Ende Februar findet in der Jahrhunderthalle Bochum im Rahmen des dort ohnehin ausgerichteten Historischen Jahrmarktes der erste Steampunk-Jahrmarkt statt. Da wir mit den Ætherangelegenheiten dort ebenfalls vertreten sind, wollten wir uns die Halle und die Gegebenheiten vorab mal ansehen. Grundsätzlich war ich aber auch allgemein an der Veranstaltung interessiert, die am letzten Samstag startete und über mehrere Wochenenden dort zu besuchen sein wird.
Angekündigt wurde, dass man in der Halle historische Buden und Fahrgeschäfte würde besuchen können. Das ist auch tatsächlich so, es gibt einige sehr schöne alte Fahrgeschäfte (beispielsweise Kettenkarussell, Karussell, Riesenrad, Autoscooter), sowie eine Geisterbahn oder auch ein Zerrspiegelkabinett. Die Schausteller an den jeweilgen Attraktionen trugen zum großen Teil auch zumindest klassisch aussehende Bekleidung.
Im Großen und Ganzen ist die Veranstaltung durch die gebotenen alten Attraktionen tatsächlich sehr schön, auch das Hallenambiete passt – und wird natürlich noch viel besser zum Steampunk-Event passen. Dennoch habe ich auch durchaus Kritikpunkte: Der Eintrittspreis ist für das Gebotene meiner Ansicht nach mit 12,50 Euro für Erwachsene (Kinder bis 14 Jahre 9,50 Euro) deutlich zu hoch, auch wenn man dafür die Fahrgeschäfte beliebig oft nutzen kann. Keine Ermäßigung für Behinderte, Arbeitslose oder Studenten, sogar bei Rollstuhlfahrern muss dieser den vollen Preis bezahlen, nur eine Begleitperson ist dann frei – dabei gibt es reichlich Rollstuhlfahrer die alleine gut zurecht kommen; außerdem können Rollstuhlfahrer keins der Fahrgeschäfte nutzen; ich halte diese Preispolitik für völlig verfehlt. An Buden, wo man etwas gewinnen kann, beispielsweise Schießbude, muss man nochmal extra Geld investieren, auch das kirmesüblich überteuert. Die Hochpreispolitik setzt sich fort, wenn man einen Kaffee trinken oder eine Waffel essen möchte, auch hier erscheinen nicht nur mir die Preise arg überzogen.
Das mit den Preisen ist sehr schade, denn eigentlich ist das Ganze recht stimmungsvoll und im Retro-Hintergrund der Halle auch super aufgehoben. Auch wenn das Konzept des Historischen Jahrmarkts nicht konsequent durchgezogen wurde: Die Gewinne am Schießstand sind typischer moderner Kram, wie man sie auf jeder Kirmes finden würde, Popcorn und gebrannte Mandeln sind nicht stilecht (und umweltfreundlich) in Papiertüten, sondern profan in moderner Plastikfolie verpackt. Und ich glaube kaum, dass es in den alten Tagen bereits Blaubeer-Slush gab …
Die Jahrhunderthalle mit ihrer retro-technischen Anmutung fraglos ist ein perfektes Ambiente für ein Steampunk-Event, leider haben die Veranstalter sich aus unerfindlichen Gründen entschlossen, dafür die Preise nochmals anzuheben, man wird 15 Euro berappen müssen, um am 28.02.2015 in die Halle kommen zu können. Trotzdem wird der Steampunk-Jahrmarkt garantiert ein einmaliges Erlebnis und wer das Geld erübrigen kann, sollte dort auf jeden Fall vorbeischauen. Wir sehen uns!
In der nachfolgenden Galerie findet man Impressionen vom Jahrmarkt und der Halle.
Alle Bilder CC BY-NC Stefan Holzhauer. Bei Verwendung bitte auf diesen Artikel verlinken. Kommerzielle Nutzung auf Anfrage.
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Promografik Steampunk-Jahrmarkt Copyright Bochumer Veranstaltungs-GmbH
Weitere Informationen zum 1. Steampunk Jahrmarkt finden sich auf diese Infoseite:
http://www.steampunk-eyewear.de/steampunkjahrmarkt.htm
Ja. Deswegen ist sie auch bereits im Artikel verlinkt …