HOUSE AT THE END OF THE STREET

HOUSE AT THE END OF THE STREET – Bun­des­start 17.01.2013

Der Hor­ror-Nerd wird sicher nicht so vie­le Schwie­rig­kei­ten haben, gewis­se Pas­sa­gen bei HOUSE AT THE OF THE STREET vor­her­zu­se­hen. Den­noch ist Mark Ton­derai ein akzep­ta­bler Gru­sel­thril­ler gelun­gen, der nach fast neun Jah­ren bei­na­he in der Schub­la­de ver­mo­dert wäre. Jen­ni­fer Law­rence, die sich offen­sicht­lich in jedem Gen­re wohl­fühlt, spielt die im ste­ten Clinch mit ihrer Mut­ter Sarah lie­gen­de Elis­sa. Die bei­den Frau­en sind neu in das idyl­lisch im Wald gele­ge­ne Haus gezo­gen und wer­den auch umge­hend über die tra­gi­schen Vor­fäl­le im etwas ent­fern­te­ren Nach­bar­haus infor­miert. Im Haus am Ende der Stra­ße hat die jun­ge Car­rie Anne ihre Eltern erschla­gen und soll anschlie­ßend bei einem Unfall selbst ums Leben gekom­men sein. Vier Jah­re sind seit­her ver­gan­gen, und als Elis­sa und Sarah ihr neu­es Heim bezie­hen, wohnt Car­rie Annes Bru­der Ryan allein in dem von der Gemein­de geäch­te­ten Haus am Ende der Straße.

Tat­säch­lich ist Max Thie­r­i­ot als sozi­al ver­sto­ße­ner Ryan eine sehr gute Beset­zung, der die Figur eines an den Rand gedräng­ten, äußerst in sich zurück­ge­zo­ge­nen Außen­sei­ters sehr inten­siv ver­mit­telt. Aller­dings spielt Thie­r­i­ot neben Eli­sa­beth Shue und vor allem Jen­ni­fer Law­rence, und neben die­sen bei­den zu spie­len bedeu­tet, gegen sie anzu­spie­len. Für Shue und Law­rence sind Rol­len wie die­se schon lan­ge kei­ne Her­aus­for­de­rung mehr, weil das Gen­re sowie­so schon lan­ge kei­ne schau­spie­le­ri­schen Her­aus­for­de­run­gen mehr bietet.
Dafür über­zeugt in wei­ten Tei­len David Louck­as sehr effek­ti­ves Dreh­buch, wel­ches er nach einer Geschich­te von Jona­than Mos­tow ver­fass­te. Situa­tio­nen, die in ähn­lich gela­ger­ten Fil­men als rei­nes Trans­port­mit­tel funk­tio­nie­ren, bekom­men bei END OF THE STREET einen for­mu­lier­ten Hin­ter­grund, wie zum Bei­spiel Elis­sas Ver­su­che, sich dem ver­schlos­se­nen Ryan anzu­nä­hern. Dazu gesel­len sich eini­ge über­ra­schen­de Wen­dun­gen, die viel­leicht weni­ger den spe­zia­li­sier­ten Film­fan vom Hocker hau­en, aber dem Durch­schnitt des Publi­kums durch­aus gefal­len wer­den. Die Span­nungs­se­quen­zen sind wir­kungs­voll und wech­seln effekt­voll mit der nähe­ren Betrach­tung  der Figu­ren. Die dabei ein­ge­streu­te Psy­cho­lo­gie ist aber weder auf­ge­setzt noch übertrieben.

Am auf­fäl­ligs­ten bei END OF THE STREET ist Miros­law Bas­zaks kühl grob­kör­ni­ge Pho­to­gra­phie. Nach einem Blick ins Pres­se­heft zeigt sich Tech­niscope dafür ver­ant­wort­lich, bei dem nur die Hälf­te des 35-mm-Mate­ri­als belich­tet wird. Ein Effekt, mit dem Tobe Hoo­per schon TEXAS CHAINSAW MASSACRE zum Look einer Doku­men­ta­ti­on ver­half, indem er den 16-mm-Film auf 35-mm auf­bla­sen ließ. Lei­der erschöpft sich damit Bas­zaks offen­sicht­li­che Remi­nis­zenz auch schon, wo doch etwas mehr Ori­gi­na­li­tät in der Kame­ra­füh­rung den durch­aus gelun­ge­nen Film durch­aus auf­ge­wer­tet hät­te. Aller­dings soll­te man Rück­sicht dar­auf neh­men, dass Fil­me, die gekonnt Thril­ler-Ele­men­te mit Hor­ror-Ein­la­gen ver­bin­den kön­nen, mitt­ler­wei­le sehr sel­ten gewor­den sind. Mark Ton­derais Film ist dabei nicht der ganz gro­ße Wurf im Gen­re, aber er hebt sich zumin­dest so weit ab, dass er glaub­haf­te Figu­ren und eine rich­ti­ge Geschich­te hat.

HOUSE AT THE END OF THE STREET
Dar­stel­ler: Jen­ni­fer Law­rence, Max Thie­r­i­ot, Eli­sa­beth Shue, Gil Bel­lows, Eva Link, Nolan Gerard Funk u.a.
Regie: Mark Tonderai
Dreh­buch: David Loucka
Kame­ra: Miros­law Baszak
Bild­schnitt: Karen Porter
Musik: Theo Green
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Lisa Stoper
zir­ka 101 Minuten
USA 2012
Pro­mo­fo­tos Copy­right Rela­ti­vi­ty Media-Roque Pic­tures / Universum

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