SCOUTS VS. ZOMBIES – Handbuch zur Zombie Apokalypse

Poster Scouts vs Zombies

SCOUTS GUIDE TO THE ZOMBIE APOCALYPSE – Bun­des­start 12.011.2015

Jetzt sind ja bald alle Varia­tio­nen von Zom­bie-Komö­di­en abge­ar­bei­tet. Jane Aus­tens Cha­rak­te­re sind auch dem­nächst dran, den Unto­ten den Schä­del abzu­schla­gen. Was Mis­ter Dar­cy wohl dazu sagen wird? Das sich nun wirk­lich nicht gera­de coo­le Pfad­fin­der mit den Men­schen­fres­sern aus­ein­an­der­set­zen sol­len, klingt dann aller­dings doch wie eine sehr unter­halt­sa­me Idee. Was wäre da alles mög­lich, mit Bun­sen­bren­ner, Zelt­schnur und Hals­tuch das Ende der Zivi­li­sa­ti­on zu ver­hin­dern. Die Idee ist gesetzt, die Neu­gier­de geweckt. Ben, Car­ter und Augie sind auch gleich mal ein demo­gra­fi­scher Durch­schnitt, wie ihn ein Hor­ror­film immer braucht. Ben ist der Ver­nünf­ti­ge, Augie der die Kind­heit nicht los­las­sen wol­len­de Nerd, und Car­ter der auf­müp­fi­ge Hau­de­gen. In jedem ande­ren Tee­nie-Slas­her wird bewie­sen, dass die­se Kom­bi­na­ti­on an Cha­rak­te­ren nie­mals Freun­de sein kön­nen. Und dass jemand wie Car­ter über­haupt bei den Pfad­fin­dern ist, bleibt alles ande­re als glaubwürdig.

Wäh­rend sich die drei Freun­de dar­auf vor­be­rei­ten, eine Nacht im Wald zu cam­pie­ren, bricht in der Stadt eine Zom­bie-Epi­de­mie aus. Ben und Car­ter wol­len sich ohne Augies Wis­sen spä­ter in der Nacht aus dem Lager schlei­chen, um auf eine gran­dio­se Par­ty zu gehen, zu der sie über­ra­schen­der­wei­se ein­ge­la­den wur­den. Doch sie wer­den von einem äußerst ent­täusch­ten Augie gestellt. Die Freund­schaft bleibt nicht lan­ge auf dem Prüf­stand, als die Pfad­fin­der die Situa­ti­on in der Stadt über­rei­ßen. Unter­wegs gesellt sich noch Strip­pe­rin Deni­se zu ihnen, und es kann los­ge­hen. Am bes­ten gleich ein­mal die Par­ty­ge­sell­schaft geret­tet, doch Ben und Car­ter wur­den nur ver­arscht, die Adres­se ist ein ver­las­se­ner Platz. Den­noch muss man die­sen Leu­ten hel­fen, schließ­lich ver­langt dies das Pfadfinder-Gelübde.

Natür­lich hört sich das nach einem Rie­sen­spaß an. Fäkal­hu­mo­ri­ge Tee­nie-Kla­mot­te, gepaart mit eini­gen sehr gut aus­ge­ar­bei­te­ten Splat­ter-Ein­la­gen. Das ist grund­sätz­lich schon ein­mal eine Geschmacks­fra­ge. Aber war­um nicht, wenn es gut gemacht ist. Und gera­de da setzt es dann eben auch schon aus. SCOUTS VS. ZOMBIES schei­tert an vie­ler­lei Punk­ten. Da ist die Figur des Car­ter, der eigent­lich bei den Pfad­fin­dern längst nichts mehr zu suchen hät­te. Dann ist da Chris­to­pher Lan­dons Insze­nie­rung. Sicher­lich gibt es zu Beginn eine humo­res­ke Ein­lei­tung von schau­ri­ger Hor­ror-Qua­li­tät, aber dann braucht der Film wie­der unend­lich viel Zeit, um end­lich zu lie­fern, wes­we­gen der Zuschau­er gekom­men ist. Und geht es dann wie­der flott zur Sache, ver­passt der Regis­seur ent­we­der das Tem­po, oder die rich­ti­ge Akzen­tu­ie­rung. Dann ist der Penis eines Zom­bies als letz­te Hal­te­mög­lich­keit, um nicht aus gro­ßer Höhe zu fal­len, gut gemeint. Es ist aber nicht mehr wit­zig. Und wenn dem bereits unto­ten Pfad­fin­der-Füh­rer vor dem Dahin­schei­den schnell noch sein von ihm gehei­lig­tes Tou­pet über­ge­zo­gen wird, dann ist dies schlicht­weg … auf­ge­setzt. Hät­te aber anders insze­niert durch­aus lus­tig sein kön­nen. Immer wie­der nimmt sich SCOUTS VS. ZOMBIES selbst das Blut aus der Arte­rie, indem er sei­nem Humor immer und immer wie­der selbst hin­ter­her läuft.

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Zwei­fel­los hat SCOUTS vs. ZOMBIES sehr net­te Splat­ter-Effek­te, die Gen­re-Freun­de erfreu­en kön­nen. Aber die­se Freun­de ver­lan­gen auch einen homo­ge­nen Ver­lauf von Hand­lung und Ereig­nis­sen. Das kann die­ser Film  nicht lie­fern. Nimmt man allein die Prä­mis­se, schei­tert SCOUTS VS. ZOMBIES kom­plett. Pfad­fin­der gegen Zom­bies, das ist genau die Vor­ga­be, um sagen zu kön­nen, dass man damit arbei­ten könn­te. Das tut das Dreh­buch der drei Autoren genau­so wenig, wie der Regis­seur selbst. Die drei Prot­ago­nis­ten wer­den zu den Pau­sen­clowns, zwi­schen denen sich Strip­pe­rin Deni­se als kühl agie­ren­de Zom­bie-Kil­le­rin bewe­gen darf. Also weder der Bun­sen­bren­ner, noch der Klapp­spa­ten spie­len bei die­sem Film eine über­ge­ord­ne­te Rol­le, obwohl es der Titel vor­gibt. Und die Aus­sicht auf die­se Prä­mis­se sicher­lich vie­le Zuschau­er gelockt haben dürf­te. Letzt­end­lich ist es ein Film der von einer nicht schlecht anzu­se­hen­den Per­son ange­führt wird, weil die­se auch in einem Strip-Clup arbei­tet. Die im Titel pro­kla­mier­ten Pfad­fin­der sind nicht die Helden.

Jetzt kann man über den Zusam­men­hang von Titel, Prä­mis­se und Insze­nie­rung strei­ten wie man will. Ist SCOUTS VS. ZOMBIES ein guter Film? Nein, ist er nicht, weil er stän­dig am Witz vor­bei­schrammt, und sei­nen eige­nen Ansprü­chen nicht gerecht wird. Es gibt durch­aus die Momen­te, wo man bei humo­ri­gen Ein­fäl­len lachen muss, und bei blu­ti­gen Ein­la­gen ent­setzt die Augen wei­tet. Das ist bei die­sem Film aber bei wei­tem nicht genug, um ihn als seriö­sen Hor­ror­strei­fen anzu­er­ken­nen. Er ist bemüht. Aber heißt es nicht all­ge­mein, »bemüht« ist der klei­ne Bru­der von … Na, man soll­te trotz­dem nicht gemein werden.

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SCOUTS VS. ZOMBIES – SCOUTS GUIDE TO THE ZOMBIE APOCALYPSE
Dar­stel­ler: Tye Sher­i­dan, Logan Mil­ler, Joey Mor­gan, Sarah Dumont, David Koech­ner u.a.
Regie: Chris­to­pher Landon
Dreh­buch: Car­rie Le Wil­son, Emi Mochi­zu­ki, Chris­to­pher Landon
Kame­ra: Bran­don Trost
Bild­schnitt: Jim Page
Musik: Matthew Margeson
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Nathan Amondson
93  Minuten
USA 2015
Pro­mo­fo­tos Copy­right Para­mount Pictures

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