Der DortCon 2011 – oder: »Das Geheimnis von Raum 112«

In mei­nem Leben bin ich bereits auf einer Men­ge Cons gewe­sen, in den 90ern war die hef­ti­ge Zeit wäh­rend der man an fast jedem Wochen­en­de auf irgend­wel­chen Ver­an­stal­tun­gen her­um hing. Seit mich Freun­de 1988 zu Fol­low geschleppt hat­ten, waren das selbst­ver­ständ­lich hau­fen­wei­se Cons, die sich um Magi­ra dreh­ten, aber auch im STAR TREK-Fan­dom habe ich mich her­um­ge­trie­ben und auch kei­ner­lei Scheu das zuzu­ge­ben. :o)
Rela­tiv sel­ten besuch­te ich jedoch rei­ne SF-Cons, abge­se­hen von ein­mal SF-Tage NRW (oder so ähn­lich) in Düs­sel­dorf – aber das war in grau­er Vor­zeit, ich erin­ne­re mich an ein Vor­füh­rung des nagel­neu­en MOON 44 (1990) und dass Ter­ry Prat­chett ein bril­li­an­ter Gast­star war. Vor unge­fähr zwei oder drei Jah­ren war ich dann erst­ma­lig auf einem Colo­nia­Con, wenn­gleich dort nach mei­nem Ein­druck eher der Heft­ro­man zen­tra­les The­ma ist, denn die »rei­ne Leh­re der SF«. :o)

Bei schöns­tem Wet­ter mach­te ich mich aus der Dia­spo­ra in Rem­scheid auf den Weg gen Dort­mund, im dor­ti­gen Fritz Hens­s­ler-Haus – kaum zehn Geh­mi­nu­ten vom Haupt­bahn­hof ent­fernt – soll­te das Gan­ze statt­fin­den. Schwer zu fin­den war die Loka­ti­on tat­säch­lich nicht.

An der Kas­se nahm man mir dan­kens­wer­ter­wei­se ab, dass ich New­bie bin, und konn­te des­we­gen eine ver­güns­tig­te Noob-Kar­te erwerben.

Schon vor­her traf ich aller­dings erst­mal an der Ampel vorm Con­lo­kal André Wies­ler mit dem ich gern spä­ter noch ein paar Wor­te gewech­selt hät­te, aber irgend­wie kam es dann auf­grund des vol­len Pro­gramms und diver­ser ande­re Gesprä­che nicht dazu. Am Ein­gang fand ich näm­lich schon Man­fred Mül­ler (samt Söh­ne) vom Fan­dom Obser­ver, den ich auch bereits gefühl­te hun­dert Jah­re aus Fol­low ken­ne. Kurz dar­auf stol­per­ten auch schon Susan­ne und Sean O’Con­nell über mich – end­lich haben wir und mal per­sön­lich getrof­fen – noch einen Moment spä­ter fand uns an die­sem Tisch auch Ju Honisch.

Der ers­te Blick im Ein­gangs­be­reich fiel auf reich­lich vor­han­de­ne Mög­lich­kei­ten, sei­ne schwer ver­dien­ten Cre­dits in Lese­stoff (und SF-Devo­tio­na­li­en jeg­li­cher Cou­leur) umzu­wan­deln; nur auf­grund einer schier unmensch­li­chen Wil­lens­an­stren­gung zu der ansons­ten nur hoch­ran­gi­ge Psio­ni­ker in der Lage sind, konn­te ich mich zurück hal­ten und nichts erwer­ben. Zudem spuk­te mir die Tat­sa­che deut­lich im Hin­ter­kopf her­um, wie vie­le unbe­dingt zu gou­tie­ren­de Rezen­si­ons­exem­pla­re sich hier auf der Brü­cke der U.S.S. Phan­ta­News noch sta­peln und wie vie­le PERRY RHO­DAN-Roma­ne ich im Rück­stand bin… Also Fin­ger weg!

Gut dass ich mir zuvor am hei­mi­schen Com­pu­ter noch eine Pro­gramm­über­sicht aus­ge­druckt hat­te, denn in der im SF-Fan­dom offen­bar obli­ga­to­ri­schen Con­ta­sche fand ich gleich noch eine. Auch ein Raum­plan war vor­han­den, der ver­or­te­te aller­dings Räu­me an ande­ren Stel­len, als sie sich phy­si­ka­lisch befan­den, wahr­schein­lich eine üble 5D-Raum­ver­krüm­mung oder eine uner­war­te­te Ver­set­zung in ein Par­al­lel­uni­ver­sum, das hät­te man mir aber am Ein­gang sagen kön­nen… ;o)
Über­haupt ist anzu­mer­ken, dass bestimm­te Räu­me bes­ser hät­ten aus­ge­schil­dert wer­den kön­nen, aber viel­leicht ist das nur Gemau­le eines Unein­ge­weih­ten und der Groß­teil der Besu­cher fand sich gewohn­heits­mä­ßig zurecht. Für Neu­lin­ge soll­ten die Ver­an­stal­ter aber tat­säch­lich ins­be­son­de­re die Aus­schil­de­rung der Räu­me noch­mal über­den­ken. Das »Filk«-Zimmer errang ob sei­ner abge­le­ge­nen Lage fast schon den mys­ti­schen Sta­tus einer Legende… :)

Der Sams­tag war voll­ge­stopft mit Pro­gramm­punk­ten, die in drei Räu­men gleich­zei­tig statt­fan­den: Im Kino­saal, dem direkt dane­ben lie­gen­den »Neben­raum« (Sub­raum – Hyper­raum – Neben­raum?) und im Raum 112, der eine Eta­ge höher zu fin­den war. Hier soll­ten auch die für mich inter­es­san­ten Ver­an­stal­tun­gen ihren Lauf nehmen.

Mein zusam­men­ge­stell­tes Pro­gramm star­te­te dann auch nach einem Kaf­fee gleich in 112 mit der Lesung Sean O’Con­nells, der aus sei­nem Roman und Hör­buch TIR NA NOG vor­trug. Wer damit nichts anfan­gen kann, der sei auf mei­ne Arti­kel zu die­sem Buch eben­so ver­wie­sen, wie auf die Rezen­si­on und das Inter­view mit Sean. Ich kann­te das was gele­sen wur­de also schon, aber es ist doch immer noch­mal was ande­res, wenn so etwas vom Autoren selbst vor­ge­tra­gen wird.

Zur Auf­fri­schung oder für die­je­ni­gen die bis dato unbe­leckt sind hier noch­mal ein Klappentext:

Meis­ter Aki und sein jun­ger Schü­ler Cor­ne­lis bege­ben sich auf die Suche nach den letz­ten Geheim­nis­sen der Welt. Sie tref­fen auf klei­ne schwar­ze Pup­pen, die den Ver­stand ihrer Wir­te beherr­schen, auf Meta­mor­phen, die die Gestalt ihrer Opfer anneh­men, auf eine furcht­ba­re Krea­tur sowie auf eine Grup­pe Unsterb­li­cher, die vor dem Unter­gang der Erde Zuflucht am unge­wöhn­lichs­ten Ort des Uni­ver­sums gefun­den hat:

Auf der geheim­nis­vol­len Insel Tír na nÓg.

Gleich­zei­tig fand im Kino die Lesung André Wies­lers statt, der ich eben­falls gern bei­gewohnt hät­te, ein Pro­blem, das mich an die­sem Tag noch öfter tref­fen soll­te. Even­tu­ell soll­ten die Ver­an­stal­ter dar­über nach­den­ken, das Pro­gramm etwas zu straf­fen, damit man sich nicht zu jeder Zeit zwi­schen drei mög­li­chen Pro­gramm­punk­ten ent­schei­den muss. Das ist näm­lich sehr scha­de und auch ein wenig unfair gegen­über den­je­ni­gen, die sich mit ihren Vor­trä­gen eine Men­ge Mühe geben und nur von Tei­len des Publi­kums gese­hen wer­den kön­nen. Auf der ande­ren Sei­te sind vie­le Pro­gramm­punk­te natür­lich auch was Fei­nes, viel­leicht kann man den Con auf ein ver­län­ger­tes Wochen­en­de legen oder die Lesun­gen auf eine hal­be Stun­de ver­kür­zen, um mehr Publi­kum zu erreichen.

Gleich nach Sean über­nahm Ju Honisch die … äh … »Büh­ne«, die aus ihrem jüngst bei Feder & Schwert erschie­ne­nen Werk JENSEITS DES KARUSSELLS las. … Moment, »las« wird dem Vor­trag nicht ansatz­wei­se gerecht, eigent­lich soll­te man die­se Lesung eher als »Per­for­mance« bezeich­nen«, denn Ju liest nicht, sie rezi­tiert in Form eines Hör­bu­ches, ver­leiht jedem Cha­rak­ter eine eige­ne Per­sön­lich­keit und stellt den Inhalt des Buches dar. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich das mal anzu­se­hen, wenn die Gele­gen­heit besteht!

Klap­pen­text zu JENSEITS DES KARUSSELLS:

Mün­chen 1867. Wenn man sieb­zehn ist, soll­te das Leben weit­aus mehr Spaß machen als das Cat­tys. Statt Bäl­le und Roman­zen bestim­men Alp­träu­me und Ver­fol­gung ihr Dasein. Nie­mand außer ihr ahnt die Gefahr. Nie­mand hört ihr zu – und sie selbst ist mög­li­cher­wei­se längst nicht mehr zu ret­ten. Sehr viel ange­neh­mer ist das Dasein Thorolf Treyn­sterns, eines jun­gen Künst­lers und Bohe­mi­ens mit inter­es­san­ten Freun­den, der sich um nichts Sor­gen machen muss – denkt er. Doch dann tritt das Grau­en in sein Leben, und mit einem Mal ist nichts mehr, wie es war. Nicht er selbst, nicht die Welt, wie er sie kann­te und auch nicht das Mäd­chen, das er ret­ten woll­te. Zusam­men mit sei­nem Mit­be­woh­ner Ian McMullen, einem Stu­den­ten des Arka­nen, wird Thorolf Teil eines Schach­spiels zwi­schen Mäch­ten, die weit über das mensch­li­che Fas­sungs­ver­mö­gen hinausgehen.

Nach der eigent­li­chen Lesung folg­te noch eine unter­halt­sa­me Fra­ge­stun­de, in der die Zuhö­rer mehr über Recher­che, his­to­ri­sches Fle­cken­salz und zuerst in eng­li­scher Spra­che ver­fass­te Roma­ne erfah­ren konn­ten. Zudem erzähl­te Ju über die Unmög­lich­keit, als deut­scher Autor Roma­ne ins eng­lisch­spra­chi­ge Aus­land zu ver­kau­fen. Dar­über muss ich mit ihr noch­mal reden…

Dann muss­te ich mich erneut ent­schei­den, denn sowohl Leo Lukas woll­te ich auf­grund von Erzäh­lun­gen unbe­dingt sehen, aber auch der Vor­trag zum deut­schen Inde­pen­dent-SF-Spek­ta­kel NYDENION inter­es­sier­te mich eigent­lich sehr. Nach kur­zer Über­le­gung gewann dann aber auf­grund der Ein­sicht, dass ich NYDENION immer noch sehen und Infor­ma­tio­nen auch anders­wo bekom­men konn­te, Leo Lukas. Ein sehr smar­te Ent­schei­dung, wie sich herausstellte.

Lukas ist nicht nur PERRY RHO­DAN-Autor, son­dern auch Kaba­ret­tist. Das merkt man auch zu jeder Zeit sei­nes Vor­trags, auch hier bekommt man nicht ein­fach nur eine Lesung gebo­ten, es gab auch Schüt­tel­rei­me, Apho­ris­men und Phi­lo­so­phi­sches. Dazwi­schen fand sich aber tat­säch­lich auch noch Zeit für zwei SF-Shorts­to­ries, bei­de Lukas-typisch ein wenig schräg und höchst unter­halt­sam. Und so unter­schied­lich wie Tag und Nacht.

Auch hier der unbe­ding­te Rat: Man soll­te sich eine Per­for­mance des Öster­rei­chers auf gar kei­nen Fall ent­ge­hen las­sen, wenn man die Mög­lich­keit dazu hat – es lohnt sich.

Unge­fähr zu dem Zeit­punkt kam mir dann die Idee, mir ein Mes­sing­schild mit mei­nem Namen auf dem Stuhl anbrin­gen zu las­sen, denn ein schnel­ler Blick ins Pro­gramm belehr­te mich, dass ich mich noch ein wenig län­ger und öfter im Raum 112 auf­hal­ten wür­de. Gleich nach Leo Lukas folg­te hier näm­lich schon wie­der ein Pro­gramm­punkt, an dem ich teil­ha­ben woll­te: meh­re­re Autoren-Lesun­gen aus der von Susan­ne O’Con­nell her­aus­ge­ge­be­nen Kurz­ge­schich­ten­samm­lung AVATARE, ROBOTER UND ANDERE STELLVERTRETER.

Logi­scher­wei­se steht auch die­se Antho­lo­gie unter dem Ober­the­ma Phan­tas­tik, aber die Band­brei­te der dar­in ver­tre­te­nen Gen­res ist groß – eben­so groß wie die der Phan­tas­tik eben. SF, Hor­ror, His­to­rie, Fan­ta­sy und auch schwer ein­zu­ord­nen­de Facet­ten wer­den dar­in gebo­ten und auch die vor­ge­tra­ge­nen Tex­te stell­ten einen Quer­schnitt durch (Sub-)Genres und Sti­le dar.

Das Geheim­nis einer rät­sel­haf­ten Tru­he, Pup­pen­mons­ter, ein Kel­pie an der schot­ti­schen Küs­te, Kal­kis Ver­nich­tungs­zug, das Schick­sal eines Inqui­si­tors, ein Mythos-Virus, Nietz­sches Krähen…

31 Geschich­ten rund um Robo­ter, Klo­ne und Ava­tare – die Stell­ver­tre­ter ver­schie­dens­ter Wesen, vor allem aber einer wahr­lich bedroh­ten Lebens­form: des Menschen.

So unter­schied­lich wie die Sto­ries waren auch die vor­tra­gen­den Ver­fas­ser, nur als »gutes Mar­ke­ting« kann man bezeich­nen, dass die Lesun­gen in aller Regel vor der Poin­te abge­bro­chen wur­den und man auf das Buch hin­wies. ;o)

Glück­li­cher­wei­se hat­te ich nach die­sem Pro­gramm­punkt erst ein­mal eine Stun­de Zeit und war in der Lage den Raum 112 (mit dem ich wahr­schein­lich zu die­sem Zeit­punkt bereits ein sym­bio­ti­sches Ver­hält­nis ein­ge­gan­gen war) zu ver­las­sen und mich ein wenig umzu­se­hen (und end­lich mal einen Hap­pen zu essen). Natür­lich ver­flog die­se Stun­de Zeit mit Schwätz­chen und Fach­sim­pe­lei wie im Flu­ge und nach gefühl­ten Minu­ten ging es schon wie­der die Trep­pe rauf, denn es stand Miri­am Pha­ros Lesung aus den »Near Future«-Krimis SCHLANGENFUTTER und SCHATTENSPIELE unter dem Titel »Leben und Ster­ben in der Mega­ci­ty« an (der drit­te und letz­te Teil wird bald folgen).

Aus­zug Klap­pen­text SCHLANGENFUTTER:

Die Euro­päi­sche Föde­ra­ti­on im Jahr 2066: Die eins­ti­gen blü­hen­den Han­se­städ­te im Nor­den exis­tie­ren nicht mehr. Ham­burg ist ein Nobel­be­zirk von Han­sea­po­lis einer Mega­ci­ty mit über 20 Mil­lio­nen Ein­woh­nern, die Lübe­cker Regi­on eine rie­si­ge Indus­trie­zo­ne. Dass die Cops 72 Stun­den und mehr am Stück Dienst tun, ist kei­ne Sel­ten­heit. Denn Han­sea­po­lis schläft nie.
An einem hei­ßen Febru­ar­mor­gen wird im Sumpf außer­halb der Stadt eine ver­stüm­mel­te Lei­che gefun­den. Louann Mari­no, neu im Mord­de­zer­nat von Han­sea­po­lis, und ihr zyni­scher Part­ner Eli­as Kosloff neh­men die Ermitt­lun­gen auf. Die Spu­ren füh­ren das unglei­che Paar in die still­ge­leg­ten U‑Bahn-Schäch­te unter­halb der glit­zern­den Metro­po­le. Zur sel­ben Zeit erhält Ced­ric Dunn, Repor­ter des Yahoog­le Inves­ti­ga­ti­on Net­work, kurz YIN genannt, einen hei­ßen Tipp: Ein Infor­mant will über Kor­rup­ti­on und ille­ga­le Pro­sti­tu­ti­on aus­pa­cken. Ein Num­mern­kon­to aus Sin­ga­pur ist der Schlüs­sel, doch der heim­li­che Zugriff auf die gesperr­ten Daten bleibt nicht unbe­merkt. Ein Wett­ren­nen gegen die Zeit beginnt…

Der gele­se­ne Quer­schnitt durch ver­schie­de­ne Kapi­tel der bei­den Roma­ne war dann auch sehr erhel­lend und ver­ur­sach­te defi­ni­tiv Lust auf mehr. An die Lesung schloss sich eine klei­ne, kurz­wei­li­ge Fra­ge­run­de an, in der geklärt wur­de, dass es sich eigent­lich gar nicht – wie von mir ange­nom­men – um »Cyber­punk« in dem Sin­ne han­delt, wie real semi­per­me­ables Alu­mi­ni­um tat­säch­lich ist oder was Fré­dé­ric Cho­pins PRELÚDES mit den Roma­nen zu tun haben…

Nach die­sem Vor­trag end­lich erneut die Zeit nut­zen, um Schwätz­chen zu hal­ten und all­ge­mein her­um­zu­so­zia­li­sie­ren. ;) Die soge­nann­te »Abend-Show« war dann auf­grund der drö­gen Con­fe­rén­ce und der unver­ständ­li­chen Hin­ter­grund­ge­schich­te (Sonn­tag 16:00 Uhr geht die Welt unter) – na sagen wir mal vor­sich­tig »ein wenig sprö­de« – und mei­ner Mei­nung nach hät­te die­sem Pro­gramm­punkt mehr Vor­be­rei­tung und weni­ger Impro­vi­sa­ti­on gut getan. High­light waren hier ein­deu­tig die Filk-Ein­la­gen von Ju Honisch, Katy Drö­ge-McDo­nald und Co. Lei­der ver­schwand die Filk-Crew kurz dar­auf erst ein­mal zum aus­ge­dehn­ten Abend­essen zum Aus­tra­li­er und woll­te erst danach im legen­dä­ren Filk-Raum wie­der los­le­gen, ich ahn­te aller­dings schon, dass ich bis dahin nicht mehr anwe­send sein wür­de, zumal mein Plan war, mir zumin­dest den Anfang des für 20:00 Uhr ange­kün­dig­ten Poet­ry Slams unter der Lei­tung der Wup­per­ta­ler Wort­pi­ra­ten André Wies­ler und David Gras­hoff (Ver­an­stal­ter des Wortex-Slam in der Wup­per­ta­ler Bör­se) anse­hen zu wollen.

Das war dann auch ein wei­te­res High­light des Tages, ins­be­son­de­re der Ope­ner außer Kon­kur­renz von David »Gra­si« Gras­hoff unter dem Titel »aus dem Tage­buch von Darth Vader« war ein ech­ter Knül­ler. Wei­te­re Bei­trä­ge die ich danach von noch von ver­schie­de­nen Vor­tra­gen­den sehen konn­te schwank­ten zwi­schen hörens­wert, ganz wit­zig und »naja«. Es reicht eben nicht, sei­nen Slam-Text mit Gewalt auf ein SF-Publi­kum zu dril­len, das wirkt auf­ge­setzt, egal wie hoch die Penis­dich­te ist… :o)

Dann muss­te ich aller­dings lei­der schon wie­der los, denn ich ken­ne die Zuver­läs­sig­keit der Deut­schen Bahn hier in der Gegend und hat­te etwas Sor­ge, die Nacht auf einer unbe­que­men Bank auf irgend­ei­nem abge­le­ge­nen Bahn­hof ver­brin­gen zu müs­sen, wenn ich noch bliebe.

In der Rück­schau hat sich der Besuch gelohnt, denn der Con war ganz unter­halt­sam, wenn­gleich er stel­len­wei­se ein klein wenig ange­staubt wirk­te (aber das ist wohl im SF-Fan­dom so, wie mir berich­tet wur­de) und die Nerd-Dich­te sehr hoch war – aber das wider­um ist zu erwar­ten. :o) Die von mir besuch­ten Lesun­gen und Vor­trä­ge waren aber pri­ma und beson­ders gefreut hat mich, Susan­ne und Sean O’Con­nell end­lich mal per­sön­lich ken­nen zu ler­nen. Ich hof­fe, wir kön­nen das bei­zei­ten mal wie­der­ho­len, dann aber mit deut­lich mehr Zeit zum Schwat­zen. Bis dahin müs­sen wir halt wei­ter Twit­ter und Face­book quälen.

Zum nächs­ten Ter­min (in 2013) wer­de ich wohl wie­der gen Dort­mund rei­sen – dann viel­leicht auch mit einer Blei­be vor Ort, um zusam­men mit Freun­den an den abend­li­chen Ver­lus­tie­run­gen teil­ha­ben zu kön­nen (wenn ich das Filk-Zim­mer fin­den soll­te). :o)

ENDE

 

Links zu den oben bespro­che­nen Werken:

TIR NA NOGSean O’Con­nell

JENSEITS DES KARUSSELLSJu Honisch

AVATARE, ROBOTER UND ANDERE STELLVERTRETER – her­aus­ge­ge­ben von Susan­ne O’Connell

SCHLANGENFUTTER und SCHATTENSPIELE von Miri­am Pharo

 

Nach­trag: Hier ein Bericht von muel­ler­man­fred auf FandomObserver.de

[cc]

5 Kommentare zu „Der DortCon 2011 – oder: »Das Geheimnis von Raum 112«“

  1. Ein sehr schö­ner Bericht! :) Ich habe nur eine klei­ne Anmer­kung: Der drit­tel Teil mei­ner Han­sea­po­lis-Rei­he wird nicht der letz­te sein.

  2. Fin­de den Bericht – wie so vie­le dei­ner Berich­te – eben­falls klas­se und woll­te nur ergän­zen, dass die Sto­rys nicht aus Mar­ke­ting­grün­den vor der Poin­te abge­bro­chen wur­den, son­dern weil uns die Ver­an­stal­ter noch­mals ein­dring­lich dar­auf hin­ge­wie­sen hat­ten, dass wir die 45 Minu­ten des Zeit­pa­nels nicht über­schrei­ten soll­ten. Aber du hast Recht, manch einer von uns hat dies dann genutzt um dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die gan­ze Sto­ry im Buch zu lesen sei :)

  3. Stefan Holzhauer

    Na klar, das war auch nicht so ernst gemeint, des­we­gen der Smi­lie am Ende des Sat­zes. Ich habe jetzt zusätz­lich noch das Mar­ke­ting mit Anfüh­rungs­zei­chen ver­se­hen. Zusam­men mit die­sen bei­den Kom­men­ta­ren soll­te dem unvor­be­rei­te­ten Leser dann alles klar sein!

  4. Lie­ber Ste­fan, ich woll­te nur dar­auf hin­wei­sen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das bei mei­nen Begrü­ßungs­wor­ten erwähnt hat­te. Aber so oder so dan­ke für die Anführungszeichen :)

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