ZOOMANIA

Poster Zoomania

ZOOTOPIA – Bun­des­start 03.03.2016

Hier ist die Welt wie­der in Ord­nung. Men­schen scheint es kei­ne mehr zu geben, und Jäger und Beu­te leben in trau­ter Zwei­sam­keit. Aller­dings wur­den nicht alle Vor­ur­tei­le aus der Gesell­schaft geschafft. So haben es die weib­li­chen Bewoh­ner von Zoot­o­pia nicht leicht, sich gegen­über männ­li­chen Kol­le­gen zu behaup­ten. Beson­ders als weib­li­cher Hase im Zoot­o­pia Poli­ce Depar­te­ment, inmit­ten von Büf­feln, Tigern und Nas­hör­nern. Aber Judy Hopps hat­te einen Traum, und den ver­wirk­licht sie sich gera­de. Das ers­te Beu­te­tier bei der Poli­zei. Nach anstren­gen­der Auf­nah­me­prü­fung ist sie aber noch lan­ge nicht am eigent­li­chen Ziel. Ihr wenig begeis­ter­ter Chef schickt Judy nicht zur Ver­bre­chens­be­kämp­fung, son­dern zu den Falsch­par­kern, Straf­zet­tel schrei­ben. Aber noch ist der Zuschau­er zu Gast im Hau­se Dis­ney, und da bleibt kein ehren­vol­ler Traum unerfüllt.

Was zuerst auf­fällt, ist der unglaub­li­che Ideen­reich­tum und die Detail­ver­ses­sen­heit der Macher. Mit viel Geschick füh­ren sie die ver­schie­de­nen Tier­ar­ten auf das größt­mög­li­che Maß von Logik zusam­men. Und Zoot­o­pi­as Stadt­tei­le bestehen aus ver­schie­de­nen Kli­ma­zo­nen, wie Saha­ra-Squa­re oder Regen­wald-Distrikt. Hin und wie­der macht aber auch ein Jäger einem frü­he­rem Beu­te­tier klar, wie der­einst die Hier­ar­chien ver­lie­fen. In sich ist die Welt der Judy Hopps also eine sehr stim­mi­ge, wohl durch­dach­te, und sehr ori­gi­nel­le Welt. Aller­dings auch eine Welt, die eine Frei­ga­be ohne Alters­be­schrän­kung sehr frag­wür­dig macht. Denn ZOOTOPIA geizt nicht mit für Kin­der furcht­ein­flö­ßen­den Sze­nen, wie dem Pan­ther, der zur Bes­tie mutiert. Dem gegen­über steht aber auch eine gute Por­ti­on Humor, und das endet nicht bei den Faul­tie­ren in der Zulassungsstelle.

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Jared Bushs und Phil Johns­tons Dreh­buch zeich­net sich aber auch durch eine äußerst ziel­ge­rech­te Struk­tur aus. Immer wie­der gibt es über­ra­schen­de Wen­dun­gen in der Hand­lung, die wer­den aller­dings nicht ein­fach aus dem Ärmel geschüt­telt, son­dern wur­den fast unbe­merkt im Vor­feld ein­ge­führt. Am Ende wird sogar eine Sze­ne vom Anfang noch ein­mal auf­ge­grif­fen. Bil­li­ge Tricks gibt es eigent­lich kei­ne. Nur eine Spur zu viel Moral. Da hät­te man durch­aus etwas zurück­ru­dern kön­nen. Hier wol­len die Macher den Klei­nen im Publi­kum immer und immer wie­der ver­ständ­lich machen, dass man alles im Leben errei­chen kann, und man nur selbst dafür ver­ant­wort­lich ist. Mit der Zeit schlägt das dann doch etwas auf die Akzep­tanz des Erwach­se­nen. Viel­leicht wäre der Film bei Pixar bes­ser auf­ge­ho­ben gewe­sen, die ihre mora­li­schen Zei­ge­fin­ger doch immer wesent­lich bes­ser zu ver­pa­cken verstehen.

Doch alles Jam­mern nützt nichts, weil ZOOTOPIA trotz leich­ter Län­gen und vie­len vor­her­seh­ba­ren Hand­lungs­tei­len, extrem viel Unter­hal­tungs­po­ten­ti­al hat, das auch Erwach­se­ne über­zeugt. Bleibt wie immer wie­der ein­mal die Fra­ge, wer eigent­lich dach­te, ZOOMANIA wäre für den deut­schen Markt ein bes­se­rer Titel. Nur eine Fra­ge. Aber letzt­end­lich tut dies dem Film auch kei­nen Abbruch. Allein, wenn man an das Müm­mel­näschen denkt, oder die süßen Schlapp­oh­ren. Man denkt, man hat schon alles gese­hen, aber wenn ein Film dann doch wie­der zu ver­blüf­fen ver­steht, dann muss man sich das ein­fach gefal­len lassen.

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ZOOMANIA – ZOOTOPIA

Spre­cher:
Judy: Gin­ni­fer Good­win / Jose­fi­ne Preuß
Nick: Jason Bateman / Flo­ri­an Halm
Chief Bogo: Idris Elba / Oli­ver Stritzel
Lion­he­art: J.K. Simmons
Bell­we­ther: Jen­ny Slate
Mrs. Otter­ton: Octa­via Spencer
Yax: Tom­my Chong
u.a.

Regie: Byron Howard, Rich Moo­re, Jared Bush
Dreh­buch: Jared Bush, Phil Johnston
Bild­schnitt: Jere­my Mil­ton, Fabi­en­ne Rawley
Musik: Micha­el Giacchino
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Dan Coo­per, David Goetz
104 Minuten
USA 2016

Pro­mo­fo­tos Copy­right Walt Dis­ney Stu­di­os Moti­on Picture

AutorIn: Bandit

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