Erik Schreiber, in der deutschen Phantastik-Szene bekannt für seinen »Phantastischen Bücherbrief« und selbst Verfasser von Kurzgeschichten und Romanen, hat im Mai letzten Jahres einen Verlag mit dem poetischen Namen »Saphir im Stahl« gegründet. Vor kurzem erschienen dort unter anderem die RAUMPATROUILLE ORION-Romane zum ersten Mal seit 20 Jahren in einer Neuauflage als Hardcover. Mehr als genug Gründe, Erik mit ein paar Fragen zu bewerfen, die er freundlicherweise in kürzester Zeit ausführlich beantwortet hat.
Am Ende des Interviews findet der interessierte Leser sogar noch ein Gewinnspiel!
PhantaNews: Hallo Erik, könntest Du in ein paar Worten für diejenigen Leser die Dich nicht kennen (falls es die in der Phantastik-Szene geben sollte) erzählen, wer Du bist und was Du machst?
Erik Schreiber: Ich bin Jahrgang 1959, habe mit fünf Jahren lesen gelernt und durch Jules Verne und Donald A. Wollheim die SF kennengelernt. Sehr früh einen Club für phantastische Literatur gegründet, um alle Spielarten der Phantastik zu vereinen. Damals war mein Fanzine LAND DER DUNKLEN SCHATTEN das einzige, das dies machte. Dabei die ersten Geschichten geschrieben. 1978 den 2. Platz in einem Wettbewerb gewonnen. Eine Horrorgeschichte. Seit über 30 Jahren gebe ich den »phantastischen Bücherbrief« mit Rezensionen heraus. Bin auf Cons zu finden und auch sonst aktiv. In Darmstadt sende ich mit Roger Murman im »Radio Darmstadt« eine Sendung zur Phantastik: Area64. Meine Erfolge als Autor sind ein Roman mit Hermann Ritter zur BattleTech-Serie mit dem Titel FRÜCHTE VOLL BITTERKEIT und ein Roman für die Serie RETTUNGSKREUZER IKARUS. Meine Kurzgeschichtensammlung mit SF-Krimis TATORT: WELTRAUM kam gut an und meine Herausgeberschaft von GEHEIMNISVOLLE GESCHICHTEN 1 zeigt Früchte, da der Titelbildzeichner und der Autor Holger Kuhn für den Deutschen Phantastik Preis vorgeschlagen wurden.
Du hast im Mai 2010 den Verlag »Saphir im Stahl« gegründet. War das schwierig? Kann sowas jeder?
Verlag gründen ist einfach. 25 Euro bezahlen bei der Gemeinde und schon ist man Verlagsleiter. Kann jeder. Das Schwierige dabei ist eine kaufmännische Ausbildung, damit man die Projekte die man angeht auch nicht in den Sand setzt. Etwas Geld um die Bücher zu bezahlen, die Möglichkeit Werbung zu machen, einen Grafiker für die Titelbilder, einen Lektor für die Texte, Autoren und einiges mehr. Also Verlagsleiter werden ist leicht. Das Drumherum wird schwieriger.
Wie kommt man auf die Idee einen Verlag zu gründen? Warum noch ein weiterer Kleinverlag mit Schwerpunkt auf Phantastik? Gibt es davon nicht schon genug? ;o)
Bei mir war es die Unzufriedenheit mit anderen Verlagen, mit denen ich zusammengearbeitet hatte und mit der Einhaltung von Verträgen, die dort nicht klappte. Zuerst wollte ich nur meine Kurzgeschichtenbände und meine Romane herausgeben. Dann kam meine Liebe zu ORION, dessen 45jähriges Jubiläum, und seit zwanzig Jahren waren die Bücher nicht mehr erhältlich. Und dann kaufte ich die Lizenz…
»Einen Schwerpunkt auf Phantastik habe ich jedoch nicht. Dazu hätte ich den Verlag »Saphir im Stahl« nicht gründen müssen.»Einen Schwerpunkt auf Phantastik habe ich jedoch nicht. Dazu hätte ich den Verlag »Saphir im Stahl« nicht gründen müssen. Die beiden weiteren Säulen des Verlages sind Regionales und Historisches. Unter Regionales sollen Bücher aus der Region erscheinen. Gemeint ist damit die Region des Autors. Die Bücher sollen keine xy-Krimis werden, die beispielsweise genausogut in New York oder Sydney ihren Platz finden würden. Sie sollen mit dem Inhalt in der Region verwurzelt sein.
Zum Thema »historisch« gibt es zwei Ansätze: einmal historische Romane und zum anderen Nachdrucke alter Bücher, die nicht mehr lieferbar sind.
Hat es Phantastik Deiner Ansicht nach hierzulande immer noch schwer? Schwerer als anderswo? Oder ist das eine Mär?
Das ist ein Märchen. Seit Erfindung des Internet boomt die Autorenlandschaft und seit es möglich ist, Bücher im Selbstverlag zu drucken, kommen immer mehr Autoren auf den Markt. Dabei sind jede Menge Autoren, die nicht schlecht sind. Und wenn Du Dir die Riege der neuen deutschen bekannten Autoren ansiehst ist die Antwort schon gegeben. Es ist nicht schwer, weder mit der Phantastik noch mit deutschen Nachwuchs. Im Gegenteil. Die grossen Publikumsverlage erkannten, dass aus dem englischen Sprachraum viel Mist übersetzt wurde. Und mit dem Neudeutschen Begriff »All-Age«, den mir ein Verlagsvertreter mal mit »von 15 bis 35 Jahren« übersetzte, als Zielpublikum werden immer mehr Phantastiktitel aus dem Jugendbuchbereich in die allgemeinen Reihen gehoben. Eindeutig nein, die Phantastik hat es nicht schwer.
Was hälst Du von dem Phantastik-Zeug, das in den etablierten »Großverlagen« veröffentlicht wird? Wird da nur noch Mainstream mit hohem Verkaufspotential auf den Markt geworfen oder sind die Verlagsprogramme schon okay?
»Es wird viel Mist auf den Markt geworfen, weil es anscheinend eine Käuferschaft gibt, die das lesen will.»Du willst mich mit wehenden Fahnen untergehen sehen (nein, solche Fragen stelle ich immer :), Anm. des Red.). Es kann durchaus sein, dass ich mich bei den Verlagen mal wieder unbeliebt mache. Aber ich habe mit meiner Meinung noch nie hinter der Hand gehalten. Ich lese sehr viel, da ich ja monatlich den »phantastischen Bücherbrief« herausgebe (u.a. auf www.homomagi.de, www.elfenschrift.de, www.literra.info und anderen kostenlos herunterzuladen). Ich suche immer wieder nach interessanten Büchern und lasse mich da sehr oft nur vom Titel eines Buches leiten. Nach Autoren kann man schon gar nicht mehr gehen, zu viele drängen auf den Markt und bleiben für ein, zwei Bücher oder eine schlechte Trilogie. Um zum Thema zurückzukommen: es wird viel Mist auf den Markt geworfen, weil es anscheinend eine Käuferschaft gibt, die das lesen will. Seit »Biss zum Abwinken« findet sich unter diesen Romanen ab und zu etwas Lesenswertes. Aber das Meiste sind Liebesromane mit einem bischen Grusel. Wie in den 1980er Jahren die »Romantic Thriller«. Viele der Taschenbücher sind schlechter als Grusel-Heftromane. Es gibt nur wenige Autoren und noch weniger Romane, die positiv auffallen.
Lehnen die Verantwortlichen bei den »großen Verlagen« zu viel gutes deutsches Zeug zugunsten von sich prima verkaufenden Schmonzetten ab? Oder ist das nur das übliche Gejammer von Kleinautoren und Fans?
Die Frage ist einfach zu beantworten. Zweimal ja.
Ein Storyband zum Thema »Steampunk« ist bei Dir bereits erscheinen, ein weiterer steht kurz davor, ein dritter soll realisiert werden. Dürfen wir daraus entnehmen, dass Dir an dem Thema was liegt? :o)
Falsche Reihenfolge. Ein Kurzgeschichtenband ist erschienen (eher AKTE X), der zweite Kurzgeschichtenband ist der erste mit Steampunk…
Wie ich bereits erwähnte, ich bin mit Jules Verne groß geworden. So etwas prägt fürs Leben. Ich hatte auch schon andere Vorlieben: Space Opera und Cyberpunk und BattleTech. Aber ja, ich finde das viktorianische Zeitalter und die Dampfmaschinen sehr interessant und war immer neidisch auf meinen Vetter, der eine funktionierende Dampfmaschine besaß. Ich hatte mal vor vielen Jahren eine Kurzgeschichte mit einem James Bond-ähnlichen Charakter geschrieben, der eine Verfolgungsjagd mit Zeppelinen machte. Leider ist die Geschichte verschollen (oder Gott sei Dank?). Und dann kam vor ein paar Jahren Kenneth Oppel mit seinen WOLKENPIRATEN und ich war wieder mitten drin.
Á propos »Kurzgeschichten«. Die führen bei uns in Deutschland leider ein Nischendasein (was ich persönlich sehr bedauere). Was denkst Du, woran das liegt und warum bringst Du trotzdem welche raus?
»Wie kommst Du darauf, dass die Kurzgeschichten ein Nischendasein führen? Nur weil die Publikumsverlage keine mehr veröffentlichen?»Wie kommst Du darauf, dass die Kurzgeschichten ein Nischendasein führen? Nur weil die Publikumsverlage keine mehr veröffentlichen? Schau Dir die sogenannten Kleinverlage an. Die können durchaus bis zu 1.000 Exemplare ihrer Kurzgeschichtenbände verkaufen. Wenn Du Dir überlegst, dass manche Bücher eine Auflage von nur 5.000 Exemplare haben, dann sind die Kurzgeschichten gut dabei. Und deshalb will ich Romane UND Kurzgeschichten herausbringen. Wer in der Lage ist, eine gute Kurzgeschichte zu schreiben, wird in der Lage sein, einen guten Roman zu schreiben. Andersherum ist das selten der Fall. Kurzgeschichten haben eine Idee, einen kurzen Spannungsbogen und oft einen überraschenden Schluss. Daher lese ich, wenn ich die Möglichkeit habe, lieber einen Band mit Kurzgeschichten. Viele Menschen haben aber auch keine Lust oder Möglichkeit einen Roman zu schreiben. Da ist die Kurzgeschichte eine gute Möglichkeit.
Du hast die Romane zur längst klassischen deutschen SF-Fernsehserie RAUMPATROUILLE (ORION) von Hans Kneifel in drei Bänden neu heraus gebracht. War das ein Herzenswunsch? Oder wie war die Motivation?
Ich gehöre zu der Generation, die RAUMPATROUILLE ORION in der Erstausstrahlung im Fernsehen sehen durfte. Der die Taschenbücher hatte und nicht wiederfand, der noch im Regal 145 Heftromane stehen hat… Auch wenn man heute, geprägt durch die Presse, mehr auf die Bügeleisen, Bleistiftanspitzer etc. achtet. ORION ist Kult. Sie kam nur eine Woche nach STAR TREK ins Fernsehen. ORION in Deutschland, STAR TREK in den USA. Es war ein Herzenswunsch. Ja. Die Bücher gab es lange nicht mehr und als ich nach Jahren zum ersten Mal wieder die Lizenz kaufen konnte fühlte ich mich irgendwie gut. Als ich die Bilder von Crossvalley bekam, die gescannten Text von H. G. Schmidt, die Überarbeitung vom Autor etc., als alles sich wie ein Puzzle fügte, das fand ich toll. Als ich die Fernsehserie sah, habe ich bestimmt nicht geglaubt, mal als Verleger diese Bücher herauszugeben.
Beugst Du Dich (zumindest ein wenig) dem »Markt«, oder veröffentlichst Du, was Dir gefällt?
Das ist eine schwierige Frage, Stefan. Natürlich muss ich mich dem Mechanismus des Marktes stellen. Der funktioniert mit Angebot und Nachfrage. Wenn ich Raumpatrouille Orion herausbringe habe ich nur eine geringe Nachfrage, Sammler, Fans, und Leute die sich mühsam die Titel im Antiquariat zusammensuchen. Hier muss ich viel Werbung machen, damit die Bücher gekauft werden, ich muss die Nachfrage erzeugen. Auf der Role Play Convention in Köln hatte ich einen Stand. Dort fand ich drei Altersgruppen. Die alten Männer wie ich, die meinten »Raumpatrouille, prima, dass es sie gibt«. Die etwas jüngere Gruppe »oh prima, das ist was für Papa«. Und die ganz jungen mit der Frage: »Ist das Military-SF?« Um die Bücher zu verkaufen muss also gearbeitet werden.
»… wenn ich das Risiko trage, habe ich auch das Recht der Entscheidung»Der andere Marktmechanismus ist die Nachfrage nach Vampir-Liebesromanen. So lange diese nachgefragt werden, kann ich jeden Mist dazu auf den Markt werfen, bis er übersättigt ist und sich die Leser an etwas anderes wagen. Daher versuche ich zu veröffentlichen was mir gefällt, aber wo auch eine Nachfrage besteht. Die Aufgabe hier als Verleger ist für mich zwiespältig. Ich habe schon Manuskripte angeboten bekommen, die ich aus diesen Gründen ablehnte. Sie gefielen mir nicht, sie waren angeblich in sich abgeschlossen, könnten aber sofort zu einer Trilogie umgeformt werden oder sie versprachen keine Verkaufszahlen. Als Verleger gebe ich erst einmal mein Geld aus, um Bücher zu veröffentlichen. Die Autoren zahlen nichts. Aber wenn ich das Risiko trage, habe ich auch das Recht der Entscheidung.
Der »Markt« und seine dubiosen Mechanismen… Darf ich die Frage stellen, welche Stückzahlen Du absetzen musst, damit sich die Buchproduktion lohnt? Frage verweigern selbstverständlich erlaubt.
Das kannst Du nicht allgemein sehen. Jedes Buch muss aufs neue beurteilt werden. ORION ist teuer, Lizenz, Autorenhonorar für die Überarbeitung, Druck etc. Ich habe eine Erstauflage von 300 Exemplaren, komme aber erst bei 400 verkauften Büchern auf die berühmte schwarze kaufmännische Null. Ich muss also noch möglichst schnell viele ORION verkaufen, um wieder »flüssig« zu werden und andere Projekte finanzieren zu können. Bücher mit unbekannteren Autoren sind nicht so teuer. Die kann ich anders berechnen. Hier fallen keine Lizenzen an, das erste direkte Honorar ist kleiner. Und dann gibt es die Drucker, die eine Mindestzahl an Büchern drucken müssen, damit ihre Kosten reinkommen. Bei Taschenbüchern kannst du locker unter einhundert Exemplaren bleiben, bei gebundenen Büchern wird es schwierig, unter 300 Exemplare zu kommen.
Kaum am Markt und gleich zwei Nominierungen zum Deutschen Phantastik Preis. Was macht das mit dem frisch gebackenen Verleger? :o)
Eine Nominierung ist noch kein Preis. Aber sie hat etwas beruhigendes. Ich habe sehr gute Rezensionen zu GEHEIMNISVOLLE GESCHICHTEN 1 gelesen. Eine Nominierung bedeutet aber auch, dass das Buch nicht »hochgejubelt« wurde und keine »Gefälligkeitsrezensionen« zu lesen waren. Ich freue mich sehr darüber. Mein Konzept, Autoren und Zeichner selbst auszusuchen und anzusprechen, geht auf.
Für eine Sammlung von Kurzgeschichten rufst Du explizit zur Einsendung von Stories OHNE Phantastikanteil aus. Wieso das? Gibt es nicht gerade solche Erzählungen in unüberschaubarer Menge? Was ist die Motivation hierfür?
Hier ist es eine ganz andere Zielgruppe. Es gibt sehr viele Menschen in Deutschland, die nur eine Geschichte in ihrem Leben geschrieben haben. Möglicherweise ist gerade diese Geschichte die interessante Erzählung, die man schon immer lesen wollte? Ich will diesen Menschen die Möglichkeit geben, zu veröffentlichen. Viele lesen die Ausschreibungen nicht im Internet, sondern in der Regionalzeitung. Diese Menschen möchte ich erreichen.
Du bist Rekordverfasser von Rezensionen und weist damit auch ein fast schon erschreckend zu nennendes Lesepensum auf. :o) Findest Du als frischgebackener Verleger abgesehen vom Checken der Inhalte für Deine eigenen Bücher jetzt überhaupt noch Zeit zum Lesen?
Die phantastischen Bücherbriefe werden sicher keine Rekordseitenzahlen von 40 und mehr Seiten haben. Ich werde hier eindeutig kürzer treten. Aber ich lese immer noch meine Kurzgeschichten und vielleicht finde ich doch noch einen neuen Autor, der mir gefällt, den ich dann für meine Projekte einlade etc. Und ja, ich habe noch Zeit zum Lesen. Andere sehen viel fern, DVD etc. ich nehme mir ein Buch. Das finde ich sehr viel entspannender. Vor allem muss ich nicht überlegen ob es was für meinen Verlag ist, muss keine Vorlektorate durchführen etc. Und ich bekomme wieder Ideen für eigene Geschichten.
Du hast selbst bereits das ein oder andere geschrieben und veröffentlicht, beispielsweise den Classic BattleTech-Roman FRÜCHTE VOLL BITTERKEIT zusammen mit Hermann Ritter oder die Storysammlung TATORT: WELTRAUM. Wird es in Deinem Verlag auch eventuell mal ein Werk von Dir zu lesen geben?
Dafür ist »Saphir im Stahl« gedacht. Ich wollte aber nicht mit einem eigenen Werk beginnen, weil es sonst hiess, das ist ja nur ein Eigenverlag. Aber es wird auch zuweilen ein Buch von mir geben oder Kurzgeschichten in dem einen oder anderen Band. Aber dann als letzte Geschichte. Ich will nicht in den Vordergrund treten. Zur Zeit habe ich zwei Romane in Arbeit. sie sind fertig, müssen aber noch mal gründlich überarbeitet und dann von einem Lektor gelesen werden.
Wenn ich ein aufstrebener Jungautor oder eine Jungautorin wäre, was müsste ich tun, um bei Dir verlegt zu werden? Und was darf ich auf keinen Fall tun?
»Wenn mir die Geschichte gefällt gibt es einen Autorenvertrag. Ansonsten nur ein Nein, ohne Begründung.»Tödlich: eine e‑mail mit vielen Schreibfehlern, dann lese ich das Expose erst gar nicht. Heutzutage hat jedes Schreibprogramm eine Korrekturfunktion. Zusätzlich habe ich den Dudenkorrektor. Damit sind schon mal die gröbsten Fehler behoben.
Wer bei mir veröffentlicht werden will, sendet mir eine Kurzgeschichte, damit ich den Stil kennenlerne und ein Expose, in dem die Idee skizziert wird. Und dann sollte es zu den Themen unter »geplant« passen. Wenn mir die Geschichte gefällt gibt es einen Autorenvertrag. Ansonsten nur ein Nein, ohne Begründung.
Für mich ist ein Buch nur ein Buch, wenn es aus Papier besteht. Persönlich mag ich die eBooks gar nicht. Aber ich will ja Geld verdienen mit dem Verlag, daher werde ich mir in der nächsten Zeit darüber Gedanklen machen müssen. Für die ORION-Bücher habe ich nur die Lizenz für die Hardcover. Da sind solche Gedanken müßig. Aber für die nächsten Produktionen muss ich mich erkundigen, wie es geht, wo kann man es verkaufen etc. Die ganze Logistik dahinter muss von mir neu bedacht werden.
Was steht bei »Saphir im Stahl« in der nahen Zukunft an?
Das nächste Buch ist GEHEIMNISVOLLE GESCHICHTEN 2, dann kommt die Trilogie um Luuk de Winter, historische Krimis auf der Ronneburg und in Weimar und Königsberg. Ein Fantasyroman IM SCHATTEN DES BLUTMONDS und ein Band mit einer Pilgerreise von den USA ins heilige Land mit Rückreise über Europa. Ich hoffe noch ein paar interessante Projekte zu entwickeln, wie etwa die Ausschreibungen zum Gedichtband und den Kurzgeschichten ohne Phantastik.
… und die Visionen für die fernere Zukunft (des Verlags, nicht des Universums)? :o)
Die sind doch identisch: die Weltherrschaft. Ich will versuchen, den Verlag so gut aufzustellen, dass ich vielleicht als Verleger davon leben kann und nicht nur im Nebenerwerb. Das wird aber noch etwa 5 Jahre dauern. Dann weiss ich mehr.
Abgesehen vom eigenen Verlagsprogramm – was macht Dir an aktueller Phantastik derzeit am meisten Spaß? Mehrere Antworten sind möglich, genannt werden dürfen alle Medien, nicht nur Bücher.
»Es gibt noch Medien neben Büchern?»Es gibt noch Medien neben Büchern? Erzähl mal! Ich bin Rollenspieler und habe gerade jetzt ein Wochenende Steampunk hinter mir. Ich spiele nicht am Computer, ich brauche Menschen um mich. Dann gibt es den Pfingstcon der Einhörner und der Horde der Finsternis von Follow bzw. dem Fantasy Club e.V. Bei den Büchern gefällt mir gerade Scott Westerfeld, für den phantastischen Bücherbrief stehen noch ein paar Interviews an, für den Verlag noch ein paar Rechnungen. Bei den Filmen im Fernsehen??? WAREHOUSE 13 hat ganz nett angefangen, EUREKA die neue Staffel hatte ich gerade eingeschaltet und ein Crossover mit WAREHOUSE-Schauspielern gehabt und wieder ausgeschaltet. Gefiel mir nicht. Kinogänger bin ich keiner. die letzten beiden Filme die ich im Kino gesehen habe, waren HERR DER RINGE 2 und ICH, UNVERBESSERLICH.
Erik, vielen Dank für Deine Zeit und Deine Bereitschaft Dich meinen Fragen zu stellen. Jetzt hast Du noch die Gelegenheit für etwas, das Du schon immer mal in einem Interview sagen wolltest, aber noch nie durftest. :o)
Da ich noch nicht sehr viele Interviews als Befragter geführt habe, gibt es wenig zu sagen. Vielleicht eines noch: möge der geschätzte Leser öfters mal bei Kleinverlagen reinsehen. Sie sind genauso interessant wie die grossen Verlage.
ENDE
Die ORION-Verlosung zum Interview
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die eMail-Adressen werden nur zum Zwecke der Verlosung gespeichert und danach gelöscht. Sie werden in keinem Fall an Dritte weiter gegeben.
Der Gewinner wird mittels Zufallsgenerator aus den eingegangenen Mails ermittelt und dann hier auf PhantaNews verkündet, er erhält zudem eine Mail und muss mir erst dann zum Zwecke des Versandes des Gewinns seine postalische Adresse nennen. Da die Bücher direkt vom Verlag verschickt werden, wird die Adresse zum Zwecke des Versandes ausschließlich an den Verlag »Saphir im Stahl« weiter gegeben.
Meldet sich der Gewinner nicht innerhalb von fünf Tagen nach dem Absenden der Mail, dann wird via Zufallsgenerator ein neuer Gewinner ermittelt. Und so weiter. :o)
PhantaNews wünscht viel Glück!
Bildnachweis:
Bilder Erik Schreiber – Copyright Erik Schreiber
Coverbilder – Crossvalley Smith