PARANORMAL ACTIVITY 4 unnatürlich gut

Von allen aktu­el­len Found-Foo­ta­ge-Thril­lern bleibt die PARANORMAL-Rei­he die intel­li­gen­tes­te und wir­kungs­volls­te. Aber irgend­wann ist selbst aus der bes­ten Serie die Luft raus. Auf sei­ne eige­ne Art, mit extrem lan­gen Ein­stel­lun­gen extre­me Span­nung auf­zu­bau­en, hält auch der vier­te Film sein Publi­kum auf höchs­tem Puls.

Oren Peli hat 2007 mit sei­nem Ori­gi­nal einen Stan­dard gesetzt, der zu sei­ner Zeit ori­gi­nell und in die­sem Sub-Gen­re voll­kom­men neu war – aber irgend­wann geht selbst der bes­ten Serie die Luft aus. Ers­te Zei­chen sind bei PARANORMAL ACTIVITY 4 schon zu bemer­ken, ohne aller­dings den eigent­li­chen Film-Gru­sel wirk­lich zu beein­träch­ti­gen. Doch ist den Machern anzu­ra­ten, den fünf­ten Teil als abschlie­ßen­de Fol­ge zu kon­zi­pie­ren. Neu­es kön­nen die Pro­du­zen­ten, Autoren und Regis­seu­re dem treu­en Publi­kum nicht bie­ten. Was sich mit Teil vier offen­bart, sind geglück­te Varia­tio­nen der bis­he­ri­gen Schreckensmomente.


PA 4 spielt fünf Jah­re nach den Ereig­nis­sen des ers­ten und zwei­ten Teils, als Katie unter Ein­fluss von para­nor­ma­len Akti­vi­tä­ten Mann und Schwes­ter umbrach­te, und ihren Nef­fen ent­führ­te. Alex führt mit ihrem Freund Ben end­lo­se Video­chats, die durch eine glück­li­che Fügung der Tech­nik alle auf­ge­zeich­net wer­den. Mit die­sem Hilfs­mit­tel kom­men Alex und Ben schnell drauf, das im Haus gegen­über eine Dame mit ver­meint­li­chen Sohn wohnt, die nicht nur Katie heißt, son­dern das es dort auch noch sehr son­der­bar zugeht. Aber nichts ist so son­der­bar, wie die Geräu­sche und Erschei­nun­gen die in Alex‘ Haus auf­tre­ten, seit Katie gegen­über ein­ge­zo­gen ist. Und die Web­cams an den Com­pu­tern zeich­net mun­ter wei­ter auf.

Nichts war bis­her so effek­tiv wie die Kame­ra auf dem umge­bau­ten Ven­ti­la­tor-Sta­tiv in Teil drei. Aber man muss zugu­te hal­ten, dass die Idee mit der Spie­le­kon­so­le und dem dar­aus resul­tie­ren­den Infra­rot-Effekt ein ähn­lich genia­ler Ein­fall ist. Die Kinect als Erwei­te­rung der XBox über­sät einen Raum mit unzäh­li­gen Infra­rot­punk­ten um die Bewe­gun­gen der jewei­li­gen Spie­ler auf­zu­neh­men und auf die Kon­so­le zu über­tra­gen. Und das müs­sen nicht nur die Bewe­gun­gen von mensch­li­chen Spie­lern sein. Das ergibt erstaun­li­che Mög­lich­kei­ten für effekt­vol­le Schock­mo­men­te, die nicht voll­kom­men, aber akzep­ta­bel von den bei­den Regis­seu­ren genutzt werden.

PA 4 ist gelun­ge­nes Schock- und Gru­sel-Kino, wel­ches in der Rei­he nicht der bes­te Teil ist, aber er funk­tio­niert noch genau­so wie sei­ne Vor­gän­ger. Die Ermü­dungs­er­schei­nun­gen sind spür­bar, aber noch irrele­vant. Ein erwar­tungs­vol­les Publi­kum muss man nicht mit unnö­ti­gen Splat­ter­ef­fek­ten unter­hal­ten, wenn man die Kunst von effek­ti­vem Gru­sel­ki­no beherrscht. PA 4 beherrscht, was auch sei­ne Vor­gän­ger dem Zuschau­er boten. Atem­lo­se Span­nung durch exzes­si­ven Span­nungs­auf­bau. Und die Scho­ck­ent­la­dun­gen zol­len der Rei­he durch­aus Tri­but. Aber irgend­wann ist bei jeder Rei­he die Luft raus. Und die Luft um PARANORMAL ACTIVITY wird wirk­lich lang­sam dünn.

PARANORMAL ACTIVITY 4
Dar­stel­ler: Kath­ryn New­ton, Matt Shi­vely, Alexon­dra Lee, Ste­phen Dun­ham, Aiden Love­kamp, Bra­dy Allen, Wil­liam Juan Prie­to, Bri­an Bol­and und Katie Featherston
Regie: Hen­ry Joost, Ari­el Schulman
Dreh­buch: Chris­to­pher Lan­don nach einer Geschich­te von Chad Feehan
Kame­ra: Doug Emmett
Bild­schnitt: Gre­go­ry Plotkin
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Jen­ni­fer Spence
zir­ka 88 Minuten
USA 2012

Pro­mo­fo­tos Copy­right Para­mount Pictures

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