THE LEGO MOVIE 2

THE LEGO MOVIE 2 – Bun­des­start 07.02.2019

»Hier ist nichts mehr super …«

Es war umge­hend ein Ohr­wurm. Für die Klei­nen zum mit­träl­lern, für die Gro­ßen aus schie­rer Freu­de über einen nicht uner­heb­li­chen Teil ihrer Kind­heits­er­in­ne­run­gen. Doch wie hat sich das Lied nun ver­än­dert, fünf Jah­re nach­dem Bau­ar­bei­ter-Lego Emmet die Wahr­heit über sei­ne Welt und deren Bestim­mung erfah­ren hat. Ja, da war hier alles super. Doch jetzt hat eine ent­setz­li­che Macht die Lego-Welt von Brick­burg gewal­tig ver­än­dert. Und ent­stan­den ist Apo­ca­lyp­se­burg. Was Emmett noch immer nicht davon abhält, mit sei­ner simp­len Art durch das Leben zu gehen, stets ver­sucht, den ande­ren Figu­ren eine posi­ti­ve Stim­mung zu ver­mit­teln. Aber: hier ist nichts mehr super.

Es war von Anfang an klar, dass die Genia­li­tät des ers­ten Lego-Kino­fil­mes in die­ser Form nicht über­bo­ten wür­de wer­den kön­nen. Vor allem wie ein Kin­der­film Heer­scha­ren von Erwach­se­nen für sich ver­ein­nah­men konn­te, sie in Erin­ne­run­gen schwel­gen ließ, aber tat­säch­lich auch zum Nach­den­ken anreg­te. Das hat schon die TOY STO­RY-Rei­he per­fekt zele­briert. Das Schö­ne an LEGO MOVIE war aber nicht ein plat­tes Pla­gi­at die­ser Grund­idee von spre­chen­den Spiel­zeug mit Eigen­le­ben. Son­dern der ganz eige­ne, the­men­be­zo­ge­ne Ansatz. In Teil zwei ist es zum Bei­spiel die Mah­nung, dass eine Mut­ter nie­mals bar­fuß durch das Haus gehen soll­te. Die Älte­ren unter uns wis­sen Bescheid. Aber weit gefehlt, wer glaubt, dass es das schon gewe­sen sein wird.

Ist die Meta-Welt des ers­ten Teils erst ein­mal auf­ge­deckt, war es offen­sicht­lich schwie­rig, dem etwas ent­ge­gen zu set­zen, oder wirk­lich dar­auf auf zu bau­en. Lego-Duplo heißt der schein­bar unbe­zwing­ba­re Feind. Und war­um das so ist, erklärt der »Mann von oben« in einem kur­zen, aber sehr prä­gnan­ten Satz. Etwas, das die Fort­set­zung die Luft vom Vor­gän­ger atmen lässt. Da aber eine Fort­set­zung immer etwas mehr bie­ten muss, ver­zet­telt sich Emmets Rei­se wäh­rend der Ret­tung von Brick­burg in schier end­lo­se, knall­bun­te, und teil­wei­se sehr schril­le Ach­ter­bahn­fahr­ten. Zart­be­sai­te­te Zuschau­er kön­nen froh sein, soll­ten sie die Mög­lich­keit haben, die 3D-Fas­sung zu mei­den. Gera­de im Über­gang vom zwei­ten zum drit­ten Akt, ver­liert zumin­dest der erwach­se­ne Zuschau­er schnell das Inter­es­se, so über­mäch­tig sind die fast chao­tisch anmu­ten­den Effekte.

Als neu­er Ohr­wurm war »Cat­chy Song« von Jona­than Lajoie aus­ge­dacht. Aber wer kommt schon gegen Shawn Pat­ter­sons »Ever­t­hing is awe­so­me« an, der auch hier immer wie­der zum tra­gen kommt. Dass es trotz­dem gleich neun neue Lie­der, gleich­zei­tig Musi­cal-Ein­la­gen, sein müs­sen, ist zwar sehr stim­mungs- und humor­voll umge­setzt, aber war kei­ne Not­wen­dig­keit. Doch dann gibt es auf der ande­ren Sei­te Will Arnett mit sei­nem Bat­man-Lied, in dem er all sei­ne Vor­gän­ger, also die mensch­li­chen Bat­man-Dar­stel­ler, besingt und durch den Kakao zieht. Für Kin­der wirft das gro­ße Fra­ge­zei­chen auf, für den Cine­as­ten ist es ein gelun­ge­ner Schen­kel­klop­fer. Und gleich­zei­tig der Beweis, dass LEGO MOVIE 2 sehr gut als gelun­ge­ner Kino­abend funk­tio­niert. Nicht bes­ser als sein Vor­gän­ger, aber auch nicht viel schlech­ter. Und immer­hin unter­halt­sa­mer als ande­re müh­se­lig ins Leben geru­fe­ne Animations-Projekte.

Und wer weiß, was pas­siert wäre, hät­te man anstel­le von aus­ufern­den Licht­ge­wit­tern, mehr Gewich­tung auf einen ver­ständ­li­che­ren Hand­lungs­ver­lauf gelegt. Man wird es nie erfah­ren. Es ist nur gewiss, dass LEGO MOVIE 2 trotz eini­ger kri­tisch anzu­mer­ken­den Män­gel genü­gend Poten­ti­al hat, um die gesam­te Fami­lie rund­her­um zu unterhalten.

THE LEGO MOVIE 2: THE SECOND PART
Sprecher:
Emmet / Rex Aben­teu­er­wes­te: Chris Pratt / Patrick Schröder
Wyld­style / Lucy: Eliza­beth Banks
Bat­man: Will Arnett / David Nathan
Köni­gin Was­im­ma Si-Wil­li: Tif­fa­ny Had­dish / San­dra Schwittau
Ein­horn-Kit­ty: Ali­son Brie
Lord Busi­ness / Der Mann von oben: Will Fer­rell / Uwe Büschken
Mom: Maya Rudolph
Super­man: Chan­ning Tatum
Green Lan­tern: Jonah Hill
Alfred: Ralph Fien­nes
Lex Luthor: Ike Bar­in­holtz
u.a.

Regie: Mike Mit­chell
Dreh­buch: Phil Lord, Chris­to­pher Miller
Bild­schnitt: Cla­re Knight
Musik: Mark Mothersbaugh
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Patrick Marc Hanenberger
USA – Aus­tra­li­en – Nor­we­gen – Däne­mark / 2019
106 Minuten

Pro­mo­fo­tos Copy­right War­ner Bros.

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