Klappentext:
Darf ich Ihnen Schapo Klack vorzustellen? Schapo? Wo steckst du denn wieder? Entschuldigen Sie bitte vielmals, aber er hat schon wieder die Nase in diesem merkwürdigen Buch, das auch Sie gerade so interessiert betrachten! Es heißt, hier können buchstäblich Träume wahr werden. Sie müssen wissen, dass Schapo – ja genau das hagere Kerlchen mit dem blassen Teint, das ständig diesen schicken, aber leider aus der Mode geratenen Zylinder trägt – ein Bibliothekar aus der Traumwelt ist, der von Morpheus in die Realität entsandt wurde. Eine gefährliche Mission für unseren gar nicht so nach Helden aussehenden Protagonisten. Wo soll er suchen, in einer Welt, in der jeder falsche Schritt den Tod bedeuten kann? Wird er wirklich auf Drachen treffen, wie es im Buch angedeutet wurde? Enthält »Werke eines großen Meisters« tatsächlich den Sinn des Lebens, oder hat es da doch zuviel versprochen? Finden Sie es heraus, während Sie sich in verschiedene Welten ver- und entführen lassen, die Sie be- und verzaubern werden. Werden Sie das Wagnis eingehen und Schapo auf seinen Abenteuern begleiten?
Uschi Zietsch (Fabylon) sagt zum Buch:
»Schapo Klack ist ein Bibliothekar, der selbst in der Traumwelt als verträumt gilt. Wenn ihn dann Morpheus, der Herr der Traumwelt, auf eine Mission ausgerechnet in die Realität schickt, kann das nur jede Menge skurriler Abenteuer bedeuten. Ein Ausweg findet sich möglicherweise in dem einzigen Gepäckstück, das Schapo Klack mit sich führt: Ein ganz besonderes Buch …«
Das Buch erhält man als Softcover via Amazon oder als Hardcover bei Lulu, alternativ kann man die vier Teile auch als Kindle-eBooks erstehen.
Die Leseprobe liegt auch als ePub vor.
Leseprobe:
~WERKE EINES GROSSEN MEISTERS~
~Kapitel 1 und Vorwort~
Welch wundersamer Ort ist doch das Land der Träume?
Hier genügt ein Gedanke und aus einem schwachen Schimmern wird ein wunderschöner Stern, der sich Dir gern als Reiseleiter in eine Welt aus Zauber und Phantasie anbietet. Dich mitnimmt, zu fremden, exotischen Orten und wenn seine Arbeit getan ist, dezent und ohne ein Wort des Abschieds verschwindet. Diesmal jedoch, bringt er Dich nicht an die üblichen Orte Deiner Träume. Diesmal wird er Dich nicht zu Deinen (verborgenen) Wünschen und Verlangen führen oder Dir die üblichen Träumereien zeigen, zu denen er Dich sonst geleitet. Während Du diese Zeilen liest, nimmt der Stern eine andere Route durch das Traumland. Vorbei an verzauberten Wäldern und verwunschenen Schlössern mitten nach Windgeflüster, der prächtigen Hauptstadt des Traumreiches. Schnell fliegt Ihr über die Haupt- und Handelsstraßen dahin, vorbei an den meterhohen steinernen Sphinxen, die seit Urzeiten erhaben über die Tore der Stadt wachen. Ihr passiert das Viertel der Traumschmiede, die dort – immer wenn blauer Rauch aufsteigt – in ihren windschiefen, blauen und violetten Häusern mit den roten Dächern und goldenem Zierrat ihrer Arbeit nachgehen. Er läßt Dich kaum verweilen und nur einen flüchtigen Blick auf das geschäftige Treiben des Marktplatzes werfen, während Ihr an prächtigen Gebäuden aus weißem Marmor dahingleitet.
Heute einmal will Dir der Stern etwas ganz besonderes zeigen. Es zieht Euch geradewegs in eines der ungewöhnlichsten Viertel eines ungewöhnlichen Landes. Bald schon scheint er sein vorläufiges Ziel gefunden zu haben und Du findest Dich umringt von Museen und Bibliotheken wieder. Hier nun wird der Stern ein wenig langsamer, läßt Dich kurz verschnaufen und einen Blick auf die majestätisch erhabenen Gebäude werfen, denen die größten Schätze der Traumwelt innewohnen, um hier für alle Zeit bewahrt zu werden. Alle Träume, Traumgedanken und Phantasien finden sich in diesen – meist griechisch anmutenden – Kathedralen der Ewigkeit wieder. Verschollen geglaubtes Wissen und Weisheiten aller träumenden Wesen lagern hier – einsehbar für jeden, dessen Pfade sich hierher verirren.
Eines der berühmtesten Museen enthält alle Wesen, die je erträumt wurden. Hier stehen schon in der Eingangshalle solch famose und unterschiedliche Wesen wie der flügelohrige Flinkwux und der sechsarmige, dreiköpfige und neunäugige Grumschwatz in schönster Harmonie nebeneinander. Was jedoch in den nächsten Räumen alles auf den neugierigen Besucher wartet, weiß kaum jemand zu berichten. Selten wagt sich jemand in diese Hallen, da dort neben dem äußerst fresssüchtigen Narkworm auch andere finstere Gesellen ihr Unwesen treiben.
Keine Angst, nicht alle Museen sind so gefährlich. Die meisten sind eher beschaulich anzusehen, wie das Museum, das speziell den Träumen der Menschen gewidmet wurde. Ein Jeder hat ein wenig Angst, sich in seinen riesigen Hallen zu verirren, aber ein Besuch lohnt sich allemal, kann der wissensdurstige Gast hier doch erfahren, was ein gewisser Newton träumte, bevor und nachdem ihm ein eigentlich recht unbedeutender Apfel auf dem Kopf gefallen war oder den Traum einsehen, durch den ein Urmensch das Rad erfand. Wer mag kann sich auch einmal in die gar nicht so sehr von Zahlen diktierte Traumwelt von Albert Einstein hinein wagen. Eine Sonderstellung haben solch berühmte Persönlichkeiten jedoch nicht erlangt. So sind die Träume von Leonardo Da Vinci direkt neben denen von Lieschen Müller zu finden. Und Träume erster Verliebtheit finden sich neben solchen von kleinen Kindern, nachdem ihre Eltern ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte erzählten.
Doch wenden wir uns nach Nebenan, zu dem wohl berühmtesten aller Museen, dem Weltenmuseum. Es ist einer der größten und prachtvollsten Bauten der Traumwelt. Einzig der Palast des weisen Herrschers Morpheus ist größer und prächtiger geraten. Aber das Museum muß auch solch immense Ausmaße besitzen, beherbergt es in seinem Inneren doch jene Traumwelt, in der wir uns gerade befinden. Jedes Wesen des Traumlandes ist hier bei seinen momentanen Tätigkeiten zu beobachten. Alles, was es in dieser Welt gibt oder geschieht, ist auch in diesem Museum anzufinden und zu beobachten. Sogar das Museum selbst, nebst Inhalt, will hierbei keine Ausnahme machen. Nun gut – zugegeben, einiger Tricks wurde sich schon bedient, um dieses Museum Wirklichkeit werden zu lassen. So scheint dieser prächtige Bau von außen kleiner als er ist, aber wie hätte er sonst Platz in der Museenallee finden können?
Ja, hier gibt es viele Gründe zu verweilen, vielerlei zu entdecken und sich von den Wundern der Traumwelt einfangen und verzaubern zu lassen. Doch hast Du keine Zeit; der Stern zieht Dich weiter die Straße hinab. Vorbei an verwinkelte Gässchen und sich stetig ändernden, verworrenen Wegen, an einen abseits gelegenen Ort, zu dem sich kaum ein Besucher verirrt. Doch wollen wir trotzdem einen kleinen Ausflug hierher wagen, denn in dieser kleinen und verwinkelten Ecke des Museenviertels befindet sich eine Bibliothek, die etwas ganz besonderes darstellt. Hier werden sich bald wundersame Dinge ereignen, die für dieses Buch von immenser Wichtigkeit sind.
In dieser kleinen, malerischen Bibliothek sind die Werke ausgestellt, die von den Wesen des Traumlandes selbst erschaffen wurden. Sie ist nicht besonders groß, geschieht es doch nicht allzu oft, daß im Traumreich ein Wesen kreativ tätig wird. Trotz alledem ist sie, mit ihrem orientalischen Kuppeldach, welches außen in ein wunderschönes Abendblau getaucht ist, den runden, mit reich verzierten Holzschnitzereien versehen Fenstern und den güldenen, griechisch gehaltenen Eingangssäulen, an denen ehrfürchtig ein wenig Efeu hochrankt, sehr schön anzusehen.
Innen ist von derlei Zierrat nicht allzuviel zu entdecken, einzig die Decke – die mit einem wundersamen Gemälde des Himmels versehen ist – ist zu einem nicht stillstehen wollenden Blickfang geraten. Tagsüber spielt und tanzt hier die Sonne mit den Wolken, während des Nachts der Mond mit den Sternen in ähnlicher Weise verfährt. Ansonsten gibt es, außer ein paar schweren Eichenholzregalen, die mit den schönsten und kostbarsten Büchern des Traumlandes gefüllt sind, sowie Tischen und Stühlen für die Leser dieser Bibliothek, nichts, was dem Auge schmeicheln könnte.
Wie bedauerlich, daß es nur die Pfade einiger Weniger schaffen, sich hierher zu verirren; hat diese Bibliothek doch ihren eigenen, ganz besonderen Charme. Leider aber ist der Weg so schwer zu finden und sie selbst so unbekannt, daß sowohl wir als auch unsere kleine Geschichte die ersten Besucher seit Wochen sind. Kann es da verwundern, daß der nicht gerade sehr beschäftigte Bibliothekar von seinen Gästen allzu oft dabei erwischt wird, wie er an einem der Lesetische tief in eines der Bücher versunken ist, während die Geschichten und Ereignisse des Buches auf den bedruckten Seiten zu tanzen beginnen und Realität zu werden scheinen?
Und so sollte es auch diesmal sein. Er befand sich gerade auf den ersten Seiten eines neuen Buches, welches eben noch unter einer dicken Sternenstaubschicht im Regal stand, während er die letzten eines anderen las. Dieses hatte er nun beendet und so stand er auf und stellte es zurück. Aber nur, um mit seinen geübten Fingern nach diesem neuen zu angeln, den Sternenstaub von ihm zu pusten und verwundert festzustellen, daß es noch Bücher in seiner Bibliothek gab, die er nie zuvor gelesen hatte.
Er betrachtete bewundernd den, in verschiedenen Blautönen gehaltenen Einband, mit den in edlen, goldenen Lettern gefaßten Titel und ebenso güldenen Randverzierungen. Gerade die kunstvoll geschwungenen Ornamente hatten es ihm angetan. An den Seiten und unten bildeten sie nur einen, mit elegant geschwungenen Linien und Schnörkeln hübsch anzusehenden Rand, oben, aber ergaben sie einen abstrakt geformten Drachen, der seine majestätischen Flügel zu den Seiten hin ausbreitete, um unten mit seinen Krallen ein beigefarbenes, medallionartiges Oval zu halten. In diesem Oval war – einem Scherenschnitt gleich – die Silhouette einer zylindertragenden Ameise zu erkennen. Der leicht schief stehende Hut ragte – ebenso wie ihre Hände, die nach unten offen auf den in bedeutungsschweren Lettern gedruckten Buchtitel verwiesen – aus dem Rand des Ovals heraus.
Bevor er das Buch aufschlug, betrachtete der Bibliothekar es äußerst kritisch. Wieso hatte er es noch nie gelesen? Hatte er es etwa übersehen? Er konnte es sich nicht erklären. Zunächst einmal sollte es ihm auch egal sein oder besser noch, einen großen Ansporn darstellen, dies schleunigst nachzuholen.
Schapo Klack fing gerade an, sich in das Buch zu vertiefen, als sich seine Stirn in Grübelfalten legte. War dies nicht sein Arbeitsplatz, der hier beschrieben wurde? Mit noch größerer Verwunderung fand er niedergeschrieben, was er gerade tat. Konnte dies ein Zufall sein? Schließlich hielt er inne. Hatte er dort gerade seinen Namen gelesen? Tatsächlich Schapo Klack! Aber woher kannte das Buch seinen Namen? Neugierig geworden, betrachtete er es nochmals genauer.
»Werke eines großen Meisters« hieß es und war verfaßt von der Ameise Timotius. Ebenso sollte es in der Welt der Sterblichen Wort für Wort und Zeile für Zeile wieder veröffentlicht werden, nur sollte dort der Autor Bernd B. Badura heißen. Viele vor allem märchen- und sagenhafte Kurzgeschichten und Gedichte enthielt es, ebenso wie ein paar Kapitel aus dem Leben eines gewissen Schapo Klack, Bibliothekar der Traumwelt. Und nicht nur dies, selbst der Sinn des Lebens – so behauptete das Buch – wäre in diesem selbsternannten Meisterwerk zu finden.
Wieder erschrak er, als er seinen Namen las, so sehr, daß er den darauffolgenden Satz kaum richtig wahrnahm.
Noch mehr verblüffte es ihn jedoch, ein paar weitere Details über sich zu erfahren. So las er von seinem Zylinder, den er stets trug. Von der über die Jahrhunderte leicht verschlissenen, schwarzen Robe oder auch von seinen Turnschuhen, einem Relikt aus der Welt der Realität. Auch las er etwas über seine Gesichtszüge, von der etwas zu dick geratenen Nase und den gütigen, warmherzigen und ebenso intelligent funkelnden Augen. Auch seine schulterlangen schwarzen Haaren fanden Erwähnung. Er fand sogar eine Zeile über das mit einem Goldrand versehene Monokel, welches er sich vor das rechte Auge klemmte, wenn er las. Verblüffender Weise wagte das Buch sogar einen verwegenen Blick in die Zukunft und verriet Schapo, daß er sich dereinst in der Innenstadt von Essen, einem Ort im Reich der Realität, auf die Suche nach einem Drachen begeben würde.
Das Buch hatte es geschafft, ihn nun vollends in seinen Bann zu ziehen. Er wollte es verschlingen, wollte wissen, wie es weiterging! Doch kaum hatte er sich gefaßt, um sich in seine Lektüre zu vertiefen, da unterbrach ihn eine Stimme, die in der Luft schwebte, als sei sie vom Winde getragen und vom Donner genährt: »Schapo Klack! Gerade Euch suche ich!«
Unter tausenden von Stimmen hätte er die Stimme Morpheus, Herrn des Traumlandes, Kind des Schlafes und direkter Nachfahre der Nacht wiedererkannt. Ehrfurchtsvoll antwortete Schapo: »Was führt den Herren aller Träume in meine bescheidenen Hallen?«
»Mir scheint, das Geflecht, welches seit Äonen zwischen dieser Welt und der Realität gesponnen wurde, ist auf mystische Art berührt worden. Starke Mächte scheinen ihr gefährliches Spiel zu treiben. Ich fürchte gar, es ist ein wenig schwächer als zuvor. Grauen ergreift mich, wenn ich daran denke, daß diese Welt aus dem Gleichgewicht geraten könnte. So fordere ich Euch auf und bitte Euch zugleich, in meinen Dienst zu treten und Euch auf eine lange und gefährliche Reise in die Welt der Realität zu machen, um dort zu verweilen und hier und da zum Träumen anzuregen. Doch ebenso wie ich Euren Mund brauche, der die Welt der Träume kundtun soll, brauche ich auch Euer Gehör und Eure Augen, um zu beobachten, was in der Realität nun anders ist als zuvor. Merkwürdiges Treiben konnte ich mit meinem magischen Teleskop beobachten, doch vermochte ich es nicht recht zu deuten! So bereitet Euch rasch auf diese beschwerliche Reise vor und tretet sie ohne Verzug an!«
So plötzlich wie die Stimme erklang, verstummte sie auch wieder und mit ihr verschwand der schwarze Schatten, den Schapo gerade noch hinter sich spüren konnte.
Der Bibliothekar durfte nicht viel Zeit verlieren. Er wußte, daß er Morpheus’ weisen Worten zu gehorchen hatte. Einen kurzen, resignierenden Seufzer ausstoßend, setzte er seinen Zylinder auf, steckte sein Monokel ein und nahm das Buch mit, welches ihn in seinen Bann gezogen hatte. Mehr befand sich nicht in seinem Inventar, als er in das, in diesem Buch beschriebene, kleine Abenteuer aufbrach. Und auch wenn es ihm ein wenig widerstrebte, seine liebgewonnene Bibliothek alleinlassen zu müssen, so ging er doch hinaus und schloß sie mit einem erneuten Seufzer hinter sich ab.
Cover WERKE EINES GROSSEN MEISTERS Copyright Bernd Badura
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