PhantaNews Selfpublisher-Leseproben: ALLERSEELENKINDER – Diandra Linnemann

Linnemann_Allerseelenkinder_Cover

Und hier ist sie die ers­te in der Rei­he von Self­pu­blisher-Lese­pro­ben auf Phan­ta­News.

Den Anfang macht die Autorin Dian­dra Lin­ne­mann mit ALLERSEELENKINDER, dem ers­ten Buch  aus einer Tri­lo­gie von Urban Fan­ta­sy-Roma­nen.

Man kann sich die Lese­pro­ben ent­we­der hier auf der Sei­te durch­le­sen, oder aber eine epub, mobi- oder pdf-Ver­si­on für das Lese­ge­rät der eige­nen Wahl her­un­ter laden. Die PDFs lie­gen im For­mat A5 vor und soll­ten somit auch auf Tablets gut les­bar sein.

Phan­ta­News wünscht gute Unter­hal­tung.

Dian­dra Lin­ne­mann – Aller­see­len­kin­der (epub)

Dian­dra Lin­ne­mann – Aller­see­len­kin­der (mobi)

Dian­dra Lin­ne­mann – Aller­see­len­kin­der (pdf)

ALLERSEELENKINDER

Es gestal­te­te sich wesent­lich schwie­ri­ger, ins Auto zu kom­men, als es gewe­sen war, aus­zu­stei­gen. Es kos­te­te mich eini­ge akro­ba­ti­sche Kunst­stü­cke, mich durch den schma­len Spalt zu quet­schen. Ich stieß mir den Kopf am Tür­rah­men und fluch­te unter­drückt. Falk hin­ge­gen glitt mühe­los in die ver­schlis­se­nen grau­b­un­ten Pols­ter und zog sei­ne Tür ins Schloss. »Hast du irgend­was dazu­ge­lernt?«
»Willst du etwa Pri­vat­de­tek­tiv wer­den?« Ich zück­te mein Mobil­te­le­fon und tipp­te eine kur­ze SMS. Die Ant­wort kam so prompt, als hät­te man auf uns gewar­tet. Was für ein Ser­vice. UNTER DER NORDBRÜCKE. Das war schnell zu errei­chen. Ich wisch­te ein paar wider­spens­ti­ge Haar­sträh­nen bei­sei­te und betä­tig­te die Zün­dung. Der klei­ne Motor sprang artig an und summ­te, wäh­rend ich mich ver­renk­te, um einen Blick nach hin­ten zu wer­fen. Vor­sich­tig manö­vrier­te ich den Wagen rück­wärts und auf die Stra­ße.
»Ah, ich ver­ste­he. Ich soll stark aus­se­hen und den Mund hal­ten.«
»Das klingt nach einer guten Idee.« Ich gab Gas und fuhr bis zur nächs­ten Ampel. »Ver­steh mich nicht falsch, aber ich bin ein Ein­zel­kind. Ich teil nicht gern, weder Spiel­zeug noch Arbeit.«
Als die Ampel auf Grün umschal­te­te, bog ich nach links ab und beschleu­nig­te. Der Ver­kehr war dicht. Ohne den Blick von der Stra­ße zu neh­men, schal­te­te ich das Radio ein, und das Geplau­der des Mode­ra­tors füll­te den Wagen. Dann folg­te belang­lo­se Pop­mu­sik.
Falk sah eine Wei­le aus dem Fens­ter, dann dreh­te er sich zu mir um. »Sag mal… darf ich dich trotz­dem was fra­gen?«
»Klar.« Ich setz­te den Blin­ker, wech­sel­te die Spur und gab Gas. Die Ken­ne­dy-Brü­cke war vol­ler Tau­ben, die unmo­ti­viert von einem Gelän­der zum nächs­ten flo­gen. Man konn­te Peters­berg und Dra­chen­fels klar erken­nen, als müs­se man nur die Hand nach ihnen aus­stre­cken. Unter uns tucker­ten hoch bela­de­ne Last­käh­ne rhein­auf­wärts.
Er zöger­te einen Moment. »Was genau machst du eigent­lich?«
Da war sie, die Fra­ge, die ich so sehr hass­te. »Ich bin eine Hexe.«
»Und was machst du?«
»Wie, was ich mache?« Ich kon­zen­trier­te mich aufs Fah­ren. »Hexen hexen. Ist doch logisch.«
Er ver­schränk­te die Arme über der Brust. »Das weiß ich, aber wie ver­dient man damit sei­nen Lebens­un­ter­halt?«
Ah. »Nun… manch­mal ver­an­stal­te ich zum Bei­spiel Fami­li­en­zu­sam­men­füh­run­gen mit Ver­stor­be­nen.«
»Spi­ri­tis­ti­sche Sit­zun­gen also.«
»So ähn­lich. Minus das gan­ze alber­ne Brim­bo­ri­um.« Ich dach­te einen Moment nach. »Und natür­lich füh­re ich auch Ritua­le für ande­re Leu­te durch.«
»Sowas wie Lie­bes­zau­ber?« Er grins­te. Sei­ne Zäh­ne waren wirk­lich unglaub­lich weiß.
»Nein, die nicht. Seg­nun­gen, Ban­nun­gen, Hand­fas­tings.« Ich kann­te eini­ge Hexen, die sich auch für Lie­bes­zau­ber nicht zu scha­de waren, aber ich hat­te mei­ne Stan­dards. Außer­dem waren das die­je­ni­gen Zau­ber, die am häu­figs­ten schief­gin­gen – oder wenigs­tens nicht so ende­ten, wie der Auf­trag­ge­ber es sich vor­ge­stellt hat­te – und anschlie­ßend hat­te man dann eine Kla­ge am Hals und muss­te sich anhö­ren, man habe den fal­schen Kris­tall benutzt oder sich für die Anru­fung in die fal­sche Rich­tung gedreht. Es war so gut wie unmög­lich, sol­che Sachen vor Gericht zu klä­ren.
»Die Frau gera­de hat erwähnt, dass dei­ne Mut­ter auch…« Er bemerk­te, wie mein Mund sich ver­zog, und sprach has­tig wei­ter. »Bist du bei ihr in die Leh­re gegan­gen?«
»Irgend­wie schon. Häu­fig ist das Talent für Magie jedoch erb­lich begüns­tigt.« Für einen kur­zen Moment dach­te ich an die diver­sen Anfra­gen, die ich in der Ver­gan­gen­heit von wis­sen­schaft­li­chen Insti­tu­ten bekom­men hat­te. Jeder woll­te mein Blut. Für DNS-Tests. Natür­lich hat­te ich immer abge­lehnt.
»Und wie stel­le ich mir das vor? Bist du eine Art magi­scher Tau­send­sas­sa? Ist das so wie im Fern­se­hen, wo alles mit einem Fin­ger­zeig pas­siert?«
»Was glaubst du wohl?« Ich warf ihm einen schnel­len Blick zu, ehe ich mich wie­der auf die Stra­ße kon­zen­trie­ren muss­te. »Natür­lich pas­siert nicht alles mit einem Fin­ger­zeig. Und ich kann auch nicht die Rea­li­tät ändern, indem ich mit den Fin­gern schnip­pe.« Lei­der. »Mein Talent liegt in ers­ter Linie im Auf­spü­ren von Ener­gien und Gegen­stän­den.«
»Und Per­so­nen?«
»Das wer­den wir jetzt her­aus­fin­den.«
Unter der Nord­brü­cke bog ich von der Stra­ße ab, brems­te und stell­te den Motor ab. Alles war ruhig. Eini­ge Autos waren weit ver­streut um uns her­um geparkt. Am ande­ren Ende des Park­plat­zes sah ich zwei Apo­the­ken­wa­gen neben­ein­an­der ste­hen. Ein paar Män­ner luden Kis­ten mit Medi­ka­men­ten um, schlu­gen die Türen der Kas­ten­wa­gen zu und fuh­ren nach kur­zem Gruß wie­der wei­ter. Ich zog mein Nokia aus der Tasche.
Falk lach­te. »Was soll das sein – ein Brief­be­schwe­rer? Die Din­ger wer­den doch seit min­des­tens zehn Jah­ren nicht mehr ver­kauft.
Was soll­te ich dazu sagen? »Man kann damit tele­fo­nie­ren.« Ich wähl­te die Num­mer, die Stel­ters mir gege­ben hat­te, und war­te­te auf Ant­wort. Am ande­ren ende wur­de gespro­chen. Ich lausch­te kurz, ant­wor­te­te: »Ich bin am Treff­punkt.«
Mein Gesprächs­part­ner leg­te ein­fach auf, und plötz­lich tauch­ten Figu­ren in den Schat­ten hin­ter den Beton­pfei­lern auf. Ich zuck­te zusam­men. Schwar­ze Kapu­zen­shirts, abge­wetz­te Bag­gy-Jeans, Son­nen­bril­len – Son­nen­bril­len? Im Okto­ber? Ich schüt­tel­te den Kopf, öff­ne­te mei­nen Sicher­heits­gurt und stieg aus. Es roch nach Klär­an­la­ge. Die Bei­fah­rer­tür klapp­te. Gut, offen­bar wuss­te Falk, wie das lief. Als mir bewusst wur­de, dass ich dabei war, die­sem Frem­den mein Leben anzu­ver­trau­en, beschleu­nig­te mein Puls. Wie­so hat­te ich die­sen Auf­trag noch gleich ange­nom­men? Schließ­lich war ich kein Pri­vat­de­tek­tiv. Das hät­te ich Stel­ters direkt sagen sol­len. Was für eine Schnaps­idee…
Der Anfüh­rer der klei­nen Grup­pe bau­te sich dicht vor mir auf und nahm die Son­nen­bril­le ab. »Wer bist du?«
»Und was hast du für eine Kin­der­stu­be?« schoss ich zurück. »Ich will mit euch über Katha­ri­na Eich­born spre­chen.«
»Die klei­ne Schlam­pe hat sich in Luft auf­ge­löst, hab ich gehört.« Er ver­zog die schma­len Lip­pen zu einem Grin­sen und ent­blöß­te mes­ser­schar­fe Zäh­ne. Sei­ne Pupil­len, gera­de eben noch rie­sig und kreis­rund, ver­eng­ten sich zu schma­len, läng­li­chen Schlit­zen. Die Iris war honig­gelb. Sei­ne bei­den Beglei­ter blie­ben einen Schritt hin­ter ihm, die Gesich­ter aus­drucks­los. Bei­de über­rag­ten mich min­des­tens um Haup­tes­län­ge und hat­ten Brust­käs­ten wie Wäsche­kör­be. Der eine war erstaun­lich blass, und sein Gesicht war mond­för­mig und selt­sam flach. Der ande­re hat­te ela­bo­rier­te grün­blaue Mus­ter auf den Wan­gen. Im ers­ten Moment dach­te ich, das sei eine Art moder­nes Stam­mes­tat­too, aber dann erkann­te ich, dass nicht nur sein Gesicht, son­dern auch sei­ne Hand­ge­len­ke mit rep­ti­li­en­haf­ten Schup­pen bedeckt waren. Wäh­rend ich hin­sah, schie­nen sie über sei­ne Haut zu krie­chen und sich wei­ter aus­zu­brei­ten.
Ich räus­per­te mich. »Weißt du… das Sich-in-Luft-Auf­lö­sen ist ein eher sel­te­nes Phä­no­men.«
»Immer­hin hat sie sich mit Hexen ein­ge­las­sen! Die haben ihr dabei viel­leicht gehol­fen.« Er sah über die Schul­ter zurück zu sei­nen Kol­le­gen. Ich bemerk­te ein klei­nes Tat­too, das aus­sah wie ein Wort in Sans­krit, seit­lich an sei­nem Hals. Sei­ne Scher­gen tru­gen iden­ti­sche Zei­chen. Alle drei feix­ten. »Oder viel­leicht haben die Flug­sal­be aus ihr gekocht?«
»Lus­tig, dass du das sagst. Ihr Coven behaup­tet, ihr hät­tet ihre Orga­ne ver­kauft. Zuzu­trau­en wär’s euch, hab ich gehört.«
Der Anfüh­rer schnaub­te und spuck­te auf den stau­bi­gen Boden. Die­se Anschul­di­gung war offen­bar unter sei­ner Wür­de. Oder zu dicht an der Wahr­heit. Ein fei­ner Spu­ckef­a­den blieb in sei­nem spär­li­chen blon­den Bart hän­gen. Die Haut unter dem Bart war bleich und grob­po­rig, mit deut­li­chen Akne­nar­ben. Wenn der älter als zwan­zig war, war ich Cali­gu­la!
»Wir haben Kat seit März nicht mehr gese­hen.«
»Bist du sicher?«
»Nennst du mich etwa einen Lüg­ner?«
Das war inter­es­sant, denn sie war bereits seit kurz vor Imbolc Mit­glied des Covens. Soweit ich wuss­te, war das Lich­ter­fest im Febru­ar der ers­te Sab­bath, den sie mit den ande­ren Hexen zusam­men gefei­ert hat­te. Das war also min­des­tens ein Monat, in dem sie sich par­al­lel noch mit die­sen Leu­ten getrof­fen hat­te.
Die Beglei­ter des Möch­te­gern-Gangs­tas scharr­ten unge­dul­dig mit den Füßen. Der grö­ße­re von bei­den, das Mond­ge­sicht, ver­ur­sach­te mir eine Gän­se­haut, dabei hat­te er die gan­ze Zeit über nichts gesagt oder getan. Er stand ein­fach nur da, Sweat­shirt über einem üppi­gen Bauch gespannt, die Hän­de in den Hosen­ta­schen ver­gra­ben. Wenn er nicht min­des­tens zwei Meter groß gewe­sen wäre, hät­te er harm­los aus­ge­se­hen. Abge­se­hen von die­sem selt­sa­men Gefühl… Der ande­re war nicht ganz so groß, mit unna­tür­lich kräf­ti­gen Ober­ar­men und stak­si­gen Bei­nen. Ech­sen­ge­sicht soll­te sich drin­gend einen neu­en Trai­ner suchen, schoss es mir durch den Kopf.
»Willst du sonst noch etwas wis­sen, Bitch?«
Ich biss die Zäh­ne zusam­men. »Wer von euch hat mit ihr geschla­fen?«
Die Män­ner sahen ein­an­der an. »Kat war ‘ne Schlam­pe. Die hat jeden ran­ge­las­sen.«
»Und wer von euch ist der Vater ihres Kin­des?«
Das besei­tig­te das kol­lek­ti­ve Grin­sen. »Wenn du glaubst, dass wir auch nur einen Cent Ali­men­te zah­len, hast du dich geschnit­ten.«
»Davon redet doch kei­ner!« Ich seufz­te und dreh­te mich um. »Ich ruf euch in ein paar Tagen noch­mal an. Wenn euch etwas ein­fällt, schreibt es auf.« Falls die über­haupt schrei­ben konn­ten.
»Nicht so schnell, Mis­sy!« Blitz­schnell griff der Anfüh­rer nach mei­nem Hand­ge­lenk. Aus dem Augen­win­kel sah ich Falk einen Schritt vor­wärts machen. Dann trieb mir der Schmerz die Trä­nen in die Augen. Ich biss die Zäh­ne zusam­men und dreh­te mich um. »Was ist?«
»Glaubst du etwa, wir sind die Wohl­fahrt? Was hast du für uns?« Er ver­stärk­te den Druck auf mein Hand­ge­lenk, und ich spür­te, wie die Kno­chen gegen­ein­an­der rie­ben. Dann folg­te ein ste­chen­der Schmerz. Ein rascher Blick auf mei­nen Arm – mil­chig-graue Kral­len scho­ben sich aus sei­nen Fin­ger­spit­zen und press­ten sich in mei­ne Haut. Ein Bluts­trop­fen quoll her­vor und zit­ter­te auf mei­ner Haut. Blieb nur zu hof­fen, dass das hier wirk­lich eine Gestalt­wand­ler-Gang war und kein Rudel Wer-Irgend­was. Gestalt­wand­ler waren wenigs­tens nicht anste­ckend, soweit ich wuss­te.
»Wie­so soll­te ich dir etwas geben? Ihr hat­tet kei­ne Infor­ma­tio­nen für mich.« Mit einem Ruck befrei­te ich mei­nen Arm. Mir war klar, dass die­ser Freak mich gehen ließ. Hät­te er nicht los­ge­las­sen, wür­de ich immer noch hilf­los zap­peln.
»Wir tref­fen uns nicht mit Leu­ten, um ein Schwätz­chen zu hal­ten. Du willst etwas von uns, und das kos­tet dich etwas.«
Mein Herz ras­te. Ver­zwei­felt kram­te ich in mei­nem Gehirn nach einer Ant­wort, aber ich fand nur unschul­di­ges Weiß.
Der Typ leg­te sei­nen Arm um mich und zog mich näher an sich her­an. »Wenn du natür­lich meinst, du müss­test nicht zah­len…« Sein Atem stank nach Ziga­ret­ten und Bier.
»Lass sie gefäl­ligst los.« Falks Arm schoss vor, und er griff nach der Schul­ter des Anfüh­rers.
End­lich.
»Lass mich raten, du bist ihre Anstands­da­me.« Der Anfüh­rer grins­te immer noch, aber Schmerz zerr­te an sei­nen Mund­win­keln. Ich mein­te, Kno­chen knir­schen zu hören. Sein Arm begann zu zit­tern, aber er ließ nicht los.
»Ich bin Dame genug, dir ein zwei­tes Arsch­loch zu rei­ßen, wenn du sie nicht sofort los­lässt.«
Die schwarz­ge­klei­de­ten Beglei­ter nah­men die Hän­de aus den Taschen. Es sah aus, als plus­ter­ten sie sich auf. Hät­te ich mei­ne Bewe­gungs­frei­heit zurück, hät­te ich wahr­schein­lich gelacht. Statt­des­sen hol­te ich tief Luft und bemüh­te mich, ent­spannt zu klin­gen. »Jungs, beru­higt euch. Und behal­tet eure Hän­de bei euch. Ich den­ke, ich hab da was.«
Zögernd ließ der Anfüh­rer der Gestalt­wand­ler mich los. Ich sah, wie die Kral­len an sei­nen Fin­ger­spit­zen sich zurück­zo­gen. Im Gegen­zug locker­ten sich Falks Fin­ger um sei­ne Schul­ter. Bei­de tra­ten einen Schritt zurück und mus­ter­ten ein­an­der miss­trau­isch.
Ich wider­stand der Ver­su­chung, mei­nen Arm zu rei­ben. Der win­zi­ge Bluts­trop­fen rann mein Hand­ge­lenk hin­un­ter und hin­ter­ließ einen dün­ne rote Spur. Es kit­zel­te. Mit der lin­ken Hand griff ich in mei­ne Jacken­ta­sche. Irgend­wo hier hat­te ich doch immer… Es klim­per­te, und mit einem tri­um­phie­ren­den Lächeln zog ich mei­ne Charm-Kol­lek­ti­on her­vor. Sie glänz­te im Halb­dun­kel.
»Ein Arm­band? Willst du mich ver­schei­ßern?«
»Das ist kein Arm­band, du Pfei­fe«, erklär­te ich, »das sind Charms.« Für den durch­schnitt­li­chen Betrach­ter sah das gan­ze wahr­schein­lich aus wie eins von die­sen bil­li­gen Bet­tel­arm­bän­dern, die immer mal wie­der in Mode kamen. In Wahr­heit war das eines mei­ner all­täg­li­chen Werk­zeu­ge – Sym­bo­le, Figu­ren und Halb­edel­stei­ne, die sich schnell für ver­schie­de­ne Zwe­cke auf­la­den lie­ßen. Ich ging sie der Rei­he nach durch, bis ich etwas pas­sen­des gefun­den hat­te. Mit ein wenig Pfrie­meln schaff­te ich es, ein sil­ber­nes vier­blätt­ri­ges Klee­blatt von der Ket­te zu lösen.
Der Gestalt­wand­ler run­zel­te die Stirn. »Du bist eine selt­sa­me Bitch. Ein Glücks­brin­ger?«
»Ein Glücks­zau­ber«, kor­ri­gier­te ich.
»Und wie­so soll ich dir glau­ben, dass der wirkt?«
Das war ein­fach. Ich hol­te tief Luft, griff in mich hin­ein und drück­te ihm das Klee­blatt in die Hand. Es funk­te.
Er zuck­te zurück, als hät­te er sich ver­brannt. »Was war das?«
Ich lächel­te strah­lend. »Was glaubst du wohl? Ich bin eine Hexe.«

* * *

Die­se Lese­pro­be stammt aus dem Buch:

ALLERSEELENKINDER
von
Dian­dra Lin­ne­mann

ALLERSEELENKINDER
Magie hin­ter den Ber­gen Band 1
Urban Fan­ta­sy
250 Sei­ten
ISBN-10: 149738043X (Taschen­buch)
ISBN-13: 978–1497380431 (Taschen­buch)
ASIN: B00FXWD1I8 (eBook)
Preis Taschen­buch: 10,00 €
Preis eBook: 3,99 €

Taschen­buch bei Ama­zon
eBook bei Ama­zon

Dian­dra Lin­ne­mann wur­de 1982 gebo­ren und lebt gegen­wär­tig in der Bun­des­stadt Bonn. Tags­über arbei­tet sie als medi­zi­ni­sche Über­set­ze­rin. Nachts ent­fal­tet sie ihre gehei­men Super­hel­den­kräf­te, indem sie Cha­rak­te­re auf dem Papier leben­dig wer­den lässt. Sie teilt ihre Woh­nung mit einem sehr ver­ständ­nis­vol­len Mann, zwei Kat­zen und einem Dut­zend ster­ben­der Zim­mer­pflan­zen. dian​dras​ge​schich​ten​quel​le​.org

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