Jim Butcher – The Dresden Files 15 – SKIN GAME

Cover SKIN GAME

Der Har­ry Dres­den-Fan ist begeis­tert, wenn Autor Jim But­cher wie fast in jedem Jahr einen neu­en Roman um den Zau­be­rer aus Chi­ca­go in die freie Wild­bahn ent­lässt. Und übli­cher­wei­se ist die­se Freu­de auch gerecht­fer­tigt, denn auch wenn es kaum glaub­lich erscheint: Die Roma­ne wer­den immer bes­ser. Mit GHOST STORY hat­te But­cher zum ers­ten Mal eine klei­ne Pau­se ein­ge­legt und deut­lich ein paar Gän­ge run­ter geschal­tet, es hät­te so auch nicht wei­ter gehen kön­nen. Doch gleich danach ging es wie­der rund. Im Ver­gleich dazu fällt SKIN GAME, das neu­es­te Buch um Har­ry, lei­der etwas ab. Aller­dings wun­dert das auch nicht, denn bis­her hat der Autor (fast) immer noch mal eine Schüp­pe drauf gelegt, es war also nur eine Fra­ge der Zeit, bis mal ein Ein­bruch kom­men wür­de. Doch selbst ein Dres­den mit Schwä­chen ist immer noch bes­te Unter­hal­tung. Und was den Ein­bruch angeht …

Wer­be­text:

Har­ry Dres­den, Chicago’s only pro­fes­sio­nal wizard, is about to have a very bad day. As Win­ter Knight to the Queen of Air and Dark­ness, Har­ry never knows what the sche­ming Mab might want him to do. Usual­ly, it’s some­thing awful.
This time, it’s worse than that. Mab’s invol­ved Har­ry in a smash-and-grab heist run by one of his most des­pi­sed enemies, to reco­ver the lite­ral Holy Grail from the vaults of the grea­test tre­asu­re hor­de in the world – which belongs to the one and only Hades, Lord of the Under­world.
Dresden’s always been tri­cky, but he’s going to have to up his back­stab­bing game to sur­vi­ve this mess – assum­ing his own allies don’t end up kil­ling him befo­re his enemies get the chan­ce …

Tja, wenn man der Win­ter Night der Fairy-Köni­gin Mab ist, dann muss man ihre Auf­trä­ge anneh­men, ob man will oder nicht. Und des­we­gen ist Har­ry gezwun­gen, sich mit einem sei­ner Erz­fein­de zusam­men zu tun, Nicode­mus Arch­leo­ne. Den kennt man bereits aus frü­he­ren Bän­den, er ist defi­ni­tiv kein klei­ner Böse­wicht, son­dern de fac­to der Anfüh­rer der Dena­ria­ner, also einer Band gefal­le­ner Engel, die Ver­bin­dun­gen mit Sterb­li­chen ein­ge­hen, und ihnen gro­ße Macht ver­lei­hen – und sie kor­rum­pie­ren.

Arch­leo­ne, von Har­ry regel­mä­ßig pro­vo­zie­rend »Nick« genannt, hat einen Plan: Ein Ein­bruch, für den er ein Team aus Spe­zia­lis­ten zusam­men­stellt. Bei einem Dres­den Files-Roman weiß man natür­lich, dass es sich nicht um einen simp­len Ein­bruch han­deln wird, viel mehr möch­te ich an die­ser Stel­le über die Infor­ma­tio­nen aus dem Klap­pen­text auch gar nicht ver­ra­ten.

Nach dem Knül­ler-Ende des letz­ten Buches mit dem Titel COLD DAYS hat­te ich eigent­lich erwar­tet, dass es so wei­ter geht. Tat­säch­lich nimmt But­cher aber gewal­tig das Tem­po aus dem über­grei­fen­den Hand­lungs­bo­gen, greift statt­des­sen auf alte Fein­de und Bekann­te zurück, und fängt eine völ­lig davon abwei­chen­de Hand­lung an. Die fügt sich zwar ins Seri­en­ge­sche­hen, man hät­te aller­dings etwas ganz ande­res erwar­tet. Auch was die Prot­ago­nis­ten angeht, liegt der Fokus auf ande­ren, als erwar­tet. Erfreu­lich, dass Micha­el Car­pen­ter mal wie­der eine grö­ße­re Rol­le spie­len darf, uner­freu­lich, dass man nicht gleich erfährt, was mit sei­nem ehe­ma­li­gen Lehr­ling Mol­ly (eben­falls Car­pen­ter) pas­siert ist – denn die hat­te es am Ende von COLD DAYS dicke abbe­kom­men.

Am Anfang wuss­te Jim But­cher offen­bar selbst nicht so recht, was er für eine Sto­ry erzäh­len woll­te. Im Gegen­satz zu den bis­he­ri­gen Roma­nen hat mich SKIN GAME nicht von Anfang an gefan­gen genom­men. Irgend­wie plät­schert die Sto­ry so dahin, und brauch­te lan­ge, um an Fahrt zu gewin­nen und mich ins Gesche­hen zu zie­hen. Das ist mir so bis­her noch bei kei­nem Roman aus der Rei­he pas­siert. Ich woll­te schon ent­täuscht sein, glück­li­cher­wei­se fin­det der Autor knapp bei der Hälf­te zu sei­ner übli­chen Hoch­form und legt dann doch so rich­tig los.

In der Nach­schau neh­me ich an, dass noch ein paar Roma­ne kom­men – auf­grund des unge­bro­che­nen Erfolgs mehr als ohne­hin ange­kün­digt – und mit SKIN GAME tat­säch­lich einen Gang her­un­ter geschal­tet wer­den soll­te. Zu offen­sicht­lich ist, dass But­cher fast auf nichts aus dem Vor­gän­ger­ro­man mit sei­nen epi­schen Offen­ba­run­gen und Wen­dun­gen ein­geht. Auf der ande­ren Sei­te wer­den The­ma­ti­ken auf­ge­grif­fen, die man fast schon ver­ges­sen hat­te – und da war­ten auch noch ein paar hei­li­ge Schwer­ter auf neue Besit­zer. Dass sie wel­che bekom­men, ist Teil der Sto­ry die­ses Buches, und die­se mäch­ti­gen Arte­fak­te und die­je­ni­gen, die sie füh­ren, sind dann auf der ande­ren Sei­te ganz sicher wie­der für spä­te­re Geschich­ten außer­or­dent­lich wich­tig.

Ansons­ten alles wie gehabt: Dres­den frot­zelt sich durch die Hand­lung und wird wie üblich an den Rand sei­ner Kräf­te und dar­über hin­aus gebracht. Eben­falls wie üblich auch dies­mal wie­der in neu­en Varia­tio­nen, damit das alles nicht lang­wei­lig wird.

Und ver­mut­lich kann sich nur in einem Har­ry Dres­den-Roman der Prot­ago­nist mit einem Erz­engel über die STAR WARS-Fil­me unter­hal­ten – und die­ser sagt dazu: »Ich fand die Musik gut.« Grins!

Trotz der für mich leicht gum­mi­ar­ti­gen ers­ten Hälf­te bleibt auch ein nicht ganz so tol­ler Har­ry Dres­den immer noch ganz vor­züg­li­che Unter­hal­tung, ins­be­son­de­re, weil der zwei­te Teil dann alles mehr als wett­macht, des­we­gen ver­ge­be ich ganz ent­spannt acht von zehn Gehirn­pa­ra­si­ten. Wie immer eine Kauf­emp­feh­lung, auch wenn am Anfang wie gesagt dies­mal aus­nahms­wei­se in Tei­len etwas zäh. Dafür bekommt man ganz neue Ein­bli­cke in alte Prot­ago­nis­ten. Und das ist doch auch was.

p.s.: Ich hat­te mir SKIN GAME als Hard­co­ver gekauft, wie ich es mit Dres­den immer tue. Nach ein paar Sei­ten ging mir das For­mat der­ar­tig auf die Ner­ven, dass ich zusätz­lich auch noch das eBook erwarb. Dann war Lesen auch sofort wie­der fluf­fig. Man gewöhnt sich der­ma­ßen dran …

SKIN GAME
The Dres­den Files 15
Jim But­cher
Urban Fan­ta­sy
Hard­co­ver, eBook und (dem­nächst) Taschen­buch
Mai 2014
465 Sei­ten, ca. EUR 16,00
eBook: ca. EUR 9,00
Hard­co­ver: ISBN 978–0451464392
eBook: ASIN B00CIVLY22
Roc oder Orbit

Cover­ab­bil­dung Copy­right Roc

[aartikel]0451464397[/aartikel][aartikel]B00CIVLY22[/aartikel][aartikel]1611762944[/aartikel]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen