FULGUR, genauer gesagt der erste Band (von drei) mit dem Titel THE DEPTH OF THE ABYSS, ist ein Comic vom Autor Christophe Bec und dem Zeichner Dejan Nenadov, das ursprünglich in französischer Sprache erschien. Da ich der nur rudimentär mächtig bin, habe ich zur englischen Fassung gegriffen, hier genauer zur Kindle-Fassung.
Ich tue mich etwas schwer damit, das Comic in die Kategorie »Steampunk« einzusortieren, obwohl es eigentlich dazu gehört. Wissenschaftler brechen mit einem U‑Bot mit moderner, neuer Technologie in die Tiefen des Ozeans auf, um die Ladung eines gesunkenen Schiffes zu bergen.
Allerdings channelt FULGUR in Sachen Handlung und Stil eigentlich viel mehr sehr eindeutig Jules Verne, dass das Abenteuer durch dessen Werke inspiriert ist, ist eindeutig. Allerdings hält man sich aber eben auch dicht an dessen Versatzstücke, so dass Steampunk-typische Elemente weitestgehend fehlen und wir eigentlich eine Handlung vorgesetzt bekommen, die so eben Anfang des 20. Jahrhunderts hätte passieren können – hätte es die beschriebene Technologie gegeben. Der – ich nenne es mal – »Steampunk-Level« ist relativ gering im Vergleich mit anderen Werken, das bleibt alles vergleichsweise nahe an der Realität. Steampunk-Fans wird das vermutlich nicht stören und die werden dennoch ihre Freude an dem Stoff haben.
Werbetext:
1907. Further to a terrible storm, a ship navigating in the Yucatán Channel sinks in an Oceanic trench with a billion dollars of pure gold in its holds. Three years later, a bold group of explorers and treasure hunters embarks aboard the Fulgur, a unique submarine, to find the lost cargo. But their adventure, diving to depths as great as 4,000 meters, is about to take a dramatic turn and defy all comprehension!
Die Zeichnungen von Dejan Nenadov haben mir ausgesprochen gut gefallen, die sind geradezu klassisch zu nennen und erinnern mich an Jules Verne-Comic-Adaptionen aus den 70ern und 80ern, beispielsweise aus der Reihe ILLUSTRIERTE KLASSIKER. Der Zeichenstil passt deswegen sehr gut zum Thema und verstärkt den Eindruck, hier eine Story von Verne vorgesetzt zu bekommen.
Auf Handlungsdetails möchte ich hier verständlicherweise nicht näher eingehen, nur so viel, dass mit der Tauchfahrt der FULGUR natürlich nicht alles rund läuft und es zu einer submarinen Odyssee mit einigen unerwarteten Begebenheiten kommt. Eine klassische Abenteuerreise deutlich im Stil von REISE ZUM MITTELPUNKT DER ERDE oder 20000 MEILEN UNTER DEM MEER, die fraglos Pate gestanden haben dürften.
Alles in allem ist der erste Band der Abenteuer der FULGUR-Crew für all die empfehlenswert, die Jules Verne, Steampunk oder klassische Abenteuercomics mögen. Das Ende kommt nach 62 Seiten allerdings relativ abrupt und ist offen, weshalb ich mir auch den Folgeband mal ansehen werde.
Wie bereits geschrieben habe ich die Kindle-Fassung des Comics goutiert (eine Printfassung konnte ich gar nicht finden). Das klappte auf einem zehn Zoll-Tablet auch relativ gut. Die Sprechblasen waren groß genug, die Textkästen eher nicht, in denen war die Schrift zu klein dimensioniert. Um das besser sehen zu können muss man die Seiten halt groß skalieren, wer die bequeme Panel-Navigation von Marvel-Comis auf der Kindle-App gewohnt ist, wird die bei diesem eComic allerdings schmerzlich vermissen. Technisch hätte man die Umsetzung also besser lösen können.
Gelesen habe ich die englische Fassung, die deutsche ist soeben bei Splitter erschienen, dort allerdings nur als Papierversion.
Quintessenz: Lesenswert, für Comic-Puristen vielleicht besser in der Totholzversion, die bekommt man allerdings nur im französischen Original oder in der deutschen Fassung von Splitter.
FULGUR: THE DEPTH OF THE ABYSS
Christophe Bec und dem Zeichner Dejan Nenadov
Comic
64 Seiten, April 2017 (englische Fassung)
Kindle-Version ca. 4,50 Euro
ASIN B074VFTGHK
Soleil/Delcourt
Coverabbildung Copyright Soleil/Delcourt
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