Fantasy Filmfest Nights: SPRING

Poster Spring

SPRING – Nur über Ama­zon Instant Video USA

Über lan­ge Zeit hat Evan sei­ner Mut­ter beim Ster­ben zuge­se­hen. Mit stoi­scher Ruhe und tie­fer Lie­be ist er sei­ner Ver­ant­wor­tung nach­ge­kom­men. Und als es vor­über ist, ver­liert er ein wenig den Halt. Bei einer Aus­ein­an­der­set­zung in der Bar wo er als Koch arbei­tet, schlägt er sei­nen Kon­tra­hen­ten zusam­men. Sei­nen Job kann er jetzt ver­ges­sen, und es kann nicht lan­ge dau­ern, bis die Poli­zei vor sei­ner Tür ste­hen wird. Kur­zer­hand nimmt Evan den ers­ten ver­füg­ba­ren Flug irgend­wo­hin nach Euro­pa, und es ver­schlägt ihn nach Ita­li­en. In Pom­peij begeg­net er der ein­hei­mi­schen Loui­se, die ihm ein ein­deu­ti­ges Ange­bot macht. Fantasy Filmfest Nights 2015

Doch das ver­stört Evan, der tat­säch­lich erst ein­mal ein Date bevor­zu­gen wür­de, damit aber abblitzt. Die bei­den lau­fen sich aller­dings immer wie­der über den Weg, was schließ­lich zu einer herz­li­chen Roman­ze führt. Wäh­rend­des­sen hat Evan Arbeit bei einem geal­ter­ten Oli­ven­bau­ern gefun­den, der eine väter­li­che Rol­le für ihn über­nimmt. Wo Evan mit Oli­ven und Pilz­be­fall beschäf­tigt ist, hat Loui­se mit schwer­wie­gen­de­ren Pro­ble­men zu kämp­fen. Was immer sie in Wirk­lich­keit sein mag, sie will es Evan erspa­ren. Und als die­ser doch hin­ter ihr Geheim­nis kommt, kann nur die Lie­be bei­den See­len helfen.

SPRING ist ein äußerst außer­ge­wöhn­li­cher Film. Jus­tin Ben­son hat sich eine Geschich­te aus­ge­dacht, die sich sehr mutig an das Hor­ror-Gen­re annä­hert. Doch mit Co-Regis­seur Aaron Moor­head ist es ihm tat­säch­lich gelun­gen, einen sehr ein­neh­men­den Film zu insze­nie­ren, der eine unheim­li­che Span­nung hält, obwohl er sich in eine ganz ande­re Rich­tung ent­wi­ckelt, als der Gen­re-Freund ver­mu­ten möch­te. Eigent­lich hat SPRING sehr wenig mit Hor­ror oder Span­nungs­ki­no zu tun, und doch baut er mit sei­nem Hin­ter­grund dar­auf auf. SPRING ist eine ver­we­ge­ne Roman­ze, die mit ihren fan­tas­ti­schen Momen­ten funk­tio­niert, weil Nadia Hil­ker und Lou Tay­lor Puc­ci eine fast schon unheim­li­che Che­mie ver­bin­det. Mit ihrem los­ge­lös­ten, äußerst natür­li­chen Spiel neh­men sie den Zuschau­er für sich gefan­gen. Sie sind das Paar, wel­ches zusam­men gehört. Und damit steht und fällt ein Film, der in ers­ter Linie eine Lie­bes­ge­schich­te erzäh­len will, die aber nur über die Fan­tas­tik erzählt wer­den kann.

Moor­head und Ben­son gelingt es immer wie­der, Span­nung auf­zu­bau­en und zu hal­ten, auch wenn der roman­ti­sche Teil im Vor­der­grund steht. Sie ver­flech­ten sehr geschickt die­se Ebe­nen, weil sie den eigent­li­chen Hor­ror-Anteil nicht über­stra­pa­zie­ren. Den­noch zeigt der Film auch ziem­lich gru­se­li­ge Sze­nen, aller­dings auf einem sehr geschmack­voll und kurz gehal­te­nen Niveau. Es geht nie­mals um den Schock­ef­fekt, son­dern um die Erkennt­nis, auf was sich Evan in die­ser Bezie­hung ein­lässt. Und damit wird SPRING ganz und gar nicht zu dem Film, den man eigent­lich erwar­ten wür­de, wenn es um gene­ti­sche Muta­tio­nen geht. Zudem hat Jus­tin Ben­son selbst die Geschich­te in so traum­haf­te Bil­der ein­ge­bet­tet, dass man sich sei­ner Fas­zi­na­ti­on kaum erweh­ren kann. Letzt­end­lich ist SPRING ein Film der eigent­lich viel zu sehr gegen das Gen­re gebürs­tet ist, als dass er ein grö­ße­res Publi­kum errei­chen wür­de. Dass er aller­dings auf den gro­ßen Märk­ten über­haupt kei­ne Ver­lei­her fand, ist trotz allem extrem unver­ständ­lich. Allein schon wegen Nadia Hil­ker und Lou Tay­lor Puc­ci, die so natür­lich agie­ren, dass dies allein schon genug Freu­de berei­tet, ihnen ein­fach nur zuschau­en zu dür­fen. Natür­lich will der Freund des gepfleg­ten Hor­ror auch hin­läng­lich mit Hor­ror bedient wer­den. Dafür steht SPRING dann als gutes Bei­spiel für den oft zitier­ten Blick über den Tellerrand.

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SPRING
Dar­stel­ler: Lou Tay­lor Puc­ci, Nadia Hil­ker, Vanes­sa Bed­nar, Shane Bra­dy, Fran­ces­co Car­ne­lut­ti, Hol­ly Haw­kins u.a.
Regie: Jus­tin Ben­son, Aaron Moorhead
Dreh­buch & Kame­ra: Jus­tin Benson
Bild­schnitt: Jus­tin Ben­son, Micha­el Fel­ker, Aaron Moorhead
Musik: Jim­my Lavalle
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Fabri­zio D’Arpino, Melis­sa Lyon
USA / 2014
109 Minuten
Pro­mo­fo­tos Copy­right XYZ Films, Pos­ter FFF Copy­right Rose­bud Entertainment

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