Nur ein Stern für HOTEL TRANSSYLVANIEN

Dra­cu­la, Fran­ken­stein, Wer­wolf und der Unsicht­ba­re. Für jeden Cine­as­ten ein Geschenk des Him­mels. Zusam­men als unschlag­ba­res Gespann. Die Hoff­nung keim­te auf, dass in einer Zei­chen­trick­ver­si­on wie­der gut gemacht wer­den könn­te, was Fil­me wie VAN HELSING mit den Uni­ver­sal-Legen­den falsch gemacht hat­ten. Hier ist es ein beschau­li­ches Hotel in der unwirk­li­chen Unwirk­lich­keit Trans­sil­va­ni­ens, das der Graf mit den spit­zen Zäh­nen als Well­ness-Oase führt. Nicht etwa um fri­schen Blut anzu­lo­cken, son­dern sei­nen geschun­de­nen Mit-Mons­tern eine Aus­zeit zu ermög­li­chen. Wo die­ses zum Hotel umfunk­tio­nier­te Schloss liegt, wür­de sich nie eine Men­schen­see­le hin ver­ir­ren, denn auch ein Mons­ter braucht mal Ferien.

Nur der Graf höchst­per­sön­lich bekommt kei­ne Mög­lich­keit, mal durch­zu­at­men. Mit 118 Jah­ren wird sei­ne Toch­ter Mavis lang­sam erwach­sen und muss davon über­zeugt wer­den, dass sie nie­mals die Nähe der Men­schen suchen darf. Denn Men­schen sind die wah­ren Mons­ter, und so ver­an­stal­tet Dra­cu­la eini­ges an Thea­ter um Mavis die Neu­gier­de aus­zu­trei­ben. Aus­ge­rech­net durch das Spek­ta­kel bei einer die­ser insze­nier­ten Ablen­kungs­ma­nö­ver, gelangt der Ruck­sack­tou­rist Jona­than in das Hotel. Und jetzt begin­nen die eigent­li­chen Pro­ble­me des Gra­fen, den Jona­than und Mavis haben eini­ges für­ein­an­der übrig. Aber ein Mensch im Hotel wür­de die Gäs­te vertreiben.

Soweit zu dem gran­dio­sen Uni­ver­sal-Gespann von Vam­pir, Wolfs­mensch, Fran­ken­steins Unge­heu­er und dem Unsicht­ba­ren. Hier ver­kom­men sie zur Staf­fa­ge für eine Lie­bes­ge­schich­te, die ein Publi­kum anspre­chen soll, wel­ches wider­um die­ser Film kaum anspre­chen wird. Es gibt eini­ge net­te Ein­fäl­le und Anspie­lun­gen auf die alten Fil­me mit den alten Mons­tern. Aber die blei­ben für die Klei­nen im Publi­kum unver­ständ­lich und sind für den beglei­ten­den Erwach­se­nen zu spär­lich und unin­spi­riert. Dabei gehört zum Bes­ten, dass Jona­than zur Tar­nung die Rol­le des Nef­fen von Fran­ken­steins Unge­heu­er annimmt, und zwar Nef­fe des rech­ten Armes des zusam­men­ge­flick­ten Monsters.

Selbst los­ge­löst von dem gan­zen Hin­ter­grund der ursprüng­li­chen Mons­ter und der damit ver­bun­de­nen Erwar­tungs­hal­tung, ist HOTEL TRANSSILVANIEN nur ein mit­tel­präch­ti­ger Film. Zu unaus­ge­gli­chen ist sei­ne Inten­ti­on, der Spaß an eini­gen Stel­len eher frag­wür­dig. Wie kann ein Kind mit Sze­nen einer Hor­de bren­nen­der Zom­bies wohl umge­hen? Mit essen­ti­el­len Feh­lern wie Mavis ers­ten Son­nen­auf­gang, wo die Schat­ten falsch wan­dern, kann man hin­ge­gen nach­läs­si­ger umge­hen. Wobei sich die ande­re Fra­ge auf­tut, wie­so es eines mensch­li­chen Nase­wei­ses bedarf, der einem 118 Jah­re alten Mäd­chen ihren ers­ten Son­nen­auf­gang zeigt. Die Figu­ren sind Scha­blo­nen, außer Jona­than viel­leicht, der schnell mit sei­ner all­zu coo­len Art zu ner­ven beginnt. Der grund­le­gen­de Gedan­ke die­ses Films hät­te von Pix­ar oder Dream­Works umge­setzt wer­den müs­sen. So hat Sony nur einen wei­te­ren halb­ga­ren Spaß mit und von Adam Sand­ler produziert.

Grund­sätz­lich wäre HOTEL TRANSSILVANIEN kei­ne schlech­te Unter­hal­tung, wäre Regis­seur Gen­n­dy Tar­ta­kovs­ky nicht dem Irr­glau­ben erle­gen, je tur­bu­len­ter, hek­ti­scher und hys­te­ri­scher eine Sze­ne insze­niert sei, umso mehr wür­de sich der Spaß­fak­tor erhö­hen. Viel­leicht die Klei­nen ein­mal ein biss­chen zu gru­seln, dar­an wird trotz des The­mas erst gar kein Gedan­ke ver­schwen­det. Auch die ste­reo­sko­pi­sche Umset­zung bleibt hin­ter dem zurück, was die Kol­le­gen ande­rer Stu­di­os als zusätz­li­che Erzähl­ebe­ne zu nut­zen ver­ste­hen. Vie­le gute Ansät­ze und Gedan­ken, aber am Ende nur ein ver­hal­te­ner Spaß. Und beim nächs­ten Son­nen­auf­gang ist jeder wei­te­re Gedan­ken dar­an zu Staub zerfallen.

HOTEL TRANSSILVANIEN – HOTEL TRANSSYLVANIA
Sprecher:
Dra­cu­la: Adam Sand­ler / Rick Kavanian
Jona­than: Andy Sam­berg / Ely­as M‘Barek
Mavis: Sele­na Gomez / Jose­fi­ne Preuß
Fran­ken­stein: Kevin James / Hans-Eck­art Eckhardt
Eunice: Fran Dre­scher / Kers­tin Sanders-Dornseif
Way­ne: Ste­ve Bus­ce­mi / Tobi­as Lelle
Wan­da: Mol­ly Shan­non / Nora von Waldstätten
Grif­fin: David Spa­de / Tobi­as Kluckert
Mur­ray: Cee­Lo Green /Daniel Zillman
und Qua­si­mo­do: Jon Lovitz / Jeff Davidson

Regie: Gen­n­dy Tartakovsky
Dreh­buch: Peter Bayn­ham, Robert Smigel
Bild­schnitt: Cathe­ri­ne Apple
Musik: Mark Mothersbaugh
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Mar­ce­lo Vignali
zir­ka 91 Minuten
USA 2012

Pro­mo­fo­tos Copy­right 2012 Colum­bia Pic­tures & Sony Pic­tures Releasing

Views: 0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen