THE LAST STAND hat keinen Stand

Neun Jah­re und drei Neben­rol­len spä­ter ist er wie­der da. Er beton­te ja bereits des Öfte­ren, er käme zurück. Dass er sein Come­back in die Hän­de des Korea­ners Kim Jee-woon leg­te, war bei nähe­ren Über­le­gun­gen kei­ne schlech­te Idee. Kim Jee-woon hat unter ande­rem I SAW THE DEVIL und THE GOOD, THE BAD, THE WEIRD insze­niert, die kein gro­ßes Publi­kum fan­den, von die­sem aber sehr wohl­wol­lend auf­ge­nom­men wur­den. Jetzt bekommt Kim Jee-woon sein ame­ri­ka­ni­sches Debut, noch dazu einen der begehr­tes­ten Dar­stel­ler, zumin­dest was das Action-Gen­re angeht, und macht THE LAST STAND. Ein Film der alles hat, was ein sinn­be­frei­ter Action­film haben muss. Ein Schwer­ver­bre­cher lässt sich bei der Über­füh­rung in ein ande­res Gefäng­nis mit einer spek­ta­ku­lä­ren Akti­on befrei­en. In einer spek­ta­ku­lä­ren Flucht macht er sich auf den Weg Rich­tung der mexi­ka­ni­schen Gren­ze. Zwi­schen Gangs­ter und Mexi­ko liegt das unspek­ta­ku­lä­re Städt­chen Som­mer­ton. Som­mer­tons She­riff Arnold Schwar­zen­eg­ger kann das gan­ze Spek­ta­kel gar nicht ab, und ent­facht spek­ta­ku­lä­re Aktio­nen, um den Gangs­ter bei der Durch­fahrt zu stoppen.

Das Ärger­li­che an LAST STAND ist nicht etwa Schwar­zen­eg­gers Akzent, auch nicht das es sich dabei um purs­tes Pop­corn-Kino han­delt. Das Ärger­li­che an LAST STAND sind idio­ti­sche, weil ver­meid­ba­re Logik­lö­cher. Andrew Knau­er hat das Dreh­buch geschrie­ben, Jef­frey Nach­man­off hat es umge­schrie­ben und Geor­ge Nol­fi hat das Gan­ze über­wacht. Und dann kommt sowas dabei her­aus. Das hat selbst ein talent­frei­er Schau­spie­ler nicht ver­dient. Natür­lich muss ordent­li­ches Pop­corn-Kino die Logik immer etwas alter­na­tiv gestal­ten, weil man sonst viel­leicht die ein oder ande­re Action-Sequenz nicht umset­zen könn­te. Doch unab­läs­sig zie­hen sich die­se Logik­lö­cher durch LAST STAND, und selbst Schwar­zen­eg­ger, der mit sei­ner Cool­ness die Wüs­te in der Mit­tag­son­ne zum gefrie­ren bringt, kann davon nicht ablen­ken. Oder wie kann das Son­der­ein­satz­kom­man­do schon längst auf dem Weg nach Som­mer­ton sein, wo beim FBI noch nie­mand auch die gerings­te Ahnung hat, was der böse Flüch­ti­ge über­haupt vor hat.

Mit Schwar­zen­eg­ger, Whita­ker, Guz­man und Store­ma­re hat LAST STAND ein wirk­lich ein­wand­frei­es Ensem­ble für einen rich­tig bom­bas­ti­schen Action-Kra­cher. Letzt­end­lich will man ja Schwar­zen­eg­ger auch nicht woan­ders sehen. Und die Tech­nik bis hin zur Stunt-Arbeit ist aller­ers­te Sah­ne. THE LAST STAND wäre sei­nen eige­nen Ansprü­chen mehr als gerecht, und ein begeis­ter­tes Publi­kum hät­te er in Scha­ren ver­dient. Denn nichts ist schlim­mer, als ein Film in die­ser Spar­te, der ver­sucht sich ernst zu neh­men. War­um schreibt man dann nicht ein anstän­di­ges Dreh­buch? Wie kann es sein, das sich ein Film mit die­sen Dar­stel­lern und die­sem Regis­seur der­art selbst zer­legt, nur weil man unnö­ti­ge Feh­ler ein­fach ste­hen lässt? Viel Spaß allen, die sich den­noch dar­auf ein­las­sen, denn Spaß birgt LAST STAND in jedem Crash und jeder Kugel.

THE LAST STAND
Dar­stel­ler: Arnold Schwar­zen­eg­ger, Forest Whita­ker, John­ny Knox­ville, Rodri­go San­to­ro, Jai­mie Alex­an­der, Luis Guz­man, Edu­ar­do Norie­ga, Peter Stor­ma­re u.a.
Regie: Kim Jee-woon
Dreh­buch: Andrew Knau­er, Jef­frey Nach­man­off, Geor­ge Nolfi
Kame­ra: Ji-yong Kim
Bild­schnitt: Ste­ven Kemper
Musik: Mowg
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Fran­co Carbone
zir­ka 106 Minuten
USA 2013
Pro­mo­fo­tos Copy­right 20th Cen­tu­ry Fox / Lionsgate

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