Fantasy Filmfest Nights: WELP / CUB

Poster Welp

WELP / CUB – ab 24. April 2015 auf DVD & Blu­eR­ay, in Deutsch­land unter dem Titel CAMP EVIL

WELP ist der ers­te bel­gi­sche Hor­ror­film. Soweit sehr inter­es­sant, und es macht neu­gie­rig. Zugleich ist es das Lang­film-Debüt von Regis­seur Jonas Gova­erts, der auch am Dreh­buch mit­schrieb. Er erzählt die Geschich­te von Sam, einem zwölf­jäh­ri­gen Außen­sei­ter, der von allen nur schi­ka­niert wird. Mit sei­ner Pfad­fin­der­grup­pe geht Sam auf einen mehr­tä­gi­gen Aus­flug in die Wäl­der nahe der fran­zö­si­schen Gren­ze. Nicht nur die Kame­ra­den machen Sam das Leben schwer, der Schlimms­te von allen ist Rudel­füh­rer Peter, der kei­ne Gele­gen­heit aus­lässt, Sam zu demü­ti­gen. Als der zwei­te Rudel­füh­rer Chris am Lager­feu­er die Legen­de des Wer­wolfs Kai erzählt, ist es um Sam gesche­hen. Denn Sam hat den ver­meint­li­chen Kai schon beob­ach­tet, aber wer soll­te ihm glau­ben. Und dann gesche­hen eini­ge merk­wür­di­ge Din­ge im und um das Pfad­fin­der­la­ger. Immer wie­der kön­nen die Vor­komm­nis­se Sam in die Schu­he gescho­ben wer­den, wäh­rend sich die Schlin­ge des Unheils immer enger zieht.

Jonas Gova­erts hat einen sehr gefäl­li­gen Film insze­niert. Ganz offen­sicht­lich will WELP eine Hom­mage an die Slas­her-Fil­me aus den Acht­zi­gern sein. Das gelingt auch in wei­ten Tei­len, beson­ders mit Nico­las Kara­ka­t­sa­nis’ grob­kör­ni­ger Cine­ma­scope-Optik, die tat­säch­lich das Flair von Jason und sei­nen Freun­den ver­sprüht. Aber am auf­fal­lends­ten ist Ste­ve Moo­res ein­dring­li­cher Syn­the­si­zer-Sound­track, der John Car­pen­ter nicht kopiert, aber die Ver­beu­gung durch­aus hören lässt. Ein Kri­tik­punkt, der auch auf Ste­ve Moo­res Musik des eben­falls dies­jäh­ri­gen Fan­ta­sy-Film­fest-Bei­trag THE GUEST zutrifft.

Zu der Hom­mage, glaubt Gova­erts, bedarf es auch der­sel­ben ste­reo­ty­pen Cha­rak­te­re. Und da hat er sich etwas ver­rech­net, weil das Kli­schee dann an man­chen Stel­len wirk­lich über­be­las­tet wird. Beson­ders bei Stef Aerts Dar­stel­lung des Peter wäre eini­ges an Moti­va­ti­on not­wen­dig gewe­sen. Nur böse um des Bösen Wil­len, ist eben viel zu wenig. Und Sam Haupt­dar­stel­ler Mau­rice Luij­ten ist mit sei­nem aus­drucks­lo­sen Mie­nen­spiel dann doch nicht der ein­neh­mends­te Cha­rak­ter. Und auch ihm fehlt die Moti­va­ti­on, wie sich Moti­va­ti­on über­haupt als Leit­the­ma von WELP erweist. Wenn ein kalt­blü­ti­ger Jäger durch die Wäl­der streift, soll­te zumin­dest am Ende sein Hin­ter­grund auf­ge­löst wer­den. Und wenn unter dem Wald­bo­den eine ver­zwick­te Tun­nel­an­la­ge zu sein scheint, dann soll­te man auch hier in der Auf­lö­sung kon­kre­ter wer­den. Gova­erts reißt in sei­nem Film immer nur an, ohne Erklä­run­gen zu lie­fern. Für ihn scheint wohl der eigent­li­che Schre­cken genü­gend. Aber das war es bei gelun­ge­nen Hor­ror­fil­men noch nie. WELP fehlt ein­deu­tig der gewis­se Kniff in der Geschich­te, die­ser Aha-Effekt, der nicht nur erklärt, son­dern die eigent­li­che Grund­la­ge bildet.

Jonas Gova­erts ist mit WELP kein son­der­lich gutes Kino-Debüt gelun­gen. Zu ein­falls­los zieht sich die Hand­lung hin, ruht sich an sei­nen Gen­re-Zita­ten aus, und ist dann auch noch sehr blut­arm. Ja, hier und da gibt es die ein oder ande­re schö­ne Blut-Ein­la­ge, aber derer sind dann auch zu wenig, um den Fan wenigs­tens in die­sem Feld zufrie­den zu stel­len. Das kommt aber auch davon, dass Gova­erts an sei­nen Span­nungs­mo­men­ten schei­tert. Span­nend möch­te er sein, aber ist es letzt­end­lich sei­ne gesam­te Lauf­zeit hin­durch nicht. WELP ist ein Zeit­ver­treib. Lei­der. Instant Hor­ror, aber kei­ner für den man einen Abend im Kino opfern müsste.

welp00

WELP / CUB – CAMP EVIL
Dar­stel­ler: Mau­rice Luij­ten, Stef Aerts, Eve­li­en Bos­mans, Titus De Voogdt, Gill Eeckela­ert, Jan Ham­men­ecker u.a.
Regie: Jonas Govaerts
Dreh­buch: Jonas Gova­erts, Roel Mondelaers
Kame­ra: Nico­las Karakatsanis
Bild­schnitt: Maar­ten Janssens
Musik: Ste­ve Moore
Bel­gi­en / 2014
84 Minuten
Pro­mo­fo­tos Copy­right Kino­lo­gy / Post FFF Copy­right Rose­bud Entertainment

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
Bitte erlaube Cookies und externe Javascripte, indem du sie im Popup am unteren Bildrand oder durch Klick auf dieses Banner akzeptierst. Damit gelten die Datenschutzerklärungen der externen Abieter.

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
Bitte erlaube Cookies und externe Javascripte, indem du sie im Popup am unteren Bildrand oder durch Klick auf dieses Banner akzeptierst. Damit gelten die Datenschutzerklärungen der externen Abieter.

AutorIn: Bandit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.