Das neue Spiel aus dem Hause Czech Games Edition hat auf der Spielemesse in Essen für viel Aufsehen gesorgt, denn es ist eines der Ersten, das eine App fest in den Spielablauf integriert. Obwohl die englische Originalversion erst im Oktober erschienen ist, hat der Heidelberger Spieleverlag bereits jetzt die deutsche Übersetzung herausgebracht, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.
Überblick
Probieren geht über StudierenBei DIE ALCHEMISTEN übernehmen zwei bis vier Spieler die Rolle eines Mitglieds eben jener Berufsgruppe. Die Spielmechanik lässt sich dabei grob als eine Kombination aus »Worker Placement« (die Spieler platzieren ihre Arbeiter/Aktionen, anschließend wird alles abgehandelt) und Deduktion beschreiben. Aus den acht verschiedenen Zutaten können sechs verschiedene Tränke und eine neutrale Brühe gemischt werden, allerdings hat man zu Beginn des Spiels keinen Schimmer, welche Kombination welchen Trank ergibt. Probieren geht über Studieren. Ergebnisse können publiziert und gegebenenfalls von anderen später widerlegt werden. Zudem gibt es hilfreiche Artefakte zu kaufen, die Sonderfähigkeiten oder andere Boni verleihen. Das nötige Gold dafür lässt sich zum Beispiel durch den Verkauf von Tränken an Abenteurer verdienen, jedoch sollte man darauf achten, dass einem die Konkurrenz nicht zuvor kommt. Um sein Wissen vor den anderen zu verbergen, erhält jeder Alchemist seinen eigenen Sichtschirm mit Ergebnispyramide auf der Innenseite. Am Ende gewinnt – wie so oft – der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Alchemisten Einmaleins
Es gibt acht unterschiedliche Zutaten, die je einem von acht Elementen entsprechen. Ein Element besteht aus drei Teilchen, die eine Farbe (rot, grün und blau) sowie eine Ladung (positiv »+« oder negativ »-«) besitzen. (Siehe Bild) Die Tränke, die aus der Kombination zweier Zutaten entstehen können, werden ebenfalls einer Farbe und Ladung zugeordnet. Rot+ ist ein Heiltrank, Rot- ist Gift. Grün beschleunigt oder lähmt, je nach Ladung; Blau+ macht weise, während Blau- zu Wahnsinn führt.
Mischt man zwei Zutaten, deren eines Element ein großes rotes + und das andere ein kleines rotes + besitzt, entsteht ein Heiltrank. Analog funktioniert das mit den anderen Tränken. Aus zwei Zutaten, bei denen alle drei Teilchen gegensätzlich gepolt sind, entsteht ein neutraler Trank ohne Wirkung (Suppe, wenn man so will).
Das klingt alles komplizierter, als es am Ende wirklich ist, zumal die App einem sagt, was man da gerade zusammengebraut hat. Das Ergebnis sollte man allerdings richtig zu deuten verstehen.
Ablauf einer Runde
Bestimmung der Reihenfolge und Aktionen festlegen
Beginnend mit dem Startspieler muss sich jeder entscheiden, ob man ein paar zusätzliche Gefallen oder Zutaten bekommen möchte, oder ob man lieber darauf verzichtet um dafür in der kommenden Runde den Vortritt vor anderen Spielern zu haben und sich sogar ansehen zu können, was die anderen planen, ehe man sich selbst entscheidet.
Anschließend platziert jeder Alchemist, drei bis sechs seiner Würfel (je nach Runde und Anzahl der Spieler) auf die verschiedenen Stationen des Spielbretts, um festzulegen, welche der folgenden Möglichkeiten man in Anspruch nehmen möchte.
Zutaten sammeln
Je ausgelegtem Würfel darf man sich eine Zutat aus der Auslage oder vom verdeckten Stapel nehmen. Letzteres ist riskanter, wenn man bestimmte Zutaten benötigt, liefert den anderen Spielern aber auch weniger Informationen darüber was man auf der Hand hält.
Zutaten in Gold transmutieren
Für einen Würfel kann eine Zutat von der Hand gegen ein Goldstück getauscht werden. Setzt man zwei weitere Würfel ein, darf die Aktion ein weiteres Mal durchgeführt werden.
Trank am Studenten testen
Hier kommt zum ersten Mal die App zum Einsatz. Man wählt zwei seiner Zutaten von der Hand und legt sie in seinen Kessel (ein kleinerer Sichtschirm auf dem Hauptsichtschirm). Dann startet man die App auf dem Smartphone oder dem Tablet und scannt die beiden Karten. Nach dem Bestätigen verrät einem das Programm, was dabei herausgekommen ist. Ist es zum Beispiel ein Lähmungstrank (Grün -), können wir für beide Zutaten eingrenzen, welchem Element sie entsprechen, denn sie müssen beide ein negativ geladenes grünes Teilchen besitzen (siehe Alchemisten Einmaleins).
Sobald der Student in der laufenden Runde einen negativen Trank bekommen hat, müssen alle nachfolgenden Spieler ein Goldstück für weitere Tests bezahlen. Sein Lerneifer ist dem Selbsterhaltungstrieb gewichen.
Trank an sich selbst testen
Dies funktioniert wie der Test am Studenten, nur dass es in jedem Fall kostenlos ist. Dafür bekommt man mögliche negative Konsequenzen allerdings am eigenen Leib zu spüren. Trinkt man Gift, wandert einer der Aktionswürfel ins Hospital und man hat in der folgenden Runde eine Aktion weniger zur Verfügung. Ein Lähmungstrank sorgt dafür, dass man in der nächsten Runde als allerletztes an der Reihe ist, außerdem wird man bei der Vergabe des Startspielertokens übergangen. Nach dem Genuss eines Wahnsinnstranks und dem folgenden unbekleideten Tänzchen auf dem Marktplatz leidet der Ruf.
Tränke verkaufen
Der Gewinn richtet sich nach der Höhe der Versicherung, die wir dem Helden (oder Schurken) bietenAb dem zweiten Durchlauf erscheint in jeder Spielrunde ein neuer Abenteurer im Dorf und möchte bis zu drei Tränke erwerbenn, es kann allerdings immer nur ein Trank weniger verkauft werden, als die Anzahl der Spieler, so dass hier auch jemand leer ausgehen könnte. Um trotzdem an die Reihe zu kommen, obwohl andere Mitspieler vor einem dran wären, kann man versuchen den Abenteurer mit Rabatten zu locken.
Der Gewinn richtet sich nach der Höhe der Versicherung, die wir dem Helden (oder Schurken) bieten. Wenn wir versichern, dass es genau der Trank wird, den er verlangt und es anschließend durch die Kombination der richtigen Zutaten auch so hinbekommen, locken bis zu vier Goldstücke. Mitunter sind wir aber auch selbst nicht so sicher, was das Ergebnis sein wird und versichern vielleicht nur, dass die Ladung des Tranks stimmen wird. Kommt etwas ganz anderes dabei heraus, gehen wir leer aus, aber zumindest konnten wir den Abenteurer als Versuchsobjekt benutzen und hoffentlich neue Erkenntnisse erlangen.
Thesen publizieren
Für den Preis von einem Goldstück veröffentlicht man seine neuesten Erkenntnisse. Man behauptet das Element einer Zutat bestimmt zu haben und drückt dem Ganzen sein Siegel auf. Dabei spielt es vorerst keine Rolle, ob die Behauptung stimmt oder nicht. In jedem Fall steigt der Ruf des Alchemisten und falls er zu einer bestimmten Kombination von Zutaten etwas publiziert hat, erhält er außerdem weitere Forschungsmittel in Form von Gold und Siegpunkten.
Zweimal pro Spiel findet außerdem eine Alchemistenkonferenz statt, während der man je nach Anzahl der veröffentlichten Thesen Ruf gewinnt oder verliert.
Thesen widerlegen
Hat man durch die eigenen Forschungen die Thesen eines anderen Alchemisten (oder auch seine eigenen) als fehlerhaft erkannt, darf dies ebenfalls publik gemacht werden. Je nach Schwierigkeitsgrad unterscheidet sich hierbei die genaue Methode, jedoch wird in beiden Fällen die App als Hilfe genommen. Hat man sich geirrt, verliert man an Ruf, da man die Zeit seiner Kollegen vergeudet hat, hat man die These jedoch erfolgreich widerlegt, erhält man gleich zwei Rufpunkte. Falls sich der widerlegte Alchemist nicht durch die Verwendung eines bestimmten Siegels abgesichert hat, verliert er nun gleich fünf Punkte Ruf (erntet dafür aber eine Menge Häme).
Ende der Runde
Zu guter Letzt wird das Spielbrett für die nächste Runde vorbereitet. Ein neuer Abenteurer kommt in die Stadt und falls gerade eine Konferenz abgehalten wurde, werden neue Artefakte verfügbar. Konnten aus den verschiedensten Gründen nicht alle Würfel während der Runde benutzt werden, werden je zwei davon in einen Gefallen durch die Dorfbewohner umgewandelt. Der Preis des Alchemisten des Monats (in Form eines Rufpunktes) geht an den Spieler mit den meisten Veröffentlichungen.
Die App
Kommen wir nun zur größten Besonderheit des Spiels: der beinahe unverzichtbaren App. Von der technischen Seite her gibt es hier nichts auszusetzen. Hat man darauf geachtet, dass sich die zwei zu scannenden Karten nicht überlappen und so die Fixpunkte in den Ecken verdecken, erkennt die App die Symbole der Zutaten meist schon bevor die Kamera richtig scharf geschaltet hat.Hinter den Kulissen ordnet das Programm jeder Zutat ein Element zu. Die aktuelle Zufallsverteilung wird als Code aus vier Buchstaben angegeben, welchen die Mitspieler in der eigenen App eingeben können, damit auch jeder auf der gleichen Basis spielt, theoretisch genügt aber ein Gerät für alle. Selbst wenn die Kamera nicht funktionieren sollte, kann man die zu mischenden Karten per Hand eingeben, auch wenn das vielleicht eine Möglichkeit zum Schummeln sein mag. Wem das nicht reicht, der kann die Funktionalität auch über eine Website nutzen.
Die App findet man für iOS und Android unter dem Begriff »Alchemists: Lab Equipment«, oder indem man im Browser des Geräts http://cge.as/ald eingibt. Über das Zahnradsymbol kann sie auch auf deutsch umgestellt werden. Wer sie testen möchte, kann ja mal versuchen die Zutaten auf dem Bild beim Alchemisten 1x1 damit zu scannen.
Manche werden jetzt vielleicht sagen, dass sie Handys am Spieltisch auf den Tod nicht ausstehen könnenManche werden jetzt vielleicht sagen, dass sie Handys am Spieltisch auf den Tod nicht ausstehen können, weil sie es hassen, wenn man sich nicht auf das Spiel konzentriert und stattdessen im Web surft oder chattet. Eine einfache Möglichkeit dem beizukommen wäre, den Flugzeugmodus zu aktivieren. Aber auch wenn man sich partout nicht auf den Einsatz digitaler Technik beim Brettspielen einlassen möchte, bietet das Spiel einen Ausweg. Allerdings benötigt man dafür einen zusätzlichen Spieler, der auf der mitgelieferten Ergebnistabelle die Zutaten zufällig anordnet und geheim hält. Wenn ihm dann andere Spieler zwei ihrer Karten zeigen, sagt er ihnen, was dabei herauskommt, übernimmt also die Funktion der App. Der Spielspaß bleibt für die Person dabei allerdings eher überschaubar …
Ausstattung und Illustrationen
DIE ALCHEMISTEN bringt eine Menge Spielmaterial mit. Ein doppelseitiges Spielbrett, eine Seite für zwei bis drei, die andere für vier Spieler. Ein weiteres kleineres Brett auf dem die Ruf-/Siegpunkte und die Veröffentlichungen festgehalten werden. Außerdem erhält jeder Mitspieler einen eigenen doppelstöckigen Sichtschirm in seiner Farbe, um seine Erkenntnisse dahinter zu verbergen und die Zutatenkarten zum Scannen aufzustellen. Auf der Innenseite der Schirme befindet sich zudem eine Ergebnispyramide, in der die Resultate der eigenen Experimente festgehalten werden können. Dafür stehen eine Menge Marker mit Plus- und Minus-Symbolen in den verschiedenen Farben zur Verfügung. Beim Ausstanzen sollte man behutsam vorgehen, damit nicht versehentlich etwas einreißt. Um die aktuelle Position auf der Rufleiste sowie die Reihenfolge in der aktuellen Runde festzuhalten, gibt es für jeden Spieler kleine Plastikphiolen. Die Aktionen der Runde werden mit Würfeln aus dem selben Material markiert. Zu guter Letzt hat man noch die Karten für die Zutaten, die Gefallen der Dorfbewohner und die Artefakte. Um all das zusammenzuhalten werden auch gleich Beutel mit Zipverschluss mitgeliefert, aber noch erfreulicher sind die Plastikschälchen, für die Marker, die ebenfalls schon beiliegen.
Vom Artwork kann man sich auf den Bildern bereits selbst überzeugen. Es ist sehr bunt und überdreht, passt aber meiner Meinung nach gut zum Setting der etwas zauseligen, untereinander konkurrierenden Alchemisten. Alle relevanten Felder des Spielfelds wurden eins zu eins auch in die App übernommen, so dass man schnell die Aktion findet, die man durchführen möchte. Auf den Notizzetteln könnte der Kontrast etwas höher sein, denn bei weniger gutem Licht ist beim grünen Element nicht immer leicht zu erkennen, ob es sich um ein Plus oder Minus handelt.
Das zwanzigseitige Regelwerk kann zuerst einschüchternd wirken, ist aber gut bebildert und sollte kaum Fragen offen lassen. Aufgelockert wird es immer wieder durch stimmungsvolle Einschübe durch einen imaginären Alchemistenlehrer, welche oft den Bezug zwischen den Regeln und dem allgemeinen Thema des Spiels vertiefen. Als praktisch haben sich auch die Erläuterungen zu den Gefallen und Artefakten auf der Rückseite des Hefts herausgestellt. So muss der Spieler nicht verraten, um welche Karte es geht, findet aber trotzdem schnell die Antwort auf seine Frage. Das Regelwerk kann online eingesehen werden.
Bei dieser umfangreichen Ausstattung hat mich der Preis von 31,50 Euro doch sehr positiv überrascht. Auf Amazon schwankt der Preis aktuell noch, da das Spiel dort offenbar erst am 10.12.2014 erscheint. Ich selbst habe es in einem der Heidelberger Flagship-Stores erworben.
Wiederspielwert und Schwierigkeitsgrade
Dank der zufälligen Zuordnung der Zutaten zu den Elementen wird man das Spiel schon sehr oft spielen müssen, bis einem einmal die selbe Konstellation begegnetDank der zufälligen Zuordnung der Zutaten zu den Elementen wird man das Spiel schon sehr oft spielen müssen, bis einem einmal die selbe Konstellation begegnet und selbst dann wird es einem wohl kaum auffallen. Auch bei den Kunden und den Artefakten wird Wert auf Abwechslung gelegt. Von den sechs trankdurstigen Abenteuern wird vor Spielbeginn einer verdeckt aussortiert, so dass man nicht genau weiß, wer alles vorbeischneien wird. Von den insgesamt achtzehn Artefakten tauchen nur neun in jedem Spiel auf. Durch bestimmte Kombinationen können sich hier starke Synergien zwischen den Gegenständen ergeben, natürlich vorausgesetzt, dass sie einem nicht vorher von jemand anderem vor der Nase weggekauft werden.
Wer nach ein paar Runden auf der Schwierigkeit »Lehrling« eine größere Herausforderung sucht, stellt einfach auf »Meister« um. Auf diesem Schwierigkeitsgrad beginnt man das Spiel mit einer Zutat weniger; die Alchemistenkonferenzen bestrafen Spieler härter, falls sie nicht genügend Theorien publiziert haben, aber vor allem ändert sich die Methode, mit der gegnerische Behauptungen widerlegt werden. Anstatt nur zu sagen, bei welchem Teilchen eines Elements sich der Kollege geirrt hat, muss man nun ein Experiment kennen, dass den Fehler beweist. Die Ergebnisse sind dabei nicht immer eindeutig, so dass es zu Widersprüchen zwischen zwei Thesen kommen kann, was die Veröffentlichungen gleich mehrerer Spieler auf Eis legen kann. Außerdem kann man auf diese Art besser beeinflussen, wieviele Informationen die Mitspieler beim Widerlegen erlangen.
Die Meistervariante kann auch verwendet werden, um erfahrenen Spielern ein Handicap zu geben, wenn sie gemeinsam mit Anfängern am Tisch sitzen.
Fazit
Dank des fast ausschließlich positiven Tons der Rezension ist es wohl nicht schwer zu erraten, dass mir DIE ALCHEMISTEN wirklich gut gefälltMan kann vom Einsatz von Smartphones oder Computern bei Brettspielen halten was man möchte, aber DIE ALCHEMISTEN macht es in meinen Augen genau richtig. Hier wird kein Brettspiel um eine App herum konstruiert. Stattdessen dient diese als Hilfsmittel, um eine neue Art von Deduktionsspiel zu ermöglichen. Nur dabei bleibt es jedoch nicht. Tränke werden nur bei drei der insgesamt acht möglichen Tätigkeiten gebraut und man sollte sich gut überlegen wofür man seine Aktionen schließlich einsetzt. Die Veröffentlichungen bieten sogar eine Gelegenheit für Bluffs, auch wenn am Ende des Spiels die Zusammensetzungen der meisten Zutaten bekannt sein dürften. Hier werden verschiedene Mechanismen erfolgreich kombiniert.
In Anbetracht zweier Spielbretter voller Bilder und Symbole, sowie der Theorie vom Trankbrauen, die verstanden werden will, ist es gerade für Einsteiger angenehm, dass in der ersten Runde noch nicht alle Tätigkeiten zur Verfügung stehen und nur drei Aktionswürfel platziert werden müssen.
Die angegebene Spielzeit von 120 Minuten ist realistisch bei vier Spielern, wobei man für die Regelerklärung etwa eine weitere halbe Stunde hinzurechnen sollte. Während des Spiels gibt es praktisch kaum Längen, da Aktionen immer im Wechsel abgehandelt werden und selbst wenn ein Spieler einmal länger zum Legen seiner Würfel braucht, schaut man einfach auf seinen Ergebnisbogen und versucht noch weitere Kombinationen auszuschließen. Ich war jedes Mal überrascht wie schnell die sechs Runden dann doch wieder ‘rum waren.
Bislang hat sich auch noch keine dominante Taktik herauskristallisiert, was für eine gute Balance der Siegpunkt-Quellen spricht. In meinem letzten Spiel waren am Ende drei Spieler mit ganz unterschiedlichen Taktiken nur jeweils einen Punkt voneinander entfernt.
Dank des fast ausschließlich positiven Tons der Rezension ist es wohl nicht schwer zu erraten, dass mir DIE ALCHEMISTEN wirklich gut gefällt. Ich müsste wirklich lange überlegen, um negative Kritik äußern zu können. Vielleicht ist es etwas unintuitiv, dass der Zug auf dem Spielbrett oben rechts statt links beginnt und sich dann im Uhrzeigersinn von Aktion zu Aktion bewegt. aber das ist wirklich Jammern auf sehr hohem Niveau. Bei schlechtem Licht kann es auch schon einmal als schwierig erweisen die Karten einzuscannen, was sich aber im schlimmsten Fall durch die Eingabe per Hand kompensieren lässt.
Ich kann das Spiel also jedem, der seine Kochkünste schon mal am Zauberkessel ausprobieren wollte, wärmstens ans Herz legen. Kann sicher nicht schaden, wenn die Freunde mal den ein oder anderen Weisheitstrank zu sich nehmen. Aber Vorsicht beim Giftmischen!
Offizielle Seite zum Spiel bei den Heidelbären
Link zum Regelwerk
Coverabbildung DIE ALCHEMISTEN Copyright Heidelberger Spieleverlag
[aartikel]B00QB19G2A[/aartikel]
danke fuer den Review. ich hatte auch grosse Erwartungen an das Spiel. wir haben es nun zu viert gespielt und wurden gaenzlich enttaeuscht. es gab 3 dinge, die uns nicht gefallen:
1) mit nur 4 cubes bei vier spielern ist man schon sehr beschränkt und 2 cubes fuers tränke verkaufen schien uns zu teuer
2) publizieren fuehrte dazu, dass es nur sinn hatte, zu publizieren, wenn man sich ganz sicher war. Denn ein siegel zum absichern bringt unserer meinung nach nichts. Es fuehrt immer zu 0 punkten, oder sogar zu 4 minussiegunkten oder 5 minus reputation, falls man nicht abgesichert ist, da am schluss immer aufgedeckt wird. Den sinn eine these zu publizieren ohne einen stern abzulegen ist nicht ganz erkennbar. So macht man keine punkte und die aktion kostet einfach nur aktionen und geld.
3) das vortragen der braukünste in der letzten runde ist extrem aufwendig und man bekommt fast keine punkte dafür. Es schluckt aktionen und viele karten, die man vorher geholt haben muss, was auch aktionen kostet, oder zwingt spaet in der spielerrheinenfolge zu stehen.
Mal sehen, wie es zu zweit funktioniert. Zu 4rt aber bisher echt enttäuschen, wo doch grafik und thema so gut passen.
Gruesse
Was meinen andere dazu?
Hallo Thomas,
schade, dass das Spiel die Erwartungen nicht erfüllt hat. Ich habe es zu Sylvester ein weiteres Mal mit zwei weiteren Freunden gespielt und finde nach wie vor kaum etwas am Spiel auszusetzen. Um einen zweiten Blickwinkel zu ermöglichen, möchte ich kurz auf die angesprochenen Punkte eingehen:
1) Ja, wenn man vorher nur zu zweit und mit sechs Würfeln gespielt hat, schafft der Einzelne nicht mehr so viel wie zuvor, für mich wird das Spiel aber dadurch eher interessanter, da man noch genauer überlegen muss, wofür man seine kostbaren Aktionen verwenden muss. Klar, das Verkaufen von Tränken ist dann sehr »teuer«, ist aber fast unabdingbar, wenn man sich im Verlauf des Spiels mehrere Artefakte kaufen möchte.
2) Es kann sehr wohl Punkte bringen unsichere Thesen zu publizieren, denn am Ende jeder Runde bekommt derjenige mit den meisten Publikationen einen Rufpunkt. Außerdem muss man vielleicht etwas unsicheres veröffentlichen, weil die nächste Alchemistenkonferenz ansteht, man aber noch keine der Zutaten weit genug spezifiziert hat. Weiterhin gibt es ja noch die Drittmittel, die derjenige bekommt der zuerst etwas zu den zwei bzw. drei abgebildeten Zutaten veröffentlicht.
Außerdem gibt es ein Artefakt, dass am Ende des Spiels einen Punkt pro Veröffentlichung bringt.
3) Die Leistungsschau kann etwas dauern, wenn viele Spieler viele Würfel darauf verwenden. Allerdings sollte zu diesem Zeitpunkt jeder bereits wissen, was er oder sie brauen möchte und mit welchen Zutaten, was das Ganze wieder beschleunigt. Ich sehe es eher als Möglichkeit die übrig gebliebenen Zutaten, die am Ende nichts zählen, noch in Punkte zu verwandeln. Es gibt hier auch eine gute Synergie zwischen den Artefakten »Hexenkoffer« und »Federhut«, mitunter ist man aber besser beraten noch eine 5 oder 3 Punkte Veröffentlichung zu machen, was zu diesem Zeitpunkt aber wahrscheinlich mehr als ein Goldstück kostet, gerade bei vier Spielern.
Ich bin am überlegen dieses Spiel zu kaufen, das einzige was mich zum grübeln bringt ist die Frage wie das mit dem Mischen der Zutaten zustande kommt. Sind diese in jeder runde gleich oder verändert sich das + und – (und die grösse von denen)??
Hallo Alex,
zu Beginn jedes Spiels weißt die App jeder Zutat (Kröte, Blume usw.) ein Element zu. Das bleibt dann auch für das ganze Spiel über so. Die Spieler wissen jedoch nicht, welches Element zu welcher Zutat gehört und müssen das erst durch Experimente herausfinden.
In der Spielanleitung wird das gut erklärt. Du findest sie hier: http://czechgames.com/files/rules/alchemists-rules-de.pdf
Hallo Mathias,
Danke für sie so schnele Antwort und den Link.
Super, genau das wollte ich wissen :)
Kann es kaum erwarten entlich mal ein Nettes grübler Spiel auszuprobieren :D
Ich halte das Spiel für ein großartiges Spiel, wir spielen es allerdings zu zweit!
Eine offene Frage die ich nicht beantwortet finde ist die nach dem fett gedruckten Schlüsselwort auf mancher Artefaktkarte »Sofort«
Ich definiere das mit einer sofortigen Nutzung des Gegenstandes aber was heist das für die nachfolgenden Runden ? Wird der abgelegt (dann wäre das sehr teuer) oder behalte ich den und was bedeutet dann sofort ?