Dank einer freundlichen Spende von PhantaNews konnte ich MOONRAKER und LEBEN UND STERBEN LASSEN erneut lesen und den echten James Bond geniessen.
Wer nun glaubt: Ach die Story kenne ich doch schon, dem sei gesagt, dass die Filme nur sehr am Rand mit den Büchern zu tun haben. Dies ist besonders gut an MOONRAKER zu erklären. Während im Film Roger Moore mit dem damals hochmodernen Space Shuttle die Welt rettet, wurde der Roman zu einer Zeit geschrieben, als an eine Mondlandung noch gar nicht zu denken war (1955), geschweige denn an ein Space Shuttle. Dennoch werde ich hier nichts zur Geschichte der Bücher selber erzählen, ich will nicht spoilern und die grobe Geschichte sollte hinreichend bekannt sein. Viel spannender ist der Vergleich zwischen alter und neuer Auflage. Was hat sich geändert, was ist gleich geblieben und vor allem: Lohnt sich die (Neu-)Anschaffung?
Über die Cover der damaligen Zeit wollen wir am besten erst gar nicht reden. Die modernen Ausgaben ziehen keine Bezüge zu den Filmen, sondern sind durchgehend in einem eleganten, zeitlosen Retro-Design im Stil der 70er Jahre ausgestattet, was sehr gut zur Stimmung der Serie passt.Bei LEBEN UND STERBEN LASSEN konnte ich den direkten Vergleich zu meiner Ullstein-Ausgabe ziehen (Danke, Papa) und habe in Teilen parallel gelesen.
Da ich das englische Original nicht kenne, kann ich nichts zur Genauigkeit der Übersetzung sagen, zumal »Fans« und Übersetzer unterschiedliche Auslegungen von einer guten Übersetzung haben. Der Fan möchte eine möglichst wortgetreue Übersetzung, der Übersetzer eine sprachlich gute Übersetzung, die das Buch ein »echtes« deutsches Buch macht. Der Klassiker dieser Auseinandersetzung ist die Diskussion um die Eindeutschung von Eigennamen.
Sprachlich ist es eine Frage des Geschmacks, welcher Übersetzung man den Vorzug gibt. Die alte Version von Günther Eichel – einem der großen Krimiübersetzer der 60er Jahre – ist solide, aber ich ziehe die
Der ungeschlagene Hauptgrund für die Cross Cult Ausgabe ist aber, dass man die Romane von Ian Fleming (der auch die Vorlage für den Steampunk-Klassiker CHITTY CHITTY BANG BANG geschrieben hat) endlich ungekürzt lesen kann. Denn in der prüden Übersetzung der 50er und 60er Jahre ist viel vom »Menschen« Bond verloren gegangen. Damit sind nicht deftige Sexszenen gemeint, sondern in erster Linie die Beschreibung seiner Gedankenwelt, seiner Unfähigkeit sich zu binden und von einer Frau zur nächsten zu ziehen. Flemings Bond ist in in den Büchern ein noch gröberer Rüpel, als sein filmischer Vetter und das allein macht die Bücher so lesenswert. Er ist ein Mensch, der in der Zeit des kalten Krieges seinen Job macht und kein Übermensch, der den Weltfrieden bringt.
Ian Flemings James Bond in der Buchfassung ist nicht nur eine Ikone der Krimiliteratur, sondern auch Zeitgeschichte in literarischer Form und hat damit einen ständigen Platz in den Bücherregalen verdient.
[one_half]MOONRAKER
Ian Fleming
Übersetzung: Stephanie Pannen und Anika Klüver
Taschenbuch, Krimi
340 Seiten, EUR 12,80
September 2012
ISBN-10: 3864250749
ISBN-13: 978–3864250743
eBook (Kindle): EUR 7,99
ASIN B007VCEI4E
Cross Cult
[/one_half][one_half_last]LEBEN UND STERBEN LASSEN
Ian Fleming
Übersetzung: Stephanie Pannen und Anika Klüver
Taschenbuch, Krimi
352 Seiten, EUR 12,80
September 2012
ISBN-10: 3864250722
ISBN-13: 978–3864250729
eBook (Kindle): EUR 7,99
ASIN: B007VCEMZO
Cross Cult
[/one_half_last]
[cc]
Cover der Neuübersetzungen von LEBEN UND STERBEN LASSEN und MOONRAKER Copyright Cross Cult, Cover der Ullstein-Ausgabe von LEBEN UND STERBEN LASSEN Copyright Ullstein
[aartikel]3864250749[/aartikel][aartikel]3864250722[/aartikel][aartikel]B007VCEI4E[/aartikel][aartikel]B007VCEMZO[/aartikel]
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