William Meikle: Die MIDNIGHT EYE-Serie – Urban Fantasy in Schottland

Wil­liam Meik­le ist ein schot­tisch­stäm­mi­ger kana­di­scher Autor, der im Bereich Sci­Fi, Fan­ta­sy und Hor­ror unter­wegs ist. Wie ich auf ihn gesto­ßen bin ist wit­zig: Im Fedi­ver­se ver­öf­fent­li­che ich unter mei­nem Alter Ego als Künst­ler Xan­athon mei­ne ger­en­der­ten Bil­der. Auf eins davon reagier­te der Autor (auf Face­book wür­de man sagen »mit einem Like«) und bis­wei­len sehe ich mir die Pro­fi­le der­je­ni­gen, die mir dort fol­gen an. dort ent­deck­te ich dann nicht nur, dass er in mei­nen Gen­res schreibt, son­dern via Umweg über sei­ne Web­sei­te auch die MIDNIGHT EYE-Rei­he.

Und Film Noir-arti­ge Detek­tiv­ge­schich­ten mit phan­tas­ti­schem Ein­schlag sind nun ein­mal genau mei­ne Kra­gen­wei­te.

Des­we­gen habe ich mir Buch eins der Rei­he gleich mal als eBook gekauft und aufs Lese­ge­rät schi­cken las­sen. Ins­ge­samt gibt es drei Roma­ne mit den Titeln THE AMULET, THE SIRENS und THE SKIN GAME, die bei­den ande­ren habe ich gleich nach dem ers­ten gou­tiert. Es exis­tie­ren zudem noch eini­ge Novel­len um den Prot­ago­nis­ten, hin­sicht­lich derer ich mal beim Autoren nach­fra­gen wer­de, in wel­cher Rei­hen­fol­ge ich die­se lesen soll.

Beim Prot­ago­nis­ten Derek Adams und dem gan­zen Set­ting hat sich Meik­le sehr offen­sicht­lich bei den Klas­si­kern wie bei­spiels­wei­se Ray­mond Chand­ler oder Dashiell Ham­met bedient, Adams chan­nelt nicht nur die klas­si­schen Pri­vat­de­tek­ti­ve Sam Spa­de oder Phil­ip Mar­lo­we, um das Gan­ze noch eine Meta-Ebe­ne höher zu heben ist er auch noch ein Fan die­ser Lite­ra­tur. Und ich wür­de mal ver­mu­ten, dass das für den Autor eben­falls gilt.

Pri­va­termitt­ler Adams ist ziem­lich kaputt, nach­dem er auf tra­gi­sche Wei­se sei­ne Gelieb­te ver­lor und han­gelt sich von Fall zu Fall, wäh­rend er sich mit Whis­ky und Bier voll­kippt.

So weit ist das gan­ze ein bekann­ter Noir-Ansatz, hin­zu kommt nicht nur das knor­ri­ge aber durch­aus lie­bens­wer­te Ego des Prot­ago­nis­ten, son­dern auch noch zahl­lo­se Facet­ten von Glas­gower Lokal­ko­lo­rit, denn dort han­deln die Fäl­le, und jede Men­ge skur­ri­le Gestal­ten in in der Stadt leben und irgend­wie im Lau­fe der Fäl­le besucht wer­den.

Und dann ist da natür­lich das, was den beson­de­ren Reiz für mich aus­macht: Es sind eben kei­ne her­kömm­li­chen Fäl­le mit denen Adams zu tun hat, das Gan­ze ist das, was man als »Urban Fan­ta­sy« bezeich­net, wenn also Über­na­tür­li­ches in unse­re »nor­ma­le« Welt ein­bricht.

Ohne jetzt zu viel zu spoi­lern: Im ers­ten Band THE AMULET gibt es sofort Berüh­rungs­punk­te mit dem Cthul­hu-Mythos, im zwei­ten geht es um Gestalt­wand­ler aus der schot­ti­schen Mytho­lo­gie und im drit­ten bekommt er es mit einer ganz ande­ren Sor­te Gestalt­wand­ler zu tun.

Ich hat­te zwar ein paar Pro­ble­me, in den ers­ten rein­zu­kom­men, aber nach ein paar Sei­ten gab sich das und Band zwei und drei hat­ten für mich die­se Ein­stiegs­schwie­rig­kei­ten nicht mehr, aber das kann natür­lich dar­an lie­gen, dass ich mich inzwi­schen an Stil und Prot­ago­nist gewöhnt hat­te. Tat­säch­lich hat­ten mir Set­ting und Stil so gut gefal­len, dass ich die Fol­ge­bän­de eben gleich auch noch gele­sen habe.

Wer etwas völ­lig neu­es sucht ist hier falsch, das Gen­re wird nicht neu erfun­den, aber das muss ja auch gar nicht sein. Tat­säch­lich ist aber gera­de die Trans­plan­ta­ti­on des bekann­ten Noir-Detek­tivs nach Glas­gow schon der ers­te Kunst­griff – und man merkt auch deut­lich sei­ne Orts­kennt­nis. Nimmt man dazu noch die über­na­tür­li­chen Ele­men­te – mit deut­li­chen Aus­flü­gen in Rich­tung Hor­ror – und diver­sen schrä­gen Cha­rak­te­re bekommt man einen über­aus kurz­wei­li­gen Lese­stoff, der zumin­dest mich als Fan des Urban Fan­ta­sy Noir-Ermitt­lers mehr als zufrie­den gestellt und groß­ar­tig unter­hal­ten hat.

Wer das Gen­re mag, dem möch­te ich die Rei­he aus­drück­lich ans Herz legen und ich wer­de mal schau­en, was Wil­liam Meik­le sonst noch so geschrie­ben hat. Damit könn­te ich eini­ge Zeit beschäf­tigt sein, denn er hat ins­ge­samt zwan­zig Roma­ne und über drei­hun­dert Kurz­ge­schich­ten ver­öf­fent­licht …

Der Autor über sich:

Ich bin ein schot­ti­scher Schrift­stel­ler, der jetzt in Kana­da lebt. Über drei­ßig Roma­ne wur­den in der Gen­re­pres­se ver­öf­fent­licht und über 300 Kurz­ge­schich­ten in drei­zehn Län­dern. Ich habe Bücher bei ver­schie­de­nen Ver­la­gen ver­öf­fent­licht, dar­un­ter Dark Regi­ons Press, Dark­Fu­se und Sever­ed Press, und mei­ne Arbei­ten wur­den in einer Rei­he von pro­fes­sio­nel­len Antho­lo­gien und Maga­zi­nen ver­öf­fent­licht.

Ich lebe in Neu­fund­land mit Walen, Weiß­kopf­see­ad­lern und Eis­ber­gen als Gesell­schaft und wenn ich nicht schrei­be, trin­ke ich Bier, spie­le Gitar­re und träu­me von Glück und Ruhm.

 

THE AMULET
THE MIDNIGHT EYE 1
Wil­liam Meik­le
Urban Fan­ta­sy
Erst­aus­ga­be: 30. April 2013
Taschen­buch:
248 Sei­ten, nur noch anti­qua­risch
Seven Realms
Kind­le:
ASIN: B01JF38298
ca. 3,00 Euro
Gry­phon­book Press

 

THE SIRENS
THE MIDNIGHT EYE 2
Wil­liam Meik­le
Urban Fan­ta­sy
2. Auf­la­ge 2016

ca. 221 Sei­ten
nur eBook:
ASIN: B01JGQHX9Y
ca. 3 Euro
Gry­phon­book Press

 

 

THE SKIN GAME
THE MIDNIGHT EYE 3
Wil­liam Meik­le
Urban Fan­ta­sy
2. Auf­la­ge 2016

ca. 234 Sei­ten
nur eBook:
ASIN: B01JGQHXLW
ca. 3,50 Euro
Gry­phon­book Press

 

 

Cover­ab­bil­dun­gen Copy­right Gry­phon­wood Press

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