paul Naschy

sagt:

»Ir­gendwo fin­det sich ein Kino.« (Zitat Bandit)

Die einen fin­den sicher­lich irgend­wo ein Kino, die ande­ren fah­ren des­we­gen nicht extra 30 Kilo­me­ter wei­ter als gewohnt bzw haben evtl. gar nicht die Möglichkeit.

Der Blog­ger hät­te sich den Auf­ruf zum ille­ga­len Down­load natür­lich spa­ren kön­nen; dazu wird es eh kommen.

sagt:

Sehr gute Sicht der Din­ge und…wow..ich bin grad geflasht, wie man so Recht haben kann. Hab bis­her nur das The­ma ober­fläch­lich gekannt und dach­te mir: »Dis­ney dreht mal wie­der frei, hat einen Höhen­flug und nutzt sei­ne Macht mal wie­der aus.« Aber du hast die gan­ze Sache ganz klar mal von einer ande­ren Sei­te gezeigt, über die ich so nie nach gedacht hät­te. Respekt!

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