BATMAN: THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM

Als ich las, dass es eine BATMAN Gra­phic Novel gibt, die mit H. P. Love­crafts Ver­satz­stü­cken spielt, muss­te ich mir das natür­lich anse­hen. THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM ist so ein »was wäre wenn«-Ding, das Bruce Way­ne und sein Alter Ego in eine ande­re Koni­tui­tät ver­legt, als man sie eigent­lich kennt (»DC Else­worlds«). Geschrie­ben haben das Gan­ze Mike Migno­la (HELLBOY) und Richard Pace, Blei­stift­zeich­nun­gen stam­men von Troy Nixey, drü­ber­g­e­in­kt hat Den­nis Jan­ke, kolo­riert wur­de durch Dave Ste­wart und das Let­te­ring über­nahm Bill Oak­ley. Der eng­lisch­spra­chi­ge Sam­mel­band erschien Dezem­ber 2015 bei DC Comics.

Klap­pen­text:

It’s Got­ham City, 1928. Twen­ty years have pas­sed sin­ce a mad­man slew the par­ents of young Bruce Way­ne, heir to one of the city’s oldest for­tu­nes. Twen­ty years sin­ce he fled the car­na­ge of Gotham.
But now Bruce Way­ne has returned—and hell has fol­lo­wed. A ter­ri­ble thing from bey­ond space and time has awa­ke­ned. The Lur­ker on the Thres­hold has cal­led its faith­ful servants—immortal sorce­rers, rep­ti­le men, bein­gs of eld­ritch cold and fun­gal horror—to feed our world into its gaping maw.
If the Bat­man hopes to end the hor­ror, how ter­ri­ble must Bruce Way­ne become?

Wie schon erwähnt: THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM brei­tet eine voll­kom­men neue Geschich­te um den Fle­der­maus­mann vor dem Leser aus, die mit den bekann­ten Geschich­ten nichts zu tun hat und die aus von ande­ren Prä­mis­sen ausgeht.

Das Inter­es­san­te dar­an ist aller­dings, dass man den­noch vie­le Ver­satz­stü­cke wie­der erkennt, selbst­ver­ständ­lich des­we­gen, weil Migno­la und Pace selbst­ver­ständ­lich neben Wayne/Batman auch ande­re Cha­rak­te­re in ihre Geschich­te über­nom­men haben, bei­spiels­wei­se Har­vey Dent oder Poi­son Ivy. Die – und ande­re – tre­ten aller­dings in völ­lig ande­rem Kon­text auf, als in ande­ren BAT­MAN-Geschich­ten. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, da das die Geschich­te spoi­lern würde.

Das Gan­ze ist an H. P. Love­craft ange­lehnt aller­dings nur sehr locker. THE DOOM bedient sich der Erzähl­struk­tu­ren Love­crafts und chan­nelt auch den Cthul­hu-Mythos, ver­zich­tet aller­dings dar­auf, irgend­wel­che Namen aus der Vor­la­ge zu nen­nen und erfin­det statt­des­sen im Prin­zip eine neue Mythos-Vari­an­te, ohne ech­te inhalt­li­che Bezie­hung zur Vor­la­ge. Man könn­te sagen, dass man sich durch Love­crafts Uni­ver­sum hat inspi­rie­ren las­sen, ohne Tei­le dar­aus zu übernehmen.

Das fin­de ich scha­de, denn so fehlt THE DOOM das letz­te Quänt­chen, das die Sto­ry run­der gemacht hät­te. Ich fra­ge mich, ob die Macher Angst davor hat­ten, dass irgend­wel­che ver­meint­li­chen Rech­te­inha­ber sie mit Kla­gen über­zie­hen, dabei ist das Werk Love­crafts doch längst gemein­frei, denn der ver­starb bereits am 15. März 1937, also vor deut­lich mehr als 70 Jahren.

Die Hand­lung geht deut­lich in Ord­nung, ohne hier vie­le Wor­te dar­über zu ver­lie­ren, sie zeigt eine neue Facet­te Bat­mans und sie ist auch schön abge­fah­ren und wahn­sin­nig, also ganz im Sin­ne der Inspiration.

Was aller­dings deut­lich nicht in Ord­nung geht, sind die Zeich­nun­gen. Man könn­te anneh­men, dass der Zei­chen­stil den Wahn­sinn und die Aus­weg­lo­sig­keit durch über­zo­gen schrä­gen Stil ver­stär­ken soll, aber in mei­nen Augen ist das nur bedingt bis nicht gelun­gen. Denn für mei­nen Geschmack sehen zu vie­le der Panels ein­fach hand­werk­lich schlecht gemacht aus, als habe man das hopp­la­hopp fer­tig stel­len müs­sen und für hand­werk­lich sau­be­re Arbeit kei­ne Zeit gehabt. Ich mag mich irren und es ist so gewollt, aber dann hat es auf mich ein­deu­tig den fal­schen Ein­druck gemacht.

So blei­be ich nach THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM gespal­ten zurück. Die Idee ist super und die Sto­ry schön abge­fah­ren, ins­be­son­de­re was mit Har­vey Dent pas­siert … Die Zeich­nun­gen kön­nen mich aller­dings abso­lut nicht über­zeu­gen, denn sie wir­ken für mei­ne Augen lei­der an zu vie­len Stel­len wie hin­ge­schlu­dert, da hilft auch die offen­sicht­li­che Inten­ti­on nicht, den Stil ans The­ma anzu­pas­sen. Und ich hät­te mir deut­li­che­re Bezü­ge zum bekann­ten Mythos gewünscht, das wäre mei­ner Ansicht nach auch pro­blem­los mög­lich gewesen.

THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM fasst drei Ein­zel­bän­de in einem Sam­mel­band zusam­men, den man bei Ama­zon für knapp 13 Euro bekommt.

THE DOOM THAT CAME TO GOTHAM
Gru­sel-Comic mit Batman
Mike Migno­la und Robert Pace
Soft­co­ver, 176 Seiten
ca. 13,00 EUR
ISBN-10: 9781401258061
ISBN-13: 978–1401258061
DC Comics

Cover­ab­bil­dung Copy­right DC Comics

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AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

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