Kurzkritik: STAR TREK DISCOVERY S02E01: BROTHER

Ent­hält einen klei­nen, roten Spoiler

Nach der ers­ten Staf­fel durf­te man gespannt sein, wie es mit der neu­es­ten Inkar­na­ti­on des STAR TREK-Fran­chise auf dem Bild­schirm wei­ter gehen wür­de. Die ers­te Sea­son ließ mich gespal­ten zurück, ins­be­son­de­re weil sie in Sachen Klin­go­nen nicht nach­voll­zieh­ba­re Wege beschrit­ten und das seit lan­gem eta­blier­te Lore ein­fach mal umwar­fen. Aber auch der Rest der Serie schien nicht so wirk­lich STAR TREK zu sein, wenn auch eigent­lich gar nicht so schlecht – es kam mir trotz einer Men­ge Fan­ser­vice vor wie Etikettenschwindel.

Wenn die Auf­tak­t­epi­so­de der zwei­ten Staf­fel – BROTHER – ein Hin­weis dar­auf ist, wie es wei­ter geht, dann kann man fro­her Hoff­nung sein, dass die Macher sich die Kri­tik zu Her­zen genom­men haben. Denn die fühlt sich tat­säch­lich auf vie­len Ebe­nen an wie STAR TREK. Das ist sicher­lich nicht zuletzt auf Chris­to­pher Pike (dar­ge­stellt von Anson Mount) zurück­zu­füh­ren, der einen typi­schen Star­fleet-Cap­tain gibt. Ich las Kri­ti­ken, dass der wie ein Kirk-Klon her­über käme, wer sich mal mit der Figur beschäf­tigt hat, wird das aller­dings nicht ver­wun­der­lich fin­den. Und er ist eben der drin­gend benö­tig­te sym­pa­thi­sche Gegen­pol zum intri­gan­ten, har­ten Lorca.

Ja, es gibt ein paar Logik­lö­cher und auch nicht alle Hand­lun­gen der Prot­ago­nis­ten erschei­nen sinn­voll, das hat mich aller­dings ange­sichts der ful­mi­nant erzähl­ten ers­ten Epi­so­de nicht wirk­lich gestört, so etwas gab es bei STAR TREK schon immer. Äußerst erfreu­lich fand ich, dass die Brü­cken­crew end­lich ein wenig mehr Pro­fil bekom­men hat, nach­dem sie in der ers­ten Staf­fel nur Staf­fa­ge war. Und für noch erfreu­li­cher hal­te ich es, dass deut­lich mehr Humor zu bemer­ken ist, meis­tens durch kna­cki­ge One­li­ner, wenn auch der Ali­en-Schnup­fen die Gren­ze zum Slap­stick überschreitet.

Bemer­kens­wert übri­gens auch, dass dies­mal das Rot­hemd nicht stirbt … ;) (Spoi­ler!)

Alles in allem hat mir das im Ver­gleich zur ers­ten Staf­fel groß­ar­tig gefal­len, ich hof­fe die Macher kön­nen die­sen Stil für den Rest der Sea­son hal­ten und ver­fal­len nicht wie­der in alte Feh­ler. Ich freue mich auf wei­te­re Folgen.

Und ich kann allen Nörg­ler nur erneut sagen, was ich bereits mehr­fach sag­te: Lasst Seri­en ein­fach ein wenig Zeit, ihren Flow und Stil zu fin­den. Die ers­ten bei­den Staf­feln von STAR TREK: THE NEXT GENERATION waren auch grot­tig (und sind es bis heu­te, ich hab mehr­mals nach­ge­se­hen). Wir wis­sen alle, was dar­aus wurde …

Pro­mo­fo­tos Copy­right CBS

AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

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