Nach ASTERIX BEI DEN PIKTEN und DER PAPYRUS DES CÄSAR erschien im Oktober bereits der dritte Band der neuen Abenteuer um die gallischen Helden aus der Werkstatt von von Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen).
Diesmal sollen Asterix und Obelix zeigen, dass Italien aus mehr Regionen und Völkern besteht als nur Rom und den Römern. Deswegen geht man auf ein Rennen längs des Stiefels bis in die Hauptstadt des römischen Imperiums.
Und tatsächlich weiß ASTERIX IN ITALIEN zu überzeugen.
Der Band ist eine klassische Reisegeschichte, wie man sie aus der Vergangenheit beispielsweise aus Bänden kennt, die in Spanien oder im Morgenland handeln. Der alte Julius Cäsar will sein Image und das Roms verbessern, indem er ein Rennen quer durch Italien anberaumt, bei dem Mitglieder zahlloser besetzter Barbarenländer teilnehmen sollen. Aber natürlich wird dem Ausrichter nahe gelegt, dass selbstverständlich der römische Champion gewinnen muss – oder sonst …
Wer hier gewisse Parallelen zu TOUR DE FRANCE Erkennt, liegt sicher nicht ganz falsch, aber die Story weicht dann doch deutlich davon ab.
Mit ASTERIX IN ITALIEN schließt das Team Ferri und Conrad problemlos zu einigen der klassischen Bände auf. Nummer 37 hat mir ausgesprochen gut gefallen und punktet nicht nur mit skurrilen Charakteren, einem cleveren Blick auf verschiedenen Regionen Italiens, sondern auch noch mit etlichen wirklich guten Gags. Obelix haut mit »noch eine Scheibe!« einen raus, der sich problemlos in die Reihe klassischer Sprüche wie »Sind doch drei Stücke« einreiht. An etlichen weiteren Stellen musste ich laut lachen, allein das natürlich ein Zeichen dafür, dass die Späße sitzen.
Und beinahe nebenbei teilt man auch noch in verschiedene Richtungen aus und nimmt sich Werbung, Sponsoring, Politik, Gesellschaft und Versatzstücke aus dem Rennsport ebenso in satirischer Weise vor, wie die Eigenheiten der Rennteilnehmer aus den verschiedenen Ländern.
Es sieht für mich so aus, als hätten die Macher für ASTERIX IN ITALIEN nochmal einen genauen Blick auf die alten Ausgaben geworfen und das hat dem neuen Band wirklich gut getan, denn er kann problemlos an alte Zeiten anknüpfen und bietet trotz gewisser kleinerer Plotschwächen gute Unterhaltung, man hat den Eindruck dass die neuen Macher sich mehr und mehr ins Thema hinein finden.
Als Kritikpunkt muss ich allerdings den Eindruck äußern, dass die deutschen Texte früher deutlich zündender, mehr auf den Punkt und mit mehr Anspielungen, waren. Mangels französischer Sprachkenntnisse kann ich natürlich zum Original nichts sagen, weiß also nicht, ob das schon im Original so ist.
Fazit: ASTERIX IN ITALIEN ist ein in meinen Augen überaus gelungener neuer Band um die Abenteuer der gallischen Helden, das von der Qualität her an alte Zeiten anknüpft, und ich freue mich umso mehr auf weitere Ausgaben, die von Ferri und Conrad geschaffen werden, bei denen zu hoffen ist, dass sie endgültig zu den früheren Meisterwerken Goscinnys und Uderzos aufschließen können. Um Längen besser als die unsäglichen letzten Solo-Bände Uderzos sind sie allemal.
ASTERIX IN ITALIEN liegt in der üblichen großformatigen Softcover-Version vor, diese kostet 6,90 Euro, weiterhin gibt es ein Hardcover für 12,00 Euro, sowie eine Kindle-Ausgabe zum Preis von 6,49.
ASTERIX IN ITALIEN
Comic
Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen)
Oktober 2017
48 Seiten
Softcover: 6,90 Euro
Hardcover: 12,00 Euro
Kindle: 6,49 Euro
Egmont Ehapa Media
Coverabbildung Copyright Egmont Ehapa Media
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