INSIDIOUS: CHAPTER 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang

Poster Insidious 3

INSIDIOUS: CHAPTER 3 – Bun­des­start 02.07.2015

Auf­grund der Kom­pli­ka­tio­nen bei den Dreh­ar­bei­ten zu FURIOUS SEVEN konn­te James Wan die Regie für INSIDIOUS 3 nicht über­neh­men. Aber Leigh Whan­nell hat­te sei­nem Kum­pel Wan lan­ge genug über die Schul­ter schau­en kön­nen. Außer­dem haben sie zusam­men schon die SAW-Rei­he gemacht, natür­lich INSIDOUS kre­iert, und Whan­nell hat­te immer eine Rol­le in den jewei­li­gen Fil­men. Und da die­ser Teil auch kei­ne direk­te Fort­set­zung sein soll, hat er fri­sches Blut im Regie­stuhl gut ver­tra­gen kön­nen. Tat­säch­lich hat Leigh Whan­nell sei­nem Freund James Wan sehr gut über die Schul­ter geguckt. Denn in Stil, Spiel­füh­rung, und Span­nungs­auf­bau unter­schei­det sich CHAPTER 3 kei­nen Deut von sei­nen zwei Vor­gän­gern.

Zwei Jah­re vor den Ereig­nis­sen bei der Lam­bert Fami­lie, ist das Medi­um Eli­se Rai­nier eine trau­ern­de, gebro­che­ne Frau. Ihre Gabe Kon­takt mit der »Schat­ten­welt« auf­zu­neh­men, übt sie seit dem Selbst­mord ihres Man­nes nicht mehr aus. Doch da tritt die jun­ge Quinn an Eli­se her­an, die davon über­zeugt ist, ihre ver­stor­be­ne Mut­ter wür­de ver­su­chen, Kon­takt mit ihr her­zu­stel­len. »Wenn du ver­suchst eine Ver­bin­dung zu einem Toten auf­zu­neh­men, dann kön­nen dich alle Toten hören«, warnt Eli­se. Aber unbe­lehr­bar wie Teen­ager eben sind, bleibt Quinn unbe­irrt, und dann ist es auch schnell zu spät. Ein Dämon beginnt das Mäd­chen zu ter­ro­ri­sie­ren, und treibt sie immer wei­ter in die Schat­ten­welt. Zeit für Eli­se Rai­nier, ihre Gabe zu reak­ti­vie­ren.

Was Teil drei wirk­lich fehlt  ist eine gute Por­ti­on Ori­gi­na­li­tät und wesent­lich mehr Eigen­stän­dig­keit. Aber Whan­nell hat eine Vor­ge­schich­te ent­wor­fen, die exakt in die Hand­lungs­scha­blo­ne von Teil eins passt. Hin­zu kommt, dass die­se Vor­ge­schich­te ziem­lich belie­big ist, und zeit­lich irgend­wann spie­len könn­te. Nur ist Lin Shayes Cha­rak­ter der Eli­se im zwei­ten Teil ver­stor­ben, was die Hand­lung zwangs­läu­fig vor die Lam­bert-Fami­lie brin­gen muss. Aber eine Ent­wick­lungs- oder Ent­ste­hungs­ge­schich­te ist es nicht wirk­lich, auch wenn Eli­se hier das ers­te Mal auf die Geis­ter­jä­ger Specs und Tucker trifft. Im Grun­de geht es nur dar­um eine erfolg­rei­che Geschich­te noch ein­mal zu erzäh­len. Zumin­dest in die­sen Belan­gen ist es dem Autor und Regis­seur beein­dru­ckend gelun­gen. Zum Leid sei­ner ver­wöhn­ten Fan-Gemein­de, denn Teil zwei hat­te zu sei­nem Vor­gän­ger wirk­lich noch um eini­ges auf­ge­stockt, die Geschich­te wei­ter aus­ge­baut, ver­tieft, und ihr neue Per­spek­ti­ven abver­langt.

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INSIDIOUS: CHAPTER 3 hin­ge­gen, ist ein Rück­schritt in der Ent­wick­lung, und folgt nur den ins­zi­na­to­ri­schen Ver­satz­stü­cken des ers­ten Teils.  Das soll aber nicht hei­ßen, dass CHAPTER 3 dadurch an Span­nung ver­liert. Es gibt jede Men­ge sehr effek­ti­ver und ori­gi­nel­ler Schreck­mo­men­te. Die Figur hin­ter dem Vor­hang, die Klopf­zei­chen aus der Mau­er, oder die Sze­ne mit Quinn und dem Kampf am Fens­ter­sims. Und natür­lich immer ein über­pro­por­tio­nier­ter Ton­ef­fekt. Bestimmt 90 Pro­zent der Schreck­mo­men­te funk­tio­nie­ren über den Ton­ef­fekt. Man muss es schon mögen. Aber die­ses Mal machen es einem die krea­ti­ven Köp­fe wirk­lich ein­fach. Kurz vor dem krei­schen­den Ton, wird die Ton­spur tat­säch­lich auf Null her­un­ter­ge­fah­ren. Das macht den Schre­cken nicht effek­ti­ver, dafür ist der Schreck­haf­te gleich gewarnt. Die Absich­ten sind klar, man woll­te sich nicht wei­ter ent­wi­ckeln, son­dern auf Num­mer sicher gehen. Freun­de die­ser Art von Fil­men wer­den also nicht ent­täuscht. Aber Fans der eigent­li­chen Rei­he müss­ten so ihre Schwie­rig­kei­ten haben.

Wie auch in sei­nen zwei Vor­gän­gern, sind die ers­ten zwei Drit­tel die­ser Instal­la­ti­on am effek­tivs­ten. Wenn sich die Hand­lung gegen Ende in die tat­säch­li­che »Schat­ten­welt« begibt, ver­liert auch die­ser Teil an Span­nung und Über­ra­schungs­mo­ment. Wäh­rend die Gru­sel­se­quen­zen in der rea­len Welt durch­aus ihren Reiz haben, ist das Sze­na­rio der »Schat­ten­welt« eher unaus­ge­go­ren, kaum gru­se­lig und wenig erschre­ckend. CHAPTER 3 ist ein effi­zi­en­ter Hor­ror­film, der sich aller­dings zu sehr auf sei­ner funk­tio­nie­ren­den For­mel aus­ruht und kei­ne inno­va­ti­ven Expe­ri­men­te wagt. An die­ser Stel­le ist die Serie in der Belie­big­keit ange­kom­men. Da der Film aber immer noch respek­ta­ble Ein­spiel­ergeb­nis­se vor­wei­sen kann, kann eine vier­te Inkar­na­ti­on nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Dem Medi­um Eli­se Rai­nier mit ihrem Geis­ter­jä­ger-Team blei­ben schließ­lich noch zwei Jah­re bis zu ihrem fina­lem Ein­satz. Oder wagen die Macher gar einen Ein­satz des Medi­ums direkt aus der »Schat­ten­welt« her­aus? Span­nend, wenn man das krea­ti­ve Kon­zept die­ser »Schat­ten­welt« über­ar­bei­ten wür­de. Weil defor­mier­te Figu­ren und schrei­en­de Ton­ef­fek­te sind nicht genug, um eine par­al­le­le Geis­ter­welt plau­si­bel zu machen.

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INSIDIOUS: CHAPTER 3
Dar­stel­ler: Ste­fa­nie Scott, Der­mot Mul­ro­ney, Lin Shaye, Angus Sampson, Leigh Whan­nell u.a.
Regie & Dreh­buch: Leigh Whan­nell
Kame­ra: Bri­an Pear­son
Bild­schnitt: Timo­thy Alver­son
Musik: Joseph Bis­ha­ra
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Jen­ni­fer Spence
97 Minu­ten
USA 2015
Pro­mo­fo­tos Copy­right Sony Pic­tures Enter­tain­ment

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