THE SEVENTH SON in 3D

Poster Seventh Son

THE SEVENTH SON – Bun­des­start 05.03.2015

Bild­ge­wal­tig und mit allen tech­ni­schen Fines­sen ver­se­hen, ist SEVENTH SON ein kurz­wei­li­ges Fan­ta­sy-Aben­teu­er, das nicht durch Ori­gi­na­li­tät über­zeugt, aber durch sein Bekennt­nis zu den eige­nen Restrik­tio­nen. SEVENTH SON will das Gen­re gar nicht neu erfin­den, son­dern sich in den Ver­satz­stü­cken suh­len – und zumin­dest die­se Rech­nung ist aufgegangen.

Die Spooks sind ein alter Orden, der die Men­schen vor aller­lei bösen Aus­wüch­sen beschützt. Lei­der ist der in die Jah­re gekom­me­ne Gre­go­ry der vor­erst letz­te sei­ner Art, weil nur der sieb­te Sohn eines sieb­ten Soh­nes die Gabe hat, gegen Hexen, Gestalt­wand­ler und Irr­wich­ter zu bestehen. Und sieb­te Söh­ne sind lei­der sel­ten gewor­den. Vor Jah­ren hat­te Gre­go­ry die zer­stö­re­ri­sche Hexe Mal­kin in ein Ver­lies ver­bannt, nun gelang ihr die Flucht, mit nichts wei­ter, als den Rache­ge­dan­ken gegen­über dem Spook. Dabei kommt des­sen Lehr­ling Brad­ley ums Leben. Doch in nicht all zu wei­ter Fer­ne gibt es den jun­gen unbe­darf­ten Far­mers­sohn Tom, einer der letz­ten sieb­ten Söh­ne eines sieb­ten Soh­nes. Doch um einen Spook alles rich­tig bei­zu­brin­gen, bedarf es Jah­re. Gre­go­ry ist auf Tom ange­wie­sen, hat aber nur weni­ge Tage Zeit, ihn zu leh­ren. Denn dann wird Mut­ter Mal­kin alle bos­haf­ten, mör­de­ri­schen Wesen los­las­sen, um Unheil über die Men­schen zu bringen.

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Von Beginn bis zum Abspann ist SEVENTH SON ein vor­an­ge­trie­be­nes Aben­teu­er, das sich vor­ge­nom­men hat, sei­nem Zuschau­er so wenig Luft zum atmen zu gön­nen, wie nur mög­lich ist. Auf­fal­lend dabei ist Mar­co Bel­t­ra­mis Musik, die selbst in ruhi­ge­ren Pas­sa­gen immer die­se trei­ben­de Moti­va­ti­on mit­spie­len lässt, das ziem­lich bald die­se trü­ge­ri­sche Ruhe schnell vor­bei sein wird. Dass Bel­t­ra­mis Unter­ma­lung zudem einen gehö­ri­gen Touch von acht­zi­ger Jah­re-Sound­track ent­hält, gibt dem Film dazu einen Geschmack älte­rer Fan­ta­sy-Strei­fen. Bel­t­ra­mis Musik hat nicht die Kraft von Basil Pole­dou­ris’ CONAN-Sound­tracks, aber die Stim­mung ist unverkennbar.

Etwas ent­täu­schend ist das Pro­duk­ti­ons­de­sign, das sich weder in der Aus­stat­tung, noch in der Gestal­tung der Sets son­der­lich ori­gi­nell zeigt. Ver­eh­rer des Gen­res wer­den kaum etwas Inno­va­ti­ves in den Kulis­sen ent­de­cken, oder in den Kos­tü­me bewun­dern. Und Quer­ein­stei­ger wer­den das Gan­ze ach­sel­zu­ckend mit »so gehört sich das eben« hin­neh­men. Aber auch hier kann man durch­aus dar­auf ver­wei­sen, dass sich SEVENTH SON viel­leicht sogar als eine Art Hom­mage an die alten Fan­ta­sy-Fil­me ver­steht und ver­neigt. Dann hat es sogar wie­der sehr viel Charme. Weil SEVENTH SON näm­lich eines nicht hat, und das wäre die­se Neue­rungs­ab­sicht im Man­tel von alt­ba­cke­nen Kli­schees, wie SOLOMONE KANE oder DER LETZTE TEMPELRITTER.

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Allein mit dem immer­zu ein­neh­men­den Jeff Bridges zeigt sich, wo die­ser Kino­spaß hin­füh­ren soll, zur, wenn­gleich schlich­ten doch grund­so­li­den, Unter­hal­tung. Dabei folgt der Film auch noch allen Regeln von bekann­ten, aber nicht ver­bra­te­nen, dra­ma­tur­gi­schen Konzepten:
(Vor­sicht Spoi­ler) Der Meis­ter zwei­felt am Lehr­ling. Der Lehr­ling ver­liebt sich in eine von der Gegen­sei­te. Auf dem Weg zum Ziel, kommt es spon­tan zu aller­lei wei­ter­bil­den­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen, um den End­kampf zu bestehen. Der Lehr­ling kann sich bewei­sen. Doch jeder beginnt irgend­wann an der Posi­ti­on sei­nes Part­ners zu zwei­feln. Im ent­schei­den­den Moment über­zeugt natür­lich das schwächs­te Glied in der Ket­te. Und dann stellt sich natür­lich noch her­aus, das der klei­ne Held nicht von unge­fähr als Nach­fol­ger vor­ge­se­hen war, weil ja Mut­ter und Vater … (Spoi­ler Ende)
Es hat nicht ein­mal das Niveau von Film­hoch­schu­len. Doch wird des­we­gen dar­aus ein schlech­ter Film? Geht man in die Tie­fe: Ja, furcht­bar abseh­bar. Oder geht man ins Kino, um sich ein­fach ein­mal sinn­be­freit unter­hal­ten zu las­sen? Genau das, genau dafür ist SEVENTH SON ein Para­de­bei­spiel von per­fekt auf­ein­an­der abge­stimm­ten Bau­kas­ten­tei­len. Die Tei­le sind immer wie­der gleich, aber wie man sie zusam­men­setzt, macht eben den fei­nen Unterschied.

SEVENTH SON hat Jeff Bridges und Juli­an­ne Moo­re. Damit ist schon viel gewon­nen. Und er hat unauf­hör­lich Zwei­kämp­fe und Schlach­ten. Das will man doch auch sehen. Es gibt Dra­chen, die wild in die Kame­ra brül­len. Sie sind gut ani­miert, also her damit. Nicht zu ver­ges­sen, das Romeo und Julia-Pär­chen, wel­ches trotz aller Wider­stän­de zusam­men fin­den muss. Und SEVENTH SON hat immens vie­le visu­el­le Effek­te, und auch die gefal­len aus­nahms­los gut. Ein Film also, der auf der Kip­pe steht. Man könn­te ihn wegen sei­ner igno­ran­ten Ein­fach­heit zer­rei­ßen. Aber sei­ne Macher haben inner­halb der Gen­re-Gren­zen alles rich­tig gemacht. Alles. Also soll­te man eigent­lich den Hut zie­hen. SEVENTH SON ist ein Fan­ta­sy-Aben­teu­er, wel­ches sich viel ein­fa­cher gibt, als es tat­säch­lich schei­nen könn­te. Aber 102 Minu­ten blan­ke Unter­hal­tung muss ein Film erst ein­mal bewerk­stel­li­gen kön­nen. Und das tut SEVENTH SON mit spie­le­ri­scher Leich­tig­keit, weil er die Liga ver­steht, in wel­cher er spie­len soll.

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THE SEVENTH SON
Dar­stel­ler: Jeff Bridges, Ben Bar­nes, Juli­an­ne Moo­re, Ali­cia Vikan­der, Ant­je Traue, Kit Har­ring­ti­on, John DeS­an­tis, Oli­via Wil­liams u.a.
Regie: Ser­gei Bodrov
Dreh­buch: Charles Lea­vitt, Ste­ven Knight
Kame­ra: New­ton Tho­mas Sigel
Bild­schnitt: Jim Page, Paul Rubell
Musik: Mar­co Beltrami
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Dan­te Ferretti
Groß­bri­tan­ni­en – Kana­da – USA – Chi­na / 2014
102 Minuten
Pro­mo­fo­tos Copy­right Uni­ver­sal Pic­tures International

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