MACHETE KILLS ein echter Killer

Poster "Machete Kills"

MACHETE KILLS – Bun­des­start 19.12.2013

Nach sei­nem Leben mit Dro­gen­ex­zes­sen und bewaff­ne­ten Raub­über­fäl­len, und Gefäng­nis­auf­ent­hal­ten von zusam­men elf Jah­ren, kam der reso­zia­li­sier­te Dan­ny Tre­jo nur durch Zufall zum Film, als er einen Bekann­ten am Set von RUNAWAY TRAIN besuch­te. Sein mehr als mar­kan­tes Gesicht ließ Regis­seur Andrey Kon­cha­lovs­ky gar kei­ne ande­re Wahl, als Tre­jo vom Fleck weg für eine Rol­le zu beset­zen. Seit­dem ist Dan­ny Tre­jo einer der umtrie­bigs­ten Akteu­re Hol­ly­woods. Allein für 2014 sind 13 Fil­me mit ihm ange­kün­digt. Doch sel­ten wur­de ihm die Haupt­rol­le zuteil. Das änder­te sich mit einem Fake-Trai­ler für das GRIND­HOUSE-Dou­ble-Fea­ture. Freun­de von Regis­seur Robert Rodri­guez und Trash-Lieb­ha­ber aus aller Welt woll­ten die gan­ze Geschich­te des Mache­te schwin­gen­den mexi­ka­ni­schen Bun­des­po­li­zis­ten sehen, der hin­ter­gan­gen wird, und zu einem blu­ti­gen Rache­feld­zug auf­bricht. Und was der als Witz gedach­te Trai­ler ver­sprach, konn­te Robert Rodri­guez mit dem Lang­film hal­ten. Ein kra­chen­des Trash-Spek­ta­kel, das anstel­le von Logik, auf guten Splat­ter setz­te, und mit über­stei­ger­ter Action über­zeug­te. Nur etwa 45 Mil­lio­nen Dol­lar spiel­te MACHETE welt­weit ein, weil der Film wirk­lich ein sehr spe­zi­el­les Publi­kum ansprach. Doch bei 10 Mil­lio­nen Dol­lar Pro­duk­ti­ons­kos­ten hat­te sich Robert Rodri­guez nicht ver­rech­net. Viel bes­ser wird auch die Fort­set­zung MACHETE KILLS nicht lau­fen, aber er lie­fert erneut, und dies einen Gang höher geschaltet.

Nach einem miss­glück­ten Ein­satz an der mexi­ka­nisch-ame­ri­ka­ni­schen Gren­ze, wird Mache­te Cor­tez zum US-Prä­si­den­ten ein­be­ru­fen. Mache­te soll den ver­rückt gewor­de­nen Revo­lu­tio­när Mar­cos Men­dez aus­schal­ten, der mit einer Rake­te die Ver­ei­nig­ten Staa­ten bedroht. Fast glückt Mache­tes Mis­si­on, als ihm plötz­lich der zwie­lich­ti­ge Waf­fen­fa­bri­kant Luther Voz über den Weg läuft, und die Kar­ten des Spie­les ganz neu mischt. Und dass auch hier Logik und Rea­li­tät auf der Stre­cke blei­ben, geschieht nur zur Freu­de des Publi­kums. Absurd über­zeich­ne­te Todes­sze­nen, stu­re Ste­reo­ty­pen bei Gut und Böse, und eine Geschich­te, die man etli­che Male in bil­li­gen Pro­duk­tio­nen aus den Acht­zi­gern erlebt hat. Doch im Gegen­satz zum bil­li­gen Geld­ver­die­nen von damals, spürt man bei MACHETE KILLS die Lie­be des Regis­seurs zum Film, und spe­zi­ell zu die­sem Gen­re. Die­ser Teil, wie auch sein Vor­gän­ger, ist kei­ne Hom­mage im eigent­li­chen Sinn. Rodri­guez weiß genau, dass er das Hand­werk sehr ernst neh­men, die Prä­mis­se aller­dings mit sehr leich­ter Hand füh­ren muss. Und dass er Fil­me nicht wegen des Gel­des macht, ist bekannt. Dadurch schafft er mit MACHETE KILLS inner­halb des Gen­res einen eige­nen Stan­dard, der durch Ver­ständ­nis für sein Publi­kum und Hin­ga­be zum Film geprägt ist.

Es gibt natür­lich Momen­te, die über die Strän­ge schla­gen. Wer die Hub­schrau­ber-Sequenz gese­hen hat, weiß Bescheid. Aber bei all den absur­den Ein­fäl­len, mit denen der Film auf­dreht, um den Geset­zen eines zwei­ten Teils gerecht zu wer­den, kann so etwas eben pas­sie­ren. Dafür ent­schä­digt ganz leicht ein stoi­scher Dan­ny Tre­jo, ein über­dreh­ter Dami­an Bichir, und ein exzel­lent auf­ge­leg­ter Mel Gib­son. Car­los Este­vez ist eben ganz und gar Char­lie Sheen, und Amber Heard gegen Michel­le Rodri­guez ist ein­fach umwer­fend. Kyle Wards Dreh­buch, mit Rodri­guez geschrie­ben, lenkt den Film in der zwei­ten Hälf­te in eine über­ra­schend ande­re Rich­tung. Das mag man­che ver­stö­ren, eini­gen könn­te es nicht gefal­len. Doch genau hier füh­ren Buch und Regie die Film­rei­he genau auf den Weg, der als ein­zi­ges plau­si­bel scheint. Denn eine end­lo­se Wie­der­ho­lung eines, wenn man das so sagen darf, boden­stän­di­gen Plots, wür­de schnell Ermü­dungs­er­schei­nun­gen aus­lö­sen. So hebt sich MACHETE KILLS raf­fi­niert von sei­nem Vor­gän­ger ab, und kocht etwas Eigen­stän­di­ges, und das mit bekann­ten Gewür­zen. Und wer jetzt noch begeis­tert ist, der wird mit Teil drei sei­ne hel­le Freu­de haben.

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MACHETE KILLS
Dar­stel­ler: Dan­ny Tre­jo, Dami­an Bichir, Mel Gib­son, Car­los Este­vez, Amber Heard, Michel­le Rodri­guez, Sofia Ver­ga­ra, Anto­nio Ban­de­ras, Cuba Goo­ding Jr., Lady Gaga, Ale­xa Vega u.a.
Regie & Kame­ra: Robert Rodriguez
Dreh­buch: Kyle Ward
Bild­schnitt: Rebec­ca Rodri­guez, Robert Rodriguez
Musik: Robert Rodri­guez, Carl Thiel
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Ste­ve Joyner
USA / 2013
zir­ka 107 Minuten

Pro­mo­fo­tos Copy­right Uni­ver­sum Film / Open Road Films

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